Das Sprunggelenk besticht durch seine hohe Beweglichkeit bei gleichzeitig immenser Stabilität und Belastbarkeit. Dies funktioniert nur durch den komplexen Bandapparat, der den Knochen- und Muskel-Sehnen-Apparat am Sprunggelenk mit zahlreichen Bändern unterstützt. Diese Bänder sind nötig, da auf das Sprunggelenk durch das Körpergewicht ein enormer Druck wirkt.
Das Sprunggelenk besticht durch seine hohe Beweglichkeit bei gleichzeitig immenser Stabilität und Belastbarkeit. Dies funktioniert nur durch den komplexen Bandapparat, der den Knochen- und Muskel-Sehnen-Apparat am Sprunggelenk mit zahlreichen Bändern unterstützt. Diese Bänder sind nötig, da auf das Sprunggelenk durch das Körpergewicht ein enormer Druck wirkt.
Sie verbinden sowohl Schien- und Wadenbein miteinander, als auch diese mit den Fußwurzelknochen sowie die Fußknochen untereinander.
Das Sprunggelenk besteht genau genommen aus zwei Gelenken: einem oberen und einem unteren Sprunggelenk.
Ein Teil der Bänder beschränkt sich nur auf eines der Gelenke, wohingegen der andere Teil gelenksübergreifend wirkt.
Das obere Sprunggelenk wird durch die Außenbänder, das Deltaband und die Syndesmose gesichert. Das untere Sprunggelenk besitzt zahlreiche, allgemein weniger geläufige, kleine Bänder (Ligamentum talocalcaneum interosseum und Ligamentum talocalcaneum laterale). Bekannter hingegen ist das teilweise mit Knorpel überzogene Pfannenband (Ligamentum talocalcaneonaviculare plantare).
Die Bänder des Sprunggelenks gewährleisten die Bewegung des Fußes in alle Richtungen, mit unterschiedlicher Stabilität. Dabei sind sie vor allem für die Begrenzung der Beweglichkeit zuständig, die ein zu häufiges „Umknicken“ verhindert.
Daneben halten sie auch gegen die Tendenz der Malleolengabel (gebildet aus Schien- und Wadenbein) durch das Körpergewicht auseinander zu gehen. Ebenso gibt es Bänder, die nicht primär für Stabilität sorgen, sondern den Gelenkapparat durch eine Vergrößerung der Gelenkfläche oder Abkapselung ergänzen.
I - Unteres Sprunggelenk
(Gelenklinie grün) -
Articulatio talocalcaneonavicularis
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Am Sprunggelenk gibt es drei Außenbänder: Ligamentum talofibulare posterius, Ligamentum talofibulare anterius und Ligamentum calcaneofibulare. Alles in allem bilden sie das Ligamentum collaterale laterale.
Sie sind von allen Bändern am Sprunggelenk, ferner im menschlichen Körper die anfälligsten für Verletzungen.
Alle drei Außenbänder entspringen dem Außenknöchel, welcher zum Wadenbein gehört. Das Ligamentum talofibulare posterius und das Ligamentum talofibulare anterius setzen jeweils am Sprungbein an, das Eine am hinteren Anteil, das Andere am vorderen.
Das Ligamentum calcaneofibulare endet am Fersenbein. Im Vergleich zum Deltaband an der Innenseite, verlaufen die Außenbänder nicht als eine Platte, sondern in einzelnen Strängen und sind daher nicht derart stabil. Dennoch sind sie ein wichtiger Bestandteil des gesamten Bandapparates am Sprunggelenk.
Die Außenbänder sollen vermeiden, dass es zur typischen Umknick-Bewegung des Fußes (Supination) nach innen kommt.
Diese Aufgabe erfüllen sie aufgrund ihres Verlaufes und ihrer geringen Festigkeit nur in begrenztem Ausmaß, vor allem wenn der Fuß auf den Zehenspitzen steht (Plantarflexion) und die knöcherne Stabilität nicht gesichert ist. Außerdem sollen die Außenbänder eine Varusstellung (Gelenkfehlstellung, bei welcher die Gelenkachse einen Knick nach außen hat) verhindern. Trotzdem gewährleisten sie eine sichere Beugung und Streckung des Fußes.
Kommt es zum Umknicken (Supination) kann es je nach Stärke der Bewegung und je nach Bandbeschaffenheit entweder zur Überdehnung eines Außenbandes oder aller Außenbänder oder gar zum Riss führen. In jedem Fall ist das Sprunggelenk in Bewegung nicht mehr ausreichend gesichert.
Daher sollte nach Verletzung das Sprunggelenk geschont werden und in Pronationsstellung fixiert werden, damit die Bänder wieder miteinander verwachsen können. Später kann langsam die Belastung wieder gesteigert werden.
Das Deltaband („Ligamentum deltoideum“ oder auch Ligamentum collaterale mediale) ist, wie der Name schon ahnen lässt, ein dreieckförmiges Band, welches sich auf der Innenseite des Sprunggelenks befindet. Es besteht aus vier Anteilen: Pars tibiotalaris anterior, Pars tibiotalaris posterior, Pars tibionavicularis, Pars tibiocalcanea.
Alle vier Bandanteile entspringen gemeinsam dem Innenknöchel, welcher zum Schienbein gehört. Von dort aus spannen sie sich wie ein Fächer zu ihren Ansatzpunkten, den Fußwurzelknochen, auf. Zwei der Bänder, Pars tibiotalaris anterior und Pars tibiotalaris posterior, ziehen zum Sprungbein (Talus) und enden einmal an dessen vorderem Teil und einmal am hinteren Anteil.
Das Pars tibionavicularis endet am Kahnbein (Os naviculare), wohingegen das Pars tibiocalcanea am Fersenbein (Calcaneus) ansetzt. Durch den doch eng zusammenhängenden Verlauf der einzelnen Bandanteile bildet sich eine straffe Platte aus äußerst stabilen Kollagenfasern.
Das sich am Innenknöchel befindliche Deltaband hat in erster Linie die Aufgabe zu verhindern, dass der Fuß nach außen abknickt (Pronation).
Außerdem verhindert es die Valgusstellung des Gelenks (Gelenkfehlstellung, bei welcher die Gelenkachse einen Knick nach innen aufweist).
Durch seine Beschaffenheit trägt das Deltaband einen enormen Teil zur Stabilität des gesamten Sprunggelenks bei. Diese Stabilität kommt unter anderem zum Tragen, wenn der Fuß in Zehenspitzenstellung (Plantarflexion) gerät, da hier dann die Knochenführung des Sprunggelenks instabiler ist.
Eine Verletzung des stabilen Deltabandes kommt sehr selten vor. Meist kommt es durch Abknicken des Fußes nach außen zunächst zu einer Überdehnung des Deltabandes, da dieses sehr reißfest ist. Trotzdem kann dadurch die Stabilität in Mitleidenschaft gezogen werden.
Ein Riss des Bandes oder eines Bandanteils bei einer solchen Bewegung ist im Vergleich zu den anderen Sprunggelenksbändern sehr selten und mit großer Krafteinwirkung bei der Verletzung verbunden.
Kommt es dennoch zu einer solchen Verletzung sollte das Gelenk und somit das Deltaband zuerst entlastet werden, geschient werden und dann langsam die Belastung gesteigert werden. Wenn der Erfolg ausbleibt, kann durch einen operativen Eingriff, bei welchem das Band vernäht wird, nachgeholfen werden.
Die Syndesmose ist eine bindegewebige Bandstruktur, die zwei Knochen zusammenhält und dadurch ein unechtes Gelenk, also ohne Gelenkspalt, bildet. Dadurch sind die Knochen - in dem Fall Schienbein und Wadenbein - nicht frei gegeneinander beweglich, was zu einer gewissen Stabilität beiträgt.
Im menschlichen Körper befindet sich unter anderem zwischen den unteren Anteilen von Schien- und Wadenbein eine solche Syndesmose, die „Syndesmosis tibiofibularis“. Innen- und Außenknöchel formieren Dank ihr die sogenannte Sprunggelenksgabel, auch Malleolengabel genannt, welche das Sprungbein umfasst und somit das obere Sprunggelenk bilden.
Die Syndesmose besteht aus zwei kräftigen Bändern, dem vorderen und dem hinteren Syndesmoseband. Diese Bänder werden zu denen des oberen Sprunggelenks gezählt. Dennoch haben beide Bänder jeweils ihre Besonderheiten. Das vordere Band der Syndesmose hat einen etwas schrägen Verlauf und zieht vom äußeren Teil des Schienbeins zur Vorderkante des Wadenbeins. Das hintere Syndesmoseband verläuft eher waagrecht vom hinteren Teil des Wadenbeins zum hinteren und seitlichen Teil des Schienbeins.
Sinn und Zweck dieser Syndesmose ist es in Verbindung mit den restlichen Bändern des Sprunggelenks eine gewisse Stabilität zu gewährleisten. Mit jedem Schritt wird sowohl durch das Körpergewicht als auch durch die bei der Bewegung auftretenden Kräfte diese Bandstruktur stark belastet. Dennoch ist sie im Vergleich zu den anderen Bändern nicht so anfällig für Verletzungen. Grund dafür ist eine Bindegewebsplatte, welche zwischen Schien- und Wadenbein gespannt ist und dadurch zusätzlich zur Syndesmose einen hohen Teil zur Stabilität beträgt. Zusätzlich begrenzen die Bänder der Syndesmose durch ihre Anspannung, welche entsteht, wenn man den Fuß in Richtung Nasenspitze zieht, diesen Bewegungsgrad.
Kommt es trotzdem durch starke Gewalteinwirkung zur Verletzung der Syndesmose oder der knöchernen Struktur in unmittelbarer Nähe, so ist eine gezielte Behandlung notwendig, um die Bewegungsgrade und die Stabilität, welche von großer Bedeutung sind, wieder herzustellen.
Außerdem kann eine Verletzung der Syndesmose zu einem minimalen Auseinanderweichen der Sprunggelenksgabel führen, die ohne sofortige Behandlung einen erhöhten Gelenkverschleiß mit sich bringt.
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