In diesem Artikel geht es um den verstauchten Knöchel. Da die Ursachen meist Sportverletzungen sind, stehen die Therapieoptionen im Vordergrund. Unter anderem werden werden Bandagen und Schienen, Tape, ein Gips und auch Hausmittel und Salben vorgestellt. Dauer, Prophylaxe und Diagnose werden ebenfalls besprochen.

Verstauchter Knöchel

Definition

Eine Verstauchung wird in der medizinischen Fachsprache Distorsion genannt. Dabei handelt es sich um die Überdehnung eines oder auch mehrerer Bänder oder der Gelenkkapsel. Obwohl die Bänder sehr robust sind und zur Sicherung des Gelenks dienen, entsteht ein verstauchter Knöchel am häufigsten im Rahmen von Sportverletzungen oder auch bei einem unglücklichen Umknicken des Fußes.

Ursachen

Eine Verstauchung ist einer der häufigsten dafür auch unkompliziertesten Sportverletzungen. Sie kann besonders schnell bei Sportarten wie Handball, Volleyball, Basketball und Tennis vorkommen. Schnelle und plötzliche Lauf- und Springbewegungen können die Bänder um das Sprunggelenk sehr beanspruchen, also ist das Risiko höher, verletzt zu werden und einen verstauchten Knöchel zu bekommen.

Kommt man nach einem Sprung unglücklich auf und findet keinen stabilen Halt, knickt der Fuß am häufigsten nach außen weg. Die Bänder der Außenseite werden dabei stark unter Zug gestellt und können überdehnt werden. In diesem Fall handelt es sich um ein Supinationstrauma. Ob man sich den Knöchel verstaucht, hängt am ehesten von der Stabilität der Bänder ab.

Menschen mit einer vorliegenden Fehlstellung des Fußes, wie zum Beispiel einem Hohlfuß, können sich schneller eine Verstauchung zuziehen. Auch Personen, die an einer Muskelschwäche leiden, neigen eher zu einer Überdehnung der Bänder am Knöchel. Dagegen sind auch Sportler und besonders Leistungssportler, die ihre Bänder am Knöchel extremen Belastungen aussetzen, ebenfalls einem höheren Risiko ausgesetzt, dass sie den Knöchel verstauchen.

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Symptome

Eine Verstauchung geht mit einer massiven Überdehnung der Bänder am Sprunggelenk einher. Am häufigsten ist dabei die Außenseite des Sprunggelenks betroffen. Entsteht die Verstauchung durch zum Beispiel dem Umknicken des Fußes, tritt meistens ein plötzlicher ziehender und starker Schmerz auf. Die Betroffenen sind anschließend meistens nicht mehr in der Lage, den verstauchten Fuß zu belasten und haben anhaltend starke Schmerzen. Je nachdem wie stark der Fuß im Rahmen eines Supinationstraumas zur Seite weggeknickt ist, kann es zusätzlich zu den Schmerzen auch noch zu einer Schwellung kommen. Diese nimmt langsam zu und kann die Schmerzen durch den entstehenden Druck auf die verstauchten Bänder verschlimmern. Eine Schwellung kann unter Umständen mehrere Tage anhalten.

Häufiges Kühlen und besonders das unmittelbare Hochlagern und Kühlen des verstauchten Knöchels kann ein starkes Anschwellen des Fußes oftmals vermeiden. Werden die Bänder sehr stark überdehnt, können auch kleinere Blutgefäße reißen. Dadurch kann nach einiger Zeit am verletzten Knöchel auch ein Bluterguss (Hämatom) entstehen.

Einteilung

Eine Verstauchung am Knöchel kann in verschiedene Schweregrade eingeteilt werden.

  • Grad 1 stellt dabei eine leichte Verstauchung dar, diese kommt am häufigsten vor und ist sicherlich auch am harmlosesten. Hierbei sind die Bänder leicht überdehnt aber nicht gerissen. Das Fußgelenk ist noch sehr stabil und häufig kann der Betroffene trotz Schmerzen noch leicht auftreten.
  • Bei Grad 2 handelt es sich um eine mittelschwere Verstauchung. Die Bänder sind stark überdehnt und es kann auch zu einem Anreißen eines oder mehrerer Bänder kommen. Der Patient hat in diesem Fall deutlich stärkere Schmerzen und der verstauchte Knöchel ist demnach auch instabiler.
  • Bei Grad 3 handelt es sich schließlich um eine schwerere Verstauchung, die oftmals mit starken Schmerzen einhergeht. Bei diesem Schweregrad können ein oder mehrere Bänder gerissen sein. Das Sprunggelenk ist bei diesem Verletzungsausmaß sehr instabil und der Betroffene kann den Fuß häufig nicht mehr belasten.

Verlauf

Bei verstauchten Knöcheln die sich zwischen Grad 1 und Grad 2 befinden und im besten Fall ohne ein gerissenes Band vorliegen, heilt der Fuß nach zwei Wochen meistens wieder aus. Häufig kann der Fuß dann noch nicht voll belastet werden, aber die Schmerzen sollten deutlich nachgelassen haben. Je nachdem welchen Beruf oder auch Sport der Patient ausübt, erhält er zur zusätzlichen Stabilisierung noch eine stützende Schiene oder Bandage.

Verstauchungen, bei denen auch zusätzlich ein oder mehrere Bänder am Sprunggelenk angerissen oder sogar ganz gerissen sind, kann der Heilungsprozess deutlich länger dauern. In einigen Fällen kann es sogar aufgrund eines Bänderrisses notwendig sein, den verstauchten Fuß operativ zu behandeln. Da das Sprunggelenk stets enormen Belastungen ausgesetzt ist, kann hier einige Zeit vergehen, bis der Fuß wieder vollständig belastet werden kann. In manchen Fällen dauert die komplette Heilung zwei bis drei Jahre bis der Knöchel wieder so beweglich ist wie zuvor.

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Therapie

Bei einer Verstauchung kann man einige Maßnahmen sofort treffen, um die Schmerzen zu lindern und auch eine starke Schwellung zu vermeiden. Am besten erfolgt die erste Versorgung der Verletzung nach der PECH- Regel.

  • Dabei steht das P für Pausieren. Der Fuß sollte ab sofort nicht mehr belastet werden, um einer Verschlimmerung der Verletzung zu vermeiden. Bei Sportverletzungen sollte man demnach auch unmittelbar die Aktivität einstellen.
  • Das E steht für Eis und bedeutet, den verstauchten Knöchel zu kühlen. Dazu können verschiedene Ice-Packs oder Auflagen genutzt werden. Durch das Kühlen ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Zum einen wird dadurch ein Bluterguss (Hämatom) verhindert, zum anderen entsteht weniger Gewebsflüssigkeit und auch eine Schwellung wird nicht allzu groß. Kälte verlangsamt zudem auch eine Entzündungsreaktion und lindert die Schmerzen.
  • Das C steht für Kompression. Zur Sicherung des verstauchten Sprunggelenks kann unmittelbar nach dem Unfall ein Kompressionsverband angelegt werden. Durch die Kompression wird das eventuell instabile Gelenk gesichert. Gleichzeigt kann mit einem Verband ein Cool-Pack oder auch eine kühlende sowie schmerzlindernde Salbe angebracht werden.
  • Das H steht für Hochlagern. Der verstauchte Knöchel sollte möglichst oft hochgelagert werden. Es lindert die Schmerzen, fördert gleichzeitig den Abfluss von Gewebsflüssigkeit und Blut. Eine Schwellung geht somit schneller zurück und auch der Druck im Sprunggelenk wird dadurch reduziert.

Die meisten Verstauchungen klingen nach einigen Tagen wieder ab und auch der Fuß kann wieder normal belastet werden. In manchen Fällen, bei denen es zu einer starken Überdehnung der Bänder kommt oder auch eventuell Anteile der Bänder angerissen sind, kann eine anschließende Behandlung mit Bandagen oder Schienen erforderlich sein.

Zur Schmerzlinderung können kühlende und schmerzlindernde Salben aufgetragen werden. Aber auch schmerzlindernde Medikamente, wie zum Beispiel Ibuprofen oder Paracetamol, können oral eingenommen werden. Neben Bandagen oder Schienen wird unter Umständen bei einer Verstauchung 3. Grades auch eine anschließende mehrwöchige Physiotherapie notwendig sein. Im Rahmen der Physiotherapie wird der Fuß durch Übungen beweglich gehalten, besonders beim Tragen von Schienen oder Bandagen sollten regelmäßig Übungen durchgeführt werden, damit der Fuß nicht in eine Fehlstellung durch die Schonhaltung gerät. Das regelmäßige Training unter Anleitung wirkt zudem einem zu starken Muskelabbau entgegen.

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Bandagen und Schienen

Im Anschluss an eine Verstauchung kann es je nach Schweregrad der Verletzung erforderlich sein, eine Bandage oder Schiene für mehrere Wochen zu tragen, bis der Fuß sich vollständig erholt hat und der Knöchel wieder voll belastet werden kann. Beide Möglichkeiten haben das Ziel, die Bänder zu stützen und für die Stabilität des Sprunggelenks zu sorgen.

Diese zusätzliche Stabilität wird oft bei Sportlern eingesetzt, damit sie ihr Training wiederaufnehmen können und die Belastung des verstauchten Fußes allmählich steigern können. Aber auch im Alltag und zur Förderung des Heilungsprozesses werden diverse Bandagen oder Schienen bei verstauchten Knöcheln eingesetzt. Bei den Bandagen handelt es sich um Stützverbände, die gewickelt werden oder auch um vorgefertigte Bandagen für den Fuß und das Sprunggelenk.

Eine weitere Möglichkeit, die Stabilität bei verstauchten Knöcheln zu fördern, kann durch das Anlegen eines Kinesio-Tapes erreicht werden. Die Kinesio-Tapes werden bevorzugt auch bei Sportlern angewendet, damit sie das Training möglichst früh wieder aufnehmen können. Die Tapestreifen sollten eine Länge von ca. 25 cm haben. Sie werden so angebracht, dass sie einen doppelten Fächer am Sprunggelenk bilden und am besten den Knöchel überkreuzen. Das Tape wird am ausgestreckten Fuß angebracht und kann sich so sehr gut den knöchernen Strukturen anpassen. Dabei muss keine Zugspannung auf das Band ausgeübt werden. Durch das Tapen erhält der verstauchte Fuß mehr Sicherheit und schränkt den Patienten in gefährlichen Bewegungen ein, sodass die Gefahr vor einer erneuten Verletzung gemindert wird.

Auch Schienen, die entweder als kompletter Schuhersatz oder im eigenen Schuh getragen werden, können eingesetzt werden. Sie bieten eine sehr gute Stabilität, weil sie dem verstauchten Fuß noch weniger Spielraum lassen als Bandagen.

Tapen

Bei einem verstauchten Knöchel tritt meist zusätzlich zu den Schmerzen ein Gefühl der Instabilität am Knöchel auf. Gerade bei Sportarten, in denen schnelle Richtungswechsel notwendig sind, fehlt daher oft die Sicherheit im Sprunggelenk. Dagegen kann das Tapen des Knöchels helfen.

Dabei muss man zwischen zwei verschiedenen Arten des Tapes unterscheiden: Besonders stabil ist das normale Sporttape. Es sollte nur während der Belastung getragen werden und hilft die Innen- und Außenbänder des Knöchels zu unterstützen. Es ist gerade in den frühen Belastungsphasen nach einer Knöchelverletzung eine wichtige Unterstützung. Dabei wird der Fuß meist vom Zehenballen bis etwa fünf bis zehn Zentimeter über den Knöchel getapt. Da das Tape außerordentlich gut klebt, sollte man diesen Bereich vorher ggf. enthaaren bzw. rasieren. Der Tapeverband sollte nicht in kompletten Runden angelegt werden, da es dadurch schnell zu Einschnürungen mit einer verminderten Durchblutung kommen kann. Stattdessen verwendet man kurze Tapestreifen, die jeweils nur halb um den Fuß herumreichen.

Im Gegensatz dazu steht das modernere Kinesiotape. Es ist nicht nur zur Stabilisierung gedacht, sondern eher auf die Unterstützung der Muskulatur ausgelegt. Die Tapestreifen werden so angebracht, dass sie Zug entlang von Muskelsträngen aufbringen. Dadurch wird die natürliche Funktion des Muskels verstärkt. Das Kinesiotape kann so lange am Knöchel bleiben, bis es von alleine abfällt.

Gips

Bei einer schweren Verstauchung mit eventuell auch angerissenen Bändern kann es in manchen Fällen auch notwendig sein, dass zur optimalen Heilung der verstauchte Fuß ruhiggestellt werden muss. In dem Fall erhält der Patient einen angepassten Gips oder einen Gipsstiefel. Zusätzlich, wenn der Gips ebenfalls nicht belastet werden soll, erhält der Patient auch Unterarmgehstützen. Durch den Gips wird der verstauchte Knöchel absolut geschont und nicht belastet. Wie lange der Gips getragen werden muss, ist abhängig von dem Schweregrad der Verletzung. In der Regel beträgt die Dauer ca. 3 bis 4 Wochen. Nach dem Tragen eines Gipses kann das Gehen und die Belastung des Fußes am Anfang sehr ungewohnt sein. Zudem kann die Muskelmasse auch gemindert sein. Um einen erneuten Unfall zu vermeiden, kann auch anschließend an eine Gipsbehandlung eine Physiotherapie durchgeführt werden. Sie dient dem Training der Muskulatur und der Stärkung der Bänder und Sehnen.

Hausmittel

Das wichtigste Universalmittel bei einem verstauchten Knöchel ist das PECH-Schema. Dieses Anagramm steht für Pause, Eis, Compression und Hochlegen. Viele Hausmittel sind als unterstützende Maßnahme zum Kühlen anzusehen. Am einfachsten lässt sich der Knöchel mit einem Kühlakku kühlen. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass das Kühlpack keinen direkten Kontakt mit der Haut kommt, da diese sonst geschädigt werden kann. Am besten wickelt man ein Handtuch um den Kühlakku, so kann dieser auch direkt am Knöchel festgeknotet werden. Alternative Methoden zum Kühlen sind Quark- oder Kohlwickel. Bei beiden Kälteanwendungen handelt es sich um einfache natürliche Produkte, die in jedem Supermarkt zu erhalten sind. Wenn sie direkt aus dem Kühlschrank kommen, wird eine gute kühlende Wirkung erreicht. Der Quark kühlt zusätzlich durch seine Feuchtigkeit und auch die Kohlblätter können durch mehrfaches Knicken Flüssigkeit abgeben.

Ist die Verstauchung bereits einige Tage bis Wochen her, kann auch Franzbrandwein benutzt werden. Dieser hat zunächst eine kühlende Wirkung, ist allerdings zusätzlich durchblutungsfördernd, was den Heilungsprozess beschleunigt. Auch Ananassaft kühlt dadurch, dass er flüssig ist, er enthält außerdem entzündungshemmende Stoffe. Gelegentlich hilft auch eine Wärmeanwendung im folgenden Heilungsprozess. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die eigentliche Verletzung schon ausgeheilt ist, die Muskulatur jedoch noch etwas schwach ist oder das Sprunggelenk noch steif ist.

Salbe

Beim verstauchten Knöchel werden Salben zur Kühlung, Schmerzlinderung und Entzündungshemmung eingesetzt. Führend sind dabei die Schmerzsalben Voltaren® , die den Wirkstoff Diclofenac®  enthält und die Docsalbe® , die Ibuprofen®  enthält. Alternativ kann die Doc-Arnica-Salbe®  angewandt werden, die auf pflanzlichen Wirkstoffen beruht. Wichtig ist, dass keine durchblutungsfördernden Salben unmittelbar nach der Verletzung eingesetzt werden. Damit kann man frühestens nach einer Woche (und auch nur dann, wenn die Salbe gut tut) beginnen um die Heilung zu fördern.

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Dauer

Die schlimmste Phase bei einem verstauchten Knöchel ist in der Regel nach einigen Tagen überwunden. Danach geht es merklich jeden Tag aufwärts. Nach spätestens zwei bis drei Wochen kann der Fuß wieder mit dem vollen Körpergewicht belastet werden. Mit ausreichend Physiotherapie ist in der Regel ein lockerer Wiedereinstieg ins Laufen nach etwa sechs Wochen möglich. Vor allem Stop-and-Go Sportarten aber auch Sport mit schnellen Richtungswechseln oder einem unebenen Untergrund sollten zu Beginn noch vermieden werden.

Nach individueller Absprache mit dem betreuenden Arzt und Physiotherapeuten kann die Sporttauglichkeit weiter aufgebaut werden. Die Krankschreibung orientiert sich normalerweise daran, wann jemand wieder normal auftreten kann. Daher ist die Arbeitsfähigkeit nach spätestens drei Wochen gegeben. Nur wer körperlich schwer arbeitet oder den ganzen Arbeitstag auf den Beinen ist, kann länger krankgeschrieben werden. Generell ist die Dauer eines verstauchten Knöchels davon abhängig, wie schwer die Verstauchung ist. Dabei muss man vor allem zwischen einer Verstauchung mit und einer ohne Bänderriss unterscheiden. Mit gerissenen Bändern dauert die Genesung erwartungsgemäß länger auch das Alter der betroffenen Person spielt eine entscheidende Rolle. Zudem kann die Durchführung von Stabilitätsübungen die Genesung verbessern.

Prophylaxe

Um einer Verstauchung vorzubeugen, tragen viele Sportler zum Beispiel Bandagen und Schienen. Sie schützen vor einer erneuten Verletzung und geben einem ehemals verstauchten Knöchel erneut Stabilität. Aufbauende Kräftigungsübungen und Koordinationsübungen für die Muskulatur rund um das Sprunggelenk können auf Dauer dem Fuß mehr Stabilität verleihen. Besonders wenn ein Patient aufgrund einer Verletzung, wie einem verstauchten Knöchel, eine längere Pause im Sport einlegen musste, ist es anschließend sehr wichtig, die Muskulatur zunächst aufzubauen. Zu solch einem Training gehören zum Beispiel Übungen auf einem Balancebrett. Auch gezieltes Training angeleitet durch einen Physiotherapeuten kann die Muskulatur am Knöchel kräftigen.

Bei der Wiederaufnahme des Trainings können vorbeugend Bandagen oder Schienen getragen werden. Dadurch ist zunächst der Fuß in seinem Bewegungsausmaß eingeschränkt und das Risiko seitlich umzuknicken, ist deutlich reduziert. Wie im Alltag aber auch beim Sport, sollte ebenfalls auf richtig sitzendes und geeignetes Schuhwerk geachtet werden. Auf hohe Schuhe sollten man bei vorgeschädigten Gelenken weitgehend verzichten, da sie ein erhöhtes Risiko darstellen, sich eine Verletzung zu zuziehen.

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Diagnose

Der Arzt fragt im Rahmen der Anamnese nach dem Unfallhergang. Um besser eingrenzen zu können, um welche Art von Verletzung es sich handelt, wird er den Patienten untersuchen und genau nach den Schmerzen fragen. Während der körperlichen Untersuchung tastet er sich vom Knie abwärts zum Sprunggelenk vor. Am Knie wird häufig das Fibulaköpfchen ertastet, denn dieses ist bei einer Fraktur an den Malleolen gefährdet mit abzureißen. Am Knöchel selber wird er die seitlichen Bänder abtasten und auf Druck- und Bewegungsempfindlichkeit testen. Dazu testet der Arzt, inwieweit er den Fuß in alle Richtungen noch bewegen kann. Dabei berücksichtigt er natürlich die Schmerzangaben des Patienten.

Anschließend kann der Arzt noch ein konventionelles Röntgenbild von dem verstauchten Fuß anfordern. Mit diesem Röntgenbild kann er die knöchernen Strukturen beurteilen und einen Knochenbruch ausschließen. Mittels einer Magnetresonanztomographie können die Bänder und weitere Weichteilstrukturen in der Nähe des verstauchten Sprunggelenks genauer betrachtet werden. Welche Verfahren der Arzt einsetzt, um eine Diagnose zu stellen, ist in der Regel abhängig von dem Unfallhergang und den Angaben zu den Schmerzen des Patienten. Anschließend wird dementsprechend eine Therapie eingeleitet.

Welcher Arzt behandelt das?

Mit einem verstauchten Knöchel kann man zunächst einen Hausarzt aufsuchen, dieser wird betroffene Personen jedoch wahrscheinlich an einen Orthopäden, idealerweise einen Sportorthopäden überweisen. Im Behandlungsteam spielen anschließend sowohl die Orthopädie als auch die Physiotherapie eine Rolle. Da medizinische Laien eine einfache Überdehnung von einem Riss der Bänder nicht unterscheiden können, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Vor allem dann, wenn nach einer Woche noch keine Belastung mit vollem Körpergewicht möglich ist.

Verstauchter Knöchel beim Kind

Kinder spielen und toben und wenn das erste Laufen noch nicht ganz sicher ist, können Kinder schnell auch mal umknicken und sich eine Verstauchung am Knöchel zu ziehen. Wenn Kinder hinfallen, erschrecken sie sich sehr schnell und verstehen oftmals noch gar nicht was passiert ist. Häufig ist es dann am besten die Kinder zunächst einmal zu beruhigen und ihnen auch eventuell zu erklären, was passiert ist. Wenn das Kind anhaltend weint und bereits genaue Schmerzen im Fuß angibt, kann es sich um einen verstauchten Knöchel handeln. In diesem Fall, sollten die Eltern dem Kind erklären, dass es das Bein ruhig halten soll.

Da es für die Eltern oft schwierig ist, herauszufinden, was die Schmerzen bei Kindern bedeuten, sollten sie zum Ausschluss einer schlimmeren Verletzung einen Arzt zur Abklärung aufsuchen. Bis dahin kann der Fuß beobachtet werden und vorsichtshalber auch gekühlt werden. Dabei sollte die Cool-Packs immer in ein schützendes Handtuch gewickelt werden, damit es nicht zu Erfrierungen an der Haut kommt. Der möglich verstauchte Fuß des Kindes sollte ruhiggestellt und hochgelagert werden, so kann eine Schwellung verhindert werden. Wenn nach einiger Zeit eine Schwellung auftritt, kann diese schon ein Hinweis auf eine Verstauchung am Knöchel sein.

Beim Arzt wird das Kind untersucht. Da Kinder vor Ärzten oft Angst haben und auf Fragen nicht immer eine Antwort geben, ist es für den Arzt hilfreich, wenn ein Elternteil bei der Untersuchung mit dabei ist. Nicht zuletzt fühlt sich das Kind dann wohler und die Mutter oder der Vater können das Kind zusätzlich auch noch beruhigen. Wenn der Arzt schließlich eine Verstauchung am Knöchel diagnostiziert, kann es unter Umständen notwendig sein, den Fuß ruhigzustellen. Eventuell reicht ein Verband oder Bandage aus, um den Fuß zu stützen. Kinder können oft schon gut selber einschätzen, ob sie den Fuß schmerzfrei belasten können oder nicht. Zusätzlich können kühlende und für Kinder geeignete schmerzlindernde Salben täglich auf den verstauchten Knöchel aufgetragen werden.

Bei schwereren Verletzungen kann manchmal auch eine Schiene notwendig sein. In der Regel nehmen Kinder den Unfall sehr gut auf und auch die Untersuchung und Behandlung am Knöchel vertragen sie sehr gut. Sie erholen sich oftmals viel schneller als Erwachsene von einer derartigen Verletzung und können den Fuß schneller wieder belasten. Um solche Verletzungen vorzubeugen, sollten Kinder stets geeignetes und festes Schuhwerk tragen. Schuhe, die über den Knöchel hinaus reichen, bieten besonders beim Laufen und Spielen sowie bei einem unsicheren Gang guten Halt.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.10.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024