Die Knochenhaut umfasst den Knochen. Sie ist gut durchblutet und nerval innerviert. Diese dünne Schicht hat sowohl Schutz- als auch Ernährungsfunktion. Bei Entzündung der Knochenhaut kommt es unter anderem zum Druckschmerz.
Unter einer Knochenhautentzündung am Knie versteht man eine entzündliche Schädigung des sogenannten Periosts. Da dem Knie sowohl der untere Oberschenkelknochen, als auch der obere Schienbeinknochen und die Kniescheibe angehören, bieten auch alle dieser drei knöchernen Strukturen die Möglichkeit, von einer Entzündung befallen zu sein. Dabei betrifft diese Entzündung eine Schicht, die allen Knochen außen aufliegt und die als einzige Struktur innerhalb des Knochens Schmerzen empfinden kann, weil nur innerhalb dieser Schicht kleine Nervenfasern verlaufen. Und jene Fasern vermitteln bei einer Entzündung den Schmerzreiz an das Gehirn.
Prinzipiell lassen sich für eine Knochenentzündung zwei potentielle Ursachen herausstellen. Zum einen eine Knochenhautentzündung durch Überbelastung und zum anderen infektiös vermittelte Knochenhautentzündungen. Wobei der erste Teil klar überwiegt. Die Überbelastung tritt dabei vor allem bei begeisterten Laufsportlern auf, die ihr Trainingspensum beispielsweise kurzfristig massiv erhöhen oder durch eine Fehlhaltung eine zu starke Belastung des Knies bedingen. Die infektiöse Variante kann entweder auf eine Verletzung am Knie selbst oder auf Erreger, die sich durch das Blut verteilen zurückgeführt werden. Welcher Teil des Knies genau betroffen sein wird, ist schwer vorherzusagen. Allerdings stellt das Schienbein die häufigste Lokalisation für das Auftreten von Knochenhautentzündungen dar.
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Das „Läuferknie“ bzw. Iliotibiale Bandsyndrom (kurz ITBS) stellt in erster Linie eine Differentialdiagnose dar, kann aber Vorstufe oder Ursache von einer Knochenhautentzündung am Knie sein. Das Läuferknie ist eine auf Überbelastung oder in den meisten Fällen Fehlbelastung zurückzuführende Erkrankung von Sehnen und Bändern, die das Knie stabilisieren. Beinachsenfehlstellungen oder unterschiedlich lange Beine führen dazu, dass beim Laufen eine Seite des Beines überdehnt wird, während die gegenüberliegende zunehmend verkürzt.
Dies sorgt jedoch auch dafür, dass die Bänder und Sehnen auf der gedehnten Seite näher an den Knochen herangebracht werden. Ständiges Reiben von Knochen und Bändern sorgt dann schlussendlich dafür, dass nicht nur die Bänder, sondern auch die knöchernen Strukturen Schaden davon tragen; was sich im schlimmsten Fall in einer Knochenhautentzündung äußern kann, wenn man den Sport nicht rechtzeitig unterbricht.
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Ein Sturz auf das Knie bietet in der Regel das Risiko einer offenen Wunde, die Eintrittspforte für diverse Keime sein kann. Das Knie ist hierfür besonders prädestiniert, da sowohl die Kniescheibe als auch der obere Anteil des Schienbeins nur wenige mm unterhalb des Hautniveaus liegen. Gelangt ein Keim über diesen Weg ins Körperinnere, ist der Weg bis zur Knochenhaut kein wirkliches Hindernis mehr. Für die meisten immunkompetenten Personen stellt dies jedoch kein Problem dar, da das eigene Immunsystem die Erreger problemlos bekämpfen kann. Dagegen sind immungeschwächte Patienten jedoch anfälliger für jede Art von Infektionen.
Das führende Symptom für eine Knochenhautentzündung am Knie sind die auftretenden Schmerzen, welche bei Belastung in aller Regel größer sind als in Ruhe. Ein weiteres typisches Symptom sind erwärmte Knie. Diese Erwärmung ist auf den vermehrten Blutfluss zurückzuführen, der typisches Begleitsymptom einer jeden Entzündung ist. Dies führt auch direkt zum nächsten sichtbaren Zeichen: die Rötung des Knies und eine Volumenzunahme. Diese beurteilt man am besten immer im Vergleich zum anderen Knie, da der Unterschied hier einfacher zu erkennen ist.
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Die Schmerzen sind das charakteristischste Symptom für eine Knochenhautentzündung. Dabei aber leider auch ein Symptom, das bei den meisten Erkrankungen des Knies mit auftritt. Typischerweise spüren die Betroffenen die Schmerzen in der ersten Phase nur während der Belastung. Der Körper möchte dabei vermitteln, dass es zu einer Überbelastung gekommen ist. Sei dies nun aufgrund einer Fehlstellung oder einer sportlich induzierten Überbelastung. Wird daraufhin nicht in ausreichendem Maße pausiert, kann aus der teils angegriffenen Knochenhaut eine fulminante Entzündung entstehen, die dann auch für bewegungsabhängige Schmerzen sorgt. Die Schmerzen lassen sich jedoch mit Schmerzmitteln recht gut in den Griff bekommen.
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Die Diagnose ist in aller Regel eine Kombination aus der Anamnese des Patienten, der Lokalisation der Schmerzen durch eine körperliche Untersuchung und den Ergebnissen einer Blutentnahme. Typische Aussagen in der Anamnese wären beispielsweise das Fortführen des Sportes, obwohl bereits Schmerzen vorhanden waren oder eine bekannte Fuß- bzw. Beinfehlstellung. Durch betasten des Knies kann der Schmerz lokalisiert werden. Außerdem können auf diese Weise andere Ursachen wie beispielsweise die Menisken nahezu ausgeschlossen werden.
In der zusätzlichen Blutuntersuchung können dann in aller Regel Anzeichen für eine Entzündung nachgewiesen werden. So zeigen sich meist ein erhöhter Leukozytenwert und eine erhöhte Menge an C-reaktivem Protein. Diese beiden Marker sind die stärksten Anhaltspunkte dafür, dass im Körper eine akute Entzündung vorliegen muss.
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Die Behandlung ist eine Kombination verschiedener Ansatzpunkte, wobei der wichtigste sicherlich die körperliche Schonung ist. Ausgedehnte Laufeinheiten sind tunlichst zu vermeiden. Personen, die beruflich bedingt viel Laufen müssen, sollten für die Zeit der Heilung krankgeschrieben werden. Weiterhin können Betroffenen die Stelle kühlen. Dies wirkt dem Entzündungsprozess geringfügig entgegen.
Medikamentös wird die Knochenhautentzündung zudem sogenannten Antiphlogistika behandelt – Stoffe, die eine Entzündung verhindern bzw. eindämmen sollen. Nachdem die Schmerzen abgeklungen sind, sollte aber tunlichst darauf geachtet werden, erst langsam wieder mit dem Sport zu beginnen. So kann einer erneuten sofortigen Überbelastung vorgebeugt werden.
Die verabreichten Medikamente richten sich zum einen nach der Schmerzstärke, und zum anderen nach dem Ausmaß der Entzündung. In aller Regel wird ein Kombinationspräparat gewählt, das sowohl eine anti-entzündliche wie auch eine schmerlindernde Komponente enthält. Ibuprofen wäre beispielsweise ein Vertreter aus dieser Gruppe. Sollte die Schmerzbehandlung damit jedoch nicht ausreichen, kann entweder die Dosis erhöht werden oder ein weiteres Schmerzmittel mit dazu genommen werden. Letztes Mittel der Wahl, um dem Entzündungsprozess entgegenzuwirken wäre der Einsatz von Cortison. Dies sollte jedoch immer erst mit Rücksprache des Arztes passieren, da Cortison eine Reihe von Nebenwirkungen hervorrufen kann.
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Das Taping des Knies kann ein zusätzlicher Ansatz sein, wird jedoch alleine nicht reichen, wenn nicht auch die körperliche Schonung eingehalten wird. Schulmedizinische Studien, die dem Kinesiologie-Tape eine deutliche Wirksamkeit bescheinigten, gibt es derzeit noch nicht. Jedoch sind viele Sportler angetan von dieser zusätzlichen Option. Da das Tape – außer bei bekannten Unverträglichkeiten gegen seine Inhaltsstoffe, wie beispielsweise der Kleber- keinerlei negative Folgen hat, spricht nichts gegen seine Verwendung.
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Die Heilungsdauer kann sehr unterschiedlich ausfallen und ist vornehmlich davon abhängig, wie stark bzw. besser gesagt wenig stark die Betroffenen ihre Knie in dieser Zeit belasten. Gönnt man sich keine wirkliche Ruhe, so kann die Heilung auch bis zu sechs Monaten in Anspruch nehmen. Deutlich schneller verläuft es bei Patienten, die sich an das Ruhegebot halten. Hier kann die Heilung auch schon nach drei bis vier Wochen abgeschlossen sein. Weiterer Einflussfaktor ist, ob Medikamente zum Einsatz kommen, um die Entzündung zu dämpfen und die Schmerzen zu lindern. Dieser Umstand beschleunigt den Heilungsprozess in aller Regel zusätzlich.
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