Ein multiples Myelom, was auch synonym als Plasmozytom bezeichnet wird, ist eine bösartige Erkrankung (Tumor) der B - Lymphozyten, die zu den weißen Blutkörperchen gehören. Das Plasmozytom gehört nach Definition zu den Non-Hodgkin-Lymphomen mit niedriger Malignität (Bösärtigkeit) und zeichnet sich durch Bildung von fehlerhaften Immunglobulinen aus. Das Plasmozytom ist eine seltene Erkrankung.
Alle hier gegebenen Informationen sind nur allgemeiner Natur, eine Tumortherapie gehört immer in die Hand eines erfahrenen Onkologen!!!
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Ein multiples Myelom, was auch synonym als Plasmozytom bezeichnet wird, ist eine bösartige Erkrankung (Tumor) der B - Lymphozyten, die zu den weißen Blutkörperchen gehören..
Die B-Lymphozyten sind Bestandteil des menschlichen Abwehrsystems und kommen vorwiegend in den Lymphknoten und im Blut vor.
Das Plasmozytom gehört nach Definition zu den Non-Hodgkin-Lymphomen mit niedriger Malignität (Bösärtigkeit) und zeichnet sich durch Bildung von fehlerhaften Immunglobulinen aus.
Die Erkrankung Morbus Kahler wurde wie viele Erkrankungen nach Ihrem Entdecker, dem Wiener Arzt Otto Kahler benannt.
Medizinisch wird der Morbus Kahler auch Plasmozytom oder multiples Myelom genannt.
Dabei handelt es sich um eine bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen im Knochenmark, die im Fortschreiten der Erkrankung auch Organe außerhalb des Knochenmarks befallen kann. In diesem Fall spricht man von einem extramedullärem multiplen Myelom.
Plasmazellen gehören zur Gruppe der weißen Blutzellen, auch Leukozyten genannt. In unserem Köper gibt es verschiedene Arten von weißen Blutkörperchen, die alle damit beschäftigt sind Eindringlinge ( z.B. Viren und Bakterien) abzuwehren.
Plasmazellen bilden dabei die so genannten Immunglobuline, Stoffe die Bakterien und Viren markieren können, um Sie den körpereigenen Fresszellen kenntlich zu machen.
Beim multiplen Myelom wuchert meistens nur eine Art Plasmazellen (daher der Ausdruck: monoklonal = von einem einzigen Stamm ausgehend). Das bedeutet, dass zu einem Zeitpunkt eine Plasmazelle entartet und sich vermehrt. Es bildet also viele identische Abbildungen der eigenen Zelle.
Da es wichtig ist auf die vielen verschiedenen Angreifer des menschlichen Körpers reagieren zu können, benötigen wir viele verschiedene Plamazellen. Da monoklonale Plamazellen jedoch alle die gleichen Immunglobuline (Abwehreiweisse, z.T. defekt oder unvollständig) produziert, ist eine spezifische Abwehr nicht mehr möglich.
Die fehlerhaften Immunglobuline (Abwehreiweisse) werden auch als Paraproteine oder M-Proteine bezeichnet.
Dabei handelt es sich teilweise um unvollständige Eiweißketten, die im Blut mit Hilfe einer Elektrophorese nachgewiesen werden können. Diese Eiweißketten werden auch Bence Jones-Eiweiß oder Bence-Jones-Proteine genannt. Tumorformen, die diese Eiweiße bilden werden auch Leichtketten - Myelom genannt.
Besonders entartete Plasmozytom - Formen können kein Abwehreiweiß mehr produzieren. Es handelt sich um so genannte nicht-sezernierendes Myelom.
Das Plasmozytom setzt keine eigentlichen Metastasen. Tumorzellhaufen können innere Organe befallen. Wächst das multiple Myelom stark im Knochenmark, kann es zu Knochenauflösungen (Lyse) kommen. Dadurch wird der Knochen geschwächt und es kann zu so genannten pathologischen Frakturen kommen. Bei pathologischen Frakturen handelt es sich um Brüche, die durch das Tumorwachstum bedingt sind.
Insgesamt gesehen ist das Plasmozytom eine seltene Erkrankung. Die Inzidenz, also die Rate der Neuerkrankungen pro Jahr, beträgt ca. 3 pro 100.000 Einwohner. Männer erkranken etwas häufiger als Frauen.
Männer sind häufiger betroffen als Frauen, ein Vorkommen vor dem 60. Lebensjahr ist ungewöhnlich, jedoch möglich.
Wie oben bereits beschrieben, gehört das Plasmozytom / multiple Myelom zur Gruppe der niedrig malignen Non-Hodgkin-Lymphome. Niedrig maligne bedeutet: gering bösartig. Dies bezieht sich jedoch nicht auf die Prognose, sondern auf das Wachstumsverhalten.
Als Ursache wird die bösartige Entartung eines B - Lymphozyten angesehen. Diese Urzelle vermehrt sich im weiteren Verlauf unkontrolliert und stellt identische Duplikate der eigenen Zelle her. Diese genetische Verwandtschaft lässt sich im Blut nachweisen und wird für die Diagnosestellung durch Nachweis monoklonaler Antikörper genutzt.
Auch nach intensiver Forschung ist die Entwicklung des Plasmozytoms in allen Schritten noch nicht aufgeklärt.
Viele Blutkrebserkrankungen stehen im Zusammenhang mit Viruserkrankungen, Störung des Immunsystems oder Chemotherapie. Für das multiple Myelom konnte bisher kein Nachweis einer Beteiligung dieser Faktoren für die Entstehung nachgewiesen werden.
Eine vererbbare Komponente ist jedoch bekannt.
Es gibt keine spezifischen Symtome, die eine multiple Myelomerkrankung sicher anzeigen. Zu den allgemeinen Symtomen zählen:
Werden Eiweißketten produziert, können diese die Niere verstopfen. Folge kann ein Nierenversagen sein.
Durch die Überproduktion monoklonaler Antikörper können diese sich im gesamten Körper ablagern. So genanntes Amyloid kann in vielen Organen nachgewiesen werden. Dieses Amyloid verstopft unter anderem die Nierengänge und verhindert damit die Filtrationsfunktion.
In den meisten Fällen breite sich das Plasmozytom diffus im gesamten Knochenmark aus und ist daher überall mehr oder minder nachweisbar. In Bereichen hoher Aktivität werden auf dem Röntgenbild so genannte Osteolyseherde (Knochenfraß) sichtbar.
Eine Ausbreitung auf andere Organe ist selten. In den meisten Fällen werden Lymphknoten befallen.
Nachfolgend aufgelistet finden Sie häufige Probleme und Komplikationen, die bei Plasmozytomen / Multiplen Myelomen auftreten können:
Durch die medizinische Forschung und aufgrund von verbesserten Therapiemöglichkeiten hat sich die Prognose des Morbus Kahler in den letzten Jahren erheblich verbessert.
Trotzdem ist das Plasmozytom heutzutage bis auf wenige Ausnahmefälle nicht heilbar.
Die Zeit der beschwerde- und symptomfreien Monate und Jahre verlängert sich zusehends. Leider kommt es in fast allen Fällen zu einer erneuten Aktivität der Erkrankung und einem sogenannten Rückfall (Rezidiv).
Eine grundlegend neue Therapieform, die das Plasmozytom heilbar macht ist derzeit nicht absehbar. Trotzdem wird mit einer kontinuierlichen Verbesserung der Therapieoptionen eine Verlängerung der Überlebenszeit möglich werden.
In einigen Fällen kann ein Plasmozytom in eine akute Leukämie übergehen. Dies verschlechtert die allgemeine Prognose.
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