Fußschmerzen sind durch das Tragen von festen Schuhwerks an der Tagesordnung des Orthopäden. Die Ursachen von Fußschmerzen sind sehr vielfältig. Eine Therapie der Fussschmerzen muss sich daher immer an die zugrunde liegende Ursache richten.
1. Schädigende Einwirkungen auf den Fuss:
Ermüden die Muskeln, und erschlaffen Bänder und Kapseln, so tritt eine Lockerung des Skeletts in den Gelenken ein. Die Folgen sind Veränderungen und Fußschmerzen, die bei längerem Bestehen, vor allem bei weiterem Einwirken der schädigenden Ursachen, nicht nur nicht mehr reparabel werden, sondern vor allem diese Veränderungen immer weiter verstärken. Auch eine Sehnenentzündung im Fuß kann für die Schmerzen verantwortlich sein. Die Zahl der schädigen den Einflüsse auf unsere Füße nimmt ständig zu. Den Einfluß den das Schuhwerk auf die Erkrankung unsere Füße hat, ist schlußendlich noch nicht geklärt. Welcher Gegensatz dazu die Einflüsse der Umwelt auf den Fuß des meist barfuß gehenden Angehörigen der unzivilisierten Völker! Das dauernde Gehen schon in gut geformten Schuhen und Strümpfen bewirkt bereits eine Schädigung des Fußes, da die normalen Absonderungen nicht verdunsten können, sondern von der Fußbekleidung aufgenommen werden. Dadurch wird der Fuß dauernd in einer feuchten Atmosphäre gehalten, die die Haut erweicht und die Hautatmung behindert.
2. Inaktivitätsatrophie der Muskel / Muskelatrophie:
Durch gutes Schuhwerk wird unsere Fußmuskuklatur entlastet. Dies ist einerseits sehr angenehm anderseits führt eine dauerhafte Entlastung zu einem Rückgang der Fußmuskulatur. Jeder Muskel der nicht trainiert wird verkümmert allmählich. Gerade Barfußlaufen auf weichem Untergrund trainiert die Fußmuskulatur und schützt so vor den oben genannten Zivilisationsschäden und Fußschmerzen.
Fußschmerzen
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Auf diesen, und den vorher erörterten Überlegungen gründen sich zum Großteil die Erfolge eines systematischen sportlichen Trainings. Es werden dabei die zu einer Sportart speziell benötigten Muskeln maximal entwickelt und zur Ausbildung gebracht. Einen anatomisch zwar völlig anderen, im Endeffekt aber ganz ähnlichen Vorgang beobachten wir bei den Gelenken. Ein Gelenk, das lange Zeit ruhig gestellt war, ist dann mehr oder weniger steif und muß, oft sehr mühsam und schmerzhaft, wieder beweglich gemacht werden. Die Minderung der Beweglichkeit der Gelenke entsteht u. a. durch Schrumpfung der Gelenkkapseln, die ebenfalls infolge des Nichtgebrauchs, sehr bald sich den gegebenen Verhältnissen, dem ruhig gestellten, praktisch unbewegtem Gelenk, anpaßt. Durch das normale Schuhwerk, auch wenn es sehr gut paßt und gut gearbeitet ist, wird die Muskulatur des Fußes und Beines in großem Ausmaße „geschont", d. h. zur Untätigkeit verurteilt.
Die Wirkung ist, daß die Muskulatur in zunehmendem Maße schwächer wird.
Damit aber kann sie ihrer eigentlichen Aufgabe, den Fuß aktiv und elastisch zu halten, immer weniger gerecht werden- Der Effekt ist schließlich ein völlig schlaffer, weicher, Fuß, der zu einer aktiven Mitarbeit beim Gehen und Laufen nicht mehr fähig ist und Fußschmerzen auslöst. Damit sind zu einer Deformierung der Füße alle Voraussetzungen geschaffen. Es kommen dann die Verschiebungen und Veränderungen der Gelenke und Kapseln hinzu, so daß nach einer genügend langen Entwicklung in dieser Richtung eine Heilung, also Wiederherstellung des Normalzustandes, nicht mehr möglich ist. Schon während dieses Entwicklungsvorganges treten die Beschwerden und Schmerzen in zunehmendem Maße auf. Diese Erscheinungen sind natürlich nicht allein durch die verweichlichende Wirkung des Schuhwerks bedingt, werden aber durch sie unterstützt. Wenn die Patienten rechtzeitig in Behandlung kommen, kann durch geeignete Maßnahmen, wie aktive Fußgymnastik, Übungsbehandlung etc., dieser Gefahr vorgebeugt und die Entwicklung zum Normalen zurückgeführt werden.
Gleichzeitig aber muß, da die Schädigung der Fußmuskulatur und des Fußskelettes weiterläuft, eine orthopädische Schuhversorgung einsetzen. Damit sollen die bei dem geschädigten Fuß bereits eingetretenen Veränderungen nicht nur mechanisch ausgeglichen, sondern es sollen durch entsprechende Formung des Schuhwerkes Verhältnisse geschaffen werden, die den Fuß zur aktiven Tätigkeit anregen. Der gesunde, noch instinktbehaftete Körper wehrt sich gegen die Entwicklung zur Deformierung des Fußes durch einen, häufig unbewußten, vermehrten Bewegungsdrang. So haben viele Angehörige von Berufen, die besonders von diesen Zivilisationsschäden bedroht sind, in freien Zeiten einen ausgesprochenen Wandertrieb, d. h- sie wollen dann im Gebirge ohne gebahnte glatte Wege energisch wandern oder Sport treiben oder auf dem festen Sand eines Strandes barfuß laufen. Der Nichtkenner dieser Zusammenhänge fragt dann wohl erstaunt, wieso dieser, der doch das ganze Jahr über Beschwerden in den Füßen klagt, in seinem Urlaub seine Füße auch noch so „anstrenge", anstatt ihnen „endlich mal Ruhe zu gönnen".
Bei Fußschmerzen lässt sich generell mit Ruhigstellung, Kühlen oder Wärme (je nachdem, was angenehmer empfunden wird), eine Besserung erzielen. Auch Schmerzmittel oder Cremes wie ein Voltaren-Salbenverband wirken abschwellend, entzündungs- und schmerzlindernd. Insbesondere bei Verstauchungen, Bänderrissen oder Infektionen kann dies hilfreich sein. Bei einem Knochenbruch erfolgt häufig eine Ruhigstellung in einem Gips, manchmal sind Operationen notwendig.
Bei allen Arten von Fußschmerzen sollte auf einen bequemen Schuh mit einem passenden Fußbett geachtet werden. Der Schuh sollte nicht drücken und groß genug sein. Gelegentlich lassen sich mit Einlagen Verbesserungen im Gangbild erzielen (z.B. Spreiz-, Knick-, Platt-Füße). Socken sollten keine Falten werfen und auch Blasenpflaster und Ähnliches können Druckstellen durch Schuhe entgegenwirken.
Beim Sport (vor allem Laufsport) sollten spezielle Sportsocken getragen werden, um vor Blasen ausreichend Schutz zu bieten. Fremdkörper in den Schuhen, etwaige schmerzhafte Blasen, Splitter oder Warzen sollten geöffnet/entfernt werden. Warzen können mit einer Kältetherapie vereist werden (Kryotherapie).
Entzündete Nägel können durch spezielle Pflege und das richtige Nagelschneiden vermieden werden. Ist ein Nagel eingewachsen, können regelmäßige Fußbäder, ein Reinigen der Wunde und eventuell ein Einlegen von Watte zwischen Nagel und Haut helfen. Gelegentlich muss der ganze Nagel gezogen werden, damit ein neuer Nagel nachwachsen kann. Durch eine regelmäßige Fußpflege lassen sich Warzen, Fußpilz und Nagelveränderungen oft verhindern.
Bei einer Fehlstellung der großen Zehe, dem Hallux valgus, resultieren Schmerzen am äußeren Ballen. Da die Fehlstellung oft durch eine Sehnenverkürzung ausgelöst wird, lässt sich mit Nachtschienen, die den Zeh nach außen ziehen, oder Einlagen der Progress bremsen. Jedoch ist eine normale Zeh-Stellung oft nur mit einer Operation zu erreichen.
Wenn die Fußschmerzen durch Beinfehlstellungen (O-Beine, X-Beine, Beckenschiefstand) hervorgerufen werden, sollte ein Orthopäde konsultiert werden, um die Möglichkeiten der Korrektur zu besprechen.
Seltene Tumorerkrankungen wie das Ewing Sarkom müssen in spezialisierten Zentren behandelt werden. Dabei kommen Chemotherapie, Operationen und/oder Bestrahlungen zum Einsatz.
Bei dem gutartigen Osteoidosteom ist eine operative Entfernung möglich, jedoch sind auch gute Ansprechraten für nicht-steroidale Antirheumatika beschrieben.
Bei Durchblutungsstörungen, die ein Absterben von Knochenteilen zur Folge haben (M. Köhler 1 und M. Köhler 2) kann mittels konservativer Therapie durch eine Ruhigstellung im Verband oder Gips und anschließender Versorgung mit Einlagen oft eine Linderung erreicht werden. Bei dem M. Köhler 2, der vor allem Mädchen betrifft, ist dies leider oft nicht ausreichend, sodass eine Operation in Betracht gezogen werden muss.
Rheumatische Erkrankungen können auch im Kindesalter auftreten und viele Gelenke betreffen, so auch den Fuß. Bei Kindern mit Gelenkschmerzen, in deren Familie rheumatische Erkrankungen vorkommen, sollten schon frühzeitig diesbezüglich untersucht werden. Die meisten kindlichen rheumatischen Erkrankungen verschwinden wieder vollständig, bei einigen wird die rheumatische Erkrankung aber chronisch, das heißt, sie bleibt ein Leben lang. Die verschiedenen Therapiemöglichkeiten sollten von einem Rheumatologen abgewogen werden. Häufig kommen entzündungslindernde Medikamente und Physiotherapie zum Einsatz.
Bei Knochen- und Knochenmarksinfektionen (Osteitis, Osteomyelitis) ist eine schnelle gezielte antibiotische Therapie wichtig, da sie zu bleibenden Schäden führen und auch lebensbedrohlich sein können.
Bei Wachstumsschmerzen hilft oft eine Wärmflasche auf dem schmerzenden Areal oder ein warmes Bad, das die Muskeln entspannt. Die Muskeln können auch von den Eltern massiert und mit Ölen eingerieben werden. An Homöopathika sollen Calcium Phosphoricum und Manganum Linderung verschaffen, diese Wirkungen sind aber nicht bewiesen. Vor der Einnahme sollte man sich in jedem Falle beraten lassen. Schmerzmittel (Paracetamol) müssen bei Kindern vorsichtig eingesetzt werden und auf deren Gewicht und Alter angepasst sein.
Häufig werden von Patienten Fußschmerzen nach dem Aufstehen beklagt.
Handelt es sich dabei nicht um eine akute Verletzung oder deren Folgen, so muss man an unterschiedliche Krankheiten denken.
Auch ein ganz banal einengendes Schuhwerk kann der Grund für Fußschmerzen nach dem Aufstehen sein.
Arthrose oder Arthritis (rheumatoide Arthritis) verursachen einen sogenannten Anlaufschmerz in den Fußgelenken.
Unter Arthrose versteht man eine Abnutzung der Gelenkflächen, das heißt, es liegt eine Knorpelreduzierung vor, sodass es zu direkten Reibungen der Gelenkflächen aufeinander kommt.
Die Knorpelschicht dient dazu, dass sich die Gelenkflächen der Knochen , die das Gelenk bilden, ohne Widerstände und direkte Berührungen gleitend und schmerzfrei bewegen können.
Des Weiteren führt die rheumatoide Arthritis zu Entzündungen der Gelenke sowie der in der Nähe befindlichen Strukturen (Sehnen, Bänder, Muskelansätze). Durch diese Entzündungen kann es zu Fußschmerzen nach dem Aufstehen kommen.
Auch eine Reizung und Entzündung der Plantarfaszie (die große Sehnenplatte an der Fußsohle) führt gerade nach Ruhe zu einem stichartigen Schmerz.
Allerdings können auch weniger schwerwiegende Gründe zum Anlaufschmerz führen, so zum Beispiel eine Veränderung des Fußgewölbes, das bei den meisten Menschen mit Fortschreiten des Lebensalters zu finden ist.
Sollten Sie unter den beschriebenen Fußschmerzen nach dem Aufstehen leiden, so ist eine Vorstellung beim Orthopäden zu empfehlen, da nur eine sorgsame Diagnosestellung sowie eine daraus resultierende Behandlung dem Beschwerdebild Abhilfe schaffen kann.
Beim Gehen können die Füße durch zu enges Schuhwerk schmerzen. Generell sollte man auf geeignetes Schuhwerk achten und gerade Frauen sollten nicht ständig in hohen Schuhen laufen. Verstärkt werden Fußschmerzen beim Gehen durch Übergewicht, da das Gewicht auf die Füße drückt. Hieraus kann auch ein Plattfuß entstehen, bei dem das Längsgewölbe abflacht.
Überbelastungen durch sehr viel Gehen und Stehen belastet die Füße. Auch Fehlstellungen wie Spreiz-/Knick-/Plattfüße können zu Schmerzen führen, aber mit Einlagen oft korrigiert werden.
Bei Erwachsenen treten häufig Veränderungen der Füße auf, so kann es zu Hammerzehen, Krallenzehen und einem Hallux valgus kommen, bei dem sich die Großzehe zu den anderen Zehen beugt und einen dicken Ballen entstehen lässt. Sie gehen häufig mit Spreizfüßen einher.
Ebenso können Hühneraugen und Schwielen entstehen. Aber auch Blasenbildung, Warzen, eingewachsene Zehennägel, Fußpilz und Fremdkörper wie Splitter können Ursache der Schmerzen sein. Zudem kann sich darauf eine Infektion entwickeln, die mit Schwellung, Rötung und Überwärmung einhergeht.
Bei einigen Menschen kann in Folge einer Erhöhung der Harnsäure auch ein Gichtanfall entstehen, der insbesondere den Daumen und den großen Zeh betreffen kann. Hierbei treten Schwellungen und Überwärmung auf.
Differentialdiagnostisch müssen auch rheumatische Erkrankungen abgeklärt werden.
Auch im Fuß kann sich eine Arthrose entwickeln, z.B. nach einer Verletzung, oft ist die Ursache aber unbekannt.
Durchblutungsstörungen wie sie bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) auftreten, können an den Füßen schlimme Folgen haben. Die Patienten berichten über Schmerzen in den Waden beim Gehen und Kribbeln und Taubheit in den Füßen. Wichtig ist, dass schon kleinste Wunden aufgrund der mangelnden Durchblutung nicht mehr abheilen und zu Gewebsuntergang (Nekrosen) führen. Wenn der Betroffene zusätzlich Diabetiker ist, können seine Nerven durch die hohen Zuckerspiegel so angegriffen sein, dass er kaum Schmerzen dabei verspürt und die Nekrose zu spät bemerkt.
Der Diabetes selbst führt auch ohne eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) zu einer Durchblutungsstörung. In Deutschland ist das diabetische Fußsyndrom eine der häufigsten Gründe für Fußamputationen.
Auch ein Fersensporn oder Reizungen der Achillessehne (med. Achillodynie) verursachen Fußschmerzen beim Gehen. Insbesondere der untere Fersensporn, der an der Fußsohle durch Überbelastung entsteht, schmerzt die Betroffenen beim Auftreten. Hier kommt es zur Verkalkung des Sehnenansatzes der Fußsohlensehne, der Plantarfaszie. Diese Plantaraponeurose kann sich auch entzünden (Plantarfasziitis) und Schmerzen bei Bewegungen des Fußes auslösen. Begünstigt wird dies ebenfalls durch Fußfehlstellungen und Übergewicht.
Beim Tarsaltunnelsyndrom kommt es zu einer Einklemmung des Nerven, der die Fußsohle und den inneren Fußrand innerviert (N.tibialis). Dieser verläuft in einem Kanal hinter dem Innenknöchel, dem Tarsaltunnel entlang. Die Kompression kann durch Schuhwerk, Schwellungen, nach Verletzungen im Bereich des Sprunggelenks oder Gewebeveränderungen entstehen. Durch die Kompression des Nervens ergeben sich brennende Schmerzen und Taubheit im versorgten Gebiet, ähnlich wie an der Hand beim Karpaltunnelsyndrom.
Auch ein Bandscheibenvorfall der LWS kann zu brennenden Schmerzen und Taubheitsgefühlen durch den Bandscheibenvorfall im Fußbereich führen.
Nervenschmerzen werden auch durch Alkoholkonsum ausgelöst und können ebenso zu Fußschmerzen führen.
Wie man eine Achillessehnenreizung richtig behandeln kann, lesen Sie im folgenden Artikel: Achillessehnenreizung - So wird sie richtig behandelt
Viele Kinder beklagen sich beim Spazierengehen über müde Beine und Füße und Schmerzen in diesen. Dies machen so gut wie alle Kinder, da sie durch die kürzeren Beine mehr Schritte zurücklegen als ein Erwachsener und früher ermüden. Normalerweise ist das nicht schlimm, wenn aber ein Kind schon nach einigen Schritten sagt, dass ihm die Füße weh tun, oder die Schmerzen nicht mehr nachlassen und auch in Ruhe vorhanden sind, können andere Ursachen dahinter stecken.
Fußschmerzen bei Kindern können vielseitige Gründe haben. Zunächst sollte man selbst nachschauen, ob es eine banale Erklärung für die Schmerzen gibt. Dies könnte ein Stein im Schuh sein oder ein zu enger Schuh, der den Kinderfuß drückt. Ob der Schuh zu eng ist, lässt sich auch anhand von Druckstellen am Fuß des Kindes überprüfen. Rote schmerzhafte Stellen oder Striemen, sowie Blasen weisen darauf hin. Ebenso könnte ein Splitter beim Barfußlaufen Grund für Schmerzen im Fuß sein.
Auch Warzen können sehr schmerzhaft werden und müssen oft therapiert werden. Nagelbettentzündungen oder eingewachsene Zehennägel sind häufig und sehr schmerzhaft. Dies lässt sich an Rötungen und gegebenenfalls weißen eitrigen Einschmelzungen neben dem Nagel im Nagelbett erkennen. Eine Entlastung des Eiters ist oft zielführend, selten muss der ganze Nagel gezogen werden.
Veränderungen im Fußgewölbe wie Knick- Senkfüße sind häufig Normvariationen, die zumeist keiner Therapie bedürfen, da es sich wieder auswächst. Gelegentlich können aber Einlagen sinnvoll sein.
Auch eine Fehlstellung der großen Zehe (Hallux valgus) kann sich im Kindesalter manifestieren und mit Schmerzen am Ballen des großen Zehs einhergehen. Ein Hallux Valgus kann im Kindesalter zum Beispiel bei einem Spreizfuß vorkommen.
Ebenso können Fehlstellungen der Hüft- und Beckenknochen, sowie X-Beine (Genu valgum) und O-Beine (Genu varum) Fußschmerzen bedingen.
Selten stecken schlimmere Erkrankungen hinter Fußschmerzen beim Kind. Theoretisch möglich sind Knochen- oder Weichteiltumore wie das Ewing Sarkom oder ein Osteoidosteom. Im Rahmen von Durchblutungsstörungen (Aseptische Knochennekrosen) können Knochen oder Knochenanteile durch die Sauerstoffminderversorgung untergehen, man spricht bei Kindern vom Morbus Köhler (M. Köhler 1: Das Kahnbein (Os naviculare) ist betroffen, M. Köhler 2: Ein Mittelfußköpfchen ist betroffen.)
Ebenso können Überanstrengungen durch vieles Laufen und Springen oder Zerrungen und Bänderrisse beim Umknicken zu Schmerzen in den Füßen führen. Wenn die Knöchel geschwollen, rot-blau verfärbt, überwärmt und schmerzhaft sind, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Oft muss ein Röntgenbild des Fußes gemacht werden, um einen Knochenbruch auszuschließen.
Eine weitere häufige Ursache sind die sogenannten Wachstumsschmerzen bei Kindern. Diese sollen bis zu ein Drittel aller Kinder in der Wachstumsphase betreffen, mehrmals im Jahr auftreten und einige Wochen andauern. Wieso diese auftreten ist noch nicht geklärt. Vermutet wird ein ungleiches Wachstum von Bändern und Sehnen, die mit dem Knochenwachstum nicht mithalten und dadurch eine Dehnung erfahren. Meistens sind Wachstumsschmerzen in der Nacht zu beobachten, wenn sich das Kind in Ruhe befindet. Die Schmerzen können so stark sein, dass das Kind weint oder sogar durch die Schmerzen aufwacht. Am nächsten Morgen sind die Schmerzen aber meistens verschwunden. Vor allem sind gelenknahe Regionen der Arme und Beine betroffen, wie Knie und die Wade, aber auch Fußschmerzen sind beim Kind möglich. Schmerzlindernd wirken eine Wärmflasche auf der Region oder ein warmes Bad. Auch Schmerzmittel können nötig werden.
Rheumatische Erkrankungen können auch bei Kindern auftreten und zu Fußschmerzen führen.
Auch eine Entzündung des Knochenmarks, eine Osteomyelitis, oder des ganzen Knochens (Osteitis) ist eine denkbare Erklärung für Bein-/Fußschmerzen. Dies kann nach einer offenen Verletzung (z.B. am Schienbein) oder auch bakteriellen Infektionen wie z.B. der Atemwege oder Gaumenmandeln (Tonsillen) stattfinden. Entzündungen gehen aber meistens mit Rötungen, Schwellungen und Fieber einher und der Verdacht kann durch eine Blutentnahme gefestigt werden. Hier muss eine schnelle antibiotische Therapie erfolgen, da die Erkrankung lebensgefährlich verlaufen kann.
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Zu Fußschmerzen im Bereich der Ferse kann es durch sehr unterschiedliche Ursachen kommen, wie zum Beispiel durch Unfälle unterschiedlichen Ausmaßes mit Knochenbrüchen, Bänderrupturen, Bänderdehnungen sowie nicht optimale Ausheilung derselben.
Hierbei kommt es akut zu Schmerzen.
Zudem führen ein Fersensporn, Formveränderungen des Fersenbeins (Haglundferse), Überbelastung des Fußes durch langes Laufen auf sehr hartem Untergrund oder falsch gewähltes Schuhwerk zu den Beschwerden.
Natürlich ist auch hier an eine rheumatische Erkrankung zu denken, die neben Gelenk- auch zu entzündlichen Band-beteiligungen, unter anderem der Achillessehne, führt.
Der Ballenbereich stellt die Verbindung zwischen Fußsohle sowie Großzehen dar und ist unter bestimmten Umständen ein stark schmerzempfindlicher Bereich.
Es können unterschiedliche Ursachen zum Schmerzerleben führen, zum Beispiel Fehlbelastungen beim Laufen, falsches Schuhwerk sowie besonders erwähnt auch hochhackige Schuhe, die zu einer Verlagerung des Körpergewichts nach vorne führen, sodass auf dem Ballenbereich eine besonders hohe Belastung liegt.
Das an sich bereitet schon Schmerzen.
Zusätzlich kommt es durch Fehlbelastungen und starke mechanische Beanspruchung auch zu vermehrter Hornhaut- oder Schwielenbildung in diesem Bereich, die ihrerseits wieder zu Fußschmerzen führen kann.
Liegt eine Fraktur eines Fußwurzelknochens im Mittelfußbereich vor, so kommt es ebenso zu Schmerzen.
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Auch ein durchgetretenes Quergewölbe des Fußes mit daraus resultierendem Bodenkontakt führt über eine Schwielenbildung zu Schmerzen im Bereich des Ballens.
Letztlich ist noch der Spreizfuß mit einer Hallux valgus Bildung zu erwähnen.
Bei dieser Fehlstellung kommt es zu einem Abkippen der großen Zehe nach außen, also in Richtung der anderen Zehen. Begünstigt wird der Hallux valgus durch eine falsche Schuhwahl, es tritt aber auch gehäuft bei familiärer Belastung auf.
Eine Reizung oder Entzündung der Plantarfaszie oder ein Fersensporn kann zu heftigen Schmerzen an der Innenseite des Fußes führen. Gelindert werden können diese Schmerzen durch entsprechende krankengymnastische Übungen, die auch zuhause durchgeführt werden können, aber auch regelmäßig gemacht werden müssen.
Eine weitere Ursache kann in Einzelfällen das sogenannte „Tarsaltunnel-Syndrom“ sein. Im Bereich des Handgelenks ist es uns eher bekannt als Karpaltunnelsyndrom. Durch den Tarsaltunnel, welcher hinter dem Innenknöchel liegt, verlaufen Nerven und Gefäße vom oberen Bereich des Fußes in Richtung Fußsohle. Dieser Tunnel neigt durch Vermehrung des Bindegewebes dazu, sich zu verengen. Dadurch wird besonders der N. tibialis gedrückt und es kommt infolgedessen zu Fußschmerzen im Bereich der Innenseite.
Zusätzlich dazu kann es auch noch zu Missempfindungen und Gefühlsstörungen kommen. Natürlich führen auch Beinfehlstellungen zu einer veränderten Statik des Fußgewölbes und somit zu Schmerzen, hier sind vor allem X- und O-Beine zu erwähnen.
Auch ein Hallux valgus kann zu Fußschmerzen im Innenbereich führen, ebenso eine Arthrose im Zehengrundgelenk (Hallux rigidus).
Bei Fußschmerzen an der Innenseite spielt auch der Senk/Plattfuß eine bedeutende Rolle. Er entsteht durch eine Muskel- und Bänderschwäche im Bereich des Längsgewölbes, welches dadurch abflacht. Die dadurch verursachten Schmerzen kann man durch gezieltes Training der Muskeln und das Tragen von Einlagen beheben.
Lesen Sie mehr hierzu: Schmerzen an der Fußinnenseite
Es gibt unterschiedliche Ursachen für das Auftreten von Fußschmerzen im Außenbereich des Fußes.
So führt zum Beispiel der Kleinzehballen („Schneiderballen“), eine Fehlstellung des kleinen Zehs in Folge eines Spreizfußes, zu derartigen Schmerzen.
Hierbei wird der Kleinzeh in Richtung der Großzehe gedrückt, so dass es wie bei dem Hallux valgus zu einer Überlastung des Grundgelenkes kommt, welches daraufhin anschwellen kann.
Weiterhin verursachen auch hier Fehlstellungen der Beine sowie eine unnatürliche Abrollbewegung des Fußes Schmerzen.
Nicht zu vernachlässigen sind Reizungen bzw. Dehnungen des gesamten Bandapparates, die ebenfalls zu Fußschmerzen im Außenbereich führen können.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schmerzen an der Fußaußenkante
Es gibt für all diese Erkrankungen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel das Tragen von speziellen Einlagen, Physiotherapie oder auch Bewegungsübungen, die erlernt werden können.
Möglicherweise ist auch eine Operation notwendig. Zur Abklärung sollte ein entsprechender Facharzt aufgesucht werden.
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Während und nach der Schwangerschaft berichten Mütter immer wieder über diverse unterschiedliche Schmerzempfindungen, so auch über Fußschmerzen.
Zum einen wird die Ursache in der körperlichen Überbelastung zu sehen sein.
Es kommt zu veränderten zunächst gesteigerten Organfunktionen, die sich dann nach der Entbindung wieder an den Ausgangswert anpassen müssen.
Durch diese Unruhe und Mehrbelastung der Organe kommt es häufig zu einer Übersäuerung des Organismus.
Die sauren Metaboliten lagern sich dann in den Gelenken ab, es kommt zu Schmerzen.
Zum anderen ist ein weiterer Faktor die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft.
Dabei kommt es zu einer Mehrbelastung des Fußskeletts, eventuell auch zu schmerzhaften Fehlbelastungen bzw. zu einem durchgetretenen Quer- und Längsgewölbe.
Während der Schwangerschaft beklagen die Frauen häufig Ödeme, das heißt Wasseransammlungen im Gewebe durch einen verminderten/erschwerten Blutrückfluss über das venöse System. Besonders häufig kommt es hierbei zu Wasser in den Füßen.
Dadurch steigt der Gewebedruck, es kommt zu Kompressionen der Lymphbahnen und auch der dort verlaufenden Schmerzfasern.
Nicht außer Acht gelassen werden darf die hormonelle Veränderung im Rahmen einer Schwangerschaft, die sich sowohl auf das Schmerzerleben als auch auf den gesamten Organismus auswirken kann.
Als Folge aller oben genannten Gesichtspunkte kann es zum Auftreten von Fußschmerzen während der Schwangerschaft kommen.
Inwieweit es sich bei den Fußschmerzen um behandlungsbedürftige Befunde handelt, bedarf einer ärztlichen Abklärung.
Um den Fußschmerzen ein wenig entgegen zu wirken ist es ratsam sich öfter mal auszuruhen, um die Füße zu entlasten.
vvDer Hallux valgus ist die häufigste und bedeutsamste Zehendeformität beim Menschen. Sie ist charakterisiert durch eine Abweichung der Großzehe im Grundgelenk nach außen und einer Drehung der Zehe nach innen (Innenrotation). Häufig kommt es zu Fußschmerzen aufgrund einer Arthrose (Hallux rigidus) im Zehengrundgelenk.
Weitere Informationen finden Sie unter unserem Thema: Hallux valgus
Der Hallux rigidus ist eine abnutzungsbedingte Erkrankung des Grundgelenkes der Großzehe (Arthrose). Folge sind Bewegungseinschränkung und Fußschmerzen. Unbehandelt führt dies zur Einsteifung des Großzehengrundgelenks.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: Hallux rigidus
Bei der Hammerzehen Fehlstellung kommt zu einer fixierten maximalen Beugung im Endglied.
Bei der <link html krallenzehen.html>Krallenzehen Fehlstellung kommt es zu einer maximalen Beugung im Zehenmittelgelenk und Überstreckung im Grundgelenk.
Der <link html spreizfusse.html>Spreizfuß ist die häufigste erworbene Fußdeformität. Er entsteht entsteht fast immer anlagebedingt.
Es kommt im Verlauf durch Absenkung des Fußquergewölbes zu Fußbeschwerden mit Verbreiterung des Vorfußes.
Zu einer Verletzung des oberen Sprunggelenkes (OSG) kommt es häufig im Rahmen sportlicher Aktivitäten, aber auch im Alltag. Die meisten Ereignisse führen nicht zu schwerwiegenden strukturellen Schäden, d.h. zu einer Verletzung mit Fußschmerzen und dauerhaften Folgen. Dennoch kann es zu einem Bänderriss v.a. im Bereich des Außenknöchels kommen. Bei der Untersuchung des Sprunggelenkes durch den Arzt sind sie kaum von Bänderdehnung oder Bänderteilrissen oder kompletten Bänderrissen zu unterscheiden. Der Übergang ist fließend.
Der <link html baenderriss.html>Bänderriss am Sprunggelenk ist ein teilweises oder vollständiges Zerreißen eines oder mehrerer Bandstrukturen. An dem betroffenen Gelenk zeigt sich eine Schwellung mit Schmerzen und Bluterguss. Die Behandlung von Bänderrissen erfolgt meist durch Ruhigstellung für meist 2-6 Wochen oder operativ durch eine Bandnaht bzw. durch Fixierung ausgerissener Knochenstücke. Lesen Sie auch unser Thema Bänderrriss
Bei der Achillessehne (= tendo calcaneus (Achilles)) handelt es sich um die vermeintlich stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Sie setzt am Tuber calcanei (= Fersenbein) an und vereinigt als Endsehne des Musculus triceps surae (Wadenmuskel) die Endsehnen der drei Wadenmuskeln. Im Falle einer <link html achillessehnenriss.html>Achillessehnenruptur, die bei degenerativer Vorschädigung entsteht, handelt es sich um eine vollständige Durchtrennung der Sehne, meist in Folge direkter bzw. indirekter Gewalteinwirkung und Fussschmerzen.
Es handelt sich um eine Formvariante des Fersenbeinkörpers, der in seinem seitlichen und rückseitigen Anteil prominent ausgebildet ist und dadurch zu Druckschmerzen im Schuh (Fußschmerzen) führen kann. Häufig wird auch Synonym der Begriff Haglundexostose verwendet.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: <link html haglund-ferse.html>Haglundexostose
Der untere Fersensporn (häufig) ist eine schmerzhafte knöcherne Ausziehung am inneren Fersenbeinkörper unter der Hacke.
Als oberen oder dorsalen Fersensporn (selten) bezeichnet man eine schmerzhafte knöcherne Ausziehung am Fersenbeinansatz der Achillessehne.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: <link html fersensporn.html>Fersensporn
Das obere Sprunggelenk (OSG) wird von drei Knochen gebildet. Der Außenknöchel (Wadenbein = Fibula) bildet die äußere Knöchelgabel; das Schienbein (Tibia) bildet die innere Knöchelgabel. Als Übertragung der Kraft auf den Fuß bildet das Sprungbein (Talus) den Gelenk - Gegenspieler. Dabei umgibt die Knöchelgabel (Malleolengabel) aus Schien- und Wadenbein das Sprungbein U-förmig. Waden- und Schienbein sind durch eine sehr feste Bandverbindung miteinander verbunden (Syndesmose).
Weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: <link html sprunggelenk.html>Sprunggelenk
Der Stinkfuß (Pes olens) ist ein weit verbreitetes Problem in der Sprechstunde der Orthopädie. Unter den Symptomen des Stinkfußes leidet häufig der Untersucher mehr als der Betroffene. Stinkfüße kommen in allen Altersgruppen vor. Neben der Geruchsbelästigung für die Umwelt, schafft er ideale Bedingungen für Mitbewohner des Fußes, wie Fußpilz, Nagelpilz und Ekzeme.