Bewegungsmangel ist ein Problem, das man besonders in den Industriestaaten zunehmend beobachten kann. Es beginnt bereits in der Kindheit und setzt sich über die Jugend bis ins Erwachsenenalter fort.
Bewegungsmangel ist ein Problem, das man besonders in den Industriestaaten zunehmend beobachten kann. Es beginnt bereits in der Kindheit und setzt sich über die Jugend bis ins Erwachsenenalter fort.
Oftmals, aber nicht ausnahmslos, geht Bewegungsmangel mit Übergewicht einher. Vor allem diese Kombination - allerdings auch ein Bewegungsmangel für sich stehend - können weitreichende und umfangreiche Folgen für die Gesundheit haben. Betroffen sind davon neben dem Herz-Kreislauf-System und dem Bewegungsapparat (Muskeln, Knochen, Gelenke) ebenfalls die Psyche oder der Verdauungstrakt.
Die Hauptursache für den Bewegungsmangel liegt in der Veränderung der Arbeitsbedingungen im Speziellen aber auch dem alltäglichen Leben im Allgemeinen.
Während die Menschen früher hauptsächlich Berufe ausübten, die körperliche Arbeit verlangten, arbeitet die Vielzahl der heutigen Gesellschaft in Büros, wo sie mehr oder weniger den Großteil des Tages am Schreibtisch verbringen.
Allerdings tragen auch die Veränderungen in unserem alltäglichen Leben enorm zum Bewegungsmangel bei. Hauptsächlich begründen sich diese Veränderungen auf der Technisierung.
Um von A nach B zu gelangen, nehmen beispielsweise viele Leute das Auto, öffentliche Verkehrsmittel oder einen E-Roller, anstatt kurze Strecken zu Fuß und etwas längere mit dem Fahrrad zurück zu legen. Statt durch die Einkaufsmeilen zu schlendern, bestellen immer mehr Leute bequem von zuhause im Internet. Alltägliche Bewegungsmöglichkeiten wie Treppen werden durch Rolltreppen oder Aufzüge ersetzt.
Bewegungsmangel kann - muss aber nicht - mit Übergewicht oder Fettleibigkeit (Adipositas = starkes Übergewicht) einhergehen. Bewegungsmangel definiert sich als nicht ausreichende Belastung der Muskulatur des Körpers. Als ausreichend gelten dabei bereits 150 Minuten mäßiger Aktivität oder 75 Minuten intensiven Sports wie Radfahren oder Joggen pro Woche. Ob diese Aktivität vorliegt kann der Arzt in einem Anamnesegespräch erfragen.
Die Folgen des Bewegungsmangels können durch weiterführende Untersuchungen diagnostiziert werden, beispielsweise durch eine BMI-Messung (Body-Mass-Index), Messen des Blutdrucks, Durchführen eines (Belastungs-) EKGs oder die Messung des Blutzuckers.
Bewegungsmangel kann sich auf unterschiedlichste Bereiche des Körpers auswirken. Dazu gehören neben dem Herz-Kreislauf-System und dem Bewegungsapparat (Muskeln, Knochen, Gelenke) ebenfalls die Psyche oder der Verdauungstrakt.
Durch Bewegungsmangel wird das Herz, das ebenfalls ein Muskel ist, nicht mehr ausreichend belastet. Wie die Skelettmuskulatur verliert der Herzmuskel an Leistungsfähigkeit. Wird ein solches Herz beispielsweise in Form von Treppensteigen oder Sport belastet, ist es überfordert und man spürt deutlich die Anstrengung.
Bewegungsmangel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehen Hand in Hand mit Bluthochdruck. Dies ist einer der bedeutenden Risikofaktoren, einen Schlaganfall und/ oder Herzinfarkt zu erleiden.
Wie am Prinzip des Herzmuskels erklärt, verliert auch unsere Skelettmuskulatur an Leistungsfähigkeit, wenn sie nicht beansprucht wird. Folglich bauen sich die Muskeln ab. Dies hat wiederum zur Folge, dass unsere Gelenke weniger stabil sind, unser Verletzungsrisiko steigt und wir unsere Wirbelsäule nur schwer über längere Zeit aufrecht halten können.
Der zuletzt genannte Aspekt führt wiederum zu Fehlhaltungen. Durch den sogenannten Rundrücken erhöht sich die Fehlbelastung für unsere Wirbelsäule und die Bandscheiben. Daraus resultieren Rückenschmerzen und im schlimmsten Fall ein Bandscheibenvorfall. Darüber hinaus entstehen Rückenschmerzen häufig aufgrund psychischer Ursachen, die mit Stress und Anspannung einhergehen. Durch Bewegung lassen sich diese effektiv abbauen.
Bewegungsmangel erhöht außerdem das Risiko für Osteoporose, eine Erkrankung, die zu einem Abbau der Knochensubstanz sowie einer Abnahme der Knochendichte führt. Insgesamt nimmt dadurch die Anfälligkeit für Brüche zu.
Auch Arthrose kann als Folge von Bewegungsmangel entstehen. Hintergrund ist eine verminderte Ernährung des Knorpels sowie Abtransports von Stoffwechselprodukten. Hierdurch wird eine Degeneration des Knorpels und somit eine Arthrose begünstigt.
Unsere Organe benötigen Bewegung, da der dadurch ausgelöste Zug und Druck sowie eine gute Durchblutung essentiell für eine einwandfreie Funktion sind. Im Sitzen werden die Organe zusammengepresst und Magen und Darm können sich nicht frei entfalten. Die Folge davon können Verdauungsprobleme sein.
Die Lösung für Bewegungsmangel ist simpel und lautet Bewegung. Bereits 150 Minuten mäßiger Aktivität oder 75 Minuten intensiven Sports wie Radfahren oder Joggen pro Woche genügen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Optimal ist es natürlich Sport in der Freizeit zu betreiben, in Form von Joggen, Krafttraining, Schwimmen usw. Wem dies aufgrund beruflicher oder auch familiärer Umstände zeitlich nicht möglich ist, gibt es trotzdem eine große Auswahl an Möglichkeiten, Bewegung in den Alltag zu integrieren. Eine Anregung können folgende Vorschläge geben:
Die Auswirkungen und Folgen des Bewegungsmangels sind kurz- und langfristig zu spüren. Im Alter verstärken sie sich häufig massiv. Daher ist es besonders wichtig, frühzeitig gegen Bewegungsmangel vorzugehen, um Langzeitschäden zu vermeiden.
Ist dies der Fall können Sie Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich senken, Verdauungsprobleme werden weniger oder verschwinden sogar völlig und Ihr Körper wird weniger anfällig für Verletzungen.
Je länger ein Bewegungsmangel besteht, desto schwieriger wird es, bereits stattgefundene Auswirkungen rückgängig zu machen. Trotzdem ist es nie zu spät für eine Veränderung! Ein bewegungsreicher Lebensstil hat zu jedem Zeitpunkt positive Auswirkungen auf Ihre Gesundheit.
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