Man unterscheidet verschiedene Formen des Übergewichts. Hierbei kann man einerseits die verschiedene Fettverteilung am Körper aber auch die verschiedenen Ursachen differenzieren.
Medizinisch: Adipositas
Fettleibigkeit, Fettsucht, Obesitas
Übergewicht ist weit verbreitetes Problem in der westlichen Gesellschaft. Durch ein Überangebot an Nahrungsmitteln und Entwicklung immer schmackhafter Nahrungsprodukte wird das Problem des Übergewichts auch zukünftig immer größere Bedeutung bekommen.
Die Folgekosten durch Übergewicht sind schon heute immens.
Das Maß, dass für die Bestimmung von Übergewicht von der WHO (world health organisation) eingesetzt wird ist der sogenannte Body-Mass-Index. der Body-Mass-Index berücksichtigt bei der Berechnung die Größe und das Gewicht der Person. Mehr zu dieser Berechnungsmethode finden Sie unter unserem Thema Body-Mass-Index.
Grundsätzlich unterscheidet man medizinisch die
Hierbei handelt es sich um die Einteilung und Risikoklassifizierung des Übergewichtes mit Hilfe von Umfangmessungen.
Es geht darum, die regionale Fettverteilung abzuschätzen. Hierzu wird das Verhältnis von Taille zu Hüfte bestimmt
Taille-Hüft-Relation (WHR)
Anfang der 80er Jahre setzte sich diese Methode, die Fettverteilung aufgrund von Umfangmessungen zu beurteilen, weltweit durch.
Nach neueren Vorstellungen genügt zur Klassifizierung auch die alleinige Messung des Taillenumfanges. Auch die WHO empfiehlt diese Methode.
Taillenumfang (cm)
Bereits 1947 hatten Mediziner entdeckt, dass eine Fettansammlung im Bauchraum meist mit anderen Komplikationen wie Bluthochdruck, erhöhtem Blutzucker und Blutfettwerten einhergeht. Bei einer Fettansammlung an den Hüften ist dies wesentlich seltener der Fall.
Dies ist die „typische Stammfettsucht“ mit Fettvermehrung im Bauchbereich (abdominal). Das Fett sitzt hierbei nicht im Unterhautfettgewebe, sondern im Bauchraum selbst (visceral). Der Bergriff androide (männliche) Adipositas kommt daher, weil diese Form bei ca. 80 % der übergewichtigen Männer aber nur bei 15% der Frauen anzutreffen ist. Die Bezeichnung Apfelform („apple type“) ist durchaus gebräuchlich.
Diese Form des Übergewichtes tritt oft in Zusammenhang mit anderen Gesundheitsstörungen auf. Es sind dies, durch die vermehrte statische Belastung auftretende Gelenkprobleme wie Hüftarthrose oder Kniearthrose und Risikofaktoren die man unter dem Überbegriff „Metabolisches Syndrom“ zusammenfasst.
Metabolismus bedeutet soviel wie veränderter Stoffwechsel und setzt sich aus folgenden Gesundheitsstörungen zusammen:
Aufgrund der erhöhten Gefahr an Arteriosklerose (Verkalkung und Einengung der Arterien mit Folgekrankheiten wie Schlaganfall und Herzinfarkt) zu erkranken spricht man auch von einem „deadly quartet“ (todbringendes Quartet).
Der erhöhte Blutzucker resultiert aus einer verminderten Insulinwirksamkeit. Insulin ist ein Hormon der Bauchspeicheldrüse welches den Blutzuckerspiegel reguliert. Es sorgt für den Transport von Zucker aus dem Blut in die Zelle, wo er verarbeitet werden kann. Insulin senkt den Blutzucker.
Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter Insulin.
Innerhalb des metabolischen Syndroms ist das vorhandene Insulin nicht in der Lage, den Blutzuckerspiegel ausreichend zu senken, weil der beschriebene Mechanismus gestört ist. In Folge bleibt der Blutzucker erhöht, es besteht reflektorisch ein erhöhter Insulinspiegel, allerdings mit nicht ausreichender Wirkung des Hormons an den Zellen.
Ursachen für das metabolische Syndrom sind einerseits genetische Faktoren und andererseits fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel, Alkohol, Nikotin und Stress. Deshalb wurde auch der Begriff „Wohlstandssyndrom“ geprägt.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Folgen von Übergewicht
Bei dieser Form des Übergewichtes besteht die Fettvermehrung in erster Linie im Bereich der Hüften und der Oberschenkel (med. gluteal-femoral).
„Gynoid“ bedeutet, dass sie häufig bei übergewichtigen Frauen (ca. 85%) vorkommt. Allerdings sind auch Männer (ca. 20%) betroffen.
Sie wird auch Birnenform („pear type“) genannt. Bei dieser Form des Übergewichtes sind metabolische Begleitkrankheiten nicht häufiger anzutreffen wie bei Normalgewichtigen. Allerdings sind Gelenkprobleme genauso häufig zu beobachten wie beim abdominalen Übergewicht.
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