Bei der Bursitis trochanterica handelt es sich um eine Entzündung der Hüftgelenksschleimbeutel.
Bei der Bursitis trochanterica handelt es sich um eine Entzündung der Schleimbeutel des Hüftgelenks.
Im Hüftgelenk befinden sich drei größere Schleimbeutel, die sich nicht nur durch Fehlbelastung entzünden können. Bei den drei Arten der Schleimbeutelentzündung des Hüftgelenks sind Anteile der drei Gesäßmuskeln, die am Oberschenkelknochen ansetzen betroffen. Dabei handelt es sich um den Musculus gluteus maximus, den Musculus gluteus medius und den Musculus gluteus minimus.
Die Schleimbeutel dienen dazu, den Knochen und den Muskel quasi voneinander zu trennen und eine Gleitschicht zu bilden. Außerdem dämpfen sie auch unsere Bewegungen ab. Bei dem sogenannten Trochanter des Oberschenkelknochens handelt es sich um einen Teil des Knochens, an dem viele Muskeln des Hüftgelenks ansetzen.
Bei der Bursitis trochanterica handelt es sich folglich um Entzündungen der Schleimbeutel, welche zwischen den drei Gesäßmuskeln und dem oberen Knochenanteil des Oberschenkels befinden.
Wie häufig eine Schleimbeutelentzündung des Hüftgelenks auftritt, lässt sich nicht sehr genau sagen, da viele Formen dieser Erkrankungen glücklicherweise sehr gut abheilen.
Einigen Studien zufolge tritt die einseitige Bursitis trochanterica sowohl bei Frauen als auch bei Männern häufiger auf als die beidseitige Bursitis. Insgesamt seien mehr als die Hälfte der Patienten mit einer Bursitis weiblich.
Durchschnittlich tritt die Erkrankung bei 1-2:1000 Patienten auf.
Um die Ursachen für die Entstehung einer Bursitis trochanterica zu verstehen, muss zunächst einmal die Anatomie der betroffenen Strukturen deutlich gemacht werden. Der Rollhügel, eine knöcherne Struktur des Oberschenkels, ist ein Ansatzpunkt vieler Muskeln der Hüfte. Dies sorgt für eine enorme mechanische Belastung in diesem Bereich, welche wiederum zu einem großen Teil auch auf den Schleimbeutel, die Bursa trochanterica, umgeleitet wird. Bei einer Bursitis trochanterica ist die mechanische Belastung für den Schleimbeutel so groß geworden, dass sich dieser entzündet hat.
Es wird zwischen den septischen Entzündungen und den aseptischen Entzündungen unterschieden.
Bei den septischen Entzündungen handelt es sich um eine Erkrankung, die von externen Erregern wie zum Beispiel Bakterien ausgelöst werden. Besonders häufig kommt es dabei zu Entzündungen, die durch das Bakterium Staphylokokkus aureus ausgelöst werden.
Bei den aseptischen Schleimbeutelentzündungen handelt es sich um Entzündungen, die durch die oben bereits erwähnten chronischen Fehlbelastungen ausgelöst werden. Besonders Sportarten, die eine große Belastung auf diese Muskeln ausüben, sind somit Risikofaktoren für die Entstehung der Bursitis trochanterica. Langstreckenläufer und Ringer sind häufig von der Erkrankung betroffen, da in diesen Sportarten eine enorme Belastung auf die Hüftmuskulatur ausgeübt wird. Aber auch Personen, die keinen Leistungssport betreiben, sondern eine Fehlbelastung haben, können von einer Bursitis trochanterica betroffen sein. In dessen Folge werden die Schleimbeutel besonders stark gereizt und es kommt zu einer Schleimbeutelentzündung.
Eine Schleimbeutelentzündung kann jedoch auch durch ein Trauma zum Beispiel im Rahmen eines Unfalls ausgelöst werden. Im Rahmen von chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel bei der rheumatoiden Arthritis können auch Entzündungen der Schleimbeutel auftreten.
Andere Risikofaktoren für die Ausprägung einer Schleimbeutelentzündung können ein Beckenschiefstand durch unterschiedlich lange Beine, ein schlechtes Gangbild, zu langes Stehen, eine ungewohnte Belastung oder vorausgegangene Verletzungen oder Operationen der Hüfte sein. Häufig tritt eine Bursitis trochanterica außerdem bei Personen mit X-Bein-Stellung auf. Hier ist der Winkel zwischen Oberschenkelkopf und Oberschenkelschaft gegenüber nicht betroffenen Personen relativ klein (<120°). Von einer X-Bein Stellung ist neben dem Kniegelenk auch das Hüftgelenk inklusive der Schleimbeutel betroffen, welche sich in der Folge starker Belastung bei betroffenen Personen häufig entzünden können.
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Die Bursitis trochanterica tritt auf beiden Seiten mit der gleichen Wahrscheinlichkeit, häufig sogar beidseitig. Bestehen die Beschwerden wiederholt auf einer Körperseite, könnte es hilfreich sein, das eigene Gang- oder Standbild einer genaueren Beobachtung zu unterziehen. Wie bereits erwähnt, ist die Schleimbeutelentzündung der Hüftregion oft auf eine anhaltende Druckbelastung des Hüftgelenkes zurückzuführen. Nicht selten sind dafür Fehlhaltungen, Beinlängenunterschiede, Beckenschiefstand oder eine Schonhaltung verantwortlich, die im Rahmen von chronischen Rückenschmerzen eigenommen wird. Auch Beinfehlstellungen infolge von Operationen oder Verletzungen der unteren Extremität können zur ungleichmäßigen Belastung des Hüftgelenkes führen.
Bereitet eine Bursitis trochanterica bevorzugt auf einer Körperseite Schwierigkeiten, kann es hilfreich sein, die betreffende Seite durch geeignete Maßnahmen, wie beispielsweise durch die Verwendung von Gehhilfen zu entlasten. Auch Gehtraining gemeinsam mit einem Physiotherapeuten kann helfen, Fehlbelastungen auszugleichen. Tritt die Bursitis trochanterica beidseits auf, ist der Patient schmerzbedingt oft erheblich eingeschränkt.
Bei der aseptischen Form der Schleimbeutelentzündung des Hüftgelenks kommt es zunächst zu einem erhöhten Druck- und Reibungsgefühl in dem Gelenk. Die Schmerzen nehmen zunächst langsam zu. Wird die Belastung nicht eingestellt, steigern sich die Schmerzen immer weiter, bis es zu den typischen Entzündungszeichen kommt. Da häufig auch eine begleitende Sehnenentzündung am Oberschenkel vorhanden ist, kann es auch zu stechenden Schmerzen während des Laufens kommen, da die Sehnen der Oberschenkel in der Nähe des Schleimbeutels verlaufen.
Bei den typischen Entzündungszeichen handelt es sich neben dem Schmerz um eine Überwärmung, Rötung und Schwellung des betroffenen Gelenks.
Dabei können die vier verschiedenen Zeichen einer Entzündung in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten. Meist tritt der Schmerz vor den drei anderen Symptomen auf, beziehungsweise wird er als erstes von den Patienten wahrgenommen.
Wichtig ist es, beim Auftreten des Schmerzes diesen zu beachten statt zu ignorieren und mit einer Schonung des Gelenks zu beginnen.
Bei der septischen Form der Schleimbeutelentzündung, im Zusammenhang mit einer Infektion, sind meist kleinere Verletzungen vorausgegangen. Viele Patienten berichten daher von einem Trauma. Auch bei dieser Form kommt es zu den typischen Entzündungszeichen. Manchmal kommt es bei der septischen Form auch zu Fieber und Schüttelfrost.
Vielen Ärzten genügt aufgrund der Lage der eindeutigen Entzündungszeichen eine Blickdiagnose der Schleimbeutelentzündung des Hüftgelenks.
Dabei spielt natürlich auch die Berufserfahrung des Arztes eine große Rolle. Die reine Blickdiagnostik wird meistens durch eine Sonographie (umgangssprachlich Ultraschall) des Hüftgelenks unterstützt.
Dabei ist besonders der durch die Entzündung hervorgerufene Erguss zu erkennen.
Außerdem kann zusätzlich ein Röntgen durchgeführt werden, auch um eine Beteiligung des Knochens auszuschließen.
Allerdings ist gerade bei jüngeren Patienten zu beachten, dass es bei einer Untersuchung mit Röntgenstrahlung auch zu einer Strahlenbelastung kommt. Daher wird bei Kindern in der Regel de Sonographie zur Sicherung der Diagnose gewählt.
Eher selten wird auch eine Diagnostik des Blutes durchgeführt.
Bei dieser sind dann auch die für eine Entzündung typischen Paramater verändert. Dazu zählen eine Erhöhung des C-reaktiven Proteins (CRP) und eine Erhöhung der Blutsenkgeschwindigkeit (BSG).
Bei der septischen Form der Bursitis trochanterica ist außerdem ein mikrobiologischer Nachweis des häufig bakteriellen Erregers aus dem Punktat der Entzündung möglich.
Die Diagnostik einer Bursitis trochanterica gestaltet sich nicht immer einfach. Eine Ursache hierfür ist, dass die genaue Lage der Schleimbeutel am Hüftgelenk nicht genau bekannt ist und sich von Patient zu Patient leicht unterscheidet. Wird auf Grundlage der Schilderungen des Patienten und der körperlichen Untersuchung die Verdachtsdiagnose Bursitis trochanterica gestellt, kann ein bildgebendes Verfahren helfen, den Verdacht zu bestätigen.
Bleibt die Ursache für chronische Hüftschmerzen trotz vorangegangener, weniger aufwendiger Untersuchungen, wie zum Beispiel Ultraschalluntersuchungen, unklar, kann eine Bildgebung mittels Magnetresonanztomografie (MRT) erfolgen. Dies gilt insbesondere für Patienten mit starkem Leidensdruck und langer Krankheitsgeschichte. Hierbei handelt sich um eine Form der Schnittbildgebung, die, anders als die Computertomografie (CT), ohne Röntgenstrahlung auskommt und auf der Verwendung eines starken elektromagnetischen Feldes basiert. Die MRT-Untersuchung eignet sich beim Verdacht auf Bursa trochanterica aufgrund der im Vergleich zum herkömmlichen Röntgen und zur CT-Untersuchung besseren Weichteildarstellung. Für den Patienten ist sie absolut harmlos.
Man sollte jedoch beachten, dass manche implantierte Herzschrittmacher, Prothesen und auch künstlichen Herzklappen teilweise nicht MRT-tauglich sind. Informationen hierzu liefert meist der Geräte- oder Prothesenpass.
Wenn eine Bursitis trochanterica von einem Arzt diagnostiziert wurde, sollte möglichst schnell eine geeignete Therapie der Erkrankung eingeleitet werden. Es gibt unterschiedliche Optionen der Therapiemaßnahmen, abhängig von der individuellen Situation und Präferenz des Betroffenen. Besonders wichtig für eine erfolgreiche Therapie der aseptischen Schleimbeutelentzündung des Hüftgelenks ist die Schonung des Gelenks, da ja die Überlastung ein häufiger Auslöser der Entzündung ist. Nur durch eine adäquate Schonung der betroffenen Struktur kann sich die dort bestehende Entzündung zurückbilden und eine Heilung eintreten.
Unterstützend können auch Wärme– und Kälteumschläge gemacht werden, um die Durchblutung anzuregen.
Außerdem werden NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) wie zum Beispiel Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure eingesetzt um den Schmerz zu behandeln. Diese Medikamente hemmen indirekt die weitere Freisetzung von Schmerzmediatoren.
Wichtig ist dabei besonders, dass Personen, die an einer Neigung zu Magengeschwüren leiden, diese Medikamente nicht oder nur sehr schwach dosiert oder nur in Kombination mit einem Magenschutz einnehmen sollten.
In besonders schweren Fällen der Schleimbeutelentzündung kann dieser auch mit Glukokortikoiden gespült werden.
Bei der Behandlung der septischen Schleimbeutelentzündung des Hüftgelenks kommen Antibiotika zum Einsatz, um die Bakterien zu bekämpfen. Auch hier ist eine mechanische Entlastung wichtig, damit es nicht zu Folgeschäden kommt.
In manchen Fällen wird der Herd der Entzündung auch punktiert, um das eitrige Sekret abzulassen und das Gelenk so zu entlasten.
In der Regel heilen Schleimbeutelentzündungen relativ zügig ab. Natürlich kann es wie bei jeder anderen Entzündung auch zu schweren Verläufen kommen, was aber zum Glück recht selten ist.
Wenn trotz einer bestehenden Bursitis trochanterica der Schleimbeutel weiter belastet wird, droht eine Chronifizierung der Entzündung, welche unter Umständen nur operativ geheilt werden kann.
Eine operative Therapieoption ist dann nötig, wenn die oben beschriebenen nicht invasiven Verfahren keine Heilung erbringen konnten oder wenn es sich um eine sogenannte perakute Entzündung des Schleimbeutels handelt.
Bei einer perakuten Entzündung wird schnelles Handeln notwendig, da es ansonsten zu einer sogenannten Sepsis und im schlimmsten Fall gar zum Tod der betroffenen Person kommen kann. Auch Entzündungen, die nach einer Operation auftreten, chronifizieren häufig, weshalb in diesen Fällen meist zu einer operativen Therapie geraten wird.
Es existieren zwei unterschiedliche chirurgische Verfahren eine Bursitis trochanterica zu behandeln.
Zum einen ist es möglich, den gesamten entzündeten Schleimbeutel zu entfernen. Durch die Entfernung des entzündeten Sackes wird der Grund für die vorliegende Symptomatik entfernt, womit meist eine komplette Heilung erreicht wird. In einigen Fällen kann es jedoch dazu kommen, dass das betroffene Gelenk nach der Operation beeinträchtigt ist und bleibt. Dies hängt mit den entstehenden Narben zusammen, die durch die Entfernung des Schleimbeutels zwangsläufig auftreten.
Ein weiteres chirurgisches Verfahren stellt die endoskopische Spiegelung des Schleimbeutels dar. Ähnlich wie bei einer Gelenkspiegelung wird der Schleimbeutel minimalinvasiv eröffnet und behandelt. Besonders bei chronischen Entzündungen des Schleimbeutels kommt dieses Verfahren zum Einsatz. Der Vorteil besteht darin, dass durch das Belassen des Schleimbeutels das Gelenk kaum belastet wird und es nur selten zu einer Einschränkung der Gelenkfunktion kommt.
Lesen Sie dazu auch den folgenden Absatz Operation.
Bei der konservativen Behandlung einer Bursitis trochanterica können neben Schmerzmedikamenten, Wärmetherapie und entzündungshemmenden Schmerzmedikamenten auch moderate physiotherapeutische Übungen zum Einsatz kommen.
1. Der sogenannte Tractus tibialis stretch wird im Stehen durchgeführt. Das gesunde Bein stellt das Standbein dar und wird vom erkrankten Bein überkreuzt. Dann sollte bei durchgestreckten Beinen versucht werden, die Zehen zu berühren. Diese Stellung wird 30 Sekunden gehalten und in der Regel dreimal wiederholt werden.
2. Das Beinheben sollte auf einer Gymnastikmatte in Rückenlage durchgeführt werden. Hierbei wird die Muskulatur des durchgestreckten erkrankten Beines kurz angespannt und das Bein danach ca. 8-10 cm angehoben. Diese Position sollte einige Sekunden gehalten und drei Mal wiederholt werden.
3. Ähnlich funktioniert die Hip-Extension. Diese Übung wird in Bauchlage durchgeführt. Das betroffene Bein wird durchgestreckt einige Zentimeter von der Matte abgehoben.
4. Bei der Wandkniebeuge handelt es sich um eine Kniebeuge, die mit dem Rücken zur Wand durchgeführt und durch einen Gymnastikball zwischen Rücken und Wand unterstützt wird.
Anschauliche Beispiele für alle Übungen finden sich für jedermann im Internet. Das Ausmaß der körperlichen Betätigung und die Art der angewandten Übungen sollten vorher mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Da bei einer Schleimbeutelentzündung der Hüfteie Operation stellt bei einer Bursitis trochanterica nicht die Behandlungsmethode der ersten Wahl dar. Viel mehr wird auf konservative Verfahren wie körperliche Schonung, Wärmeanwendung und Einnahme sogenannter NSAR (Nichtsteroidaler Antirrheumatika) wie Ibuprofen gesetzt.
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In chronischen Fällen oder wenn der Patient unter einem hohen Leidensdruck steht, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Hier bieten sich zwei Verfahren an. Als sogenannte Bursoskopie bezeichnet man die Spiegelung des Schleimbeutels mit einem herkömmlichen Arthroskop, wie es auch bei der Kniegelenksspiegelung zum Einsatz kommt. Hierbei kann die innere Synovialschicht zu Teilen abgetragen werden. Durch Entfernung dieser Gleitschicht kann die Entzündung in vielen Fällen eingedämmt werden. Der Patient profitiert nicht nur von der geringeren Narbenbildung, die von diesem minimalinvasiven Eingriff ausgeht, sondern er genießt zusätzlich noch die funktionellen Vorteile der belassenen Anteile der Gleitschicht.
Das Standardverfahren bei operativer Behandlung einer Bursitis trochanterica stellt jedoch nach wie vor die Bursektomie dar. Hierbei wird der entzündete Schleimbeutel in einem offenen chirurgischen Eingriff entfernt. Das größere Operationsfeld hinterlässt jedoch auch größere Narben und die Zeit der Schonung nach der Operation ist ungleich länger als bei der Bursoskopie. Schlussendlich kann der durch die komplette Entfernung des Schleimbeutels eintretende Funktionsverlust desselben nachteilige Auswirkungen auf die Belastbarkeit des Gelenks haben.
Klar gegen einen operativen Eingriff spricht eine bakterielle Entzündung des Schleimbeutels. Hier darf aufgrund der Infektionsgefahr nicht operiert werden. Das gleiche gilt für eine Bursitis trochanterica, die im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung mit gleichzeitiger Entzündung des Hüftgelenkes auftritt.
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Ein Grundpfeiler der Therapie einer Bursitis trochanterica ist die adäquate Schonung der betroffenen anatomischen Strukturen.
Wird die sportliche Aktivität trotz Erkrankung aufrechterhalten, kann es sein, dass das Krankheitsbild weiter voranschreitet oder der Heilungsprozess erheblich verzögert wird. Dies gilt vor allem für Laufsportarten, bei denen große Belastungen der Hüftregion auftreten.
Es gilt jedoch zu beachten, dass eine zu ausgiebige Schonung oder gar Ruhigstellung der betroffenen Extremität auch negative Auswirkungen auf die Stabilität der Gelenke oder den Status der Muskulatur haben können. Weitere Erkrankungen können die Folge sein.
Obwohl die Bursitis trochanterica gelegentlich auch bei Fahrradfahrern auftritt, kann das Fahrradfahren eine Möglichkeit sein, bei bestehender Schonung einen Bewegungsausgleich zu schaffen, und Muskeln, Knochen und Gelenke zu stärken. Hierbei kommt es auf den Patienten an, der auf die Signale seines Körpers hören sollte.
Bestehen Schmerzen auch während des Fahrradfahrens, ist dringend davon abzuraten. Das Training auf dem Fahrrad sollte außerdem auf moderate Art und Weise erfolgen. Zu ausdauernde und starke Belastungen könnten das Krankheitsbild verschlechtern.
Wie bereits erwähnt, ist die körperliche Schonung für den Therapieerfolg einer Bursitis trochanterica von großer Bedeutung. Die Erkrankung wird vor allem durch übermäßige Belastung des Hüftgelenkes ausgelöst, was gerade bei Laufsportarten der Fall ist. Läufer sollten im Rahmen einer Erkrankung auf das Joggen verzichten, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Ist dies absolut nicht möglich, sollte versucht werden, zumindest zeitweise auf Aktivitäten mit geringerer Belastung auszuweichen. Hier bietet das Nordic Walking eine Alternative. Betroffene sollten jede Art der körperlichen Betätigung mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Kommt es in der Folge von einer Fehlbelastung gehäuft zu Schleimbeutelentzündungen des Hüftgelenks, kann eventuell eine Vermessung der Beine und eine Laufanalyse Sinn machen.
Diese Art der Fehlbelastungen können häufig durch geeignete Schuhe und/oder Einlagen ausgeglichen werden.
Kommt es besonders nach der Teilnahme an besonders Gelenk belastenden Sportarten wie zum Beispiel Ringen oder Bodybuilding zu Schleimbeutelentzündungen, sollten diese Sportarten in Zukunft gemieden werden und durch Gelenk schonende Sportarten wie zum Beispiel Schwimmen oder Fahrradfahren ersetzt werden.
Generell ist es wichtig nach einer durchgemachten Entzündung nicht komplett auf Sport zu verzichten, sondern den gewählten Sport einfach etwas zu optimieren. Dabei ist es zum einen wichtig, auf die Bewegungsabfolge zu achten und zum anderen darauf zu achten wie man das Hüftgelenk entlasten kann ohne zum Beispiel die Knie zusätzlich zu belasten.
Bei den ersten Anzeichen einer erneuten Schleimbeutelentzündung des Hüftgelenks, sollte auch hier mit der Schonung begonnen werden. Regelmäßiger und richtig ausgeführter Sport kann auch auf die Dauer vor einer erneuten Entzündung schützen. Besonders auf regelmäßige Dehnübungen sowie auf Übungen zur Kräftigung der Muskulatur sollte geachtet werden, da so das Gelenk durch eine gestärkte Muskulatur entlastet wird.
Auch eine gute Physiotherapie kann bei solchen Kräftigungsübungen der umgebenden Muskulatur sinnvoll sein, besonders dann wenn die Schleimbeutelentzündung häufiger auftritt.
Zur Prävention einer Bursitis trochanterica sollten keine nicht-steroidalen Antirheumatika eingenommen werden, da sie vor allem den Schmerz nehmen, aber nicht die Ursache der Erkrankung beheben.
Besonders Patienten, die häufiger Magenbeschwerden haben, sollten auf diese Art der Schmerzmedikation verzichten oder diese zumindest nur in Kombination mit einem Präparat zum Magenschutz einnehmen.
Treten bei Kindern regelmäßig Schleimbeutelentzündungen des Hüftgelenks auf, sollten durch eine Bewegungs- und Ganganalyse zunächst einmal die Bewegungsabläufe des Kindes analysiert werden, um auszuschließen, dass die Entzündungen durch eine falsche Bewegungsabfolge entstehen.
Sollte dies dennoch der Fall sein, können die Kinder durch eine Therapie die richtigen Bewegungsabläufe erlenen, um in Zukunft weitere Schleimbeutelentzündungen zu vermeiden.
Weitere Informationen zum Thema Schleimbeutelentzündung Operation finden Sie hier:
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