Das metabolische Syndrom ist keine eigenständige Krankheit sondern eine Kombination verschiedener Erkrankungen, die allesamt Risikofaktoren für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen.
Mittlerweile betrifft das metabolische Syndrom etwa 25% der deutschen Bevölkerung und die Tendenz ist steigend. Dies liegt unter anderem an dem wachsenden Reichtum der Bevölkerung und den daraus resultierenden Lebensweisen, wie wenig körperliche Arbeit, wenig Bewegung und Essen im Überfluss.
Zu den Faktoren, die das metabolische Syndrom ausmachen, zählen:
Da die Symptome des metabolischen Syndroms anfangs in der Regel keine Schmerzen oder andere Beschwerden verursachen, bleiben sie lange Zeit unerkannt.
Auffällig ist das Übergewicht, welches Teil des Syndroms ist und durch einen Body-Maß-Index (BMI) von über 25 angezeigt wird.
Bei Patienten mit dem metabolischen Syndrom setzt das Fett überwiegend am Bauch an, weshalb auch ein Taillenumfang von über 88 cm bei Frauen und über 104 cm bei Männern eines der Symptome ist.
Zudem ist arterieller Bluthochdruck über 130/85 mmHg ein Hinweis auf das Vorliegen des metabolischen Syndroms, wodurch Kopfschmerzen, Schwindel oder Nasenbluten entstehen können.
Der gestörte Fettstoffwechsel kann durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden. Hierzu müssen die Nüchternwerte für Triglyceride über 150 Milligramm pro Deziliter liegen und die für HDL-Cholesterin unter 50 Milligramm pro Deziliter.
Die Insulinresistenz, die ebenfalls Teil des metabolischen Syndroms ist, lässt sich durch die Bestimmung des Nüchternblutzuckers nachweisen. Dieser muss über 100 Milligramm pro Deziliter liegen um auf eine Insulinresistenz hinzuweisen.
Ein metabolisches Syndrom wird bestenfalls in einer Vorsorgeuntersuchung durch den Arzt erkannt und nicht, wenn schon Folgen, wie etwa ein Herzinfarkt oder Schlaganfall, aufgetreten sind. Besonders Vorerkrankungen und Erkrankungen in der Familie dienen als Hinweis auf das Vorliegen eines metabolischen Syndroms. Hierbei wird ein besonderer Fokus auf Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt gelegt.
Anschließend ist eine körperliche Untersuchung zur Diagnosestellung sehr wichtig. Hierbei wird der Blutdruck gemessen, der Bauchumfang und das Gewicht bestimmt.
Mithilfe einer Blutuntersuchung können die Blutfettwerte und die Cholesterinwerte bestimmt werden. Auch die Leberwerte werden untersucht. Auch ein sogenannter Glukosetoleranztest zur Bestimmung des Nüchternblutzuckers wird durchgeführt. Hierfür muss der Patient eine bestimmte Menge an Zuckerlösung trinken. Vorher und nachher wird jeweils der Blutzucker gemessen.
Hinweise auf das Vorliegen des metabolischen Syndroms sind Übergewicht (BMI größer als 25), ein erhöhter Taillenumfang (Männer über 104 cm, Frauen über 88 cm), erhöhter Blutzuckerspiegel (Nüchternblutzucker über 100 Milligramm pro Deziliter), erhöhte Blutfette (Triglyceride im Nüchternzustand über 150 Milligramm pro Deziliter und HDL-Cholesterin unter 50 Milligramm pro Deziliter) und erhöhter Blutdruck (über 130/85 mmHg). Bei bestehendem metabolischem Syndrom sollten durch EKG und Ultraschalluntersuchungen die Auswirkungen auf Herz und andere Organe kontrolliert werden.
Das Ziel der Behandlung eines metabolischen Syndroms ist es zu verhindern, dass schwerwiegende Vorfälle, wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt, entstehen.
An erster Stelle steht eine Änderung des Lebensstils. Viel Bewegung und eine gesunde, ausgewogene, fettarme Ernährung sind die wichtigste Voraussetzung. Um dies zu erreichen, gibt es spezielle Schulungen, an denen die Patienten teilnehmen können. Hier lernen sie wie sie sich richtig ernähren. Diese beinhalten unter anderem wie sie Gerichte kochen können, die der Gewichtsreduktion dienen und die Salzaufnahme senken. Beides führt zur Senkung des Bluthochdrucks. Auch Bewegungstherapie wird auf diesen Schulungen angeboten. Wichtig ist vor allem regelmäßiges Ausdauertraining, um Fett zu verbrennen und Muskeln aufzubauen, die Energie verbrennen.
Wenn bereits vorher eine Stoffwechselstörung, zum Bespiel Diabetes, oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems bekannt sind, so sind in der Regel zusätzlich zur Änderung des Lebensstils Medikamente erforderlich. Zum einen kann Diabetes mellitus oder eine Insulinresistenz medikamentös behandelt werden, aber auch Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte können durch bestimmte Medikamente gesenkt werden.
Eine Heilung des Metabolischen Syndroms kann nur durch Maßnahmen zur Änderung der Lebensführung erfolgen und hängt ganz entscheidend davon ab, wie weit fortgeschritten die einzelnen Komponenten sind. Es lässt sich grundlegend sagen, dass sich durch eine Kalorieneinschränkung beziehungsweise Ernährungsumstellung sowie regelmäßiges Ausdauertraining in Form von Walking, Joggen oder Radfahren, schon nach wenigen Wochen eine Verbesserung der Symptome, wie des Bluthochdrucks, beobachten lässt. Zusätzlich wird das Gewebe durch Gewichtsreduktion und Sport wieder insulinempfindlicher, sodass auch Spätfolgen durch den Diabetes mellitus vermieden werden können.
Das Einhalten einer Diät ist ein wichtiger Bestandteil bei der Behandlung des metabolischen Syndroms. Nur wenn das Gewicht durch richtige Ernährung und ausreichend Bewegung reduziert wird können Blutdruck und Blutfette gesenkt und die Lebensqualität verbessert werden. Zudem senkt dies das Risiko im weiteren Verlauf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Der Fettkonsum sollte möglichst gering gehalten werden. Es sollten vorwiegend ungesättigte Fettsäuren konsumiert werden. Lebensmittel mit gesättigten Fettsäuren, wie Wurst oder anderes Fleisch, sollten möglichst gemieden oder nur in geringen Mengen gegessen werden. Auch Fertiggerichte sollten möglichst nicht konsumiert werden. Eine ausreichende Menge an Ballaststoffen ist sehr wichtig für eine ausgewogene Ernährung. Diese sind vor allem in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse enthalten.
Es sollte ausreichend getrunken werden, das heißt mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag. Dies gilt jedoch nur für Wasser. Viele vergessen, wie viele Kalorien alkoholische Getränke enthalten. Auf diese sollte deshalb verzichtet werden.
Tipps für eine ausgewogene Ernährung bei Diabetes mellitus finden Sie hier: Ernährungsempfehlungen für Diabetiker
Eine genaue Ursache des metabolischen Syndroms kann man nicht ausmachen. Fest steht, dass die Fettzellen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung aller Symptome des metabolischen Syndroms spielen.
Zu den Ursachen zählt also vor allem eine kalorienreiche Ernährung in Kombination mit einem Mangel an Bewegung. Daraus kann nicht nur Übergewicht, sondern auch eine Insulinresistenz entstehen. Das Hormon Insulin ist für die Regulation des Blutzuckerspiegels zuständig und sorgt dafür, dass der Zucker, der aus der Nahrung aufgenommen wird, in die Muskel- und in die Fettzellen aufgenommen wird. Ist diese Regulation gestört, so wird der aufgenommene Zucker nicht mehr richtig verstoffwechselt und setzt sich in Form von Fett in der Bauchregion ab. Aus einer Insulinresistenz kann sich im weiteren Verlauf ein Diabetes entwickeln.
Zusätzlich ist die Ausscheidung von Wasser und Salzen über die Niere vermindert, woraus ein Bluthochdruck entstehen kann.
Auch eine genetische Veranlagung kann Teil der Ursache des metabolischen Syndroms sein. Oftmals besteht eine familiäre Veranlagung zur Insulinresistenz, die durch einen ungesunden Lebensstil noch gefördert wird.
Durch all diese Symptome kann es dann zur Verkalkung der Herzkranzgefäße kommen. Durch den Bluthochdruck entstehen in den Blutgefäßen kleinste Schädigungen in der Gefäßwand, in die dann vermehrt Fett und Cholesterin eingelagert wird. Diese Ablagerungen (Plaques) werden immer größer und die Blutgefäße immer enger, sodass das Blut nicht mehr richtig hindurchströmen kann. Da mit der Zeit zu wenig Blut zu den Organen gelangt, kann dies schwerwiegende Folgen haben.
Das metabolische Syndrom, auch Wohlstandssyndrom genannt, beschreibt einen Zusammenschluss von mehreren Risikofaktoren, welche eine stammbetonte Adipositas (Fettleibigkeit), eine Fettstoffwechselstörung, Bluthochdruck und den Diabetes mellitus Typ 2 miteinbeziehen. Bei der Entstehung spielt neben einer besonders hochkalorischen Ernährung auch ein ausgeprägter Bewegungsmangel eine entscheidende Rolle und ist auch Hauptangriffspunkt der Therapie.
Die Fettleibigkeit lässt sich durch mehrere Messparameter wie den Taillenumfang oder den Body-Mass-Index (BMI) objektivieren. Der Taillenumfang bei Männern liegt bei einer stammbetonten Adipositas über 94 cm, bei Frauen über 80 cm. Der Body-Mass-Index berechnet sich aus dem Quotient des Gewichts in Kilogramm und der Körpergröße in Metern zum Quadrat (kg/m²). Eine Adipositas wird ab einem Wert von 30 definiert.
Eine Fettstoffwechselstörung kann zum einen genetisch bedingt sein, zum anderen ist sie meist im Rahmen eines Metabolischen Syndroms erworben. Um diese festzustellen helfen Laborwerte wie dir Triglyceride oder das HDL. Diese sind bei einer kontinuierlich fettreichen Ernährung erhöht und können zur Verkalkung der Blutgefäße führen.
Dies wiederum begünstigt einen Bluthochdruck, da die Blutgefäße an Elastizität verlieren und das Herz nun mehr Kraft und einen höheren Druck aufwenden muss um den Körper mit Blut versorgen. Werte die dies nachweisen sind Blutdrücke systolisch über 150 mmHg, diastolisch über 90 mmHg.
Ein Diabetes mellitus Typ 2 wird durch eine zu hochkalorisch-zuckerhaltige Ernährung begünstigt, aber auch genetische Ursachen spielen hier eine wichtige Rolle. Kinder eines Typ-2-Diabetikers haben eine 50 prozentige Wahrscheinlichkeit in ihrem Leben auch an einem Diabetes zu erkranken.
Die Ernährung spielt neben einem Bewegungsmangel eine entscheidende Rolle in der Entstehung des Metabolischen Syndroms. Bei Betroffenen liegt häufig eine Überernährung in Form von hochkalorischer Kost vor, welche zusätzlich oft zu üppig ausfällt. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass eine Ernährung oberhalb des benötigten täglichen Bedarfs vorliegt. Jeder Mensch besitzt, je nach Konstitution, einen Energiebedarf zur Aufrechterhaltung aller körperlichen Funktionen. Zusätzlich wird Energie je nach körperlicher Belastung notwendig.
Liegt die Zuführung von Energie in Form von Nahrung oberhalb des Bedarfs, nimmt der Mensch an Gewicht zu, liegt die aufgenommene Energie unterhalb des benötigten Bedarfs, nimmt der Mensch an Gewicht ab, da nun körperliche Reserven verbraucht werden. In der Behandlung des Wohlstandsyndroms ist neben der Empfehlung der regelmäßigen ausdauernden Bewegung eine Ernährungsumstellung unverzichtbar. Hierbei spielen Empfehlungen wie die Vermeidung stark gesüßter Getränke, wie Eistee, Cola oder gesüßte Säfte, auch der Verzicht auf fettreiche und süße Lebensmittel.
Häufig spricht man in diesem Zusammenhang von "versteckten Fetten". Diese befinden sich in Lebensmitteln, welche zunächst nicht den Anschein erwecken besonders fettreich zu sein, wie Nüsse, Croissants oder Schokoriegel. Bei der Ernährungsumstellung kann eine Ernährungsberatung sehr hilfreich sein. Hier wird der individuelle, körperliche Bedarf ermittelt und die Nahrung auf diesen angepasst.
Da mittlerweile etwa 25% der deutschen Bevölkerung das metabolische Syndrom aufweisen, stellt dieses ein wachsendes Problem dar. Die Bevölkerung ist zunehmend gefährdet, im jungen Alter einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Zudem sind Menschen mit dem metabolischen Syndrom nicht so leistungsfähig, wie gesunde Menschen.
Aus einem metabolischen Syndrom kann sich mit der Zeit ein Typ-2 Diabetes mellitus entwickeln.
Jeder einzelne Faktor, der Teil des metabolischen Syndroms ist, stellt einen Risikofaktor für Arteriosklerose dar. Dies ist eine Verkalkung der arteriellen Blutgefäße, die zu Durchblutungsstörungen führt. Hieraus können ein Herzinfarkt und Schlaganfall resultieren, die im schlimmsten Fall tödlich enden. Auch die Niere kann beschädigt werden und eventuell eine lebenslange Dialysepflicht bedingen.
All diese Folgen treten erst auf, wenn bereits etwa 70% der Blutgefäße eingeengt sind. Deshalb ist es wichtig eventuelle Frühzeichen zu erkennen und zu handeln. Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung und gesunder Ernährung ist die beste Grundlage für das Vermeiden eines metabolischen Syndroms.
Diabetes mellitus tritt häufig zusammen mit dem metabolischen Syndrom auf beziehungsweise ist Teil davon. Häufig ist eine Insulinresistenz die Vorstufe eines Diabetes mellitus Typ2. Beim Diabetes mellitus Typ 2 ist zwar in der Regel genügend Insulin vorhanden, die Zellen sind jedoch resistent dagegen. Insulin ist im Körper dafür verantwortlich, dass der Zucker aus der Nahrung in Fett- und Muskelzellen und in viele andere Zellen aufgenommen und verstoffwechselt wird. Wenn die Zellen jedoch nicht mehr auf Insulin reagieren, reichert sich der Zucker in den Blutgefäßen an und lagert sich mit der Zeit in deren Wänden ein. Hierdurch kommt es zur Entstehung sogenannter Plaques, die dazu führen, dass die Gefäße immer enger werden und daraus Durchblutungsstörungen resultieren.
Diabetes mellitus sollte medikamentös behandelt werden, damit der Stoffwechsel im Körper wieder ins Gleichgewicht kommt und zu einer verbesserten Funktionalität der Organe führt. Außerdem wird hierdurch das Risiko für Folgeerkrankungen gemindert.
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Die beiden Säulen des Metabolischen Syndroms sind eine sehr kalorienreiche Überernährung und ein ausgeprägter Bewegungsmangel. Beide Ursachen begünstigen ein Übergewicht, das neben weiteren Faktoren, wie z.B. erhöhte Blutfette, Bluthochdruck und erhöhter Blutzucker, zu den Hauptproblemen des metabolischen Syndroms gehört.
Die Definition spricht von zentraler, stammbetonter Adipositas und nennt Werte des Taillenumfangs für Männer ab 94 cm, für Frauen ab 80 cm.
Das Übergewicht, in Form von Fettgewebe, verändert den Insulinstoffwechsel im Körper und sorgt für eine erniedrigte Insulinsensitivität des Gewebes, was das Auftreten von Diabetes Mellitus begünstigt. Wird das Übergewicht im Rahmen eines Metabolischen Syndroms durch Ernährungsumstellung und ausdauernde körperliche Bewegung reduziert, kommt es schon nach wenigen Wochen zur gesteigerten Insulinempfindlichkeit des Gewebes, sowie auch zur Senkung des Bluthochdrucks.
Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Übergewicht.
Die Ernährung spielt beim Metabolischen Syndrom neben einem ausgeprägten Bewegungsmangel eine zentrale Rolle. Im Rahmen der Überernährung kommt es auch häufig zu einer vermehrten Aufnahme von purinreicher Kost. Purine sind chemische Verbindungen im Körper, die eine essentielle Funktion in der Zellvermehrung, Zellkommunikation und Energiegewinnung einnehmen. Sie können vom Körper selbst produziert und abgebaut werden.
Ihr Abbauprodukt ist die Harnsäure, welche über den Urin ausgeschieden wird. Ist nun, wie bei einer im Rahmen des metabolischen Syndroms auftretenden Überernährung, das Angebot von purinreicher Kost erhöht, fallen auch mehr Stoffwechselendprodukte wie Harnsäure an. Im Rahmen der Gicht kommt es dann zur schmerzhaften Ablagerung von Harnsäuresalzen in den Gelenken. Purinreiche Lebensmittel sind unter anderem Alkohol, Fleisch, Spargel, Fisch oder Innereien wie Leber oder Niere.
Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Gicht.
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