Entzündungen im Knochen können viele verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten sind bakterielle Infektionen durch offene Brüche, Operationen, Verletzungen oder durch Blutvergiftungen. Ist nur die äußere Compacta betroffen, spricht man von Osteitis, ist auch das Knochenmark betroffen, von Osteomyeltitis. Eine Knochenentzündung muss meist rasch antibiotisch behandelt werden, um das Knochengewebe zu erhalten. In besonders schweren Fällen müssen die betroffenen Knochen operativ behandelt werden.
Die menschlichen Knochen bestehen aus einer äußeren kompakten Hülle (Compacta) und einer inneren porösen Spongiosa, die das Knochenmark enthält.
Während eine isolierte Entzündung der äußeren Compacta als Osteitis bezeichnet wird, spricht man bei Beteiligung des Knochenmarks von einer Osteomyelitis. Im Alltag werden die genannten Begriffe häufig synonym verwendet.
Eine Entzündung im Knochen ist eine ernsthafte Erkrankung, die häufig mit Allgemeinsymptomen wie Fieber und Schwäche einhergeht und zumeist eine antibiotische Behandlung nötig macht.
Die Behandlung ist oft langwierig, wobei die Heilungschancen vom Erreger, der Ausbreitung der Entzündung und etwaigen Komplikationen abhängen.
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Die Symptome einer Entzündung im Knochen sind zunächst die Kardinalsymptome einer jeden Entzündung.
Hierzu zählen neben einer Rötung und Schwellung auch Schmerzen und Funktionseinschränkungen, wie zum Beispiel eine verminderte Beweglichkeit im Gelenk.
Die genannten Symptome können auch einzeln auftreten, ebenso ist die Reihenfolge ihres Auftretens variabel.
Zudem kann es zu systemischen Krankheitszeichen wie Fieber und Abgeschlagenheit kommen. Im Blut können erhöhte Entzündungswerte wie Leukozyten oder CRP nachgewiesen werden.
Unterschieden wird ein akuter (also zeitlich begrenzter) vom chronischen Verlauf.
Ein chronischer Verlauf wird häufig bei Patienten mit eingeschränktem Immunsystem (z.B. mit immunsuppressiver Medikation oder Erkrankungen wie Diabetes) und multiresistenten Keimen beobachtet.
Die multiresistenten Keime sind resistent gegen mehrere Antibiotikagruppen und entstehen und verbreiten sich häufig in Krankenhäusern.
Als Komplikation einer Entzündung im Knochen können sich Abszesse und Fisteln (Verbindungsgänge) bilden. In einigen Fällen kann es durch die Zerstörung des Knochengewebes zu Knochenbrüchen kommen.
Eine Entzündung im Knochen kann vor Ort (lokal) entstehen und sich so auf einen Knochenabschnitt begrenzen.
Hierzu kommt es vor allem durch offene Knochenbrüche, wodurch der Knochen direkten Kontakt zur Umwelt und Bakterien hat, sodass es zur Osteitis oder Osteomyelitis kommen kann.
Auch durch medizinische Maßnahmen wie Operationen am Knochen, dem Einbringen von Fremdmaterial wie Schrauben oder Platten, oder einer Probenentnahme (Biopsie) kann es zur lokalen Entzündung im Knochen kommen.
Am häufigsten sind bakterielle Erreger wie Streptokokken oder Staphylokokken Auslöser einer Entzündung im Knochen, seltener kommen Viren, Parasiten und Pilze in Frage.
Neben einer Verletzung oder medizinischen Maßnahme kommt auch eine Blutvergiftung (Sepsis) mit Verbreitung der Erreger im ganzen Körper als Ursache für eine Knochenentzündung in Betracht. Hierbei sind nicht selten mehrere Knochen von der Entzündung betroffen und es kommt zu schweren Verläufen.
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Die Therapie richtet sich nach der Ausbreitung der Entzündung und dem auslösenden Erreger.
Sind mehrere Knochen und das umgebende Weichteilgewebe betroffen oder liegt ein multiresistenter Keim vor, so verschlechtert sich die Prognose und aggressivere Therapiemaßnahmen sind notwendig.
Ist die Knochenentzündung bakteriell bedingt, so wie es meist der Fall ist, kann die Ursache mit Antibiotika kausal behandelt werden. Die Antibiotika können hierbei in Tablettenform oder als Infusion verabreicht werden, um an den Wirkort zu gelangen. Optimalerweise erfolgt die Antibiotikatherapie zielgerichtet nach Identifikation des verursachenden Bakteriums.
Wenn es zum Absterben (Nekrosebildung) von Knochen-, oder Weichteilgewebe gekommen ist, kann eine chirurgische Ausschälung notwendig werden, um eine Ausbreitung und weitere Schäden zu vermeiden.
Während eines solchen Eingriffs kann das betroffene Areal zudem mit antibakteriellen und sterilisierenden Lösungen gespült werden und eine Drainage zur Ausleitung von Eiter angelegt werden.
Des Weiteren können Antibiotika-getränkte Schwämme eingesetzt werden, die sich selbst auflösen und nicht entfernt werden müssen. So können vor Ort hohe Konzentrationen des Antibiotikums erzielt werden. In der Folge können weitere Operationen notwendig werden, um die Stabilität des Knochens und somit die Mobilität des Patienten zu erhalten. Lesen Sie mehr zum Thema unter: Osteonekrose
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Die Diagnosestellung einer Entzündung im Knochen kann klinisch, laborchemisch sowie mittels Bildgebung erfolgen.
Typische klinische Symptome sind Rötungen, Schwellungen und starke Schmerzen sowie Lymphknotenschwellungen im betroffenen Bereich. Meist kommt es zur Funktionseinschränkung sowie Fieber und Abgeschlagenheit. Auch Fistel- und Abszessbildungen sind möglich.
Bei einer Blutuntersuchung sind Entzündungsparameter, wie BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) oder die Leukozytenzahl erhöht.
Bildgebungsverfahren wie Röntgen, MRT und CT können darstellen, wie weit die Entzündung ausgebreitet ist und wie stark der Knochen beschädigt wurde.
Schließlich kann eine Biopsie, also eine Gewebeentnahme, weitere Differentialdiagnosen (z.B. Knochentumor) ausschließen.
Eine Knochenentzündung im Kiefer ist keine Seltenheit und kann häufig vom Zahnsystem ausgehen (odontogene Infektion). Infektionen im Mundraum oder auch der Nasennebenhöhlen können sich bis auf den Knochen ausbreiten. Häufige Erreger der Knochenentzündung im Kiefer sind Staphylococcus aureus und Streptokokken. Generell ist der Unterkiefer um ein vielfaches häufiger betroffen als der Oberkiefer, da seine Blutversorgung schlechter organisiert ist.
Infektionen wie Karies, Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis), eine eitrige Nasennebenhöhlenentzündung oder solche infolge eines Ober- bzw. Unterkieferbruchs können auf den Kieferknochen übergreifen und dort eine Entzündung auslösen. Weiterhin können Zysten und Abszesse in der Mundhöhle die Ursache einer Kieferknochenentzündung sein.
Eine Verbreitung von Bakterien aus der Mundhöhle über Wunden bis in den Knochen kann beim Ziehen eines Zahns (Zahnextraktion) geschehen. Auch eine Fortleitung von Bakterien über den Blutweg bis in die Kieferknochen kann in seltenen Fällen die Ursache einer Entzündung im Kieferknochen sein.
Wenn es der Schweregrad der Entzündung zulässt, sollte zunächst versucht werden, die Entzündung mit Antibiotika in den Griff zu bekommen. Die Therapie sollte hierbei für mindestens drei bis vier Wochen konsequent durchgeführt werden.
Wenn die medikamentöse Behandlung nicht erfolgversprechend ist, muss die Entzündung operativ ausgeräumt werden. Hierbei kann es notwendig werden, einzelne Zähne zu entfernen. Im äußersten Fall wird der betroffene Kieferknochen entfernt und ein Transplantat an dessen Stelle eingesetzt.
Primäres Ziel der Therapie ist jedoch, den Knochen und dessen Funktion zu erhalten.
Die Diagnose einer Entzündung im Kieferknochen kann der behandelnde Arzt häufig schon aus dem klinischen Bild stellen.
Neben Rötungen und Schwellungen im betroffenen Kieferbereich kommt es auch zu teils starken Schmerzen. Nicht selten kommt es zur Bildung von Fisteln (Verbindungsgängen) oder Abszessen. Teilweise kann die Schwellung schon von außen sichtbar als „dicke Backe“ imponieren. Auch eine Schwellung benachbarter Lymphknoten im Halsbereich (siehe: Lymphknotenschwellung am Hals) ist denkbar. Teilweise klagen die betroffenen über starken Mundgeruch. Des Weiteren kann es zu Fieber und dem Ansteigen von Entzündungsparametern wie der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) oder der Leukozytenzahl im Blut kommen.
Eine Röntgenaufnahme des Kiefers kann schließlich Aufschluss über das Vorliegen und das Fortschreiten der Entzündung im Knochen geben. Oft ist eine Kieferknochenentzündung im Röntgen jedoch erst spät zu sehen, wohingegen sie in aufwändigeren Verfahren wie dem CT, MRT oder einer Knochenszintigraphie schon deutlich früher zu sehen sein kann.
Eine sichere Diagnose kann jedoch nur durch eine Gewebeprobe (Biopsie) gestellt werden. Hier kann auch die wichtigste Differentialdiagnose, ein Knochentumor im Kiefer, ausgeschlossen werden. Unterschieden wird zudem eine akute von einer chronischen Form, die unbehandelt über Monate und Jahre bestehen bleiben kann.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Entzündung Kiefer
Mittelohrentzündungen oder Gehörgangsentzündungen können auf angrenzende Knochen wie das Schläfenbein übergreifen und dort eine Knochenentzündung auslösen.
Bei der Otitis externa maligna (einer schweren Form der Gehörgangsentzündung) kommt es zu einer starken Entzündung des äußeren Gehörgangs, die auf Knochen und Gehirnnerven übergreift. Der Erreger ist häufig ein Bakterium namens Pseudomonas, das vor allem Patienten mit schwachem Immunsystem (wie Diabetiker) befällt.
Neben starken Schmerzen kann es zum Ausfluss von Sekret aus dem Ohr kommen. Zudem entwickeln die Patienten ein starkes Krankheitsgefühl mit Fieber und erhöhten Entzündungswerten im Blut.
Erste Informationen erhält der Arzt (meist ein HNO-Arzt) über eine Spiegelung des Gehörgangs mit einem Spezialgerät. Mit einer CT- oder MRT-Bildgebung kann das Ausmaß der Entzündung beurteilt werden, eindeutigen Aufschluss ergibt jedoch nur eine Probenentnahme, die auch eine bösartige Entartung ausschließen kann.
Wenn eine antibiotische Therapie nicht anschlägt, muss das entzündete Gewebe operativ ausgeräumt werden und gegebenenfalls ein Knochentransplantat eingesetzt werden.
Eine Entzündung im Knochen im Bereich des Beins kann zum einen über den Blutweg in Form von zirkulierenden Bakterien eingeschwemmt werden (endogen) oder von außen (exogen) aus der Umwelt in den Knochen gelangen.
Dies kann durch Infektionen der Haut- und Weichteilgewebe erfolgen, die sich bis hin zum Knochen ausbreiten.
Auch durch offene Knochenbrüche der unteren Extremität können Bakterien in den Knochen gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Zuletzt können Erreger durch Operationen und eingesetztes Fremdmaterial wie Platten oder Schrauben oder Probenentnahmen am Bein in den Knochen gelangen.
Symptome können u.a. eine Schwellung, Schmerzen und Rötung im betroffenen Bein sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber sein.
Der Arzt stellt die Diagnose zum einen aus dem klinischen Bild seines Patienten, sowie aus erhöhten Entzündungsparametern im Blut und bildgebenden Verfahren wie Röntgenaufnahmen, CT, MRT oder Szintigraphie-Verfahren.
In manchen Fällen ist es nötig, eine Probe zu entnehmen, um diese mikroskopisch zu untersuchen. So kann auch die wichtigste Differentialdiagnose, ein Tumor des Knochens, ausgeschlossen werden.
Sobald der Arzt die Diagnose gesichert hat, sollte mit einer Antibiotikatherapie begonnen werden. Führt diese nicht zum Rückgang der Entzündung, so muss diese operativ ausgeräumt werden.
Liegt der Knochenentzündung infiziertes Fremdmaterial wie Schrauben oder Nägel im Körper zugrunde, so muss dieses in jedem Fall operativ entfernt werden, um eine Heilung zu ermöglichen.
Erfolgt keine adäquate Behandlung, so kann die Entzündung chronifizieren und so Monate bis Jahre bestehen bleiben und zur schrittweisen Zerstörung des Knochengewebes führen.
Eine Knochenentzündung im Bein kann auch den Gelenkbereich des Knies betreffen. Die Erreger können hierbei entweder über den Blutweg in den Gelenkknochen geschwemmt werden oder durch eine äußere Verletzung in den Knochen gelangen.
Symptomatisch zeigt sich die Entzündung im Knochen durch eine Schwellung, Überwärmung, Rötung und Schmerzen über dem betroffenen Kniegelenk. Auch die Beweglichkeit kann eingeschränkt sein.
Auch hier unterscheidet man zwischen einer akuten und chronischen Form.
Teilweise ist die Abgrenzung gegenüber entzündlich degenerativen Erkrankungen des Kniegelenkes wie Arthritis schwierig.
Eine Untersuchung der Entzündungswerte im Blut, sowie bildgebende Verfahren wie CT oder MRT können Aufschluss über eine mögliche Entzündung geben.
Hat der Arzt die Diagnose einer Knochenentzündung gestellt, so sollte sofort eine Therapie in Form einer Antibiose begonnen werden. Kann mit der medikamentösen Therapie nicht der gewünschte Erfolg erzielt werden, so muss eine operative Ausräumung der Entzündung in Betracht gezogen werden.
In jedem Fall sollte der Therapieverlauf streng überwacht werden, da sonst die fortschreitende Zerstörung von Knochen und Gelenk droht. Bewegungseinbußen und chronische Schmerzen können die Folge sein.
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Eine Entzündung der Knochen im Fuß kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine Möglichkeit ist, dass sich eine nicht heilende Wunde am Fuß infiziert und nach innen vordringt, bis es zur Infektion des Knochens kommt. Zum anderen können durch offene Knochenbrüche Bakterien aus der Umwelt in den direkten Kontakt mit dem Knochen und Knochenmark treten und so eine Entzündung im Knochen des Fußes auslösen. Seltener kommt eine Entzündung der Fußknochen durch im Blut fortgeleitete Bakterien zustande, die durch Blutgefäße in den Knochen eindringen und ihn dort infizieren können.
Symptomatisch wird eine Entzündung der Fußknochen durch eine örtliche Rötung, Schmerzen und Funktionseinschränkungen. So kann zum Beispiel die Bewegung in den Gelenken eingeschränkt sein.
Zudem kann es zu systemischen Symptomen wie Fieber und Abgeschlagenheit kommen.
Besteht der Verdacht auf eine Entzündung der Knochen im Fuß, so leitet der Arzt eine sofortige Therapie ein. Diese besteht meist aus der Gabe von Antibiotika, da derartige Entzündungen in den meisten Fällen bakteriell bedingt sind. Zeigt die medikamentöse Therapie nicht den gewünschten Erfolg oder breitet sich die Entzündung systemisch oder auf Weichteile aus, so kann es notwendig werden, die Entzündung operativ auszuräumen und den Knochen gegebenenfalls durch eine Prothese zu ersetzen. Ziel einer jeden Therapie ist jedoch zunächst der Erhalt des Knochens und dessen Funktion.
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Entzündungen im Knochen können auch an einem oder mehreren Zehen auftreten. Ein häufiger Grund hierfür sind nicht heilende Wunden an den Zehen (Ulcera). Diese treten besonders häufig bei langjährigen Diabetikern oder Durchblutungsstörungen der Beine (pAVK bzw. periphere arterielle Verschlusskrankheit) auf.
Wenn die Wunden mehrere Wochen bestehen und tief und ausgedehnt sind, besteht die Gefahr eines Übergreifens der Infektion auf den Knochen. In manchen Fällen ist die Wunde so tief, dass die Knochenoberfläche bereits von außen sichtbar ist.
Weitere Hinweise auf eine Entzündung der Zehenknochen können allgemein Rötung, Schwellungen und Schmerzen der Zehen sein. Auch die Beweglichkeit in den Zehengelenken kann eingeschränkt sein.
Liegt der Verdacht auf eine Entzündung der Zehenknochen vor, so stellt der Arzt die Diagnose durch die klinische Beurteilung des betroffenen Zehs und durch Entzündungsparameter im Blut.
Auch Röntgenaufnahmen können Aufschluss über die Entzündung und Destruktion im Knochen geben. In jedem Fall sollte sofort mit einer adäquaten Therapie begonnen werden, die meist aus der Gabe von Antibiotika besteht. Bei schweren Verläufen muss eine operative Ausräumung des entzündeten Gewebes erfolgen, um zu verhindern, dass die Entzündung auf das umliegende Gewebe und benachbarte Knochen übergreift.
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