Bei dem CRP-Wert handelt es sich um einen Parameter, der im klinischen Alltag sehr oft gemessen wird. Das CRP, auch C-reaktives-Protein genannt, gehört zu den sogenannten Pentraxinen. Diese sind meist Proteine der Immunabwehr. Es gehört zu den Akute-Phase-Proteinen, welche vornehmlich bei Entzündungsreaktionen verschiedenster Art erhöht sind.
Bei dem CRP-Wert handelt es sich um einen Parameter, der im klinischen Alltag sehr oft gemessen wird. Das CRP, auch C-reaktives-Protein genannt, gehört zu den sogenannten Pentraxinen. Diese sind meist Proteine der Immunabwehr. Es gehört zu den Akute-Phase-Proteinen, welche vornehmlich bei Entzündungsreaktionen verschiedenster Art erhöht sind.
Das CRP wird in der Leber gebildet. Eine gewisse Menge an CRP ist natürlicherweise im Blut von Gesunden vorhanden. Das CRP ist ein Teil des Immunsystems und übernimmt eine wichtige Aufgabe. Es ist dazu in der Lage an die Zellmembran von Pathogenen (z.B. körperfremde Zellen, Keime) zu binden. Mithilfe dieser Bindung markiert es die Pathogene für andere Zellen des Immunsystems, wie bspw. Fresszellen (Makrophagen). Dadurch können Fresszellen die Zellen erkennen und sie unschädlich machen.
Weiterhin kann das CRP das Komplementsystem aktivieren, welches aus vielen verschiedenen Proteinen besteht und ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielt.
Der CRP-Wert ist also vor allem dann erhöht, wenn das Immunsystem in besonderem Maße arbeitet und aktiviert ist. Das ist vor allem bei Entzündungen der Fall. Dabei kann die Entzündung infektiöser Natur sein, sie kann aber auch eine nicht-infektiöse Ursache haben wie bspw. eine Autoimmunkrankheit.
Der CRP-Wert zeigt uns also an, dass sich entzündliche Prozesse im Körper abspielen. Dabei kann er als früher Marker für entzündliche Erkrankungen wie bspw. die Blinddarmentzündung, Divertikulitis oder für Harnwegsinfekte eingesetzt werden, da er früher als andere Laborparameter ansteigt.
Außerdem kann der CRP-Wert zur Verlaufskontrolle verschiedenster Erkrankungen herangezogen werden. Ein Absinken des Wertes deutet dabei auf eine Besserung der Entzündung hin, ein Anstieg eher auf eine Erhöhung.
Der CRP-Wert ist jedoch ein unspezifischer Marker, der keine Aussage darüber treffen kann wo sich die Entzündung befindet. Bei akuten Entzündungen kann er innerhalb weniger Stunden auf das 10 bis 1000fache seines Ausgangswertes ansteigen. Er wird aus dem Blutserum bestimmt. Dazu ist eine Blutentnahme erforderlich.
Besonders aussagekräftig sind Verlaufswerte, die man miteinander vergleichen kann. Sie sagen mehr aus als ein einzelner absoluter Wert.
Das CRP findet sich auch im Blut von gesunden Personen. Die Referenzwerte schwanken dabei von Person zu Person. Der Wert ist weiterhin abhängig von der Messmethode und dem Labor, welches den Wert bestimmt hat.
Bei Erwachsenen gelten Werte bis circa 10 mg/l (Milligramm pro Liter) oder 1 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) als normal. Anders ist dies bei Neugeborenen. Hier sind Werte <0,5 mg/dl oder <5mg/l als normal anzusehen. Bei einem Wert von 10-40 mg/l spricht man von einem leichten Anstieg. Werte zwischen 40-200mg/l sind als ein mäßiger Anstieg zu bewerten. Ab 200 mg/l spricht man von einem starken Anstieg des CRPs.
Zur Beurteilung des CRP-Wertes ist es immer wichtig, den gemessenen Wert mit dem Referenzwert des jeweiligen Labors, welches die Messung erhoben hat, zu vergleichen. Je nach Messmethode können die Referenzwerte von Labor zu Labor unterschiedlich ausfallen. So ergeben sich teilweise leichte Schwankungen bei den Normwerten. Sollte Ihr Wert daher leicht erhöht ausfallen und trotzdem laut Labor der Norm entsprechen, kann dies gut durch diesen Sachverhalt zu erklären sein.
Es gibt sehr viele verschiedene Ursachen, die zu einer Erhöhung des CRP-Wertes führen können. Man unterscheidet dabei eine leichte, mäßige und starke Erhöhung des CRP-Wertes.
Hier geht es zum Hauptartikel Ursachen für erhöhte CRP Werte
Virale Infektionen führen oftmals nur zu einer leichten Erhöhung des CRP-Wertes. Leichte Harnwegsinfekte oder etwa Magen-Darm-Entzündungen können ebenfalls eine leichte Erhöhung nach sich ziehen.
Der CRP-Wert schwankt dann zwischen 10 und 50 mg/l.
In einer Schwangerschaft kann der CRP-Wert ebenfalls leicht erhöht sein.
Ein mäßig erhöhter CRP-Wert von 10-40 mg/l über längere Zeit kann ein Hinweis auf eine Virusinfektion oder einen Parasitenbefall sein.
Auch während der Schwangerschaft steigt der CRP stetig weiter an.
Außerdem weisen Raucher dauerhafte Erhöhungen des CRP-Wertes auf.
Da der CRP-Wert mit der Stärke der Entzündung immer weiter steigt, dient er auch als Marker für chronisch entzündliche Prozesse. Dazu zählt unter anderem die
Bei Schwangeren kommt es in der Regel zu moderaten Erhöhungen des CRP-Werts. Genaue Richtwerte gibt es allerdings nicht.
Bei stark erhöhtem CRP-Wert in der Schwangerschaft sollte eine Entzündung, wie z.B. Blasenentzündung oder Lungenentzündung, ausgeschlossen werden. Von einer unspezifische Antibiotikagabe, die nur wegen der CRP-Erhöhung erfolgt, ist dringend abzuraten. Zum einen sollte während der Schwangerschaft die Indikation für die Medikamenteneinnahme sehr streng gestellt werden und zum anderen führt überflüssige Antibiotikaeinnahme zu Resistenzbildung.
Lesen Sie auch: Medikamente in der Schwangerschaft - Das sollten Sie beachten
Es gibt viele Krankheiten bei denen der CRP in die Höhe schießt. All diesen Krankheiten ist eine ausgeprägte Entzündungsreaktion gemeinsam. Ab Werten von etwa 200 mg/l spricht man von einer starken Erhöhung des CRP. Diese kommen vor allem in der akuten Phase einer Entzündung vor. So ist es möglich, dass bspw. bei Infektionen wie Harnwegsinfekten innerhalb weniger Stunden der CRP ein 1000faches des Referenzwertes erreicht. Meist sinkt der Wert dann aber ebenfalls schnell wieder ab.
Vor allem bakterielle Infektionen und Entzündungen verursachen hohe CRP-Werte. Auch bei einer Blinddarmentzündung, Divertikulitis, Gallenblasenentzündung und bei Atemwegsinfekten kann der CRP initial stark erhöht sein. Typischerweise fällt der Wert aber auch hier schnell wieder ab.
Höchstwerte werden bei einer Blutvergiftung (Sepsis) mit dem Erreger Staphylokokkus aureus erreicht. Bakterien im Blut führen generell zu einer sehr viel stärkeren CRP-Erhöhung als Viren.
Weitere Gründe für eine starke Erhöhung des CRP sind eine bakterielle Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung, schwere Operationen, schwere Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder eine akute Osteomyelitis.
Neben diesen Entzündungen können auch Tumorerkrankungen oder autoimmune Phänomene zu einer starken Erhöhung des CRP führen. Unter anderen führen rheumatische Erkrankungen sowie chronisch entzündliche Darmerkrankungen (insbesondere Morbus Crohn im akuten Schub) zu einer ausgeprägten CRP-Erhöhung.
Ein weiterer Grund für eine starke Erhöhung des CRP sind schwere Verbrennungen.
Rheumatische Erkrankungen zeichnen sich durch autoimmune Phänomene aus. Neben der den meisten Menschen geläufigen rheumatoiden Arthritis (die rheumatischen Gelenkbeschwerden) gehören auch andere Erkrankungen wie Kollagenosen oder Vaskulitiden zum rheumatischen Formenkreis.
Bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises sind vor allem im akuten Schub der Erkrankungen viele unspezifische Entzündungsparameter, unter anderem der CRP-Wert, erhöht. Beim Rheuma kann es mitunter, je nach Stärke und Ausprägung der Erkrankung, zu sehr starken Erhöhungen des CRP kommen. Der CRP-Wert korreliert dabei mit der Entzündungsaktivität. Je stärker also die Entzündung ist, desto höher ist der CRP-Wert.
Die endgültige Ursache für die Entstehung vieler Rheumaerkrankungen steht nicht fest. Bei den rheumatischen Gelenkbeschwerden (rheumatoide Arthritis) wird auch eine infektiöse Ursache diskutiert, die wiederum eine starke Immunantwort und damit einhergehend eine ausgeprägte Entzündungsreaktion hervorruft.
Lesen Sie mehr dazu unter:
Typischerweise ist der CRP-Wert im akuten Schub einer rheumatoiden Arthritis auf Werte über 100 mg/dl erhöht. Es ist wichtig zu beachten, dass vor allem ein Verlauf des CRPs hier aussagekräftig ist. Der CRP-Wert korreliert zwar wie bereits gesagt mit der Entzündungsaktivität, es ist jedoch wichtig auch das klinische Bild mit anzusehen.
Hohe CRP-Werte, die unter Therapie gut zurück gehen, zeigen bspw. oftmals ein viel milderes Krankheitsbild, als CRP-Werte derselben Höhe, die dauerhaft erhöht sind. Für Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis kann es daher sinnvoll sein, den Verlauf der CRP-Werte zu notieren. Abgesehen davon muss ebenfalls beachtet werden, dass die Werte auch individuell schwanken. So sind CRP-Werte bspw. bei Rauchern dauerhaft etwas höher als bei Nichtrauchern.
Krebserkrankungen führen oftmals zu einer ausgeprägten Erhöhung des CRP-Wertes. Man muss jedoch betonen, dass das CRP ein Entzündungsparameter ist und kein Tumormarker! Eine Erhöhung des CRP ist also kein Kriterium und kein aussagekräftiger Wert für eine Tumorerkrankung. Man darf also nicht wegen einer Erhöhung des CRP-Werts fälschlicherweise auf das Vorliegen eines Krebsleidens schließen.
Weiterhin gilt der CRP-Wert nicht als Verlaufsparameter bei einer tumorösen Erkrankung. Eine Erhöhung kann lediglich im Rahmen einer Tumorerkrankung ebenfalls als Ausdruck einer Entzündungsreaktion, die durch den Krebs ausgelöst wird, auftreten.
Bei der Remission einer Krebserkrankung senkt sich der CRP-Wert ebenfalls ab.
Im Verlauf der Erkrankung kann der CRP auf Werte bis über 200 mg/dl ansteigen.
Mehr Informationen finden Sie auch unter: CRP-Wert bei einer Krebserkrankung
Zwischen einer akuten Bronchitis und Lungenentzündung lässt sich ohne Röntgenbild des Brustkorbs schwer unterscheiden.
Neben den klinischen Zeichen, wie
weist ein erhöhter CRP-Wert von über 30 mg/l auf die Lungenentzündung hin. Der Nachweis eines erhöhten CRP-Werts verbessert die Genauigkeit der Diagnose bei Atemwegserkrankungen deutlich.
Informieren Sie sich auch unter: Blutwerte bei einer Lungenentzündung
Die Sepsis wird umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt und kann auch heute noch tödlich verlaufen, auch wenn Gegenmaßnahmen ergriffen werden. In Deutschland sterben bis zu 25% der Sepsispatienten trotz Therapie.
Die höchsten CRP-Werte werden bei einer Sepsis gemessen. Der CRP-Wert dient bei der Sepsis sowohl der Diagnose als auch zur Verlaufskontrolle. Bei anschlagender Antibiotikagabe sinkt der CRP-Spiegel kontinuierlich.
Ein genauerer Parameter ist aber der Lactatwert bei der Sepsis. Er bezieht sich auf das durch die Sepsis verursachte Organversagen. Bei Lactat-Werten von über 4 mmol/l spricht man vom septischen Schock.
Rückenschmerzen als Symptom kann durch verschiedene Erkrankungen verursacht werden. Die klassischen Rückenschmerzen durch muskuläre Verspannung führen nicht zur Erhöhung des CRP-Wertes.
Allerdings kann es bei Krankheitsbildern wie der Meningitis oder Spondylodiszitis durchaus zur starken Erhöhung des CRP-Werts kommen, da diese Erkrankungen durch Entzündung gekennzeichnet sind.
Die Meningitis ist die Hirnhautentzündung, die unter anderem zu Kopfschmerzen und Fieber führt. Die Schmerzen können sich aber auch bis auf das Rückenmark ausbreiten.
Die Spondylodiszitis bezeichnet eine Entzündung der Bandscheiben und Rückenwirbelkörper, die sich auch durch Rückenschmerzen äußert.
Nach einer OP kann sich der CRP-Wert erhöhen. Das kann, muss aber nicht zwingend auf eine Infektion der Wunde hinweisen. Wahrscheinlicher ist der mäßige Anstieg des CRP-Werts durch die Phasen der Wundheilung, die ähnlich einer Entzündung ablaufen.
Bei regelmäßigen Kontrollen und Blutuntersuchungen sollte der CRP-Wert und andere Entzündungsmarker, wie die Blut-Senkung (BSG), Leukozytenzahl und andere Laborwerte erhoben werden.
Informieren Sie sich auch unter: Wundheilungsstörung
Klassischerweise dient die regelmäßige Erhebung des CRP-Wertes unter Antibiotikaeinnahme der Verlaufskontrolle der Entzündung. Wenn das Antibiotikum richtig wirkt, ist mit dem Absinken des CRP-Wertes zu rechnen.
Sinkt der CRP nicht oder steigt sogar weiter an, kann das ein Hinweis dafür sein, dass das Wirkspektrum des ausgewählten Antibiotikums den die Entzündung verursachenden Erreger nicht umfasst. Dann sollte, wenn möglich, ein bakterieller Abstrich genommen werden, um das Erregerspektrum genau zu bestimmen und die antibiotische Therapie anzupassen.
Weil das C-reaktive Protein in der Leber gebildet wird, kann es bei ausgeprägtem Leberschaden (z.B. bei Leberinsuffizienz, Leberzirrhose oder einem Tumor der Leber) zu mangelnder Produktion des Proteins kommen. Das heißt, dass auch bei einer vorliegenden starken Entzündung der erwartete CRP-Anstieg ausbleibt.
Das könnte Sie auch interessieren: Erkrankungen der Leber
Um zwischen bakterieller und viraler Infektion unterscheiden zu können, gibt es einen Schnelltest, der den CRP-Wert bestimmt.
Durch einen Pieks in die Fingerspitze (so ähnlich wie beim Blutzuckertest, den der Diabetiker regelmäßig vornimmt) wird in dem Tropfen Blut der CRP näherungsweise bestimmt. Es dauert etwa 2 Minuten, bis das Ergebnis vorliegt.
Für gesetzlich Versicherte bei der AOK oder IKK Gesund Plus in Sachsen-Anhalt wird der CRP-Schnelltest übernommen (Stand Mai 2018).
Kurz nach der Geburt hat der CRP-Wert eigentlich keine Aussagekraft, da er bei Neugeborenen zu langsam ansteigt. Die Entzündung bzw. Infektion ist also schon wesentlich weiter fortgeschritten, als es der CRP-Wert wiedergibt. Gleiches gilt für Frühchen.
Bei älteren Babys gilt ein CRP von bis zu 15 mg/l als normal. Bei Kindern reagiert der CRP-Wert wie bei Erwachsenen und ist bis 10 mg/l im Normbereich.
Das könnte Sie auch interessieren: Die häufigsten Kindererkrankungen
Der CRP-Wert sinkt ab, wenn die Entzündungsreaktion absinkt. Bei bakteriellen Infektionen helfen Antibiotika effektiv die Infektion und damit einhergehend die Entzündung zu beenden. Dadurch kann der CRP-Wert sehr rasch absinken.
Man kann aktiv nicht sehr viel tun, um den CRP-Wert zu senken. Es empfiehlt sich das Rauchen einzustellen, da bei Rauchern ein erhöhter CRP-Wert im Vergleich zur nicht-rauchenden Bevölkerung erwartet werden kann. Außerdem ist ein erhöhter CRP wahrscheinlich auch mit dem sogenannten metabolischen Syndrom assoziiert. Eine Normalisierung des Körpergewichts und eine Normalisierung der Fettwerte im Blut, was durch eine gesunde Ernährung und eine moderate körperliche Aktivität erreicht wird, können so höchstwahrscheinlich auch zu einer Normalisierung des CRP-Wertes beitragen.
Eine hohe körperliche Aktivität kann kurzzeitig den CRP-Wert erhöhen. Das ist aber per se nicht ungesund. Sollte man gerade eine Infektion durchmachen und therapiert werden, empfiehlt sich zur Genesung jedoch etwas Bettruhe und Schonung.
Immunsupprimierende Medikamente wie Glukokortikoide (z.B. Kortison) senken den CRP-Wert ebenfalls. Sie werden beispielsweise in der akuten Phase einer rheumatischen Entzündung verabreicht.
Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Hauptartikel zum Thema Wie kann ich meinen CRP-Wert senken?
Diese Themen könnten Sie ebenfalls interessieren: