Medikamente Diabetes mellitus

Die medikamentöse Therapie des Diabetes mellitus besitz einen sehr hohen Stellenwert um Langzeitschäden zu vermeiden. Inzwischen gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Für den einzelnen Diabetiker muss jeweils aus den bestehenden Möglichkeiten für den individuellen Fall die bestmögliche Therapie herausgesucht werden, um gute Blutzuckerwerte ohne Nebenwirkungen zu erreichen.

Medikamente gegen Diabetes mellitus

Synonyme im weiteren Sinne

Zucker, Zuckerkrankheit,, Altersdiabetes, Typ I, Typ II, Schwangerschaftsdiabetes, Insulin

Englisch: diabetes
Wörtliche Übersetzung: „honigsüßer Durchfluss“

Definition Diabetes mellitus

Der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die auf einen absoluten oder relativen Insulinmangel zurückzuführen ist.
Das Kennzeichen dieser Erkrankung ist eine dauerhafte Überhöhung des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie) und des Urinzuckers. Ursache ist die unzureichende Wirkung des Hormons Insulin an den Leberzellen, Muskelzellen und Fettzellen des menschlichen Körpers.

Therapieansätze

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Therapieansätze des Diabetes mellitus.

  1. Zum einen versucht man mit Medikamenten gegen Diabetes, die man Einnehmen muss die Restfunktion der Bauchspeicheldrüse so gut es geht zu unterstützen, das die noch produzierte Insulinmenge für den täglichen Bedarf ausreicht.
  2. Zum anderen kann man - wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage ist ausreichend Insulin zu produzieren, das Insulin von außen in verschieden Formen über Spritzen hinzuführen.

Orale Antidiabetika/ Tabletten

Orale Antidiabetika ist der medizinische Fachbegriff für die Therapie des Diabetes mit Tabletten.
Allgemein ist zu sagen, dass orale Antidiabetika Anwendung in der Therapie des Typ-2 - Diabetes finden.

Hierbei gibt es verschiedene Wirkstoffgruppen die nachfolgend vorgestellt werden:

  • Biguanide
  • Alpha-Glukosidasehemmer
  • Glitazone (auch: Thiazolidindione)
  • Insulinsekretagoga
    • Sulfonylharnstoffe
    • Glinide

Biguanide

Biguanide verzögern die Aufnahme der mit der Nahrung aufgenommenen Glukose aus dem Darm und senken den Appetit des Diabetikers, woraus eventuell eine Gewichtsreduktion resultieren kann.
Außerdem wird die Verwertung von Glukose in den Zellen der Muskulatur angehoben und die körpereigene Neubildung von Glukose in der Leber (Glukoneogenese) gehemmt.
Ein bekannter Wirkstoff dieser Medikamentengruppe ist Metformin. Präparate mit diesem Wirkstoff dürfen nicht bei Diabetikern mit ungenügender Nierenfunktion verabreicht werden, da die erkrankten Nieren den Stoff nur schlecht ausscheiden.

Metformin

Metformin muß 48 h vor operativen Eingriffen abgesetzt werden, da die Kombination von Metformin mit Vollnarkosen schwere Zwischenfälle verursachen kann.
Ob Metformin vorübergehend durch ein anderes Medikament ersetzt werden muss, muss Ihr behandelnder Arzt entscheiden.

Alpha-Glukosidasehemmer

Diabetes Medikamente aus dieser Gruppe der Antidiabetika verlangsamen die Aufspaltung von Glukose im Darm und somit die Zuckeraufnahme ins Blut. Ebenso erfolgt der nachfolgende Transport in die Körperzellen später, so dass Blutzuckerspitzen nach dem Essen vermieden bzw. abgeflacht werden können.

Unerwünschte Nebenwirkungen der Alpha-Glukosidasehemmer, zu denen Acarbose und Miglitol gehören, sind Blähungen und Durchfall.

Glitazone (auch: Thiazolidindione)

Die Wirkweise dieser Diabetes Medikamente beruht auf der Sensibilisierung der Körperzellen für die Insulinwirkung, d.h. der Blutzuckerspiegel wird effizient gesenkt, da die Zellen auf das vorhandene Insulin sehr gut ansprechen.

Rosiglitazon und Pioglitazon, beides Vertreter der Glitazone, werden oftmals im Rahmen der Diabetes-Typ-2-Therapie mit Metformin oder Sulfonylharnstoffen kombiniert, um eine effizientere Insulinwirkung zu erzeugen.
Als Nebenwirkungen dieser Diabetes Medikamente können Gewichtszunahmen und Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) eintreten.
Mehr zu Ödemen finden Sie unter unserem Thema: Ödeme

Insulinsekretagoga

Insulinsekretagoga sind Stoffe, die die Bauchspeicheldrüse zu einer erhöhten Insulinabgabe anregen. Zu dieser Stoffgruppe gehören:

  • Sulfonylharnstoffe
    Die Empfindlichkeit der insulinproduzierenden Bauchspeicheldrüsenzellen auf Glukose wird erhöht, wodurch die Ausschüttung (Sekretion) von Insulin angeregt wird.
    Bei Typ-2-Diabetikern, deren Bauchspeicheldrüse noch ausreichend Insulin bildet, sind Sulfonylharnstoffe zur Therapie indiziert, sofern die alleinige Gewichtsabnahme nicht genügt. Ist die Drüse allerdings nicht mehr in der Lage, ausreichend Insulin zu produzieren, lässt auch de Wirkung der Sulfonylharnstoffe nach; dann muss eine Therapie mit Insulin begonnen werden, gegebenenfalls in Kombination mit Sulfonylharnstoffen.

    Da die Gefahr einer Unterzuckerung eine Nebenwirkung von dieser Antidiabetika-Gruppe ist, muss auf eine regelmäßige und auf die Medikamente abgestimmte Nahrungsaufnahme erfolgen. Als weitere Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen, Blutbildbveränderungen und Verdauungsstörungen zu nennen.
  • Glinide
    Glinide bewirken, dass nach der Nahrungsaufnahme eine kurzfristig verstärkte Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse erfolgt.
    Wichtig hierbei ist es, die Medikamentenmenge auf die Nahrungsmenge abzustimmen, so dass eine optimale Wirkung beim Diabetiker erzeugt wird.
    Glinide können alternativ zu Sulfonylharnstoffen in der Typ-2-Diabetes-Therapie eingesetzt werden. Auch für sie gilt, dass eine Wirkung nur dann vorliegt, wenn die Inselzellen noch zur Insulinproduktion fähig sind.

    Unterzuckerungsgefahr und Verdauungsprobleme sind mögliche Nebenwirkungen der Glinid,

Therapie mit Insulin

Weitere Informationen zur Therapie mit Insulin finden Sie unter:

Allgemeine Informationen zu der Erkrankung erhalten Sie unter unserem Thema:

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.05.2007 - Letzte Änderung: 18.09.2024