Bei Schmerzen zwischen dem Übergang vom Unterschenkel zum Fuß handelt es sich um Schmerzen am Sprunggelenk. Dieser wird oft auch als Knöchelschmerzen beschrieben.
Bei Schmerzen zwischen dem Übergang vom Unterschenkel zum Fuß handelt es sich um Schmerzen am Sprunggelenk. Dieser wird oft auch als Knöchelschmerz beschrieben. Weiterhin unterscheidet man bei dem Sprunggelenk zwischen einem oberen und unteren. Daher muss noch differenziert werden, an welchen Teil des Sprunggelenks die Schmerzen auftreten. Am Sprunggelenk selbst können die Schmerzen sowohl vom Knochen selbst oder von den umliegenden Bändern und Sehnen ausgehen. Schmerzen werden generell in akute und chronische Schmerzen eingeteilt, so auch am Sprunggelenk. Akute Schmerzen treten plötzlich auf und können durch eine kurzzeitige Überbelastung ausgelöst werden. In der Regel gehen die akuten Beschwerden nach einer bestimmten Schonungszeit wieder weg. Dagegen treten chronische Schmerzen über einen längeren Zeitraum auf. Sie sind definiert als Schmerz, der länger als sechs Monate andauert. Chronische Beschwerden sind am Sprunggelenk eher selten, da Schmerzen meistens infolge eines Traumas oder einer Verletzung auftritt.
Schmerzen im Sprunggelenk, sowohl im oberen wie im unteren, können die verschiedensten Ursachen haben und sind vielfältig. Die häufigsten Gründe für Schmerzen sind Verletzungen oder Überbelastung. Besonders bei Sportarten, die schnelle und abrupte Bewegungen erfordern, wie Volleyball, Basketball, Fußball, Hockey, Handball und Tennis wird das Sprunggelenk stark belastet. Durch Lauf- und Springbewegungen kann es schnell zu Knochenbrüchen oder auch Verletzungen an den Weichteilen kommen. Besonders häufig kommt eine schmerzhafte Überdehnung der Bänder vor. Auch im Alltag können diese Verletzungen auftreten durch einfaches Umknicken. Es kann zum Bänderriss oder zur Bänderzerrung kommen. Weiterhin können auch alte Verletzungen erneut zu Schmerzen führen. Auch nicht korrekt behandelte Bänderverletzungen oder alte Frakturen im Sprunggelenk können Beschwerden verursachen.
Angeborene oder erworbene Fehlstellungen, die zum Beispiel durch häufiges Tragen von hohen Schuhen verursacht werden können, können ebenfalls zu Beschwerden im Knöchel führen. Fehlstellungen im Gelenk führen zu einer Fehlbelastung der am Gelenk beteiligten Strukturen. Dies wiederum führt zu einer schnelleren Abnutzung der Gelenkflächen oder auch zu Verletzungen, die wiederum Schmerzen auslösen. Weitere mögliche Ursachen können eine zugrunde liegende Arthrose oder eine Arthritis im Gelenk sein. Die Arthrose bezeichnet einen Gelenkverschleiß durch Abnutzung. Bei der Arthritis handelt es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung in den Gelenken. Sie tritt in Schüben auf und kann unterschiedliche und auch mehrere Gelenke des Körpers betreffen. In den Gelenken selbst ist die schützende Knorpeloberfläche weitgehend abgenutzt, sodass der Knochen aufeinander reibt. Dies kann infolge einer Verletzung entstehen. Der Gelenkverschleiß schreitet weiter voran. Die Patienten haben häufig Schmerzen, nicht nur bei Belastung, sondern auch in Ruhephasen.
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Zunächst wird zwischen akut auftretenden oder chronischen Schmerzen unterschieden. Beide Varianten können viele verschiedene Ursachen besitzen und demnach sich ebenfalls auf verschiedenste Weise äußern. Verletzungen am Sehnenübergang und an den Außenbändern und Innenbändern äußern sich oft in punktuell stechenden oder ziehenden Schmerzen. Die Beschwerden werden bei Belastung deutlich schlimmer. Oft ist es den Patienten nicht möglich den betroffenen Fuß zu belasten. Neben den Schmerzen bei einer Verletzung am Sprunggelenk treten weitere Symptome wie eine starke Schwellung und Blutergüsse auf. Beide Symptome können die Schmerzen verstärken, da die Strukturen einem weiteren Druck ausgesetzt werden. Zudem ist das Sprunggelenk sehr druckempfindlich und in der Bewegung deutlich eingeschränkt. Die Patienten nehmen oft aus Schutz vor Schmerzen eine Schonhaltung ein.
Bei Schmerzen an der Innenseite des Sprunggelenks können verschiedene Ursachen vorliegen. Eine Möglichkeit ist der klassische Bänderriss des Innenbands, der durch Umknicken, einen Stoß oder bei Springbewegungen im Sport entstehen kann. Ein Bänderriss äußert sich mit Schmerzen, einer zunehmenden Schwellung und eventuell tritt nach einiger Zeit ebenfalls ein Bluterguss auf. Die Schmerzen können durchgehend anhalten oder von stechendem und pochendem Charakter sein. Die Beschwerden werden meistens durch erneute Belastung schlimmer, weshalb die Patienten eine Schonhaltung einnehmen und das Auftreten mit dem betroffenen Fuß vermeiden. Je nach Schweregrad der Bänderverletzung ist eine konservative Therapie mit einer längeren Schonung des Fußes möglich oder eine operative Versorgung notwendig, bei der das rupturierte Band wieder zusammengenäht werden muss.
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Eine weitere Bänderverletzung kann an der inneren Syndesmose vorliegen. Die Syndesmosen sind bestimmte Verbindungen zwischen den Unterschenkelknochen, der Tibia und Fibula. Diese Bänder sind eigentlich sehr stabil, können aber bei schweren Traumata verletzt werden und besonders bei Knochenfrakturen abreißen. Desweiteren kann auch eine Fraktur oder Knochenabsplitterung an der Innenseite des Sprunggelenks zu Schmerzen führen. Frakturen können im Rahmen von Sportverletzungen oder unfallbedingt entstehen. Da das Sprunggelenk oftmals sehr großen Belastungen ausgesetzt ist, werden Frakturen in der Nähe des Gelenks oder auch im Gelenk selbst meistens operativ versorgt, damit es in der Heilungsphase nicht zu einer dauerhaften Instabilität kommt.
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Treten die Schmerzen im Sprunggelenk eher an der vorderen Seite auf, kann es sich um eine Abnutzung der Gelenkflächen handeln, bei der der Schmerz nach vorne hin ausstrahlt. Aber auch durch eine Verletzung beim Fußballspielen kann es zu einer Verletzung der vorderen Bänder kommen. Es kann sich um eine schmerzende Prellung, Überdehnung oder sogar auch um einen Bänderriss handeln. Weiterhin kann auch ein vorderes Impingement-Syndrom (Einklemmung) vorliegen. Dabei handelt es sich um eine Blockierung des Fußes in seiner Bewegung nach oben (Dorsalextension). Diese Bewegung wird durch ein nach oben wachsendes Sprungbein blockiert. Knochensporne können durch Traumata entstehen und die Beschwerden verursachen. Die Schmerzen äußern sich schließlich besonders bei Belastung wie Gehen, Laufen und Springen.
Schmerzen im Sprunggelenk sind in der Regel nicht von Dauer. Da die Schmerzen meistens im Zusammenhang mit einem unfallbedingten Trauma stehen, sind sie meist nur vorübergehend und gehen nach einiger Zeit wieder weg. Schmerzen, die in Ruhe oder auch nachts beim Schlafen auftreten, können ein Hinweis auf eine chronische Erkrankung sein. Ein beginnender Verschleiß der Gelenke, so auch vorkommend im Sprunggelenk, nennt man Arthrose. Bei dieser Verschleißerkrankung verlieren die Gelenkflächen zunehmend ihren schützenden Knorpelüberzug. Dadurch entstehen am Anfang der Erkrankung gelegentlich stechende und ziehende Schmerzen an verschiedenen Gelenken. Je weiter der Verschleiß fortschreitet, desto häufiger und mit stärkerer Intensität treten die Schmerzen auf. Schließlich können sie dauerhaft bleiben und bereiten den Patienten auch nachts und in Ruhephasen Probleme. Eine Schmerztherapie ist spätestens dann nicht mehr unumgänglich und die Patienten werden regelmäßig von einem Facharzt behandelt.
Schmerzen im Sprunggelenk beim Treppensteigen können verschiedene Gründe haben. Neben einer akuten Verletzung wie einem Bänderriss oder eine Überdehnung, können auch angeborene oder erworbene Fehlstellungen und Fehlbelastungen die Ursache sein. Die Schmerzen treten genau dann auf, wenn der betroffene Fuß oder sogar beide Füße belastet werden. Eine weitere Ursache kann auch eine Erkrankung an Arthrose sein. Mit zunehmenden Verschleiß der Gelenkflächen im Sprunggelenk reiben die Knochenanteile aneinander und bereiten starke Schmerzen. Anfänglich treten die Schmerzen beim Gehen, Laufen und beim Treppensteigen auf. Schreitet die Arthrose weiter voran, sind die Schmerzen mit der Zeit nicht mehr nur belastungsabhängig, sondern treten dauerhaft auf. Wer häufiger Schmerzen beim Treppensteigen verspürt, wenn keine akute Verletzung vorliegt, sollte, wenn sich keine Besserung zeigt, einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache herausfinden und im Falle einer zugrunde liegenden Arthrose die entsprechende Behandlung einleiten. Die Arthrose ist bislang nicht heilbar, aber schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente können dem Patienten die Schmerzen größtenteils nehmen.
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Viele Sportarten wie Handball, Volleyball, Basketball und Ähnliches gehen mit schnellen und abrupten Lauf- und Springbewegungen einher. Diese Bewegungen belasten sehr stark das obere und untere Sprunggelenk. Daher können diese Körperstrukturen schnell verletzt werden. Ein plötzlicher stechender Schmerz und ein lautes Knacken können ein Hinweis auf einen Knochenbruch (Fraktur) sein. Um eine Fraktur festzustellen, sollte der Betroffene einen Arzt aufsuchen. Mittels Röntgenbild kann dann die Diagnose gesichert werden. Knacken oder auch Knirschen kann aber auch bei alltäglichen Bewegungen wie Gehen oder in die Hocke gehen vorkommen, ohne dass ein Knochenbruch vorliegen muss. Diese Geräusche können auch durch ein gelöstes Knorpelstück verursacht werden. Im Rahmen einer Durchblutungsstörung oder auch einer Arthrose können sich kleinere Knorpelstücke von dem Gelenk lösen und in den Spalt zwischen den beteiligten Gelenkflächen geraten. Auch eine Verletzung an der Sehnen des Muskels, der für die Beugung der Großzehe zuständig ist (Musculus flexor hallucis longus), kann ein Knackgeräusch auslösen. Auftretende Knackgeräusche sollten von einem Arzt untersucht werden, weil sie auf verschiedene Krankheiten hinweisen können.
Da die Schmerzen im Sprunggelenk unterschiedliche Ursachen haben können, gibt es demnach auch verschiedene konservative und operative Therapieansätzen. Handelt es sich um eine Verletzung mit Überdehnung der Bänder oder einer Zerrung infolge des Umknickens, reicht es oft schon aus, den betroffenen Fuß zu schonen. Die Schwellung kann mit kühlenden Auflagen und Hochlegen des Beines gemindert werden. Je nachdem wie stark die Schmerzen sind, verordnet der Arzt eine bestimmte belastungsfreie Zeit, sodass die Verletzung zunächst in Ruhe ausheilen kann. Gegen die Schmerzen können schmerzlindernde Medikamente wie Ibuprofen eingenommen werden. Anschließend können noch Sprunggelenksbandagen oder Knöchelstützen oder sogar Unterarmgehstützen notwendig sein, bevor der verletzte Fuß wieder vollständig belastet werden kann. Bei schweren Bänderverletzungen, wie einem Bänderriss, kann eine Operation notwendig werden. Im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) kann das Ausmaß der Verletzung begutachtet werden und gleichzeitig können direkt kleine Risse versorgt werden. Mit entsprechenden Instrumenten werde die Risse wieder zusammengenäht. Schwerere Bänderrisse können auch durch einen Ersatz mit eigenem Körpermaterial oder künstlichen Sehnenmaterial versorgt werden. Verursacht eine Arthrose die auftretenden Schmerzen werden im gleichen Operationsverfahren die Gelenkflächen abgefräst. Das poröse Knorpelmaterial wird so entfernt und ersetzt, sodass anschließend eine deutliche Besserung der Beschwerden vorliegt. Dieser Eingriff kann bei einer Arthrose häufiger notwendig sein oder der Patient entscheidet sich gleich für einen vollständigen Ersatz des Gelenks. Eine Implantation eines künstlichen Sprunggelenkes wird bei einer schweren Arthrose oder auch bei komplizierten Brüchen angewendet, wenn das Gelenk andernfalls nicht mehr funktionstüchtig ist. Dafür ist eine genaue Diagnose und Beratung erforderlich, in der der Patient über alle möglichen Risiken und Komplikationen aufgeklärt wird.
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