Das Fußgelenk ist eine funktionelle Einheit, wobei oberes und unteres Sprunggelenk die beiden größten Gelenke darstellen und von vielen kleineren Gelenken der Mittelfußknochen unterstützt werden. Starke Bänder sorgen neben einem starken Halt für Bewegungseinschränkungen. Da Außen- und Innenknöchel außerhalb der Gelenkkapsel liegen, sind sie bei Umknicktraumata besonders gefährdet.
Das Fußgelenk setzt sich aus verschiedenen Teilgelenken zusammen.
Die beiden größten Gelenke sind:
Diese bilden zusammen eine funktionelle Einheit und werden als Articulatio cylindrica bezeichnet. Das Sprunggelenk ist eines der am stärksten beanspruchten Gelenke des Körpers, da es bei jedem Schritt die gesamte Körpermasse tragen muss.
Neben diesen existieren noch kleinere Gelenke der Fußwurzelknochen, welche jedoch stark durch Bänder fixiert und dadurch kaum beweglich sind.
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Das obere Sprunggelenk (Articulatio talocruralis) setzt sich aus den Gelenkflächen der Malleolengabel und dem Sprungbein (Talus) zusammen.
Die Malleolengabel wird durch das körperferne (distale) Ende des Schienbeins (Tibia) - und Wadenbeins (Fibula) gebildet. Dabei wird das Sprungbein von der Malleolengabel von oben auf beiden Seiten umschlossen und ist damit von entscheidender Bedeutung für die Stabilität des Gelenks.
Das obere Sprunggelenk ist ein reines Scharniergelenk und kann damit nur eine Bewegung ausführen. Diese besteht im Heben der Fußspitze (Dorsalextension) um ca. 20° und Senken der Fußspitze (Plantarflexion) um ca. 30°.
Die Gelenkkapsel umgibt die beiden Enden des Schien- und Wadenbeins, sowie das Sprungbein. Hierdurch liegt die Malleolengabel (Außen- und Innenknöchel) außerhalb der Gelenkkapsel und sind deswegen sehr verletzungsanfällig.
Das Gelenk an sich wird noch durch verschiedene andere Bänder fixiert:
I - Oberes Sprunggelenk
(Gelenklinie grün) -
Articulatio talocruralis
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Das untere Sprunggelenk ist Teil des Fußes und besteht aus:
Die Grenze dieser Anteile bildet das Sprungbein- Fersenbein- Band (Ligamentum talocalcaneum interossea). Beide Teile besitzen jeweils eine eigene Gelenkhöhle, unter funktionellen Gesichtspunkten lassen sich die Teile jedoch nicht trennen.
Der vordere Gelenkteil besteht aus der Interaktion zwischen dem Sprungbein (Talus) und Anteilen des Fersenbeins (Calcaneus), Kahnbeins (Os naviculare) und des Ligamentum calcaneonaviculare plantare (Gelenkpfanne).
Der hintere Teil (Articulatio subtalaris) wird durch die nach außen geformte Seite (konvexe Fläche) des Fersenbeins (Calcaneus) und die nach innen geformte Seite (konkave Fläche) des Sprungbeins (Talus) geformt.
Das untere Sprunggelenk kann den inneren (Supination) und äußeren (Pronation) Fußrand anheben. Bei dieser Bewegung werden automatisch andere Gelenke mitbewegt, sodass die gesamte Pronations- und Supinationsbewegung des Fußes größer ist, als die reine Bewegung im unteren Sprunggelenk.
Der Bewegungsumfang für die kombinierte Bewegung liegt bei ca. 50- 60° für die Supination und bei ca. 30° für die Pronation.
Auch das untere Sprunggelenk wird durch verschiedene Bänder stabilisiert:
I - Unteres Sprunggelenk
(Gelenklinie grün) -
Articulatio talocalcaneonavicularis
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Besonders häufig sind die Bandstrukturen des Fußes von Verletzungen betroffen. Bei einem typischen Umknicken des Fußes nach innen oder außen kann es zu Schädigungen des Kapsel- Bandapparates mit Zerreißung, Dehnung oder Zerrung der betroffenen Bänder kommen.
Knöcherne Verletzungen, wie beispielsweise Brüche des Außen- oder Innenknöchels sind möglich, jedoch eher selten.
Mit ca. 20% aller Sportverletzungen ist das Sprunggelenk sehr häufig von Traumen jeder Art betroffen. Im Vergleich zu anderen Gelenken, entwickeln sich jedoch im Sprunggelenk kaum Abnutzungserscheinungen, sofern kein Trauma vorausgegangen ist.
Somit entstehen die häufigsten Arthrosen nach Sprunggelenksverrenkungsbrüchen oder komplexen Kapsel- Band- Verletzungen.
Das Gelenk zwischen Fersenbein und Würfelbein (Articulatio calcaneocuboidea) ist eine Amphiarthrose, also ein sehr stark fixiertes Gelenk, in dem kaum Bewegungen möglich sind. Dieses Gelenk wird zudem durch weitere straffe Bänder fixiert.
Auch die Fußwurzel- Mittelfuß- Gelenke (Articulationes tarsometatarsales) und die Zwischenmittelfußgelenke (Articulationes intermetatarsales) sind Amphiarthrosen und damit kaum beweglich.
Es werden Zehengrundgelenk (Articulationes metatarsophalangae) und Zehenmittel- /bzw. Zehenengelenke (Articulationes interphalangae) unterschieden.
Die Grundgelenke sind Kugelgelenke, allerdings werden sie durch verschiedene Bänder stark fixiert und sind damit kaum beweglich.
Die Mittel- und Endgelenke sind Scharniergelenke und etwas beweglicher.
Lesen Sie mehr zum Thema: Zehengelenk
Das Fußgelenk ist eine funktionelle Einheit bestehend aus:
Das Sprunggelenk ist durch Bänder stark fixiert und erlaubt deswegen nicht viele verschiedene Bewegungen.
Aufgrund der hohen Beanspruchung des Sprunggelenks, muss es sehr stabil sein, dies wird durch die Bänder- und Kapselapparate gewährleistet.
Da jedoch der Außen- und Innenknöchel nicht innerhalb der Gelenkkapsel liegen, sind diese sehr Verletzungsanfällig. So entstehen die meisten Sportverletzungen im Bereich der Außen- oder Innenbänder durch Umknicktraumata. Dies kann zu Zerreißungen, Zerrungen oder Dehnung der Bänder führen. Trotz der hohen Beanspruchung des Sprunggelenks sind Abnutzungserscheinungen (Arthrose) ohne eine vorausgegangene schwere Verletzung sehr selten.
Weitere Informationen zum Thema Fußgelenk finden Sie unter:
Folgende Themen könnten für Sie von Interesse sein:
Eine Übersicht aller Themen der Anatomie finden Sie unter Anatomie A-Z.