Der Mensch hat zwei Hüftgelenke, die für die Beinbewegungen sowie für die Kraftableitung auf den Körper zuständig sind. Außerdem übernehmen die Hüftgelenke gemeinsam mit der Wirbelsäule die Hauptaufgaben der Statik des Körpers. Zahlreiche Bänder sichern das eigentliche Hüftgelenk, außerdem erfolgt eine weitere Sicherung und Stabilität durch die am Oberschenkel verankerten Muskeln.
Der Mensch verfügt über zwei Hüftgelenke, die symmetrisch angeordnet und für die Beinbewegungen sowie für die Ableitung der auf den Körper wirkenden Kräfte zuständig sind. Des Weiteren übernehmen die Hüftgelenke gemeinsam mit der Wirbelsäule die Hauptaufgaben der Statik des Körpers. Zahlreiche Bänder sichern das eigentliche Hüftgelenk, außerdem erfolgt eine weitere Sicherung und Stabilität durch die am Oberschenkel verankerten Muskeln.
Wie jedes Gelenk, verfügt das Hüftgelenk ebenfalls über einen Gelenkkopf und eine Gelenkpfanne. Grob kann man sagen, dass die Gelenkpfanne im Beckenknochen eine Art halbkugelförmige Aussparung darstellt. Der Gelenkkopf wird durch den Oberschenkelkopf gebildet, der in die Gelenkpfanne eintaucht.
Laut Definition wird das Hüftgelenk von der sogenannten Facies lunata acetabuli am Hüftknochen gebildet, sowie vom caput femoris (Oberschenkelkopf). Die Facies stellt sich als Auskleidung der beschriebenen Hohlkugel am Hüftknochen dar. Um die Stabilität zu gewährleisten, muss der Gelenkkopf in der Pfanne sicher einen Halt finden.
Beim Hüftgelenk ist es so, dass der Hüftkopf größer als die Gelenkpfanne ist. Aus diesem Grund ist die Gelenkpfanne anatomisch durch eine Erweiterung vergrößert und gewährleistet so einen sichereren Sitz des Oberschenkels in der Pfanne. Die Vergrößerung wird auch als Labrum acetabuli oder auch Gelenklippe bezeichnet. Die Gelenklippe besteht auch Faserknorpel. Gemeinsam mit der Facies bedecken sie 2/3 des Gelenkkopfes und gewährleisten so seine Stabilität.
Als Pfannendach versteht man den mittleren Teil des oberen Pfannenrandes. Er ist verdichtet und lässt sich im Röntgenbild gut darstellen. Am unteren Teil der Pfanne zieht das Ligamentum transversum acetabuli, das ebenfalls zur Stabilität des Hüftgelenks beiträgt. Die Fossa acetabuli ist mit einem Fettkörper ausgelegt, der einen reibungsärmeren Bewegungsablauf gewährleisten sowie dämpfend bei Stößen wirken soll.
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Das Hüftgelenk besteht aus dem Oberschenkelkopf (Gelenkkopf) und aus dem Hüftgelenksknochen (Gelenkpfanne). Das sogenannte Caput femoris ist die nach oben den Oberschenkelknochen abgrenzende Kugel. An ihr schließt sich der Oberschenkelhals (Collum femoris) an, der dann den Übergang zum eigentlichen Oberschenkelknochen darstellt.
Der Oberschenkelhals ist besonders bei älteren Patienten häufig von Brüchen betroffen.
Das Becken ist der größte Knochen des menschlichen Körpers. Es ist sehr massiv und trägt gemeinsam mit der Wirbelsäule den Menschen. Das Becken besteht aus drei Abschnitten, die unscharf voneinander abgegrenzt sind und im gesamten das Hüftbein (Os coxae) darstellen. Diese Anteile werden als Schambein (Os pubis), Darmbein (Os ilium) und Sitzbein (Os ischii) bezeichnet. In dem Bereich, in dem anatomisch die drei Abschnitte zusammenführen, findet man die Fossa acetabuli, die Gelenkpfanne für das Hüftgelenk. Die Fossa wird von der Facies lunata abgegrenzt, die ihren Namen durch ihr halbmondförmiges Aussehen hat.
Des Weiteren findet man eine kleine knöcherne Einsackung in diesem Bereich (Incisura acetabuli). Der Limbus acetabuli schlägt sich kreisförmig um die Gelenkspfanne und begrenzt diese nach außen hin.
Das Hüftgelenk wird durch zahlreiche Bänder gesichert. Das stärkste Band des menschlichen Körpers stellt das Ligamentum iliofemorale dar. Es hat eine Tragfähigkeit von 350 kg und hat seinen Ansatzpunkt am Hüftknochen und zieht dann sich leicht nach außen drehend nach unten zum Oberschenkelknochen, wo es am oberen Teil seinen zweiten Ansatzpunkt hat.
Insgesamt gibt es fünf Bänder am Hüftgelenk. Vier davon liegen außerhalb des Gelenks und eins innerhalb. Die außen liegenden Bänder bilden das Ringband, das auch als Zona orbicularis bezeichnet wird.
Folgende Bänder gehören zum im Gelenk gelegenen Abschnitt: das Ligamentum ischio-femorale zieht vom Os ischi zum Oberschenkelkopf, das Ligamentum pubofemorale vom Os pubis und das Ligamentum iliofemorale vom Os Ileum zum Oberschenkelkopf. Die Bänder des Hüftgelenks haben zwei wesentliche Aufgaben. Zum einen stabilisieren sie das Gelenk und verstärken es, zum anderen begrenzen sie den Bewegungsradius und verhindern, dass unphysiologische Bewegungen im Hüftgelenk durchgeführt werden können. Das Ringband schlingt sich um die engsten Stelle des Hüftgelenks und wirkt als sehr starker Stabilisator. Der Oberschenkelkopf steckt im Ringband und wird von ihm mit gehalten.
Im Gelenk verläuft als einziges Band das Ligamentum capitis femoris. Die Bereiche, die nicht von Bändern abgesichert werden, gelten als gefährdet, da die Stabilität dort stark eingeschränkt ist und Frakturen oder ein „Auskugeln“ des Gelenks vor allem dort stattfinden kann.
Kapsel:
Als Gelenkkapsel bezeichnet man eine, jedes Gelenk umgebende derbe Haut, die eng am Gelenk anliegt und dieses schützt bzw. wesentlich zu der Gelenkstabilität beiträgt. Beim Hüftgelenk ist die Gelenkkapsel außerhalb des Labrum acetabuli und am Hüftknochen befestigt. Das Labrum acetabuli ragt frei in die Kapsel hinein.
Kapsel und Knorpelrand verlaufen etwa auf gleicher Höhe, der Bereich des Hüftkopfhalses, der nicht von der Gelenkkapsel umschlossen wird, ist vorne kürzer als hinten. Die Ansatzlinien der Gelenkkapseln verlaufen dicht an anatomischen Strukturen des Hüftgelenkes. Zu nennen wären im vorderen Bereich die sogenannte Linea intertrochanterica und hinten die Crista intertrochanterica, wobei genauer gesagt die Kapselansatzlinie etwa 1 cm davon entfernt liegt.
Wie jeder Knochen, werden auch die Knochen des Hüftgelenks mit Blut über, zu den Knochen führende Blutgefäße, versorgt. Im Bereich des Oberschenkelkopfes treten auf jeder Seite Gefäße in den Oberschenkelknochen ein, die als Arteriae capitis femoris bezeichnet werden.
Abriß oder Abklemmungen können schädliche Unterversorgungen des Knochens bedeuten und müssen bei jeder Verletzung und bei jeder Fraktur ausgeschlossen werden. Neben der Versorgung des Oberschenkels versorgt die Arterie auch die in diesem Bereich vorbeiführenden Bänder. Das Becken wird von kleinsten Arterien, die von den großen Schlagadern abzweigen, versorgt.
Wesentlich an der Stabilität des Hüftgelenks tragen die zahlreichen Muskeln bei, die neben der Stabilisierung auch die Bewegungsaufgabe übernehmen. Man unterscheidet bei den Hüftmuskeln die Beuger, die Strecker, die Abduktoren und die Adduktoren.
Im Zusammenspiel drücken die Muskeln den Oberschenkelkopf in die Hüftpfanne und tragen so unterstützend zur Stabilität und zur Belastbarkeit des Hüftgelenks bei.
Auch zahlreiche Nerven ziehen um das Hüftgelenk ihre Bahnen und dienen hauptsächlich der sensiblen Versorgung der Hüftmuskeln. Teile der Muskeln werden durch direkte Nervenabgänge aus der Wirbelsäule versorgt (L1-L3 und L2-L4). Des Weiteren zieht der Nervus glutaeus superior, Nervus glutaeus inferior, Plexus sacralis und der Nervus obturatorius im Bereich der Hüfte.
Wie bei den Gefäßen, muss bei Verletzungen und Frakturen immer auch überprüft werden, ob ein Nerv verletzt wurde. Typische Lähmungserscheinungen von durch entsprechende Nerven versorgte Muskeln, lassen auf den Schädigungsort schließen.
Im Hüftgelenk können die Außenrotation, Innenrotation, die Beugung, die Streckung, das Abspreizen (Abduktion) und das Wiederanlegen (Adduktion) durchgeführt werden. Des Weiteren gibt es noch zahlreiche gemischte Bewegungen, die im Hüftgelenk möglich sind. Der Hüftkopf steht in einem bestimmten Winkel in der Hüftpfanne. Dieser Winkel ist abhängig vom Alter und ändert sich mit zunehmenden Alter.
Beim 3-jährigen Kind beträgt der Winkel 145 Grad, beim Erwachsenen nimmt er auf 126 Grad ab, und beim alten Menschen beträgt der Winkel nur noch 120 Grad. Grund sind die unterschiedlichen Stabilitäten und Verknöcherungsstadien im entsprechenden Alter.
Des Weiteren gibt es zahlreiche Erkrankungen und Fehlstellungen, bei denen sich der Winkel ebenfalls verändert. Bei den bekannten O-Beinen (coxa vara) kann der Winkel 90 Grad betragen, während bei den X-Beinen (Coxa valga) der Winkel fast 160-170 Grad betragen kann. Im Grunde sind Winkel zwischen 120 und 145 Grad die stabilsten. Da die Winkelveränderungen aber langsam voranschreiten und nicht plötzlich, kompensiert der Körper durch aktive Knochenum- und -anbauten diese Instabilität. Die unterschiedlichen Winkel wirken sich nicht nur auf die Stabilität im Hüftgelenk aus, sondern auch geringgradig auf die Bewegungsfähigkeit.
So können Menschen mit einem Winkel (auch bezeichnet als Collum-Corpus-Winkel) von 126 Grad den vollen Umfang der in der Hüfte möglichen Bewegungskombinationen durchführen, während ganz alte Menschen mit einem Winkel von 120 Grad schon aus mechanischen Gründen in einer Vielzahl der in der Hüfte möglichen Bewegungen eingeschränkt sind. Ob eine Abnahme des Collum-Corpus-Winkels auch zu einer höheren Anfälligkeit für Frakturen führen kann, ist nicht klar.
Das Hüftgelenk ist das größte Gelenk des Körpers, das gemeinsam mit der Wirbelsäule einen erheblichen Beitrag zur Stabilität und Statik des Körpers leistet. Das Hüftgelenk, das auch als Articulatio coxae bezeichnet wird, setzt sich zusammen aus dem Oberschenkelkopf, der den Gelenkkopf darstellt und den Hüftknochen, die mit einer halbmondförmigen Auskerbung die Gelenkpfanne darstellt. Um eine ausreichende Stabilität im Gelenk zu gewährleisten, ist es wichtig, dass der Gelenkkopf genau in die Gelenkpfanne passt. Im Falle des Hüftgelenks ist es so, dass der Oberschenkelkopf im Verhältnis zur Pfanne größer ist. Um die Stabilität trotzdem zu gewährleisten gibt es eine anatomische Gelenkpfannenvergrößerung, die auch als Gelenklippe bezeichnet wird.
Das Hüftgelenk wird durch zahlreiche Bänder und Muskeln stabilisiert. Die Bänder, die das Hüftgelenk stabilisieren, ziehen vom Hüftknochen zum Oberschenkel. Die wichtigsten Bänder in diesem Bereich sind das Ligamentum ileofemorale, das Ligamentum ischiofemorale und das Ligemantum pubofemorale. Gemeinsam bilden sie das sogenannte Ringband, das den Hüftkopf wie einen Knopf in einem Knopfloch hält. Eines der 5 Hüftbänder verläuft innerhalb des Gelenkes und wird auch Ligamentum capitis femoris bezeichnet. Um Hüftkopf und Gelenkpfanne umschließt sich seine Gelenkkapsel, die ebenfalls stabilisierend wirkt.
Zahlreiche Muskeln im und um das Hüftgelenk sorgen dafür, dass alle möglichen Bewegungen durchführbar sind und wirken ebenfalls als Stabilisatoren im Gelenk. Die wichtigsten Muskeln sind neben einigen anderen die M. glutaeus maximus, medius und minimus.
Neben den kleinen Arterien, durch die das Hüftgelenk mit Blut versorgt wird, gibt es eine in den Oberschenkelkopf einfließende Arterie, die auch als Arteria capitis femoris bezeichnet wird. Bei Verletzungen oder Unfällen ist es immer wichtig zu überprüfen, ob die Gefäße verletzt wurden. In diesem Fall muss eine nicht unerhebliche Blutung zum einen aber auch massive Unterversorgungen der Hüft- und Oberschenkelknochen zum anderen befürchtet werden. Genauso sieht es bei Verletzungen der die Hüftmuskeln versorgenden Nerven aus, die ebenfalls nach einem Unfall auf Unversehrtheit überprüft werden müssen.
Der Oberschenkelkopf steht in einem ganz bestimmten Winkel im Hüftgelenk. Dieser Winkel ist neben einigen anderen Faktoren abhängig vom Alter. Neugeborene und junge Menschen haben einen Winkel von ca. 145 Grad, Erwachsene haben einen Winkel von ca. 126 Grad und bei alten Menschen beträgt der Winkel ca. 120 Grad. Je älter ein Mensch also wird, desto steiler steht der Oberschenkelkopf im Hüftgelenk. Es gibt noch einige Erkrankungen, bei denen der Winkel ebenfalls verändert ist. Bei O-Beinen (Coxa varum) ist der Winkel sich eher 90 Grad nähernd, während bei den X-Beinen (Coxa-valga) der Winkel steiler wird und bei ca. 170 Grad liegen kann. Hüftgelenke, deren Winkel entweder sehr steil oder sehr weit abgeflacht sind, weisen im Vergleich zu den normalen Winkeln eine gewisse Instabilität auf. Aufgrund der langsamen Entstehung, kann der Körper zunächst die Instabilität gut kompensieren.
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