Osteopathische Medizin bezieht immer den ganzen Menschen in die Behandlung ein. Sie versucht, dem Menschen in seiner körperlichen, emotionalen und geistigen Einzigartigkeit gerecht zu werden und das Behandlungsziel gemeinsam mit ihm zu erreichen. Denn wie A.T. Still schon sagte: „ Ein Arzt sollte sich damit beschäftigen, Gesundheit zu finden. Krankheit kann jeder finden.“
griechisch: osteon= Knochen und pathos= Leiden, Krankheit
Synonyme: Manuelle Medizin/Therapie, Manualtherapie, Chirotherapie, Chiropraktik
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Die Befunderhebung erfolgt ausschließlich durch Betasten (palpatorisch) an anatomischen Strukturen oder von der Osteopathie beschriebenen Körperfunktionen oder –Strukturen. Diese Befunderhebung ist aber auf keinen Fall mit der medizinischen Differentialdiagnose gleichzusetzen und ersetzt diese auch nicht.
Die rationale osteopathische Behandlung basiert auf dem Wissen und der Anwendung der obigen vier Prinzipien von Dr. Still.
Vor einer jeden Behandlung steht das ausführliche Gespräch mit dem Osteopathen, in dem er eine umfassende Krankheitsgeschichte erhebt. Anschließend folgen die Befunderhebung und das Finden der Funktionsstörungen. Dazu wird das Gewebe vom Osteopathen schichtweise ertastet und Bewegungseinschränkungen und Spannungen ausfindig gemacht. Nun wird mit verschiedensten Techniken die Blockade gelöst. Sanfte ruhige Handbewegungen dehnen Körperstrukturen und bewegen sie. Die Lebensenergie soll wieder fließen und das Gleichgewicht des Körpers (Homöostase) wird wieder hergestellt. Dies alles – Diagnose und Therapie - erfolgt nur mit den Händen. Geräte und Hilfsmittel werden nicht eingesetzt.
A. Still ging nicht davon aus, dass die osteopathischen Anwendungen Grund für die Genesung seiner Patienten waren. Im Grunde heilt der Körper sich selbst. Durch die Therapie werden lediglich die Selbstheilungskräfte aktiviert und angeregt. Zu dem ist ein vorhandenes Symptom nicht immer die Quelle der Beschwerden. Eine Nierenbeckenentzündung kann die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule einschränken, was die Halswirbelsäule versucht auszugleichen. Das wiederum kann unbehandelt auf die Dauer zu Bandscheibenproblemen (Bandscheibenvorfall) in diesem Bereich führen. Der geübte Osteopath behandelt hier also die Lendenwirbelsäule, so dass sich die Halswirbelsäule wieder erholen kann.
Eine Behandlung dauert im Durchschnitt 45-75 Minuten. Akute Probleme zeigen nach ein bis zwei Sitzungen schon deutliche Besserungen, chronische Leiden benötigen mehr Zeit. Zunächst behandelt man im Wochenrhythmus, später alle 2-3 Wochen. Die Osteopathie kann als alleinige oder Begleittherapie eingesetzt werden. Die Kosten werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Eine Sitzung kostet im Durchschnitt etwa 80 Euro.
Folgende Anwendungsgebiete umfasst die Osteopathie:
Trotz dieser weiten Indikationsliste hat die Osteopathie auch Grenzen. So kann sie laut osteopathischer Auffassung dort nicht helfen, wo nicht genügend Selbstheilungskräfte vorhanden sind, wie zum Beispiel bei Knochenbrüchen, Infektionen, Krebs oder Tumoren. Zudem ist sie auch keine Notfallmedizin wie zum Beispiel zur Behandlung eines Herzinfarktes. Schon vorgeschädigte Körperstruktur sollen auch durch weitere übermäßige Manipulation nicht weiter geschädigt werden. Deshalb ist eine Differentialdiagnose und ausführliche Untersuchung umso wichtiger.
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