Das Sprunggelenk ermöglicht dem Fuß einen relativ großen Bewegungsumfang. Meist entsteht eine Entzündung am Sprunggelenk durch ungewohnte Bewegungen oder Überbelastung.
Eine Entzündung des Sprunggelenks ist selten, kann aber im Grunde genommen nur wenige Ursachen haben. Zum einen kann es sich, vor allem bei Älteren, um eine aktivierte Arthrose handeln. Bei jüngeren Menschen kann dagegen eine falsche und übermäßige Beanspruchung die Ursache sein. Seltener sind rheumatische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen oder Infektionen des Gelenks für die Beschwerden verantwortlich.
Eine Entzündung des Gelenks an sich äußert sich durch eine Schwellung und Überwärmung, meist begleitet von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
Eine weitere Erkrankung, die häufig vorkommt, aber keine Entzündung des Sprunggelenks an sich ist, ist die Sehnenscheidenentzündung. Diese führt insbesondere zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, aber kaum zu einer richtigen Schwellung oder Rötung.
Eine Entzündung des Sprunggelenks ist, wie eingangs erwähnt, nicht häufig, dafür aber eine ernste Angelegenheit. Durch Gelenksentzündungen kann es bei einer fehlenden Therapie zu einer Schädigung des Gelenkknorpels mit eventuell bleibenden Schäden, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kommen.
Es gibt fünf Hauptursachen für eine Entzündung im Sprunggelenk und weitere seltenere Ursachen. Zu den häufigsten Ursachen gehören:
Bei einer Arthrose handelt es sich um eine sogenannte degenerative Erkrankung, also einer Verschleißerkrankung. Durch jahrelange Bewegung und Belastung eines Gelenks, kann es dazu kommen, dass der Knorpel abgerieben wird und dann die Knochen keinen schützenden Knorpelüberzug mehr haben. Dadurch kommt es zu einer schmerzhaften Reibung der beiden Knochenoberflächen eines Gelenks bei Bewegungen.
Da jedes Gelenk von einer Gelenkkapsel umhüllt ist, in der sich Gelenkflüssigkeit befindet, findet nur ein geringer Austausch zwischen Stoffen innerhalb und außerhalb der Gelenkkapsel statt, sodass abgeriebener Knorpel sich in der Gelenkflüssigkeit ansammelt und nicht aus dem Gelenk heraus transportiert werden kann.
Bei einer aktivierten Arthrose handelt es sich um einen Entzündungsprozess, der dadurch entsteht, dass sogenannte Fress- und Abwehrzellen des Immunsystems (die Makrophagen und Leukozyten) in die Gelenkkapsel eindringen. Diese Fresszellen räumen den abgeriebenen Knorpel und andere entstandene Verschleißprodukte aus der Gelenkkapsel, da diese Stoffe nicht einfach aus der Kapsel nach draußen gelangen können.
Dieser Entzündungsprozess dauert meist einige Tage, wird auch als "Arthroseschub" bezeichnet und ist sehr schmerzhaft. Es sollten entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac oder Celebrex® eingenommen werden, um die Entzündung einzudämmen und eine überschießende Entzündungsreaktion zu verhindern.
Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Sprunggelenksarthrose
Durch massive (Fehl-)Belastungen im Bereich der Sprunggelenke kommt es auch zu einer Schädigung des Gelenks, meist mit sehr kleinen Rissen, Stauchungen und Knorpelabrieb. Im schlimmsten Fall kommt es durch eine solche Belastung zu einer Schwellung, Rötung und Schmerzen im Gelenk. Dabei handelt es sich nicht um eine klassische Entzündung, aber einem sehr ähnlichen Mechanismus, der zur Reparatur der geschädigten Gelenkstrukturen beitragen soll.
Solch eine massive Fehlbelastung ist sehr selten, da es meist vorher zu einer Sehnenscheidenentzündung in diesem Bereich kommt. Diese ist weiter unten genauer erklärt.
Mehr Informationen hierzu erfahren Sie hier: Knorpelschaden im Sprunggelenk
Eine sehr seltene Ursache für eine Entzündung im Sprunggelenk ist eine Infektion durch Bakterien. Diese kommt eigentlich nicht einfach so vor, sondern hauptsächlich nur nach Eingriffen am Gelenk, wie zum Beispiel der Arthroskopie dar. Dies ist eine sehr seltene, aber dafür umso schwerwiegendere Komplikation, die eine schnellstmögliche effektive Therapie benötigt.
Für mehr Informationen zu diesem Thema : Komplikationen einer Arthroskopie
Auch rheumatische Erkrankungen, wie zum Beispiel die Rheumatoide Arthritis, können zu einer Entzündung des Sprunggelenks oder einer Sehnenentzündung bei Rheuma führen. Viel typischer sind zwar Entzündungen der Fingergelenke, aber theoretisch kann jedes Gelenk von der Entzündung betroffen sein. Auch im Rahmen einer Psoriasis (Schuppenflechte) kann es zu einer Gelenksentzündung kommen (sogenannte Psoriasisarthritis).
Vor allem bei Kindern und Jugendlichen kann es nach Infekten der Atemwege zu einer Entzündung in den Sprunggelenken kommen (sogenannte Reaktive Arthritis), die durch eine Überaktivität des Immunsystems zustande kommt. Als rheumatische Ursache für Entzündungen im Sprunggelenk kommen bei Kindern auch Erkrankungen aus dem Kreis der juvenilen Polyartritiden in Betracht. Diese sind sozusagen die Rheuma-Erkrankungen bei Kindern und sie gehen alle mit einer Entzündung der Gelenke einher.
Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie hier : Rheuma
Sehr typisch für eine schmerzhafte Entzündung in den Sprunggelenken, vor allem bei jüngeren Frauen, ist die akute Sarkoidose, auch Löfgren-Syndrom genannt. Neben der Entzündung der Sprunggelenke kommt es auch zu schmerzhaften, roten Knoten an der Haut der Beine und zu einer Lymphknotenvergrößerung in den Lungen.
Auch andere Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel der systemische Lupus erythematodes, können sich prinzipiell gegen Bestandteile der Gelenke richten und so zu einer Entzündung führen.
Lesen Sie mehr dazu unter: Autoimmunerkrankungen
Einige Stoffwechselstörungen können durch Kristallablagerungen auch zu Entzündungen in den Sprunggelenken führen. Diese Kristalle entstehen dadurch, dass bestimmte Stoffwechselprodukte wie Harnsäure oder Kalzium übermäig im Blut vorhanden sind und dann ausfallen. Bei keiner Stoffwechselstörung ist eine Entzündung in den Sprunggelenken typisch, aber bei keiner auch ausgeschlossen.
So kann es zum Beispiel bei der Gicht zum Ausfall von Harnsäure-Kristallen (sogenannte Uratkristalle) in verschiedenen Gelenken kommen, typischerweise im Großzehgrundgelenk. Die Kristalle bilden sich, wenn über lange Zeit sehr viel Harnsäure im Blut ist. Die Schmerzen entstehen meist ziemlich schnell innerhalb weniger Tage und führen zu einer schmerzhaften Schwellung und Rötung des betroffenen Gelenks.
Auch bei der sogenannten Pseudogicht (auch Chondrokalzinose genannt) kann es durch Kristallablagerungen, hier nun von Kalziumphosphatkristallen, in den Gelenken. Typischerweise sind neben den Gelenken auch Menisken und Bandscheiben betroffen und dadurch schmerzhaft. Die Ursache dafür ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird ein Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel dem Diabetes, gesehen.
Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen:
Viel häufiger als eine echte Entzündung des Sprunggelenks sind Entzündungen von benachbarten Strukturen des Gelenks und weitere Erkrankungen, die zu einer Schwellung des Gelenks führen können. Hier finden Sie eine kurze Übersicht.
Verletzungen der Sehnen des Sprunggelenkes sind häufig. Zu ihnen kann es im Rahmen einer Stauchung oder eines Umknicken des Fußes kommen. Es müssen jedoch nicht immer die akuten Unfälle sein, die den Betroffenen schmerzhaft in Erinnerung bleiben. Auch eine chronische, also dauerhafte Überlastung des Sehnenapparates hinterlässt mikroskopisch kleine Spuren auf den Sehnen, die deren Stabilität und ihre reibungslose Arbeit beeinträchtigen.
Von einer Tendinose spricht man, wenn das Gewebe einer Sehne aufgrund wiederholter Schädigung oder dauerhafter Überlastung zugrunde geht, also degeneriert. Auch im Bereich des Sprunggelenkes kann dieses Phänomen auftreten und zu chronischen Schmerzen führen.
Treten zusätzlich Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Überwärmung auf, sprich man von einer Tendinitis, einer Sehnenentzündung im Fuß. Sie entsteht ebenfalls auf dem Boden ständiger Reizung oder wiederholter Verletzungen. Werden die betroffenen Muskeln und Gelenke beim Auftreten einer Tendinose oder einer Tendinitis nicht geschont, heilt die erkrankte Sehne unter Narbenbildung aus. Das beeinflusst neben ihrer Stabilität auch ihre Gleitfähigkeit in der Sehnenscheide. Andauernde Schmerzen bei Bewegung und wiederholte Entzündungszustände können die Folge sein. Eine häufige Sehnenentzündung im Bereich des Sprunggelenks ist die sogenannte Achillessehnenentzündung.
Darüber hinaus gehören entzündliche Prozesse im Bereich der Sehnenscheiden (Fachwort: Tendovaginitis) und Bänder zu häufigen Erkrankungen des Sprunggelenks. Sehnenscheidenentzündungen betreffen in den meisten Fällen das Handgelenk. Grund dafür ist die Tatsache, dass vor allem dieses Gelenk tagtäglich umfangreich beansprucht wird. Kommt es zu einer Entzündung der Sehnenscheiden im Bereich des Sprunggelenks, so steht auch diese Erkrankung oftmals im Zusammenhang mit ungewohnten körperlichen Belastungen, die zu einer starken Beanspruchung der Bänder und Sehnen führt.
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Zu den typischen Erkrankungen des Sprunggelenks gehören die Verstauchung und der Bänderriss. Je nach Ausmaß der Verletzung kann es im Zuge eines Bänderrisses auch zur Beeinträchtigung der Gelenkkapsel und/oder der knöchernen Strukturen kommen. In diesem Fall kommt es zu einer starken, schmerzhaften Schwellung des Sprunggelenks, welches dann auch nicht mehr voll beweglich ist.
Nach einem Bänderriss:
Wird nach solch starken Verletzungen nicht genügend Zeit in die Schonung und Heilung des Gelenks investiert, kann es Veränderungen in der Struktur und dem Aufbau des Sprunggelenkes kommen. Dadurch kann es zur Fehlbelastung der Gelenkflächen und damit zu einer erhöhten Abnutzung derselben kommen.
Eine Abnutzung der Knorpeloberfläche von Gelenken wird als Arthrose bezeichnet und sie tritt vor allem an Gelenken auf, die großen Belastungen unterworfen sind. Die Kniegelenksarthrose ist die häufigste Arthrose des Menschen und auch am Sprunggelenk kann die Erkrankung gelegentlich auftreten. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist erhöht, wenn das Gelenk infolge von Verletzungen vorgeschädigt und die Gelenkfunktion dadurch gestört ist. Auch ein Bänderriss am Fuß oder am Sprunggelenk kann als Spätfolge eine Arthrose nach sich ziehen. Eine Arthroseerkrankung sollte in jedem Fall ärztlich behandelt werden. Bei schwerer Sprunggelenksarthrose kann es im Verlauf auch zu einer Sprunggelenksentzündung oder einem akuten Entzündungsschub kommen.
Mehr Informationen bekommen Sie hier: Bänderriss Sprunggelenk
Eine Entzündung am Sprunggelenk gehört auch zu den Komplikationen einer OP, wie sie nach einem Bänderriss zur Wiederherstellung des Bandapparates gelegentlich durchgeführt werden muss.
Mehr Informationen bekommen Sie hier: Behandlung eines Bänderrisses
Weitere Ursachen für eine Entzündung am Sprunggelenk sind zumeist übermäßige Belastungen und/oder ungewohnte Bewegungen. Die betroffenen Patienten verspüren bei Vorliegen einer Entzündung am Sprunggelenk typischerweise stechende Schmerzen, die bis in die Fußspitze und den Unterschenkel ausstrahlen können.
Auch Frauen, die häufig hohe Schuhe tragen, weisen ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Schädigung und Verletzung am Sprunggelenk auf.
Vor allem für Personen, die sich häufig sportlich betätigen oder großen körperlichen Belastungen ausgesetzt sind, besteht ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Entzündung der Sehnenscheiden des Sprunggelenks. Gerade Skilangläufer oder Jogger entwickeln häufig Entzündungen der Sehnenscheiden der Fußmuskeln.
Um das Gelenk zu stabilisieren und mögliche Überbelastungen zu meiden, kann man das Sprunggelenk tapen oder eine Sprunggelenksbandage kann angelegt werden.
Eine Entzündung des Sprunggelenks äußert sich in einer Schwellung, Rötung, Überwärmung und einer Bewegungseinschränkung des Gelenks, begleitet von starken Schmerzen. Solche eine Entzündung entwickelt sich je nach Ursache meist innerhalb von wenigen Tagen und hält ohne Therapie über einige Wochen an.
Patienten, die an einer Entzündung im Sprunggelenk leiden, bemerken in der Regel frühzeitig stechende oder ziehende Schmerzen. Durch kühlende Umschläge werden die Beschwerden meist gebessert.
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Eine ausgeprägte Entzündung im Sprunggelenk führt bereits im Ruhezustand zu starken Beschwerden. Des Weiteren gehört ein Reibegefühl beim Ausführen von Bewegungen zu den typischen Symptomen einer Entzündung im Sprunggelenk. Dieses Reibegefühl wird von den betroffenen Patienten in der Regel als Vibrieren wahrgenommen. Auch der normale Bewegungsumfang ist bei Vorliegen einer Entzündung im Sprunggelenk deutlich eingeschränkt.
Weitere Informationen findne Sie unter: Schmerzen im Sprunggelenk
Bei gering entzündlichen Prozessen werden Schmerzen vor allem durch Bewegungen des Sprunggelenks hervorgerufen, insbesondere beim Abrollen des Fußes und während des Gehens.
In den meisten Fällen heilt eine Sehnenscheidenentzündung am Fuß, sofern das beeinträchtigte Gelenk ruhig gestellt wird, problemlos ab. Halten die entzündlichen Prozesse jedoch über einen längeren Zeitraum an, besteht das Risiko, dass die Erkrankung einen chronischen Verlauf annimmt. Aus diesem Grund sollten Patienten, die eine entsprechende Symptomatik verspüren, zeitnah einen Orthopäden aufsuchen und eine geeignete Behandlung sollte eingeleitet werden.
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Die Diagnostik bei Verdacht auf das Vorliegen einer Entzündung im Sprunggelenk umfasst mehrere Schritte. Der wichtigste Schritt ist dabei das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese). Vor allem die genaue Lokalisation und die Beschreibung der vom Patienten wahrgenommenen Schmerzen und deren zeitlicher Verlauf können dem behandelnden Arzt einen ersten Hinweis auf deren Ursache liefern.
Im Anschluss an dieses Arzt-Patienten-Gespräch folgt in der Regel eine orientierende, körperliche Untersuchung der Sprunggelenke im Seitenvergleich.
Typische Hinweise auf das Vorliegen einer Entzündung der Sehnenscheiden am Sprunggelenk sind Druckschmerzen beim Abtasten und Beklopfen der Sehnen.
Im Fall von rheumatologischen, autoimmunen oder infektiösen Ursachen können weitere Untersuchungen, wie beispielsweise Blutuntersuchungen, zur Ursachenklärung beitragen.
Bei unklarem Befund können röntgenologischer Aufnahmen oder die Durchführung einer Magnetresonanztomographie zielführend sein. Vor allem der Ausschluss chronischer Erkrankungen, die zur Entstehung einer Entzündung im Bereich des Sprunggelenks führen können, ist in diesem Zusammenhang besonders wichtig.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: MRT des Sprunggelenks
Bei einer Verletzungen am Sprunggelenk können bereits einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen dabei helfen, die Beschwerden effektiv zu lindern. Betroffene Patienten sollten in diesem Zusammenhang beachten, dass der beeinträchtigte Fuß unbedingt bis zum vollständigen Abklingen der Schmerzen nicht belastet werden sollte. Dennoch sollten die Muskeln von Zeit zu Zeit durch z.B. einfaches Anspannen und vorsichtige Bewegungen aktiviert werden, damit sie sich nicht zurückbilden. Des Weiteren können die Schmerzen und die entzündlichen Prozesse durch umsichtiges Kühlen des betroffenen Fußes gelindert werden. Dabei ist jedoch besonders wichtig, dass das Kühlmittel (beispielsweise ein Kühlkissen) niemals unmittelbar auf der Hautoberfläche platziert werden darf. Andernfalls kann die Haut ernsthaften Schaden nehmen.
Es sollte immer ein Arztbesuch stattfinden, um die genauen Ursachen der Beschwerden abzuklären und um einen Knochenbruch auszuschließen.
Bei einer Sprunggelenksentzündung kommen in erster Linie entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente zum Einsatz. Hier bieten sich vor allem Präparate aus der Klasse der nichtsteroidalen Antirheumatika, kurz NSAR, an.
Zu den typischen, bei einer Sprunggelenksentzündung verwendeten NSAR gehören Ibuprofen und Diclofenac. Als Tablette eingenommen vermögen die Präparate schnell eine deutliche Verbesserung der Symptomatik zu bewirken. Diclofenac ist auch als Salbe erhältlich und kann von außen auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen werden. Eine Behandlung mit NSAR sollte in jedem Fall ärztlich überwacht werden, da eine längerfristige Einnahme das Auftreten von Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren begünstigen kann. Gegebenenfalls sollte ergänzend ein Magenschutzpräparat eingenommen werden.
Eine Behandlung mit Antibiotika ist nur angezeigt, wenn es sich um eine bakterielle Entzündung des Sprunggelenks handelt. Diese ist vergleichsweise selten.
Bei rheumatischen oder autoimmunen Erkrankungen des Sprunggelenks kommt häufig Kortison zum Einsatz, welches die überschießenden und fehlerhaften Immunreaktionen hemmt.
Eine Sprunggelenksentzündung wird in aller Regel konservativ, also ohne Operation, nur mit Einnahme von Medikamenten und durch Schonung der betroffenen Extremität, behandelt. Betroffene können den Heilungsprozess durch bewährte Hausmittel unterstützen. Bei einer Sprunggelenksentzündung sollte das erkrankte Gelenk gekühlt werden. Hier helfen sogenannte Quarkwickel, die mit einfachen Mitteln zuhause hergestellt werden können. Um eine Quarkauflage anzufertigen, wird kühler Quark auf ein dünnes Stofftuch aufgetragen. Das Stofftuch wird dann gefaltet und mittels einer Mullbinde an der gewünschten Stelle befestigt. Die Anwendung sollte mehrmals am Tag wiederholt werden.
Einer Entzündung im Bereich des Sprunggelenks kann oftmals durch die Einhaltung einfacher Verhaltensregeln vorgebeugt werden. Vor allem die Umstellung riskanter Angewohnheiten spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Um der Entstehung einer Entzündung am Sprunggelenk vorzubeugen, sollten vor allem lang anhaltende, gleichförmige Bewegungen vermieden werden. Des Weiteren sollten gefährdete Patienten darauf achten, einer Fehlhaltung des Körpers während des Sports oder Arbeitens bewusst vorzubeugen. Darüber hinaus sollten Sport- und Arbeitsgeräte auf Ergonomie überprüft und gegebenenfalls ausgetausch werden. Außerdem kann das Einhalten regelmäßiger Pausen zwischen den Belastungsintervallen als geeignete Vorbeugungsmaßnahme der Entzündung am Sprunggelenk angesehen werden.
Das Sprunggelenk stellt eine komplexe, bewegliche Einheit dar, die es ermöglicht, mit dem Fuß einen relativ großen Bewegungsumfang zu erzielen. Das Sprunggelenk selbst wird dabei aus fünf knöchernen Strukturen gebildet: dem Schienbein, dem Wadenbein, dem Sprungbein, dem Fersenbein und dem Kahnbein. Zudem wird die Beweglichkeit des Sprunggelenks durch verschiedene Bänder auf natürliche Weise begrenzt und somit das Gelenk stabilisiert. Darüber hinaus sind im Bereich des Sprunggelenks zahlreiche Muskelsehnen, Nerven und Gefäße zu finden.
Im Allgemeinen unterscheidet man beim Sprunggelenk zwischen drei unterschiedlichen Gelenkanteilen: dem oberen Sprunggelenk, dem vorderen unteren Sprunggelenk und dem hinteren unteren Sprunggelenk. Nur durch die, das knöcherne Gelenk umgebende, Gelenkkapsel, Muskeln und den Bandapparat können diese drei Gelenkanteile als funktionelle Einheit wirken. Die Bewegungsmöglichkeiten des Gelenks sind besonders umfangreich. Dies ist vor allem dazu notwendig, damit sich der Fuß ideal an den Untergrund anpassen kann. Beim Gehen oder Laufen soll dadurch auch auf unebenem Boden möglichst viel Kontaktfläche erzeugt werden. Um jedoch eine Überbeweglichkeit des Sprunggelenks und damit Schäden vorzubeugen, begrenzen die umliegenden Bänder den Bewegungsumfang.
Da das Sprunggelenk jedoch nicht direkt von Muskeln umhüllt wird, können die Verletzungsmöglichkeiten in diesem Bereich sehr vielfältig sein. Zudem kann es bei Beeinträchtigung des Sprunggelenks unter Umständen zu Verletzungen an den angrenzenden Sehnen, Nerven oder Blutgefäßen kommen.
Auf Grund seines komplexen Aufbaus ist das Sprunggelenk für viele Erkrankungen anfällig. Die häufigsten Probleme im Bereich dieses Gelenks werden dabei durch traumatische Ereignisse hervorgerufen, wie zum Beispiel dem Umknicken. Vor allem Personen, die sich häufig sportlich betätigen und/oder Schuhe mit hohen Absätzen tragen, sind besonders gefährdet.
Selbst bei Patienten, die lediglich an einer gering ausgeprägten Symptomatik leiden, ist eine Entzündung am Sprunggelenk dringend behandlungsbedürftig. Die fehlende Einleitung einer geeigneten Therapie birgt die Gefahr einer Chronifizierung der entzündlichen Prozesse. Im Allgemeinen kann jedoch davon ausgegangen werden, dass eine Entzündung im Bereich des Sprunggelenks zumeist komplikationslos abheilt.
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