Body-Mass-Index

Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein Messinstrument um Übergewicht (med. Adipositas) zu diagnostizieren. Der Body-Mass-Index berücksichtigt nur Körpergröße und Gewicht.

Body-Mass-Index

Synonyme im weiteren Sinne

BMI, Massen-Index, Quetelet-Index

Übergewicht, Adipositas, Fettleibigkeit, Körperfett

    Was ist der Body-Mass-Index?

    Der BMI ist eine Kennzahl, mit der beurteilt werden kann ob und gegebenenfalls wie viel Übergewicht eine Person hat und ermöglicht eine Klassifizierung. Der Body-Mass-Index wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Richtlinie empfohlen. Der BMI lässt Geschlecht, Alter und Statur außer Acht und gilt nur für Erwachsene.

    Für Menschen unter 18 Jahren wurden in Anlehnung an den BMI sogenannte Perzentilkurven (Referenzkurven) erstellt. Hier wurden Wachstum, Alter, Geschlecht in die Berechnung mit einbezogen und in Tabellen zusammengefasst. Diese Tabellen werden zur Beurteilung des Körpergewichtes von Kindern und Jugendlichen verwendet.

    Berechnung des BMI

    Die Formel zur Berechnung des BMI beim Erwachsenen geht auf den belgischen Mathematiker Adolph Quetelet zurück und lautet:

                           Gewicht/kg
    BMI = -----------------------------------
                 Körpergröße x Körpergröße

    Es ergeben sich daraus folgende Gewichtsklassifikationen:

    • Untergewicht: <18,5
    • Normalgewicht: 18,5 - 25,0
    • Übergewicht: >25,0
    • Präadipositas: 25,0 - 30,0
    • Adipositas Grad I: 30,0 - 35,0
    • Adipositas Grad II: 35,0 - 40,0
    • Adipositas Grad III: >40,0

    Da die gegebene Formel sowohl den Muskel-, als auch Fettanteil des Betreffenden ignoriert, wäre bei einer differenzierteren Betrachtung der Körperzusammensetzung u.a. zu der Vewendung der bioelektrischen Impedanzanalyse (BIA) zu raten. Durch eine Unterscheidung von Fett- und Muskelgewebe kann diese eine qualitativ hochwertigere Aussage über den Trainings- und Gesundheitszustand einer Person treffen, als die alleinige Zahl des BMI.

    Untergewicht

    Von Untergewicht spricht man, wenn ein BMI von 18,5 unterschritten wird. Dies ist zunächst kein krankhafter Zustand, birgt allerdings Gesundheitsrisiken und eine ärztliche Kontrolle wird notwendig.
    Mangelnde Versorgung mit wichtigen Nährstoffen kann die Gesundheit beeinträchtigen. Besonders bei jungen Menschen muss in diesem Zusammenhang an eine Essstörung gedacht werden. Auch schwere Krankheiten können zu Untergewicht führen.

    Lesen Sie mehr zum Thema unter: Wie dünn darf man sein?

    Normalgewicht

    Laut BMI (Body-Mass-Index) liegt der Bereich des normalen Körpergewichtes zwischen 18,5 und 25,0.

    Diese Einteilung ist nicht unkritisch zu sehen. Sportliche Menschen mit erhöhtem Körpergewicht aufgrund einer erhöhten Muskelmasse (Muskeln wiegen schwerer als Fettgewebe) und „übergewichtigem BMI“ sollten zusätzlich den Bauchumfang messen und den Körperfettanteil bestimmen. Der BMI (Body-Mass-Index) berücksichtigt lediglich Körpergewicht und Körpergröße, nicht aber die Körperzusammensetzung.
    Generell gilt, dass durchtrainierte Menschen aufgrund der erhöhten Muskelmasse mehr wiegen als unsportliche Personen.

    Das sogenannte Normalgewicht steigt auch mit dem Alter.
    Während für 19- bis 24-Jährige der optimale BMI zwischen 19 und 24 liegt, verschiebt sich der „grüne Bereich“ für 45- bis 54-Jährige auf 22 bis 27 und Senioren ab 65 Jahren dürfen einen BMI von 24 bis 29 aufweisen.
    Da Männer in der Regel mehr Muskelmasse haben als Frauen unterscheidet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) auch nach Geschlecht. So liegt bei jungen Männern ein BMI von 20 bis 25 durchaus im normalen Bereich.

    Präadipositas / Übergewicht

    Zwischen einem BMI (Body-Mass-Index) von 25,0 bis 30,0 spricht man im Allgemeinen von Übergewicht oder im medizinischen Sprachgebrauch von Präadipositas. Allerdings sollte man die oben bereits erwähnten Kriterien wie Alter, Geschlecht, Trainingszustand und Risikofaktoren in die Beurteilung mit einbeziehen.
    Die Entscheidung, ob eine Gewichtsreduktion nötig ist, sollte in erster Linie vom Vorhandensein bestimmter Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker, erhöhte Blutfettwerte, erhöhte Harnsäure oder von Gelenkproblemen abhängig gemacht werden.

    Personen mit einem BMI über 25 und unter 30 sind meistens noch nicht mit den genannten Risiken behaftet. Es besteht aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie eines Tages einen BMI über 30 aufweisen werden.
    Diese Annahme beruht auf der Tatsache, dass die Menschen in den Industrieländern im Durchschnitt innerhalb von 10 Jahren ca. 5 kg zunehmen.

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    Adipositas / Starkes Übergewicht

    Adipositas Grad 1

    Ab einem BMI von 30 bis 35 besteht starkes Übergewicht (Adipositas), häufig liegen weitere Risikofaktoren vor und die Sterblichkeit ist erhöht. Hier werden medizinische Kontrolle und Gewichtsreduktion durch Ernährungsumstellung und mehr Bewegung nötig.

    Adipositas Grad 2

    Der BMI (Body-Mass-Index) liegt zwischen 35 und 40 und das Gesundheitsrisiko ist stark erhöht. Hier wird neben der sog. Basistherapie ( Ernährungsumstellung, Bewegung) in manchen Fällen auch eine medikamentöse Therapie nötig. Wenn schwerwiegende Folgekrankheiten vorliegen wird auch eine operative Therapie in Erwägung gezogen, z.B. "Gastric Banding".

    Adipositas Grad 3

    Bei einem BMI über 40 und einem Körpergewicht von meistens mehr als 130 kg bestehen erhebliche Gesundheitsrisiken.
    Ca. 1% der Bevölkerung in der Bundesrepublik haben einen BMI über 40. Die Basistherapie bringt bei nur 1 - 3 % dieser Personen eine Gewichtsreduktion von mehr als 15 %. Hier wird grundsätzlich eine operative Therapie erwogen.

    Broca-Gewicht

    Zur Beurteilung des Körpergewichtes wurde bis vor einigen Jahren die sog. Broca-Formel verwendet. Sie lautet:
    Broca-Gewicht = Körperlänge (cm) – 100

    Beispiel: Normalgewicht bei einer Körpergröße von 170 cm = 70 kg.
    Das Idealgewicht lag bei Männern um 10% und bei Frauen um 15 % unter dem Broca-Gewicht. Ein Vorteil dieser Methode war der geringe Rechenaufwand. Sie wird heute nicht mehr gebraucht.

    Weitergehende Informationen

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    Autor: Dr.Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.12.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021