Wie kann man Schnarchen verhindern?

Schnarchen ist ein weitverbreitetes, lästiges Phänomen, das bis zu dreißig Prozent der Erwachsenen betrifft. Je nach vorliegender Ursache gibt es verschiedene Möglichkeiten die Beschwerden zu lindern.

Wie kann man Schnarchen verhindern?

Einleitung

Schnarchen ist ein weitverbreitetes, lästiges Phänomen, das bis zu dreißig Prozent der Erwachsenen betrifft.

Es gibt zahlreiche Faktoren, welche die Entstehung des Schnarchens begünstigen. Während des Schnarchens ist die Rachenmuskulatur erschlafft und flatternde, vibrierende Bewegungen des Gaumensegels und Zäpfchens verursachen den Lärm.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Beschwerden zu lindern.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Es gibt einige Faktoren, die das Auftreten von Schnarchen begünstigen. Darunter fallen verschiedene anatomische Veränderungen, welche häufig die Nasenatmung behindern und entsprechend das Schnarchen fördern.

Je nachdem, was für eine Veränderung vorliegt, kommen operative Eingriffe in Betracht, die mögliche Engpässe korrigieren können.

Es gibt außerdem Möglichkeiten, Schnarchen zu reduzieren, indem der Lebensstil angepasst wird. Es kann helfen:

  • Übergewichtsreduktion
  • Verzicht auf abendlichen Alkohol
  • Früherer Konsum des Abendbrotes
  • Vermeiden des Schlafens in Rückenlage

Manchen Betroffenen kann eine Schnarchschiene (Gaumenspange) zur Linderung der Beschwerden verhelfen. Der Zahnarzt ist dafür verantwortlich und passt die Schiene individuell an das Gebiss an. Der Zweck einer Schnarchschiene ist das Offenhalten der Atemwege. Daneben gibt es verschiedene Nasenklammern und Nasenpflaster, die während des Schlafes die Nasenatmung erleichtern sollen.

Eine weitere Möglichkeit, die Mundatmung beim Schlafen zu verhindern, sind Kinnriemen. Kinnriemen fixieren den Kiefer, um den Mund geschlossen zu halten. Das soll dazu führen, dass die Betroffenen durch die Nase atmen und weniger schnarchen.

Für diejenigen, die neben Schnarchen außerdem unter Schlafapnoe leiden, kommen nasale Atemgeräte in Betracht. Diese dienen dazu, den Betroffenen während der gesamten Schlafdauer eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten.

Nasale Atemgeräte arbeiten mithilfe von Überdruck, „nasal continuous positive airways pressure, nCPAP“. Der Druck beugt vor, dass die erschlaffte Rachenmuskulatur die oberen Atemwege während des Schlafes verschließt. In sehr schweren Fällen des Schlafapnoe-Syndroms kann eine BIPAP-Behandlung (Bi positive airway pressure) helfen.

Folglich gibt es für Schnarcher einige mögliche Behandlungsoptionen, die von der Ursache des Schnarchens abhängig sind.

Mehr rund um die Behandlungsmöglichkeiten des Schnarchens lesen Sie unter: Schnarchen - Was tun?

Hausmittel beim Schnarchen

Es gibt verschiedene Hausmittel, die beim Schnarchen helfen können. Schnupfen ist eine der häufigsten Ursachen von Schnarchen. Ein Dampfbad kann Sekrete im Nasen-Rachen-Raum lösen und die Atemwege befreien.
Die Fortsetzung des Themas finden Sie unter: Inhalation - Wie wird sie richtig durchgeführt?

Erkältungsbedingtes Schnarchen kann durch Knoblauch, Honig, Pfefferminz und Olivenöl gelindert werden. Sie wirken entzündungshemmend und abschwellend in den Nasenschleimhäuten. Sie helfen die Nasenatmung zu verbessern. Die Schwellungen der Atemwege werden reduziert und Vibrationen der Kehle nehmen ab.

Neben den genannten Hausmitteln gibt es weitere Optionen das Schnarchen zu verhindern. Bei Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme helfen. Dabei schwindet schließlich auch das Fettgewebe im Halsbereich, das die Luftwege einengt.

Außerdem sollte man etwa zwei Stunden vor dem Schlafengehen auf alkoholische Getränke verzichten und früh zu Abend essen. Eine Rückenlage beim Schlafen sollte, sofern möglich, vermieden werden.

Eine gesunde Schlafhygiene kann abhängig von der individuellen Ursache des Schnarchens helfen, den Schlaf erheblich zu verbessern und das lästige Schnarchen zu reduzieren.

Ist die OP eine Lösung?

Um Schnarchen dauerhaft zu verhindern, kommen verschiedene Operationsmöglichkeiten in Betracht. Häufig liegen dem Schnarchen anatomische Veränderungen zugrunde, die chirurgisch von HNO-Ärzten behoben werden können.

Dazu gehören Operationen der Nasenscheidewand bei einer Nasenscheidewandverkrümmung, eine operative Verkleinerung von vergrößerten Nasenmuscheln und Nasennebenhöhlenoperationen, zum Beispiel bei gegebener Indikation bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung oder wuchernden Nasenpolypen.

Bei Kindern sind vergrößerte Mandeln eine häufige Ursache von nächtlichem Schnarchen. Unter Umständen kann eine Mandeloperation sinnvoll sein und die Beschwerden beseitigen.

Weitere Möglichkeiten sind Weichgaumenplastiken, Versteifung des Weichgaumens und Operationen am Zungengrund und Zungenbein.

Für solche Operationen wird normalerweise die Allgemeinanästhesie benötigt. Mehr dazu erfahren Sie unter: Narkoseeinleitung - Die richtige Vorbereitung

Diese Nasenpflaster und Nasenklammern gibt es

Nasenpflaster dienen dazu, die oberen Atemwege freizuhalten. Ein Nasenpflaster besteht aus einem Streifen Heftpflaster mit abgerundeten Enden. Es enthält schmale Kunststoffstreifen, die dem Pflaster Stabilität geben.
So wird es über den Nasenrücken geklebt und hält die Nasenflügel offen. Es gibt Nasenpflaster in verschiedenen Farben, darunter auch durchsichtige Pflaster.

Nasenklammern können im Gegensatz zu Nasenpflastern über einen sehr langen Zeitraum verwendet werden. Sie können gereinigt und wiederverwendet werden, während Nasenpflaster jede Nacht gewechselt werden. Eine Nasenklammer ähnelt einem Nasenring, den man von unten in die Nasenlöcher einführt.

Sie spreizt die Nasenflügel von innen und fixiert sie in dieser Position, sodass während des Schlafes mehr Luft durch die Nase in die Lange fließen kann. Bei einer schlechten Nasenatmung können Nasenpflaster und Nasenklammern das Schnarchen enorm lindern.

Wer profitiert von einer Überdruckmaske?

Überdruckmasken werden im Rahmen einer CPAP-Behandlung (continuous positive airways pressure) eingesetzt. Die CPAP-Therapie eignet sich für Schnarcher, die gleichzeitig unter einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom leiden.

Die Überdruckmaske gilt nach wie vor als Goldstandard bei schwerer Schlafapnoe. Bei reinem Schnarchen wäre eine Therapie mit einer Überdruckmaske unangemessen.

Bei dem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kollabieren die Weichteile durch den Unterdruck beim Einatmen. Anatomische Veränderungen, Übergewicht mit Fettablagerungen im Halsbereich und ein tiefes, schlaffes Gaumensegel begünstigen die Atemaussetzer bei der Schlafapnoe sowie das Schnarchen.

Die Überdruckmaske erzeugt einen Überdruck, der das Kollabieren der oberen Atemwege und die folgenden Atempausen verhindern. Es ist deshalb eine sehr gut geeignete Therapie wie Patienten, die unter schwerer Schlafapnoe leiden.

Folgendes Thema könnte für Sie ebenfalls interessant sein: Therapie des Schlafapnoe-Syndroms

Wie können Kinnriemen dabei helfen?

Kinnriemen oder Kinnbinden bestehen aus elastischen Bändern, die Schnarcher um den Kopf binden. Diese Mittel zur Vermeidung des Schnarchens stabilisieren Kinn und Mund während des Schlafes.

Kinnriemen sollen verhindern, dass die Atemluft über den Mund, Mundhöhle mit weichem Gaumen und Zunge in die Luftröhre strömt. Die anatomischen Strukturen, die für das Schnarchen verantwortlich sind, werden umgangen. Demgemäß eignen sich Kinnriemen und -binden insbesondere für Mundatmer.

Man kann Kinnriemen mit Nasenklammern oder Nasenpflastern kombinieren. Kinnriemen können in der Regel lange benutzt und einfach gereinigt werden. Sie sind bereits sehr günstig erhältlich.

Kann ein Nasenspray gegen Schnarchen helfen?

Nasensprays gehören zu den am häufigsten verkauften Arzneimitteln und finden sich in nahezu jedem Haushalt. Abschwellende Nasensprays beinhalten gefäßverengende und sekretionshemmende Inhaltsstoffe und werden deshalb insbesondere bei Schnupfen und einer verstopften Nase eingesetzt.

Eine verstopfte Nase behindert die Nasenatmung stark und kann bei den Betroffenen vorübergehend Schnarchen hervorrufen. In diesem Fall kann Nasenspray eingesetzt werden, um die Nase zu befreien und das Schnarchen zu verhindern.

Nasensprays sollten nicht länger als maximal fünf bis sieben Tage am Stück eingesetzt werden, da sie abhängig machen und einen chronischen Nasenspray-assoziierten Schnupfen (Rhinitis medicamentosa) verursachen können.

Im nächsten Artikel haben wir für Sie diverse Typen von Sprays vorbereitet. Wenn Sie daran Interesse haben, lesen Sie es unter: Nasenspray

Lesen Sie an dieser Stelle unseren Artikel bezüglich des Schnarchens in der Schwangerschaft und erfahren Sie, welche Folgen das Schnarchen auf Ihr Kind haben könnte. Auch kann das Nasenspray in der Schwangerschaft behilfleich sein. Erfahren Sie mehr unter: Schnarchen in der Schwangerschaft

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.11.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024