Voltaren

Voltaren ist ein Medikament der Firma Novartis Pharma GmbH, mit den Wirkstoff Diclofenac. Voltaren gehört in die Gruppe der Nicht-Steroidalen Anti-Rheumatischen Mittel (NSAR), wie auch Ibuprofen. Voltaren kommt in verschiedenen Ausführungen vor, so unter anderem als Tabletten zur systemischen Anwendung oder auch zur lokalen Benutzung als Salbe.

Voltaren

Einleitung

Voltaren® ist ein Medikament der Firma Novartis Pharma GmbH, welches den Wirkstoff Diclofenac enthält. Er gehört in die Gruppe der Nicht-Steroidalen Anti-Rheumatischen Mittel (NSAR), zu welcher zum Beispiel auch Ibuprofen gezählt wird. Es ist also ein Schmerzmittel. Voltaren® kommt in verschiedenen Ausführungen vor, so unter anderem als Tabletten zur systemischen Anwendung oder auch zur lokalen Benutzung als Salbe.

Seine Haupteigenschaften sind die antientzündliche (antiphlogistische), schmerzlindernde (analgetische), fiebersenkende (antipyretische) und antirheumatische Wirkungen, weshalb es besonders bei Schmerzzuständen (vor allem des Bewegungsapparats), Entzündungen oder rheumatischen Erkrankungen eingesetzt wird.

Neben Diclofenac sind in den Voltaren® Präparaten noch weitere, arzneilich nicht wirksame Bestandteile enthalten: In Gelen und Salben kommen zum Beispiel noch verschiedene Alkohole und Wasser vor, in Voltaren® Resinat befinden sich unter anderem Eisenoxid und Gelatine.

Markteinführung

Diclofenac befindet sich seit dem Jahre 1974 auf dem Markt und zählt weltweit zu den am häufigsten verwendeten Schmerzmitteln.
Der Wirkstoff von Voltaren® entfaltet seine Wirkung über eine unselektive Hemmung der Enzyme Cyclooxygenase 1 und 2. Diese Enzyme sind für die Herstellung von sogenannten Prostaglandinen zuständig, welche man als Entzündungsmediatoren bezeichnet. Dieser Name kommt daher, dass eine Vielzahl ihrer Funktionen zu den typischen Reaktionen einer Entzündung führen:

Prostaglandine können unter anderem Fieber verursachen, die Gefäße erweitern und deren Durchlässigkeit erhöhen, wodurch es zu den oft bei Entzündungen beobachteten Rötungen, Überwärmung und Schwellungen kommt, außerdem steigern sie die Schmerzempfindlichkeit. Da die entzündungsfördernde Wirkung allerdings hauptsächlich auf der Funktion der Cyclooxygenase 2 beruht und die Cyclooxygenase noch andere Aufgaben besitzt und die Cyclooxygenasen darüber hinaus nicht nur in entzündungsvermittelnden Zellen, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Körpers vorkommt, kann es bei der Verwendung von Diclofenac zu bestimmten Nebenwirkungen kommen.

Anwendung

Das Anwendungsgebiet für Voltaren® ist breit gefächert. Eine besonders wichtige Rolle spielt Voltaren® bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren akuten oder chronischen:

  • Schmerzen bzw.
  • Entzündungen,

vor allem wenn diese auf Erkrankungen oder Verletzungen des Bewegungsapparates (also Skelett oder Muskulatur) zurückzuführen sind. Häufig eingesetzt wird Voltaren® bei Krankheiten aus:

Anwendungsformen

Unter dem Handelsnamen Voltaren® ist eine Vielzahl von Präparaten erhältlich, welche jeweils für eine bestimmte Indikation am besten geeignet sind.
Es gibt:

  • Tabletten
  • Kapseln
  • Zäpfchen
  • Tropfen
  • Dragées und sogar
  • Injektionslösungen

falls eine innere bzw. systemische Therapie erfolgen soll und für das Durchführen einer örtlichen Behandlung existieren zum Beispiel:

Voltaren Schmerzgel

Voltaren Schmerzgel® dient zur lokalen Behandlung von Schmerzen bei Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen, wie sie häufig bei Sportverletzungen anzutreffen sind. Der Hauptwirkstoff ist Voltaren®. Weitere Inhaltsstoffe sind beispielsweise Parfumcreme und gereinigtes Wasser. Voltaren Schmerzgel® enthält die doppelte Wirkstoffkonzentration als eine Voltarentablette, weshalb es optimalerweise alle 12 Stunden, sprich zweimal täglich, auf die intakte Haut aufgetragen wird. Voltaren Schmerzgel® wird von der Haut aufgenommen und gelangt so in die tieferen Schichten zum Ort des schmerzenden und entzündeten Gewebes. Dort entfaltet es dann seine ganze Wirkung.

Tragen Sie Voltaren Schmerzgel® nie auf offene Verletzungen auf. Entzündungen und Hautirritationen können die Folge sein!

Nach der Verwendung von dem Schmerzgel sollten Sie ihre Hände gründlich waschen und trocknen lassen. Voltaren Schmerzgel® empfiehlt sich zur Anwendung bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 14 Jahren, mit einer Anwendungsdauer von bis zu drei Wochen am Stück. Bei anhaltenden oder zunehmenden Schmerzen sollten Sie allerdings einen Arzt aufsuchen!

Lesen Sie mehr zum Thema: Voltaren® Schmerzgel.

Voltaren® Dispers

Voltaren® Dispers ist die Verabreichungsform zur Herstellung einer Suspensionslösung, indem die Tabletten in einem Glas Wasser aufgelöst werden.

Es dient der Kurzzeitanwendung von maximal zwei Wochen und eignet sich vor allem für Patienten mit Problemen beim Schlucken von Tabletten. Müssen Sie Voltaren® über einen längeren Zeitraum einnehmen, empfiehlt sich eine andere Darreichungsform als Voltaren dispers®. Die Wirkungen sind ebenfalls Schmerz- und Entzündungshemmung. Voltaren® Dispers eignet sich hervorragend bei akuten Gelenkentzündungen, Schmerzen bei Gelenkverschleiß, aber auch bei Verletzungen.

Nehmen Sie Voltaren® Dispers nur nach Anweisung ihres Arztes ein. Die Tagesdosis eines Erwachsenen beläuft sich üblicherweise auf ein bis drei Tabletten.

Voltaren® Dispers darf nicht unter 18 Jahren eingenommen werden. Halten Sie es deshalb vor Kindern unter Verschluss. Bei Unverträglichkeit von Voltaren® Dispers oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, sollten Sie ihren behandelnden Arzt um Rat fragen!

Lesen Sie mehr zum Thema: Voltaren Dispers®

Voltaren® Resinat

Voltaren® Resinat wird in Form von Hartkapseln unzerkaut mit mindestens einem Glas Wasser während oder nach der Mahlzeit eingenommen.

Die empfohlene Tageshöchstdosis liegt zwischen 50 und 150 mg. Sie sollte nicht überschritten werden!

Das Medikament ist in niedriger Dosierung frei verkäuflich, in höherer Dosis allerdings verschreibungspflichtig. Die Voltaren® Resinat Hartkapseln enthalten neben dem Wirkstoff Diclofenac unter anderem beispielsweise medizinische Kohle, Eisenoxid und Gelatine. Die länglichen Hartkapseln aus Gelatinemasse enthalten in ihrem Hohlraum den genannten Wirkstoff. Voltaren® Resinat wird vor der Einnahme nicht zerkleinert oder auseinandergezogen, um die verzögerte Wirkstofffreisetzung nicht zu beeinträchtigen.

Die Besonderheit von Voltaren® Resinat liegt in einem erhöhten Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen. Diese können sich in Form von Schwellung des Gesichts, der Zunge oder der Atemwege bemerkbar machen und unbehandelt über Luftnot bis hin zum Schock führen. Gehäuft treten diese Reaktionen vor allem bei Patienten mit Neurodermitis oder Heuschnupfen auf.

Außerdem besteht eine Vergiftungsgefahr bei der gleichzeitiger Einnahme bestimmter Medikamente durch erreichen hoher Wirkstoffkonzentrationen im Blut. Hierzu zählen unter anderem: das bei Rheuma und Krebs eingesetzte Methotrexat, das Herzmedikament Digoxin und Lithium, welches bei Depressionen Verwendung findet.
Zudem sind Wechselwirkungen mit blutzuckersenkenden Medikamenten in der Diabetes-Therapie bekannt. Wegen der hohen Wirkstoffkonzentration ist Voltaren® Resinat im Handel erst ab 18 Jahren erhältlich.

Stellen Sie unerwünschte Nebenwirkungen oder eine der oben beschriebenen Reaktionen bei sich fest, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten!

Lesen Sie mehr zum Thema: Voltaren Resinat®

Dosierung

Während alle verfügbaren Medikamente apothekenpflichtig sind, ist die Tatsache, ob sie verschreibungspflichtig sind oder nicht, davon abhängig, um welche Darreichungsform und um welche Dosierung des Wirkstoffes Diclofenac es sich handelt.

In der Regel liegt die empfohlene Dosis bei der systemischen Behandlung mit Voltaren® (Diclofenac) bei Erwachsenen zwischen 50 und 150 Milligramm pro Tag. Nach der Einnahme entfaltet sich die Wirkung relativ schnell:

bei normalen Tabletten durchschnittlich innerhalb von einer Stunde. Der Effekt hält dann meistens für ungefähr 3 oder 4 Stunden, nur bei den Retardpräparaten, welche ihren Wirkstoff nur nach und nach in den Körper abgeben, dauert es etwa 12 Stunden, bis die Wirkung verklungen ist. Für die lokale Anwendung von Voltaren®, also zum Beispiel für das Voltaren Schmerzgel, gilt die Faustregel, dass eine Menge von 1 bis 4g (was bei diesem Gel in etwa der Größe einer Walnuss entspricht) bis zu vier Mal täglich dünn auf die betroffene Stelle aufgetragen sollte. Abgesehen von dem Wirkstoff Diclofenac helfen die lokal anzuwendenden Mittel außerdem noch dadurch, dass sie Alkohol und Wasser enthalten, beruhigend und kühlend und dadurch wiederum schmerzlindernd.

Nebenwirkungen

Wie bei der Verwendung jedes Medikaments kann es auch beim Gebrauch von Voltaren®/ Diclofenac zur Entstehung verschiedenster Nebenwirkungen kommen.
Diese reichen von Allgemeinbeschwerden wie:

über örtliche Symptome wie Hautausschläge bei lokaler Anwendung bis zu schwereren Krankheiten und Beeinträchtigungen. Die Cyclooxygenase ist unter anderem auch in der Magenschleimhaut lokalisiert. Dort sorgen die hergestellten Prostaglandine als Schutz vor der zerstörenden Kraft der Magensäure. Da die Produktion dieser Prostaglandine allerdings durch Diclofenac herabgesetzt wird, kann das Gleichgewicht durcheinander gebracht werden und die Säure schädlich werden. Deshalb führt Voltaren® genauso wie alle anderen Cyclooxygenase-Hemmer) häufig zu Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich.

Dazu zählen unter anderem:

Da Voltaren® bei der inneren Verwendung in der Leber abgebaut werden muss, kann es, vor allem bei der langfristigen bzw. hochdosierten Einnahme dieses Medikamentes, bei Kombination mit anderen Präparaten, die in der Leber verstoffwechselt werden oder diese aus anderen Gründen potenziell schädigen können, oder bei einem hohen Konsum von Alkohol auch zu Entzündungen der Leber, teilweise inklusive Gelbsucht und Funktionsstörungen, führen.

Zu den selteneren Nebenwirkungen von Voltaren® zählen Blutarmut, Verkrampfungen der Luftwege mit daraus resultierender Atemnot, Blutungsneigung, Bluthochdruck, Herzinfarkte oder Funktionsstörungen der Nieren.
Deshalb ist es wichtig, dass man bei der Verwendung von Voltaren® auf eventuelle unerwünschte Wirkungen achtet und bei der Benutzung über einen längeren Zeitraum hinweg auch regelmäßig die Funktionen von Leber, Niere und den Blutdruck kontrollieren lassen. Sollten Nebenwirkungen bemerkt werden, so sollte man in jedem Falle einen Arzt konsultieren, mit dem man dann entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten kann oder besprechen kann, ob es sinnvoll ist, das Medikament abzusetzen oder durch ein anderes zu ersetzen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Voltaren® Nebenwirkungen.

Nebenwirkungen an der Leber

Voltaren® wird fast vollständig über die Leber verstoffwechselt. Ein dauerhafter und immer wiederkehrender Gebrauch kann zu Leberschädigungen führen.
Die vermehrte Aktivität der Leber kann sich in den Laborwerten zeigen. Es kann zu einem Anstieg der sogenannten Transaminasen kommen.
Dieser Anstieg kann sich ohne oder mit wahrnehmbaren Beschwerden äußern. Lebererkrankungen können sich in Hautausschlägen und Leberentzündungen zeigen.
Bei bestehenden Leberschädigungen muss eine Einnahme von Voltaren® streng überwacht werden. Bei Patienten, die eine bestimmte Störung der Blutbildung haben, die sich auf die Leberfunktion auswirkt, ist der Wirkstoff Diclofenac kontraindiziert.
Zudem gilt auch hier, dass Medikamente, die zusätzlich über die Leber abgebaut werden das Risiko von Leberschädigungen verstärkt.
Auch durch den zusätzlichen Konsum von Alkohol kann es zu schnelleren und stärkeren Leberschädigungen kommen. Da die Leber ein wichtiges Entgiftungsorgan unseres Körpers ist, können sich Leberschädigungen auf viele verschiedene Organe und Körperstellen im Organismus auswirken.

Nebenwirkungen an der Niere

Eine längere oder immer wiederkehrende Einnahme von Voltaren® kann die Nierenfunktionen schädigen. Erklären lässt sich dies durch die Wirkmechanismen.
Durch die Hemmung eines bestimmten Enzyms werden die Erweiterungen in bestimmten Nierengefäßen gehemmt. Damit wird die Nierendurchblutung gebremst. Wenn die Niere nicht ausreichend durchblutet wird, kann ihre Filterfunktion nachlassen. Zudem kann die Hemmung des anderen Enzyms eine schlechtere Durchblutung in den Nierenarterien verursachen. Insbesondere Menschen mit vorgeschädigter Niere oder Nierenerkrankungen sind gefährdet durch eine Einnahme von Voltaren® ihre Niere weiter zu schädigen. Auch hier gilt, dass sich durch andere Medikamente das Risiko für Nebenwirkungen an der Niere erhöhen kann. Bei dauerhafter oder oft wiederholter Einnahme von Voltaren® müssen die Nierenfunktionen regelmäßig kontrolliert werden. Da die Niere eine sehr wichtige Filterfunktion in unserem Körper hat, kann dies bei Schädigungen zur Folge haben, dass bestimmte Giftstoffe nicht mehr ausreichend aus unserem Körper entfernt werden können. Zudem spielt die Niere eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutdrucks. Bei Schädigungen kann hieraus auch direkt oder reflektorisch ein erhöhter Blutdruck entstehen.    

Nebenwirkungen am Magen

Durch die Hemmung des einen Enzyms kommt es zu einer verringerten Synthese von Prostaglandinen. Daraufhin werden weniger Bicarbonationen frei. Folglich kann die Magenschleimbildung eingeschränkt werden.
Dies kann zu einem Ungleichgewicht zwischen Magenschleimbildung und Magensäurebildung führen. Die Magensäure kann den Magen angreifen. Es können Magenschäden und ein Magengeschwür, ein sogenannter Ulcus ventriculi, entstehen. Durch den Wirkstoff Diclofenac ist aber theoretisch das Risiko für eine Entstehung von Magengeschwüren relativ geringer als bei anderen Wirkstoffen derselben Wirkstoffklasse. Wenn allerdings Diclofenac mit Glucokortikoiden kombiniert wird, summiert sich das Risiko.
Begründet ist dies durch die Eigenschaften der beiden Wirkstoffe. Falls durch das Voltaren® schon eine Magenschädigung verursacht wurde, sorgen die Glucokortikoide dafür, dass diese Schädigung schlechter abheilt. Entsprechend steigt das Risiko ein Magengeschwür zu entwickeln. Eine ärztliche Beratung kann Nebenwirkungen verringern. Gegebenenfalls ist ein prophylaktisches, magenschützendes Medikament hilfreich.

Lesen Sie mehr zum Thema unter : Glucocorticoide und Ulcus Ventriculi (Magengeschwür)

Ausschlag

Sehr selten kommt es im Rahmen einer Behandlung mit Voltaren® zu schwerwiegenden Hautreaktionen.
In diesen seltenen Fällen treten Rötungen und Blasenbildung auf. In Einzelfällen wurde von einem tödlichen Ausgang berichtet.
Diese Reaktionen traten vor allem zu Beginn der Behandlung auf. Sollten Anzeichen eines Hautausschlags oder Veränderungen der Schleimhäute auftreten, sollte ein Arzt kontaktiert werden.

Bluthochdruck

Auch der Bluthochdruck lässt sich durch den Wirkmechanismus von Dicolfenac erklären.
Die Hemmung des einen Enzyms verhindert die Bildung bestimmter Substanzen in der Niere. Dadurch wird die Natrium- und damit die Wasserausscheidung minimiert.
Daraufhin wird mehr Natrium und Wasser zurück gehalten. Dies führt schließlich zu einer Blutdruckerhöhung. Überdies kann die Hemmung des anderen Enzyms durch eine eventuell entstehende Verengung der Nierenarterien zu einem erhöhten Blutdruck beitragen. Werden andere Medikamente genommen, die den Blutdruck erhöhen, steigt die Gefahr dieser Nebenwirkung. Zudem können bestimmte Risikofaktoren für einen Bluthochdruck in Kombination mit Voltaren® diesen ansteigen lassen.

Therapie mit Voltaren®

Bei einer Therapie mit Voltaren® gibt es einige Punkte, die zu beachten sind.
Zum einen empfiehlt es sich, auch bei den nicht verschreibungspflichtigen Präparaten, bezüglich der richtigen Anwendung einen Arzt oder Apotheker um Hilfe zu bitten und sich den Beipackzettel gründlich durchzulesen.

Voltaren® ist nur in der dort beschriebenen Art und Weise und Dosierung zu gebrauchen, außer wenn es vom Arzt ausdrücklich anders verschrieben wurde!
Während der Verwendung von Voltaren® sollte davon abgesehen werden, andere Medikamente aus der Gruppe der NSAR (zum Beispiel Ibuprofen) einzunehmen, da diese sowohl die Wirkung als auch die Nebenwirkungen von Voltaren® verstärken.
Auch die Einnahme steroidaler Schmerzmittel, wie zum Beispiel Cortisol, erhöht die Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich und sollte deshalb möglichst unterlassen werden.

Wechselwirkungen

Außerdem kann es auch bei der Einnahme von anderen Medikamenten zu bestimmten Wechselwirkungen kommen. So kann zum Beispiel die Einnahme von bestimmten Antiepileptika (zum Beispiel Phenytoin), Lithium oder Herzglykosiden den Wirkstoffspiegel von Diclofenac im Blut erhöhen. Andererseits kann Diclofenac auch dazu führen, dass manche Medikamente nur schwächer wirken als normalerweise, darunter fallen unter anderem manche blutdrucksenkende und entwässernde Mittel.
Da es bei der systemischen Einnahme von Diclofenac zu unerwünschten Wirkungen kommt, die die allgemeine Leistungsfähigkeit einschränken können, wie zum Beispiel Schwindel oder Müdigkeit, sollte unter der Therapie das Führen von schweren Maschinen oder die aktive Teilnahme am Straßenverkehr nach Möglichkeit unterlassen oder nur unter besonderer Vorsicht durchgeführt werden.

Es gibt bestimmte Personen, die von einem Gebrauch von Voltaren eher absehen sollten. Man unterscheidet hier zwischen absoluten Gegenanzeigen und relativen Gegenanzeigen, bei welchen eine potenzielle Gefährdung durch das Medikament gegen dessen Nutzen abgewogen werden muss und die Möglichkeit der Verwendung wenn, dann nur unter Absprache mit einem Arzt erfolgen sollte.
Zu den absoluten Gegenanzeigen zählen Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff Diclofenac selbst oder gegen ähnliche Wirkstoffe (zu den Überempfindlichkeitsreaktionen werden Asthmaanfälle, Verengung der Atemweg und Hautausschläge gezählt).

Außerdem darf Voltaren® nicht bei bestehenden Magen- oder Darmgeschwüren, Blutgerinnungs- oder Blutbildungsstörungen oder schwerer Schwäche der Herzmuskulatur verwendet werden. Bei Kindern bis zu einem Alter von 15 Jahren wird zumindest von der systemischen Einnahme von Diclofenac stark abgeraten, da für die Therapie in diesem Patientenkreis noch keine ausreichend informativen Studien vorliegen.
Zu den relativen Gegenanzeigen gegen die Verwendung von Voltaren® gehören Asthma, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa), Asthma, chronische Atemwegsinfektionen, Neigung zu allergischen Reaktionen, Heuschnupfen, Stoffwechselerkrankungen und Funktionsstörungen der Leber, immunologisch bedingte Hauterkrankungen (zum Beispiel Lupus), Bluthochdruck, Herzmuskelschwäche und Nierenfunktionsstörungen.

Auch im Rahmen der Schwangerschaft wird von der Therapie mit Voltaren® abgeraten, wobei es noch einmal eine Rolle spielt, wie weit fortgeschritten diese ist: Während man in den ersten sechs Schwangerschaftsmonaten zwar von einer Einnahme abrät, da auch hier noch keine ausreichenden Erfahrungen zu potenziellen Wirkungen auf Mutter und ungeborenes Kind existieren, ist eine Verwendung in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten wirklich streng untersagt, da es zum einen schwere Schäden bei dem Ungeborenen anrichten und zum anderen vorzeitige Wehen und dadurch eine frühzeitige Geburt auslösen kann. Auch in der Stillzeit sollte man kein Voltaren® benutzen, da Diclofenac und seine Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen können und somit dann vom Baby aufgenommen werden.

Voltaren und Alkohol

Grundsätzlich sollten Medikamente nicht mit Alkohol eingenommen werden! Nehmen sie Tabletten mit ausreichend Wasser zu sich. Ein Glas von 250 ml ist hier zu empfehlen.

Die Dauereinnahme von Voltaren® ist potentiell leber- sowie nierenschädigend. Das heißt, die Schädigung dieser Organe kann, muss aber nicht durch Voltaren® herbeigeführt werden. Diclofenac wird über ein spezielles Verstoffwechselungssystem in der Leber abgebaut sowie entgiftet und im Anschluss über die Niere ausgeschieden.

Auch der Abbauprozess des Alkohols findet in der Leber statt, was unser Entgiftungsorgan zusätzlich belastet. Die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Voltaren® beherbergt somit das Risiko einer Wirkungssteigerung des Alkohols. Die Folgen können bereits bei geringen Mengen Alkohol ein vermindertes Reaktionsvermögen sein.

Eine Sondergruppe stellen vor allem ältere Menschen ab dem 65. Lebensjahr dar: Mit zunehmenden Alter wird der Stoffwechsel langsamer, weshalb sich die Alkohol- und Voltarenwirkdauer enorm verlängern kann. Zeichen unerwünschter Nebenwirkungen von Voltaren® beziehungsweise einer Überdosierung können Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen sein. Ist dies der Fall, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf, damit er geeignete Maßnahmen in die Wege leiten kann!

Sollten Sie dennoch ein Glas Wein oder Bier zu sich genommen haben, seien Sie nicht gleich beunruhigt! Einfach kein Alkohol zusätzlich während ihrer Voltarentherapie!

Lesen Sie viele weiter Informationen zu diesem Thema unter: Voltaren und Alkohol - Verträgt sich das?

Voltaren® in der Schwangerschaft

Im Allgemeinen sollten in der Schwangerschaft so wenige Medikamente wie möglich eingenommen werden (Siehe: Medikamente in der Schwangerschaft). Im Falle von Voltaren® ist eine Einnahme oder äußerliche Anwendung nach Rücksprache mit ihrem Arzt im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel möglich. Umfangreichen Untersuchungen zufolge hat sich kein Zusammenhang zwischen der Voltareneinnahme und einem Fehlbildungsrisiko für das Kind nachweisen lassen.

Im dritten Schwangerschaftsdrittel dürfen Sie allerdings kein Voltaren® mehr zu sich nehmen!

Mit zunehmendem Schwangerschaftsalter und der gleichzeitigen Einnahme von Voltaren® steigt das Risiko eines vorzeitigen Verschlusses des sogenannten Ductus arteriosus Botalli beim Ungeborenen. Der Ductus stellt eine Kurzschlussverbindung zwischen der Hauptschlagader und den Lungenschlagadern des Fötus dar. Hierdurch wird eine ökonomische Umgehung des noch unbelüfteten Lungenkreislaufs erzeugt. Der natürliche Verschluss des Ductus findet etwa zwei bis zehn Tage nach der Geburt statt. Außerdem kann es zu einer Hemmung der fetalen Nierenfunktion durch Voltaren® kommen.

Die Einnahme von Voltaren® im letzten Schwangerschaftsdrittel birgt also hohe Risiken und kann im schlimmsten Falle sogar tödlich für ihr Ungeborenes verlaufen. Kam es dennoch zu einer Voltareneinnahme im untersagten Zeitraum, suchen Sie so schnell wie möglich einen Arzt auf! Er wird eine Ultraschalluntersuchung ihres Kindes durchführen, um veränderte Blutfluss-Eigenschaften im Ductus arteriosus Botalli festzustellen.

Sollten Sie dennoch auf ein Schmerzmedikament während der Schwangerschaft angewiesen sein, so steht Paracetamol in allen Phasen der Schwangerschaft in Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt zur Verfügung. Nachfolgende Anwendungsrisiken gelten für Schwangere in gleichem Umfange wie vorher.

Lesen Sie mehr zum Thema: Paracetamol in der Schwangerschaft

Blutung unter Voltaren®

Das Handelspräparat Voltaren® beinhaltet den Wirkstoff Diclofenac.
Durch seine Wirkweise lässt sich ein relativ erhöhtes Risiko für Blutungen erklären. Voltaren® hemmt zwei Enzyme. Durch die Hemmung des einen Enzyms wird die Blutstillung gehemmt.
Dies führt zu einer umgangssprachlichen Blutverdünnung. Dadurch resultiert ein relativ erhöhtes Risiko für Blutungen. Diese Blutungsneigung kann sowohl die Haut, und Schleimhäute, als auch innere Organe, wie den Magen und den Darm betreffen. Allerdings hemmt der Wirkstoff Diclofenac . im Vergleich zu anderen Wirkstoffen aus derselben Substanzklasse weniger die Blutstillung. Demnach ist das Blutungsrisiko geringer. Wenn jedoch andere Medikamente zusätzlich eingenommen werden, die eine erhöhte Blutungsneigung auslösen können, erhöht sich das Blutungsrisiko.
Beispielsweise kann durch eine Kombination mit Wirkstoffen aus derselben Substanzgruppe oder mit sogenannten Antikoagulantien, wie zum Beispiel Marcumar® das Blutungsrisiko größer werden. Auch eine Kombination mit Selektiven Serotonin Reuptake Inhibitoren (SSRI´s) können das Nebenwirkungsrisiko von Blutungen potenzieren.             

Zusammenfassung

In dem Schmerzmedikament Voltaren® ist der Wirkstoff Diclofenac enthalten. Er zählt zur Gruppe der sogenannten „Nicht – Steroidalen – Antirheumatika“, kurz NSAR.

Das Wirkspektrum von Voltaren® umfasst die Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Fiebersenkung. Die Haupteinsatzgebiete sind vor allem Schmerzen, Prellungen oder Zerrungen durch Verletzungen des Bewegungsapparats oder Sportunfälle und rheumatische Erkrankungen. Es kann je nach Verabreichungsform innerlich oder äußerlich, sowie bei leichten bis mittelschwer akuten, also plötzlich eintretenden bis chronischen, sprich dauerhaften Schmerzen angewandt werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema

Eine Übersicht aller Themen aus dem Gebiet der Medikamente finden Sie unter: Medikamente A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.04.2013 - Letzte Änderung: 18.09.2024