Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk und kann sich daher dreidimensional bewegen. Die Hüftpfanne des Hüftgelenkes ist in dem Becken eingelagert und wird durch einen sehr starken Bandapparat vor dem Auskugeln geschützt. Aufgrund des Aufbaus des Hüftgelenkes können Schmerzen im Hüftgelenk unterschiedliche Ursachen haben.
Hüftarthrose, Impingement des Hüftgelenkes, Bursitis trochanterica, Meralgia parästhetica
Hüftgelenkschmerzen können unterschiedlicher Ursache sein. Von Bedeutung bei der Suche nach der richtigen Diagnose der Hüftschmerzen sind:
Wir werden versuchen bei den folgenden Krankheitsbeschreibungen auf möglichst viele Charakteristika einzugehen, die ein bestimmtes Krankheitsbild ausmachen.
Leider gibt es sehr viele Abweichungen von der Norm, so dass die vermutete Selbstdiagnose keinesfalls richtig sein muss. Wir hoffen aber durch unser Selbstdiagnostikum gerade den Patienten weiterhelfen zu können, die im Internet organ- oder symptombezogen nach einer Erkrankung suchen.
Letztendlich kann aber nur eine fachärztliche Untersuchung und zusätzlich ggf. bildgebende Verfahren (Röntgenbild, MRT etc.) zur richtigen Diagnose der Hüftschmerzen führen.
Auf keinen Fall ersetzt das “Selbst” - Diagnostikum den Besuch bei ihrem Arzt des Vertrauens! Auch besteht unsererseits kein Anspruch auf Vollständigkeit der dargestellten Differentialdiagnosen (alternativen Ursachen). Für die Richtigkeit der von ihnen erstellten Selbstdiagnose übernehmen wir keine Haftung! Jede Form der Eigentherapie ohne Rücksprache mit ihrem Arzt lehnen wir strikt ab!
Anatomie Hüfte
Die Benutzung unseres “Selbst” - Diagnostikums ist einfach. Folgen Sie dem jeweilig angebotenen Link, bei dem Ort und Beschreibung der Symptome am besten auf Ihre Beschwerden passt. Achten Sie dabei darauf, an welcher Stelle vom Hüftgelenk der Schmerz am größten ist.
Zur exakten anatomischen Zuordnung verweisen wir auf das Anatomie Lexikon unserer Seite.
Lesen Sie mehr zum Thema unter Bursitis trochanterica und Entzündung des Trochanter major.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter: Hüftkopfnekrose
Geschlecht:
Frauen > Männer
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter
Brennende Schmerzen, die außen an der Hüfte oder am Oberschenkel lokalisiert sind, werden häufig durch Nervenreizungen verursacht. Verschiedene Nerven wie der Ischiasnerv, der Femoralisnerv oder der Obturatoriusnerv (sowie einige Hautnerven) können für Beschwerden im Außenbereich der Hüfte verantwortlich sein. Diese Nerven können entweder an der Wirbelsäule eingeengt sein oder in ihrem Verlauf durch geschwollenes Gewebe oder Muskeln eingedrückt werden. Häufige Ursachen für solche Nervenreizungen sind Druck von außen, Übergewicht, Fettgewebe, Muskeltraining oder zu enge Kleidung.
Wenn sich der Schmerz außen an der Hüfte aber eher dumpf oder bohrend anfühlt und sich bei Bewegung und Wärme verbessert, so ist dies ein Hinweis darauf, dass die Schmerzen von der Hüftmuskulatur ausgehen. Verspannte Muskeln sorgen häufig für genau lokalisierbare Schmerzen, die auf bestimmte Punkte (die Sehnenansätze der Muskeln) begrenzt sind.
Wichtig ist, dass die meisten Hüftschmerzen an der Außenseite der Hüfte keine Schmerzen des Hüftgelenkes selbst sind, sondern meistens durch verspannte Hüftmuskeln und vom Bindegewebe verursacht werden. Erst bei langandauernden Verspannungen kann es zu schmerzhaften Hüftgelenkschäden kommen.
Aber auch Ursachen für Hüftschmerzen außerhalb des Bewegungssystems sollten in Betracht gezogen werden. So kann es beispielsweise auch bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit vom Aorten-Beckentyp zu stechenden Muskelschmerzen im Bereich von Hüfte, Oberschenkel und Gesäß kommen. Die Ursache dieser Gefäßkrankheit ist die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), wodurch es zu einer Unterversorgung von Gewebe kommt und dadurch Schmerzen ausgelöst werden.
Für Leistenschmerzen gibt es eine Vielzahl von Erklärungen und Ursachen. Denn eng benachbart zur Leiste liegt zum einen das Hüftgelenk mit Knochen, Knorpel, Bändern, Muskeln, Sehnen und Schleimbeutel, die alle auch Schmerzen in der Leiste verursachen können. Außerdem können zum anderen auch Nervenengpässe, Wirbelsäulen- und Becken-Erkrankungen, sowie innere Organe im Bereich der Leiste (Darm und Genitalorgane) für Beschwerden in der Leistengegend ursächlich sein. Der Schmerz in der Leiste kann sich als scharfer, stechender Schmerz, aber auch als ein Ziehen in der Leiste, als Druckgefühl oder als Beule oder Hernie in der Leiste (Vorwölbung der Bauchdecke) präsentieren.
Schmerzempfindungen in der Leiste können auch durch Fußfehlstellungen, Beinlängenunterschiede oder Haltungsfehler ausgelöst werden. Solche Störungen sind meistens nur ´´funktionell´´ und lassen sich rückgängig machen. Ein Beinlängenunterschied von mehr als zwei Zentimetern beispielsweise führt zu einer Spitzfußhaltung des kürzeren Beins und auf der längeren Seite zu einer stärkeren Beugung in der Hüfte und im Knie. Dies zieht viele Probleme und Beschwerden der unteren Körperhälfte bis zur Leiste nach sich. Beinlängenunterschiede sollten aus diesem Grund frühzeitig durch orthopädische Hilfen wie Absatzerhöhungen u.ä. ausgeglichen werden, um chronische Schmerzen im Bereich der Leise oder am Becken zu verhindern.
Schmerzen, die in der Tiefe der Leiste lokalisiert sind und zunächst nur nach längerer Belastung wie Treppensteigen oder Radfahren und dann auch zunehmend beim Beugen des Hüftgelenkes auftreten, können durch das sogenannte Impingement der Hüfte verursacht werden. Dabei kommt es zu Einklemmungen oder einem Anstoßen von Gelenkteilen der Hüfte mit dem Oberschenkelknochen. Vom Impingement der Hüfte sind häufig junge Männer im Alter von 20 bis 30 Jahren betroffen. Das Risiko, dass das Hüftgelenk durch die Einklemmungen frühzeitig verschleißt und eine Arthrose ensteht ist dabei erhöht.
Chronische Schmerzen in der Leistengegend können ein typisches Anzeichen einer Hüftarthrose (Gelenkverschleiß) darstellen. Zusätzlich kommt es bei einer Arthrose zu Anlaufschmerzen am Morgen, Hüftschmerzen besonders nach Belastung, Ruheschmerzen (z.B. nachts), Schmerzen beim Drehen des Beines um seine eigene Achse und zunehmender Steifheit.
Hüftschmerzen können sich auch am Oberschenkel manifestieren. Dies ist unter anderem der Fall bei
Beide Entzündungen können durch Über- oder Fehlbelastungen hervorgerufen werden.
Auch muss bei Schmerzen im Oberschenkelbereich an neurologische Ursachen gedacht werden. Bei der Neuralgie namens Meralgia parästhetica ist der seitliche Oberschenkel-Hautnerv (Nervus cutaneus femoris lateralis) entzündet und verursacht somit brennende Schmerzen an der oberen Außenseite des Oberschenkels. Unangenehmes Kribbeln und Taubheitsgefühl können weitere Symptome sein. Die Entzündung kann dadurch entstehen, dass der Nerv eingeengt und somit gereizt wird. Eine Einengung kann z.B. durch das Tragen sehr enger Hosen begünstigt werden.
Bei Einengungen des Ischiasnervs hingegen strahlen die Schmerzen klassischerweise auf der Hinterseite des Oberschenkels nach unten aus.
Wenn Kinder über Schmerzen am Oberschenkel klagen, können diese auch auf Hüftbeschwerden zurückzuführen sein. In jungem Alter kann ein sogenannter „Hüftschnupfen“ (Coxitis fugax) auftreten, der starke Schmerzen in der Leiste und am vorderen Oberschenkel provoziert, die mitunter auch bis zum Knie ausstrahlen. Die Coxitis fugax ist eine vorübergehende Entzündung des Hüftgelenks mit Gelenkerguss, die in der Regel nach 2 Wochen vorüber ist. Beim Hüftschnupfen können auch beide Hüftseiten betroffen sein. Sie kann Folge eines Virusinfekts der Atemwege oder seltener auch eines Magen-Darm-Infektes sein. Zudem können sich Erkrankungen, die den Knochen bzw. seinen Aufbau betreffen, durch Schmerzen am Oberschenkel bemerkbar machen. Dazu zählen Osteoporose (Knochenschwund), Osteomalazie (Knochenerweichung durch Vitamin-D-Mangel) und Morbus Paget (Verformung der Knochen).
Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie mehr dazu in unserem nächsten Artikel: Schmerzen im Oberschenkel und in der Hüfte
Eine sehr häufige Lokalisation von Hüftschmerzen ist im Bereich des Pos. Die Schmerzen gehen meist von der Außenseite der Hüfte aus und ziehen ins Gesäß. Verursacher dieser Beschwerden sind meist die Gesäßmuskeln, die den großen Rollhügel (Trochanter major) mit dem Becken verbinden. Diese Muskeln verspannen das Bein in einer Rotationsstellung. Wenn die Schmerzen im Po spürbar sind, sind meist nicht nur die Muskelansätze sondern der gesamte Muskel verspannt. Solche Verspannungen entstehen meist durch ungünstige Haltungen oder monotone Bewegungen im Alltag. Besonders durch das Ausüben von Berufen, in denen viel gesessen oder gestanden wird, entstehen muskelbedingte Schmerzen am Po. Manchmal bilden sich in den verspannten Gesäßmuskeln tastbare Verhärtungen, die auch als Kontraktionsknoten oder Muskelhartspann bezeichnet werden.
Die häufigste Usache für akute Schmerzen im Bereich der Hüfte bis zum Po stellen Blockierungen des Kreuz-Darmbein-Gelenks (Iliosakralgelenk, ISG) dar. Die Schmerzen können bis ins Bein ausstrahlen, sind nach dem Sitzen verstärkt spürbar und verstärken sich auch beim Anheben des betroffenen Beins oder beim Aufrichten aus gebückter Haltung.
Auch kann es zu dem sogenannten Piriformis-Syndrom kommen, bei dem der birnenförmige Piriformis-Muskel (innerer Hüftmuskel) zu einer Einengung des Ischiasnervs oder einem seiner Nervenäste beim Übertritt vom Becken zum Oberschenkel führt. Der Musculus piriformis kann sich bei Fehlbeanspruchung verkürzen und verdicken, er ist für das Abspreizen, Strecken und die Außendrehung des Oberschenkels verantwortlich. Dadurch werden Schmerzen verursacht, die tief bis in den Po ziehen und häufig bis in den Oberschenkel, die Hüfte oder das Kreuz ausstrahlen. Meistens ist nur eine Körperseite betroffen, das Treppensteigen oder Liegen auf der betroffenen Seite ist sehr schmerzhaft. Die Beschwerden können durch längeres Sitzen noch verstärkt werden.
Die Therapieoptionen von Hüftschmerzen, die bis in den Po ziehen, reichen von schmerzstillenden Medikamenten (z.B. Paracetamol oder andere NSAR), örtlichem Einspritzen (Injektionen) von betäubenden Mitteln, Psychotherapie (bei psychischen Auslösefaktoren) bis hin zu Krankengymnastik, Massagen und geeigneten Lockerungsübungen für die verspannten Muskeln.
Nach dem Joggen kann es durch Überbelastung, falschem Schuhwerk oder Vorschäden zu Schmerzen im Bereich der Hüfte kommen. In den meisten Fällen, ist dies ein Hinweis darauf, dass das Training zu einseitig durchgeführt wird oder dass die Hüfte beim Joggen falsch belastet oder überbelastet wird. Auch ein unebener Untergrund beim Laufen birgt dieselbe Gefahr der unregelmäßigen Verteilung des Gewichts auf das Hüftgelenk. Aus diesem Grund ist Schonung und Vermeidung von chronischer Überreizung meist die richtige Vorgehensweise gegen die Schmerzen an der Hüfte nach dem Joggen. Das Lauftraining sollte den Schmerzen angepasst werden und schmerzverstärkende Bewegungen sollten vermieden werden. Je nach Lokalisation und Ursache der Hüftschmerzen können eine krankengymnastische Betreuung und in seltenen Fällen auch schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente sinnvoll sein.
Zudem können verkürzte Muskulatur (Muskeldysbalancen) und nicht ausreichend vor dem Joggen gedehnte Hüftmuskulatur die Hüfte bei Bewegung falsch belasten und so zu Schmerzen führen. Hinzu kommt, dass viele Sportler sich durch großen Ehrgeiz übernehmen und durch übermäßiges Training Sportverletzungen wie Zerrungen oder Anrisse der Hüftmuskulatur provozieren - Schmerzen sind die Folge. Typischerweise kommt es auch vor, dass durch dauerhafte Überbelastung Stressfrakturen (Ermüdungsbrüche) entstehen. Das sind Mikrofrakturen im Knochengerüst, bei denen sich zusätzlich die umgebende Knochenhaut entzündet. Zu den entstehenden Schmerzen gesellt sich in vielen Fällen eine Bewegungseinschränkung des Hüftgelenks. Nicht nur während des Joggens sondern auch nach der sportlichen Aktivität verspüren viele einen unangenehmen Schmerz in der Hüfte. Oftmals ist das ein Zeichen, dass das eigene Belastungsausmaß überschritten wurde. Hier verfügt alle über individuell unterschiedliche Belastungsgrenzen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Knochenhautentzündung an der Hüfte
Schmerzen, die im Bereich der Hüfte nach dem Joggen auftreten, gehen in der Regel von den Ansätzen verspannter Muskeln außen am Oberschenkel aus. Zu schmerzhaften Hüftgelenkschäden kommt es erst bei lang andauernden Verspannungen im Bereich der Hüft- und Oberschenkelmuskulatur.
Durch Fehlbelastungen, Fehlstellungen im Gelenk, Überbeanspruchung oder ein vorangehendes Trauma kann sich beim Joggen aber auch ein Schleimbeutel entzünden (Burstitis trochanterica), da das Gewebe rund um den großen Rollhügel (Trochanter major, ein Knochenvorsprung am Oberschenkelknochen) sehr anfällig für Entzündungen ist. Der in der Hüfte befindliche Schleimbeutel soll die Reibung zwischen dem Oberschenkelknochen und der dort verlaufenden Sehnen verhindern. Die Schmerzen treten bei einer Schleimbeutelentzündung besonders nach einer Belastung oder Bewegung des Beines auf und machen sich durch direkten Druck- und Tiefenschmerz an der seitlichen Hüfte bemerkbar. Insbesondere bei Neubelastungen ist das Auftreten einer Schleimbeutelentzündung zu beobachten, sodass häufig noch untrainierte Jogger betroffen sind.
Bei der Coxarthrose (Hüftgelenksarthrose) ist der Gelenkknorpel schon so stark abgenutzt, dass knöcherne Anteile des Gelenks bei Bewegung aneinander reiben und somit zu ausgeprägten Schmerzen führen.
Rheuma und Gicht können beim Joggen ebenso Beschwerden in der Hüftregion hervorrufen.
In seltenen Fällen können stechende Schmerzen in der Hüfte, die nach dem Joggen auftreten auch auf Erkrankungen des Hüftgelenkes hindeuten (z.B. Hüft-Dysplasie). Häufiger werden solche Beschwerden durch Blockierungen des Kreuzdarmbeingelenkes (Gelenk zwischen Kreuzbein und Beckenknochen) verursacht. Solche Blockierungen können krankengymnastisch oder chiropraktisch diagnostiziert und behandelt werden.
Um Schmerzen während oder nach dem Joggen zu vermeiden, ist es also besonders wichtig, das richtige Ausmaß zu wählen. Eine an den persönlichen Fitnesszustand angepasste Laufeinheit und ausreichendes Dehnen der Muskulatur kann ungewollte Schmerzen verhindern. Wer weiterhin Probleme beim Joggen hat, sollte über das Ausüben weniger hüftbelastender Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren nachdenken.
Lesen Sie auch: Hüftschmerzen beim Joggen
Es gibt etliche Hüfterkrankungen, die sich besonders in Ruhe oder nachts im Liegen durch Schmerzen präsentieren. Das ist deswegen ein großes Problem, da sich der Körper genau in dieser Ruhephase erholen sollte. Wenn die Entspannungsphase in der Nacht durch schmerzbedingte Schlaflosigkeit wegfällt, wirkt sich das folglich auch auf die Lebensqualität aus und der Betroffene ist weniger leistungsfähig. Durch die richtige Diagnosestellung des Arztes und eine gute Therapie werden somit nicht nur bestehende Beschwerden reduziert, sondern es wird dem Patienten auch zurück in einen normalen Tagesrhythmus verholfen.
Eine Ursache für Hüftschmerzen nachts ist die Coxarthrose. Bei dieser Erkrankung kommt es durch Fehlbelastungen zu Verschleiß im Hüftgelenk kommt. Besonders der Knorpel, der für einen reibungslosen Ablauf im Gelenk verantwortlich ist, ist vom Verschleiß stark betroffen. Ruheschmerzen im Hüftbereich zeigen sich bei der Coxarthrose oftmals jedoch erst in späten Stadien. Hierbei machen sich die Schädigung des Knorpels bzw. des Knochens dann im Liegen und in den allermeisten Fällen nachts bemerkbar.
Auch Entzündungen werden besonders in Ruhe auffällig. Bei einer Entzündung des Hüftgelenks, der Coxitis, haben Betroffene nachts Schmerzbeschwerden.
Ebenso können nächtliche Schmerzen auf eine Schleimbeutelentzündung hindeuten.
Rheuma oder Gicht kann auch als Auslöser in Frage kommen.
Insbesondere sollte man bei Hüftschmerzen in der Nacht auch an durch Nerven bedingte Schmerzen denken. Nerven könnten eingeengt sein und somit Schmerzen verursachen. Besonders im Liegen werden die Beschwerden mit Nervenbeteiligung symptomatisch.
Falls die Schmerzen vom Rücken in Richtung Gesäß und Hüfte ausstrahlen, sind auch ein Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule oder Beschwerden im Kreuzdarmbeingelenk nicht auszuschließen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Hüftschmerzen nachts - Was steckt dahinter?
Eine Schwangerschaft bedeutet für das Becken und die Hüfte eine große Belastung. Dadurch kann es in einigen Fällen zu einer sogenannten Symphysenlockerung kommen, die starke Schmerzen im Bereich der Hüfte verursachen kann. An der Voderseite des Beckens befindet sich die Schambeinfuge, die auch Symphysis pubica genannt wird. In der Schwangerschaft wird vom Körper das Hormon Relaxin produziert, welches die Bänder im Becken weicher und flexibler (und damit dehnbarer) macht. Durch die nun lockeren Bänder kann es vorkommen, dass eine Seite des Beckens beim Bewegen der Beine oder Gehen mehr Spielraum hat als das andere, wodurch Schmerzen in der Hüfte entstehen. Häufig treten die Beschwerden in der Leistengegend und im Schambereich auf.
Schmerzen im Bereich der Hüfte, die in der Schwangerschaft auftreten, treten meist bei bestimmten Bewegungen wie Treppenteigen oder beim Umdrehen im Bett verstärkt auf. Außerdem können sie sich auch nachts und in Ruhephasen verstärken.
In sehr seltenen Fällen kommt es nicht nur zu einer Lockerung der Schambeinfuge, sondern sogar zu einer sogenannten Diastaste der Symphyse. Dabei kommt es zu einem ungewöhnlich weiten Abstand zwischen den Beckenknochen, weil die Schambeinfuge sehr weit gelockert ist. Sollte es in der Schwangerschaft zu einer schmerzhaften Symphysen-Diastase kommen, können die Beschwerden durch einen orthopädischen Stützgürtel für das Becken gelindert werden. Die starke Belastung auf die Hüfte während der Schwangerschaft kann durch verschiedene Therapiemöglichkeiten wie beispielsweise Akupunktur, Chiropraktik oder Osteopathie verringert werden. In der Regel verschwinden die Hüftschmerzen rasch nach der Geburt des Kindes, nur in seltenen Fällen bleiben die Beschwerden noch über ein Jahr bestehen.
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