Die Osteoporose, die auch Knochenschwund genannt wird, ist eine Erkrankung im Bereich des Skelettsystems, bei der Knochensubstanzen und –strukturen verloren gehen, oder aber stark vermindert werden. Durch das erhöhte Bruchrisiko bei der Osteoporose kann der Knochen in sich zusammensinken (sintern). Dieses zeigt sich speziell im Bereich der Osteoporose der Wirbelkörper durch sichtbare Veränderungen.

Osteoporose

Definition

Die Osteoporose, die auch Knochenschwund genannt wird, ist eine Erkrankung im Bereich des Skelettsystems, bei der Knochensubstanzen und –strukturen verloren gehen, oder aber stark vermindert werden. Durch diese Verringerung der Knochenmasse verschlechtert sich die Gewebsstruktur des Knochen und er verliert an Stabilität und Elastizität. In der Folge werden die Knochen anfälliger für Brüche, in Extremfällen kann ein Bruch sogar ohne Sturz eintreten.

Durch das erhöhte Bruchrisiko kann der Knochen in sich zusammensinken (sintern). Dieses zeigt sich speziell im Bereich der Wirbelkörper durch sichtbare Veränderungen. Ein Beispiel ist der so genannte „Witwenbuckel“, der sich speziell bei älteren Frauen zeigen kann und unter Umständen zu großen Beweglichkeitseinschränkungen führen kann.

Häufigkeit

Während des Klimakteriums (= Wechseljahre) erkranken durchschnittlich etwa 30% aller Frauen in Deutschland an Osteoporose. Man geht daher von etwa vier Millionen Patienten deutschlandweit aus.

Interessanterweise gibt es große Unterschiede im Bereich der Erkrankungen im Hinblick auf die Herkunft. Studien konnten aufzeigen, dass Schwarze wesentlich seltener an Osteoporose erkranken als beispielsweise Europäer und / oder Asiaten.

Ursachen

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen für eine Osteoporose, wobei man zwei Formen unterscheidet:

  • eine primäre (95%) und
  • einer sekundären Form (5%), die auf dem Boden einer anderen Grunderkrankung entsteht.

Der Knochen des Menschen besteht aus dem Knochengewebe, welches durch bestimmte Mineralstoffe (hauptsächlich Kalzium und Phosphat), die in dieses Gewebe eingelagert werden, an Härte und Stärke gewinnt.

Dabei ist wichtig zu wissen, dass der Knochen einem ständigen Stoffwechsel unterlegen ist.

Etwa bis zum 30. Lebensjahr überwiegt der Aufbau von Knochen, danach dann dessen Abbau. Dieser Prozess wird vor allem mithilfe verschiedener Hormone geregelt.
Eine wichtige Rolle hierbei spielen:

Moduliert wird die Wirkung dieser Hormone durch die Geschlechtshormone Testosteron und Östrogen. Bei einer Osteoporose ist dieser komplexe Mechanismus an irgendeiner Stelle gestört, sodass der Knochenabbau zu stark wird, Kalzium nicht mehr in ausreichenden Mengen eingelagert wird, wodurch der Knochen an Dichte und dadurch an Festigkeit verliert. Dadurch kommt es leichter zu Knochenbrüchen.

Vitamin D Mangel

Die Ernährung kann einen enormen Einfluss auf die Entstehung der Osteoporose nehmen. Hier gilt vor allem der Vitamin D-Mangel als ein nennenswerter Risikofaktor. In der Osteoporosediagnostik wird bei jeder Blutentnahme das aktivierte Vitamin D3 (=Calcitirol) standardmäßig bestimmt. Bei dem Vitamin D handelt es sich um ein fettlösliches Vitamin, welches über die Nahrung aufgenommen oder aber als einziges Vitamin vom Körper selbst produziert wird. Gründe für einen Mangelzustand sind demnach eine Unter/Mangelernährung, geringe UV-Strahlung im Winter, eine Resorptionsstörung trotz ausreichender Zufuhr mit der Nahrung sowie Bildungsstörungen aufgrund von minderwertiger Leber –oder Nierenfunktionen. Neben der Osteoporose führt ein Vitamin D Mangel im Kindesalter zu einer sogenannten „Rachitis“ mit Störungen des Wachstums und der Skelettausreifung. Die Funktion des Vitamin D besteht unter anderem darin, die Mineralisierung sowie den Knochenum –und aufbau zu fördern. Außerdem beeinflusst das Vitamin D den Stoffwechsel von Calcium, welches wiederum als Baustein der Knochenbildung gilt: Vitamin D steigert dessen Aufnahme im Darm und senkt gleichzeitig die Ausscheidung über die Niere. In der Prophylaxe der Osteoporose ist es also sehr wichtig, einen Vitamin-D-Mangelzustand zu vermeiden.

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Formen

Die Osteoporose lässt sich in 2 Hauptformen einteilen: die primäre und die sekundäre Form. Die primäre Form kommt mit ca. 90% häufiger vor als die sekundäre Form mit lediglich 10%. Die häufigere Variante ist in weitere Typen untergliedert:
Als Typ I Osteoporose bezeichnet man die postmenopausal eintretende Osteoporose. Hier gilt die geringe Knochenmassen des weiblichen Geschlechts als prädisponierender Faktor. Die senile Osteoporose wird als Typ II definiert und beschreibt die Tatsache, dass im Alter die Knochenmasse aufgrund weniger aktiv oder insuffizient arbeitender Knochenzellen abnimmt.

Eine dritte Möglichkeit ist die idiopathische Osteoporose, bei der die Ursache nicht genau bekannt ist. Sie kann entweder noch im Kinder –oder Jugendalter oder aber erst im jungen Erwachsenenalter auftreten. Hier sind vor allem männliche Raucher gefährdet. Die sekundäre Form beinhaltet verschiedene Ursache für die Osteoporose. Eine relevante Rolle spielt die systemische Langzeittherapie mit bestimmten Medikamenten, vor allem mit Glucocorticoiden, aber auch mit Protonenpumpenhemmer und Antiepileptika. Ein weiterer bedeutender Faktor der sekundären Form ist die Immobilisation: Bei inaktive Menschen, die sich wenig bewegen oder länger bettlägrig sind, steigt das Risiko für die Ausbildung einer sekundären Osteoporose. Erkrankungen, die den Hormonhaushalt und Stoffwechsel beeinflussen, können ebenfalls eine sekundäre Osteoporose bedingen. Dazu zählen beispielsweise der Hypercortisolismus oder der Hypogonadismus. Nicht zu verkennen ist die Tatsache, dass auch eine Essstörung aufgrund einer Erniedrigung des Östrogenspiegels die Entstehung einer sekundären Osteoporose begünstigen kann.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Formen der Osteoporose

primäre Osteoporose

Die häufigste Form der Osteoporose ist die sogenannte postmenopausale Osteoporose bei Frauen. Sie kommt dadurch zustande, dass bei Frauen in den Wechseljahren natürlicherweise der Östrogenspiegel im Blut stark absinkt.

Ebenfalls häufig und zu den primären Osteoporosen gehörig ist die senile Osteoporose, die man bei Personen (auch Männern) ab dem 70. Lebensjahr findet, weil sich hier der Hormonhaushalt ändert. Warum es unter den physiologischen Umständen allerdings bei manchen Menschen zu einer Osteoporose kommt, bei anderen dagegen nicht, kann man noch immer nicht vollständig erklären.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Transiente Osteoporose

Neben den unten erwähnten Risikofaktoren geht man allerdings davon aus, dass hier sowohl genetische Faktoren als auch bereits das Verhalten bzw. äußere Einflüsse während der Jugend Auswirkungen darauf haben, ob sich später eine Osteoporose bildet oder nicht (das späte Eintreten der ersten Periode oder ein dauerhafter Bewegungsmangel werden hier zum Beispiel als Risikofaktoren diskutiert).

Die dritte Möglichkeit einer primären Osteoporose und weitaus seltener als die zwei oben genannten ist die idiopathische Osteoporose. Bei diesen Patienten, die bereits in einem jüngeren Alter erkranken, weiß man bis heute nicht, warum es zur Ausbildung dieser Erkrankung kommt.

sekundäre Osteoporose

Für die sekundäre Osteoporose gibt es sehr viele verschiedene Ursachen. Zum einen gibt es diverse hormonelle Störungen, die letztendlich zu einer Osteoporose führen.
Dazu gehören unter anderem:

Auch die Einnahme einiger Medikamente kann eine Osteoporose auslösen, zum Beispiel die langfristige Therapie mit Kortisol (Mechanismus wie beim Cushing-Syndrom) oder Heparin, Zytostatika, Lithium, Vitamin-K-Antagonisten, Schilddrüsenhormone oder Aromatasehemmer.

Des Weiteren gibt es Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts: Magersucht (Anorexia nervosa), Malnutrition und –absorption (also die Mangelernährung), welche letztendlich alle darüber die Entstehung einer Osteoporose begünstigen, dass sie die Aufnahme von wichtigen Mineralstoffen unter ein notwendiges Level senken.

Darüber hinaus gehen auch einige bösartige Erkrankungen mit einer Osteoporose einher, darunter zum Beispiel myeloproliferative Erkrankungen (wie Leukämie), Mastozytose oder das Multiple Myelom.

Weitere Ursachen können sein: Untergewicht, ein Mangel an Folsäure oder Vitamin B12, die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, Diabetes mellitus, Nierenversagen und einige angeborene Erkrankungen bzw. Syndrome wie das Ehlers-Danlos- und das Marfan-Syndrom oder die Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta).

Außerdem kann ein schlechter Lebenswandel eine Osteoporose bewirken oder zumindest deren Entstehung begünstigen. Das bedeutet im Detail, dass Alkohol und Zigarettenrauch, eine schlechte Ernährung (also unausgewogen, zu wenige Nährstoffe und Vitamine, zu wenig Kalzium, zu viel Phosphat, zu wenig Proteine, zu extreme Diäten) und nicht ausreichend Bewegung alles wichtige Risikofaktoren für eine Osteoporose sind.

Risikofaktoren

Zusammenfassend aus den oberen Beschreibungen, kann man folgende Risikofaktoren zur Entstehung einer Osteoporose benennen:

  • Familiäre Vorbelastungen
  • Totaloperationen bei Frauen
  • Eintritt der Wechseljahre
  • Kalzium – und / oder Vitamin D – Mangel
  • Zu wenig Bewegung
  • Übermäßiger Zigaretten-, Kaffee- und / oder Alkoholkonsum
  • Einnahme diverser Medikamente (z.B. Kortison, Heparin)
  • Psychische Erkrankungen wie Magersucht und Bulimie

Symptome

Typische Osteoporosebeschwerden als solches gibt es nicht, da wesentliche Beschwerden erst beispielsweise in Folge von ersten Knochenbrüchen und somit im fortgeschritteneren Stadium entstehen.
Im Hinblick auf eine erste Selbstdiagnose kommt erschwerend hinzu, dass die ersten Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates uncharakteristischer Natur sind (z.B. „Rückenschmerzen“), der Patient sie meist als „harmlos“ abtut und zunächst nicht mit einer Osteoporose in Verbindung bringt.

Lesen Sie mehr zum Thema: Welche Schmerzen treten bei Osteoporose auf?

Prinzipiell sind die meisten Osteoporose bedingten Beschwerden auf Knochenbrüche zurückzuführen, die vom Patienten unter Umständen gar nicht als solche erkannt werden. Sie sind in anfänglich häufig eher undramatisch und können unter Umständen ohne erkennbare äußeren Ursachen entstehen. In fortgeschritteneren Osteoporosestadien kann unter Umständen ein starkes Husten zu Rippenbrüchen führen. Im Vergleich dazu müsste ein gesunder Mensch mindestens stürzen, um Rippenbrüche auszulösen.

Folgende Beschwerden können als Warnzeichen gesehen werden:

  • Knochenbrüche an Armen, Beinen und Wirbelkörpern (verursacht z.B. durch Stolpern über eine Teppichkante, durch ruckartige Bewegungen oder starkes Husten) treten leicht und ggf. auch überdurchschnittlich häufig auf.
  • Durch einen akut eintretenden Bruch kann es plötzlich zu starken Schmerzen, (z.B. Rückenschmerzen) kommen.
  • Muskelverspannungen treten als Folge der Wirbelsäulenfehlstellung auf.
  • Äußerliche Veränderungen, wie beispielsweise die Ausbildung eines Rückenbuckels, der Verlust an Körpergröße um bis zu 30 cm werden sichtbar.
  • Atembeschwerden durch eingeschränkte Lungenausdehnung oder Verdauungsbeschwerden durch Einengung des Darmes, evtl. auch hexenschussartige Beschwerden durch Druck auf Nerven, Empfindungsstörungen der Haut kristallieren sich heraus.
  • Chronische und wiederholt auftretende Rückenschmerzen stellen sich im Rahmen von Röntgenuntersuchung unerwartet als ältere Knochenbrüche heraus

Informationen zur Knochendichtemessung finden Sie hier.

Schmerzen

Die Beschwerden bei einer Osteoporose sind oft unspezifisch. Als Frühsymptom sind jedoch diffuse Rückenschmerzen typisch. Im weiteren Verlauf kommt es vor allem im Bereich der Brustwirbelsäule zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule nach hinten (=Kyphosierung) unter Ausbildung eines Rundrücken. Aufgrund dieser Wirbelsäulenveränderungen nimmt bei Osteoporosepatienten übrigens die Körpergröße ab. Der Rückenschmerz geht dann zum einen von den Knochen aus, im weiteren Verlauf allerdings auch von Muskeln und Sehnen, provoziert durch die Einnahme von Fehl –und Schonhaltungen. Grund für den Knochenschmerz sind sogenannte pathologische Frakturen, also Knochenbrüche ohne ein adäquates Trauma.

Je nach Osteoporoseform variiert die Lokalisation der Brüche: Bei der senilen Form sind meistens der Oberschenkelhals, der Oberarm oder Unterarm betroffen, bei der postmenopausalen Form hingegen eher die Wirbelkörper. Dementsprechend treten die Schmerzen nicht nur im Rücken sondern auch an oben genannten Prädilektionsstellen auf. Bei Veränderungen der Wirbelsäule kann es auch zu einer Reizung der aus dem Wirbelkanal austretenden Nerven kommen. Diese können sich als durch Druck auslösbarer Nervenschmerz oder aber als hexenschussartiger Schmerz äußern. Da die Schmerzen in den meisten Fällen letztlich auf Knochenbrüchen basieren, treten weitere Symptome auf. Dazu zählt eine eingeschränkte Mobilität und funktionelle Verluste. Wenn die Wirbelkörper betroffen sind, kommt es außerdem zu einem Größenverlust.

Schmerzen können allerdings auch als Nebenwirkung im Rahmen der Osteoporose Therapie auftreten. Die Einnahme der Medikamente „Desonumab“ und „Parathormon“ bedingt möglicherweise das Auftreten von Gliederschmerzen. Generell sollten Schmerzen bei Patienten mit Osteoporose immer als Warnsignal wahrgenommen werden, da sie meist auf eine pathologische Fraktur hinweisen. Da gerade bei Osteoporose Patienten die Gefahr der Schmerzchronifizierung besteht, sollte auf eine rechtzeitige Schmerztherapie Wert gelegt werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Welche Schmerzen treten bei Osteoporose auf?

Osteoporotischer Schenkelhalsbruch

In den meisten Fällen gibt es zunächst keinerlei körperlicher Anzeichen, die auf eine Osteoporose hinweisen. In der Regel macht diese Krankheit sich erst dann bemerkbar, wenn das Anfangsstadium der Krankheit bereits durchlaufen wurde, der Knochenabbau also bereits begonnen hat und es in Folge dessen bereits zu ersten Knochenbrüchen gekommen ist. Aufgrund der relativ hohen Belastung brechen besonders häufig die Knochen im Bereich von zum Beispiel:

Eine recht häufig Begleiterscheinung von Oberschenkelhalsbrüchen, die meist durch seitliche Stürze verursacht werden, sind Brüche im Bereich der Handgelenke, die dadurch entstehen, dass man instinktiv versucht ist, Stürze abzufangen.
In weit fortgeschrittenen Stadien der Osteoporose. genügt bereits ein leichtes Ausrutschen, ein leichtes Umknicken oder gar das Tragen einer schweren Einkaufstüte, um Wirbelbrüche (Wirbelkörperfraktur) auzulösen. Auch das Husten kann in diesen fortgeschrittenen Stadien Rippenbrüche verursachen.

Da Knochenauf- und -abbau im Falle einer Osteoporose nicht gleich gewichtet sind, ist auch die Heilung der Brüche recht schwierig. Es gibt Patienten deren Knochen sich von Brüchen nie wieder erholen, so dass es unter Umständen zu einer dauerhaften Pflegebedürftigkeit kommen kann.

Wie bereits oben stehend erwähnt, macht sich die Osteoporose durch Veränderungen im Aussehen bemerkbar. Als Beispiele gelten der so genannte „Rundrücken“, auch „Buckel“ oder gar „Witwenbuckel“ genannt und das „Schrumpfen“ älterer Menschen, also die Abnahme der Körpergröße um mehrere Zentimeter. Von diesen genannten Problematiken sind überdurchschnittlich häufig Frauen betroffen.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch unter: Schenkelhalsbruch
und

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch unter: Oberschenkelhalsbruch

Ernährung bei Osteoporose

Bei der Osteoporose spielt sowohl im Rahmen der Prophylaxe als auch im Rahmen der Behandlung die Ernährung eine ausgesprochen wichtige Rolle.

Man sollte gerade bei vorliegenden Risikofaktoren für eine Osteoporose oder bei bereits bestehender Erkrankung für eine ausgewogene Ernährung sorgen, was bedeutet, dass alle notwendigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente mit der Nahrung ausreichend, aber nicht zu viel aufgenommen werden.
Außerdem sollten radikale Diäten und sowohl Über- als auch Untergewicht nach Möglichkeit vermieden werden.

Da diese Erkrankung auf einer erhöhten Brüchigkeit von Knochen beruht, ist es von großer Bedeutung, dass der Knochen so gut es geht, von innen heraus (wieder) gestärkt wird. Neben einer regelmäßigen körperlichen Aktivität und eventuell der medikamentösen Therapie ist die Ernährung eine entscheidende Säule, mit der man die Entstehung und den Verlauf von Osteoporose günstig beeinflussen kann.

Einer der wichtigsten Bestandteile des Knochens ist Kalzium, welches dafür sorgt, dass der Knochen an Dichte und Härte gewinnt. Folglich ist eine kalziumreiche Ernährung angezeigt, wenn man einer Osteoporose vorbeugen möchte oder bereits an dieser Krankheit leidet.
Ideal sind etwa 1500 mg Kalzium pro Tag, wenn diese Menge weit überschritten wird, kann sich das allerdings auch wiederum negativ auf den Knochenstoffwechsel auswirken.

Besonders viel Kalzium ist enthalten in:

  • Milchprodukten (Milch, praktisch allen Käsesorten, Joghurt und Quark),
  • grünem Gemüse (vor allem in Grünkohl, Brokkoli, Fenchel und Lauch),
  • manchen Kräutern (Dill, Petersilie),
  • in einigen Fischsorten und außerdem immer häufiger auch in
  • Mineralwasser (bis zu 500 mg in nur einem Liter).

Man muss außerdem daran denken, dass der Bedarf an Kalzium bei Frauen in der Schwangerschaft und während der Stillzeit und auch bei Heranwachsenden erhöht ist.

Entscheidend bei einer Osteoporose ist außerdem eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen.
Besonders wichtig ist das Vitamin D3, welches am Knochenaufbau beteiligt ist und außerdem die Aufnahme von Kalzium aus dem Magen-Darm-Trakt steigern kann. Um eine ausreichend hohe Konzentration dieses Vitamins im Körper zu gewährleisten, ist zum einen die Aufnahme über die Nahrung wichtig (viel Vitamin D befindet sich unter anderem in Fisch und Milchprodukten) und zum anderen, dass man sich mindestens eine halbe Stunde pro Tag in der Sonne aufhält (das schließt auch den Aufenthalt unter wolkenverhangenem Himmel ein), da UV-Strahlung notwendig ist, um dieses Vitamin im Körper in seine aktive Form umzuwandeln.

Aber auch andere Vitamine sind unbedingt notwendige Elemente einer Ernährung bei Osteoporose:

  • nämlich Vitamin C (in Gemüse und Obst),
  • Vitamin K (ebenfalls in Gemüse),
  • Vitamin B6 (in Vollkornprodukten) und Spurenelemente (Fluor, Kupfer, Zink, enthalten in Vollkornprodukten, Nüssen und Haferflocken)

Einige Säuren wie Apfel- und Zitronensäure (die man in diversen Obstsorten findet) und Milchzucker (Lactose) sind in der Lage, die Resorption von Kalzium aus dem Darm zu steigern.

Das sollte vermieden werden

Andere Substanzen sollte man bei Osteoporose weitestgehend aus dem Ernährungsplan streichen:
Dazu gehört besonders Phosphat. Dieses senkt nämlich den Kalziumspiegel im Blut und dadurch auch das Kalzium, das zur Verfügung steht, um in Knochengewebe eingebaut zu werden.
Phosphat findet man in großen Mengen in Fleisch- und Wurstprodukten und auch in Schmelzkäse. Außerdem ist es als Zusatzstoff in vielen Lebensmitteln enthalten und dann als E 338.341 und E 450 auf der Verpackung gekennzeichnet.
Einige Säuren, besonders Oxalsäure, die sich unter anderem in Rhabarber, Mangold und Spinat befindet, binden Kalzium (und auch andere Mineralstoffe) im Darm und verhindern so, dass dieses hier resorbiert werden kann. Folglich sollte man auch diese Produkte nicht übermäßig verzehren.

Einen besonderen Stellenwert bei der Ernährung bei Patienten mit Osteoporose besitzt außerdem die Proteinzufuhr. Einerseits konnte nachgewiesen werden, dass auch die Aufnahme von Protein den Aufbau von Knochengewebe unterstützen kann.
Andererseits geht eine zu hohe Zufuhr (vor allem von tierischem Protein wie Fleisch, welches eine hohe Zahl an schwefelhaltigen Aminosäuren wie Methionin und Cystein enthält) mit einer Absenkung des pH-Wertes im Urin einher. Durch diese Veränderung wird die Ausscheidung von Kalzium gesteigert.
Eine ähnliche Auswirkung haben Alkohol und Koffein, die über eine Hemmung der Ausschüttung des Hormons Adiuretin (ADH) zu einer vermehrten Ausscheidung von Flüssigkeit und somit gleichzeitig auch von Kalzium bewirken.

Schlecht ist gerade bei Osteoporose auch die Zufuhr von zu viel Kochsalz, welches nämlich ausgesprochen viel Natrium enthält. Natrium fördert die Ausscheidung von Calcium über die Nieren und dessen Aufnahme sollte deswegen keinesfalls fünf bis sechs Gramm pro Tag überschreiten. Auch hier sollte man einmal einen Blick auf das Etikett einer Mineralwasserflasche werfen, da Wasser teilweise Natrium in sehr hohen Mengen enthält (200 mg pro Liter sollten auf keinen Fall überschritten werden)! Ansonsten empfiehlt sich beim Kochen und Würzen der Gebrauch von Jodsalz, welches mit Fluorid angereichert ist.

Unter anderem aus den oben beschriebenen Gründen sollte man bei einer Osteoporose darauf achten, den Konsum von Genussmitteln wie Alkohol (zusätzlich führt ein übermäßiger Alkoholgenuss bei vielen letztendlich zu einer Mangelversorgung, vor allem an Vitaminen und Spurenelementen), Koffein (Kaffee, Cola, Schwarztee) und Zigarettenrauchen auf einem niedrigen Level halten.
Das in Zigarettenrauch enthaltene Nikotin verschlechtert die Durchblutung von Knochengewebe und fördert außerdem noch den Abbau des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen. Diese beiden Mechanismen fördern letztendlich die Entstehung einer Osteoporose.

Behandlung

Die Osteoporose ist in Deutschland aktuell sowohl unterdiagnostiziert als auch untertherapiert. Dabei gilt eine optimale Therapie als mortalitätssenkend.
Die Therapie gliedert sich in die Osteoporose- und Frakturprophylaxe und die medikamentöse Therapie. Die Basistherapie empfiehlt eine körperliche Aktivität zur Stärkung der Muskelkraft sowie eine optimale Ernährung, um das Risiko für eine Osteoporose und damit assoziierte Brüche zu reduzieren. Es sollte auf einen Alkohol –und Nikotinabusus verzichtet werden. Außerdem ist eine ausreichende Aufnahme von Vitamin D3 und Calcium vorgeschrieben. Bei Bedarf müssen beide Substanzen medikamentös ergänzt werden, da sie eine wichtige Rolle in dem Knochenstoffwechsel spielen und somit Einfluss auf die Entstehung einer Osteoporose haben.

Teil der Prophylaxe ist zudem, das Sturzrisiko zu senken. Dies kann durch Absetzen sedierender Medikamenten oder durch den Einsatz von Gehhilfen realisiert werden. Eine Wärme –und Heliotherapie haben ebenfalls positive Ergebnisse in der Therapie der Osteoporose gezeigt. Auch eine psychosoziale Betreuung ist empfehlenswert. Der zweite wichtige Bestandteil der Osteoporose Behandlung ist die medikamentöse Therapie. Als Medikamente erster Wahl gelten die Bisphosphonate. Weitere Medikamente sind unter anderem das Raloxifen, Strontiumranelat, Denosumab und das Parathormon. Insgesamt erstreckt sich die Therapie mindestens über 3 bis 5 Jahre, davon ausgenommen ist das Medikament Parathormon, welches maximal 24 Monate lang verabreicht werden darf. Während der Behandlung ist eine regelmäßige Reevaluation und Verlaufskontrolle zur Bestimmung der weiteren Therapie essenziell. Diese Beurteilung sollte sich an den aktuellen Leitlinien orientieren.

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Medikamente

Die medikamentöse Therapie gilt als spezielle Therapie und orientiert sich an 2 Grundsätzen: Zum einen an der antiresorptiven und zum anderen an der anabolen Therapie. Antiresorptiv bedeutet, dass Medikamente zur Anwendung kommen, die den Abbau der Knochen durch bestimmte Zellen (sogenannte Osteoklasten) hemmen. Dazu zählen Medikamente wie Bisphosphonate, Östrogene, SERMs wie Raloxifen (= selektiver Östrogenrezeptor-Modulator) und Denosumab. Mithilfe der anabolen Therapie soll der Knochenaufbau gefördert werden. Eine solche Stimulation wir durch das Parathormon erzielt.
Alle genannten Medikamente zählen als „Klasse A Medikamente“, da sie das Frakturrisiko bei bestehender Osteoporose signifikant reduzieren. Die Indikation zur medikamentösen Therapie sollte gestellt werden, sobald bestimmte Kriterien erfüllt sind. Dazu zählen unter anderem eine niedrige Knochendichte, das Vorliegen von Risikofaktoren, eine hohes Alter. Neben den genannten Standard-Medikamenten gibt es Weitere wie Fluorid und Calcitonin. Fluorid fördert den Knochenaufbau, Calcitonin hemmt den Knochenabbau.

Bisphosphonate

Die Bisphosphonate gelten als Medikament der 1. Wahl einer Osteoporose. Sie zeigen eine antiresorptive Wirkung indem sie die knochenabbauenden Zellen (=Osteoklasten) hemmen. Somit kann es zu einem Wiederanstieg der Knochendichte kommen. Durch eine regelmäßige Einnahme von Bisphosphonaten lässt sich das Neuauftreten von Brüchen um bis zu 75% reduzieren. Als Präparate stehen Alendronat, Risedronat, Ibandronat und Zoledronat zur Verfügung. Letzt genanntes Präparat muss nur einmal jährlich eingenommen werden. Bei den anderen Präparaten kann man zwischen einer täglichen und wöchentlichen Dosiseinnahme auswählen.

Bisphosphonate sind kontraindiziert, wenn Erkrankungen der Speiseröhre wie beispielsweise Strikturen oder Varizen vorliegen oder Patienten an Ulcera des Magens leiden. Auch eine bestehende Niereninsuffizienz (GFR < 35ml/min), eine Schwangerschaft und ein zu niedriger Calciumspiegel verbieten die Einnahme von Bisphosphonaten. Als unerwünschte Nebenwirkung kann es zu Beschwerden im Magen –und Darmtrakt kommen. Außerdem ist die Entstehung einer aseptischen Knochennekrose des Kiefers möglich. Diese Nebenwirkung tritt jedoch eher bei einer intravenösen Bisphosphonat-Gabe im Rahmen einer Tumortherapie auf. Um unerwünschte Nebenwirkungen wie eine Entzündung der Speiseröhre zu verhindern, sollte darauf geachtet werden, die Bisphosphonate morgens und mindestens 30 Minuten vor dem Essen einzunehmen. Sinn dahinter ist die Vermeidung der Komplexbildung mit Calcium. Außerdem sollte die Einnahme mit ausreichend Flüssigkeit und in sitzender Position erfolgen.

Diagnose

Die Diagnosestellung der Osteoporose erfolgt als Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und apparativen Maßnahmen.  In der Anamnese gilt es das Maß der körperlichen Aktivität zu erfragen und den genauen Medikamentenplan zu dokumentieren. Bestimmte Medikamente erhöhen nämlich ebenso wie geringe körperliche Betätigung das Risiko für eine Osteoporose. Bei Frauen sollte außerdem der Zeitpunkt der Menopause erfragt werden, da der damit einhergehende abfallende Östrogenspiegel ebenfalls das Auftreten einer Osteoporose provozieren kann. Im Rahmen einer Osteoporose kommt es zu einer Reduktion der Körpergröße, sodass regelmäßige Messungen einen ersten Hinweis auf eine manifeste Osteoporose liefern können. In der körperlichen Untersuchung ist bei vielen Patienten zudem das sogenannte „Tannenbaumphänomen“ zu erkennen: Dabei handelt es sich um Hautfalten am Rücken der Patienten, die wie ein Tannenbaum von der Mitte der Wirbelsäule nach schräg außen unten verlaufen, also an einen Tannenbaum erinnern und sich aufgrund der abnehmenden Körpergröße ausbilden.

Nach einer Blutentnahme können verschiedene Parameter gemessen werden. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf Werten wie der alkalischen Phosphatase, Calcium, Phosphat, Kreatinin, Vitamin D etc. liegen. Einige der Werte dienen auch dem Ausschluss verschiedener Differentialdiagnosen. Außerdem können Hormone wie beispielsweise das TSH als Schilddrüsenhormon und bestimmte Werte im Urin bestimmt werden, um erste Anzeichen für eine Osteoporose zu erkennen.

Als apparative Mittel stehen in der Diagnosestellung zum einen das Röntgen und zum anderen die sogenannte Osteodensometrie zur Verfügung. In der Röntgenaufnahme gibt es verschiedene Kriterien, die auf das Vorliegen einer Osteoporose hinweisen. Dazu zählt zum Beispiel eine erhöhte Strahlentransparenz der Knochen, was bedeutet, dass der Knochen weniger dicht ist. Außerdem lassen sich im Röntgen sehr gut mögliche Wirbelkörperfrakturen darstellen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Diagnose einer Osteoporose

Test

Die Diagnosestellung einer Osteoporose kann mithilfe eines Tests verifiziert werden. Dieser Test beinhaltet eine Knochendichtemessung und wird in der Fachsprache auch als eine sogenannte Osteodensometrie bezeichnet. Die bekannteste Methode ist die Messung der Knochenflächendichte (Einheit in g/cm2) und steht unter dem Namen „Dual X-ray-Absorptiometry (=DXA). Als mögliche weitere Verfahren sind die quantitative Computertomografie (=QCT), bei der im Gegensatz zur DXA die echte physikalische Dichte gemessen wird (Einheit in g/cm3) und der quantitative Ultraschall (=QUS) zu nennen. Letztgenanntes Verfahren weist im Vergleich zu den anderen Tests keine Strahlenbelastung auf. Im weiteren Sinne kann man auch die zur Erhebung der Sturzgefährdung bei Risikopatienten den sogenannten „Time up an go“-Test, den „chair-rising“-Tet und den Tandemstand prüfen. Anhand dieser Testergebnisse lässt sich einschätzen wie mobil die Patienten sind und wie hoch in etwa das Risiko ist, bei alltäglichen Bewegungsaufgaben zu stürzen, was bei bestehender Osteoporose aufgrund der geringeren Knochendichte zwangsläufig mit einem erhöhten Frakturrisiko einhergeht.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Knochendichtemessung

DXA

DXA steht für „Dual X-ray-Absorptiometry“. Mithilfe von Röntgenstrahlung lässt sich die Flächendichte des Knochenmineralgehaltes berechnen (g/cm2). Die Messung erfolgt an der Lendenwirbelsäule (LWS 1-4), am stammnahen Oberschenkelknochen und am Oberschenkelhalsknochen. Entscheidend sind die Minimalwerte aller 3 Messungen. Anhand zweier Scores definiert man dann das Vorliegen einer Osteoporose. Der sogenannte T-Score beschreibt die Standardabweichung (SD) vom Mittelwert der maximalen Knochendichte im Vergleich zu einer 30 Jährigen, gesunden Person desselben Geschlechts. Bei einem T-Score von mehr als 2,5 SD unter der Norm spricht man von einer Osteoporose. Die Vorstufe der Osteoporose, die Osteopenie, gilt definitionsgemäß bei einem T-Score von 1 bis 2,5 SD unter der Norm. Sobald zusätzlich zu den mehr als 2,5 SD unter der Norm eine Fraktur hinzukommt, spricht man von einer manifesten Osteoporose. Außerdem haben Risikofaktoren wie Rauchen oder Immobilisation einen Einfluss auf den T-Score: Bei Vorliegen eines zusätzlichen Risikofaktors wird der T-Score um 0,5 angehoben, bei 2 oder mehr Risikofaktoren sogar um 1,0.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: DXA-Messung

Osteoporose vorbeugen

Die Prophylaxe einer Osteoporose ist ebenso essenziel wie eine optimale Therapie. Zur Vorbeugung stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Ein wichtiger Aspekt sind der Lebensstil und die Ernährung. Da im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten ein eher höherer BMI als protektiv gilt, sollte auf eine ausreichende Kalorienzufuhr geachtet werden (BMI in etwa > 20kg/m2). Eine tägliche Zufuhr von Calcium (ca. 1000mg), beispielsweise in Form von Brausetabletten, ist ebenfalls empfohlen. Außerdem ist darauf zu achten, mindestens 30 Min am Tag an der frischen Luft und optimaler Weise in der Sonne zu sein, um die Vitamin D3-Bildung zu gewährleisten. Anderenfalls ist eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D3-Präparaten ratsam. Auch das Vitamin B 12 sowie Folsäure sollten mit der Nahrung genügend aufgenommen werden. Das Rauchen gilt als Risikofaktor einer Osteoporose, sodass auf einen Nikotinabusus verzichtet werden sollte. Zudem besteht die Notwendigkeit, den Medikamentenplan zu kontrollieren und gegebenenfalls anzupassen oder auf andere Präparate zu wechseln.

Eine Hand voll Medikamente erhöhen nämlich das Osteoporoserisiko gerade bei Langzeittherapie. Dazu zählen vor allem Glucocorticoide, aber auch Antiepileptika, Antidepressiva, sedierende Medikamente oder Protonenpumpeninhibitoren. Da die Osteoporose in den meisten Fällen ältere Menschen betrifft, beinhaltet die Osteoporoseprophylaxe auch vorbeugende Maßnahme wie regelmäßige körperliche Aktivität und das Vermeiden längere Phasen der Immobilisation. Ziel ist es somit, sowohl die Muskelkraft als auch die Koordination zu verbessen. Außerdem erniedrigt eine gute körperliche Aktivität und Grundfitness allein bereits das Risiko an einer Osteoporose zu erkranken, da viel Bewegung den Aufbau der Knochenmasse fördert. Bei Patienten, die älter als 70 Jahre sind, sollte zudem eine genaue Sturzanamnese durchgeführt werden: Das heißt, dass genaue Ursachen für vergangene Stürze erfragt und mögliche vermeidbare Gründe entsprechend therapiert werden sollen. Da die Hüfte bei Stürzen besonders gefährdet ist, gilt das Tragen von Hüftprotektoren als präventive Maßnahme. Auch der Einsatz von Gehhilfen oder einem Rollator sind hilfreich. Weitere unterstützende Maßnahmen sind eine Wärme –und Heliotherapie.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Osteoporose vorbeugen

Ist eine Osteoporose heilbar?

Bei der Beantwortung der Frage, ob eine Osteoporose heilbar ist, scheiden sich die Meinungen. Betrachtet man die Gesamtheit des Erkrankungsbildes, so gilt die Osteoporose nicht als vollständig heilbar, da trotz optimaler Therapie nie der einstige Knochenzustand erreicht werden kann und mögliche stattgehabte Frakturereignisse nicht rückgängig zu machen sind. Heilung hieße nämlich, dass der komplette Knochenmineralhaushalt wiederhergestellt werden könnte und auch mit der Osteoporose assoziierten pathologischen Frakturen optimal und ohne bleibende Einschränkung ausgeheilt sein müssten. Gerade im hohen Alter ist zuletzt genannter Aspekt schwer realisierbar. Nichts desto trotz gibt es auch Vertreter der Meinung, Osteoporose sei heilbar. Allerdings muss hier die Einschränkung getroffen werden, dass es sich um ein Frühstadium der Osteoporose handelt ohne das Vorliegen von pathologischen Brüchen. Dann kann eine passager aufgetretene Störung der Knochenmineralisierung durch eine optimale Therapie mit ausreichend Vitamin D und Calciumzufuhr, ausreichend Bewegung und entsprechenden Medikamenten durchaus wieder in den Normalzustand zurückgeführt werden. Eine verallgemeinernde Aussage, ob eine Osteoporose heilbar ist oder nicht, kann man daher nicht treffen. Es gilt immer das individuelle Krankheitsbild je nach Stadium und vorliegenden Risikofaktoren zu beurteilen und anhand dieser Information zu entscheiden, ob die Osteoporose heilbar ist oder nicht.

Zusammenfassung

Bei einem gesunden Menschen stehen sich Knochenauf- und Abbau in einem harmonischen Gleichgewicht. Die bedeutet, dass sich genau so viel Knochen aufbaut, wie zuvor in irgendeiner Weise abgebaut wurde. Bei Osteoporose – Patienten ist dieses Gleichgewicht gestört.
Wird nun zu wenig Knochen aufgebaut, bzw. oder weicht der Grad des Knochenabbaus von der Norm ab, entsteht ein Substanzverlust, durch den der Knochen weniger belastbar und somit bruchanfälliger wird.

Durch diese Disharmonie im Gleichgewicht zwischen Knochenauf- und –abbau, in Kombination mit der Umstrukturierung der Knochensubstanz, kann der Patient in seiner Bewegungsfähigkeit beeinträchtigt werden.

Neben den generellen Einbußen im Bereich der Lebensqualität, hervorgerufen durch die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit, spielen in besonderer Weise die erhöhte Knochenbruchgefahr eine große Rolle. Weiterhin können sich andere Symptome einstellen, wie zum Beispiel:

  • Kreislaufprobleme,
  • eine generelle Verschlechterung des Allgemeindbefindens,
  • sowie psychische Belastungen einstellen.
Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.05.2007 - Letzte Änderung: 30.03.2024