Medizinischer Rhabarber ist nicht in der Küche zuhause, sondern wird zur Abführung und Schleimlösung verwendet.
Knöterichgewächse
Chinesischer Rhabarber
Die Heimat des arzneilichen Rhabarbers ist China. Heute wird er auch in Europa kultiviert. Die größte Menge der Droge stammt allerdings von wild wachsenden 5 bis 10 Jahre alten Pflanzen.
Die Wurzel ist kräftig, mit zahlreichen Nebenwurzeln und Knollen versehen. Die Grundblätter wachsen als Blattrosette, lang gestielt und breit-herzförmig. Daraus wächst ein aufrechter Stängel, hohl, kahl oder auch steif behaart. Die Stängelblätter sind deutlich kleiner. Die kleinen weißlichen Blüten stehen in büschelförmigen Wickeln am Ende der Stängel. Daraus wachsen dreieckige Früchte die auch geflügelt sein können. Die Pflanze ähnelt unserem Gartenrhabarber durchaus.
Der Wurzelstock und die Wurzeln von mindestens 5 Jahre alten Pflanzen. Sie werden ausgegraben, gesäubert, in frischem Zustand geschält und anschließend schnell getrocknet.
Anthrachinone (Emodin, Rhein) und dessen Derivate, Gerbstoffe.
Die Droge wirkt schleimlösend und abführend. Man bereitet daraus Spezialpräparate und Extrakte. Sie wird auch heute noch gebraucht, wenn eine milde abführende Wirkung und weicher Stuhl erwünscht sind, zum Beispiel bei Hämorrhoiden. In Tees finden wir Rhabarberwurzel nur selten.
Das Mittel Rheum wird aus dem geschälten und getrockneten Wurzelstock hergestellt. Man verwendet es gerne in der Kinderheilkunde bei Durchfällen. Eine, eigentlich abführende Droge als stopfendes Mittel zu verwenden entspricht dem Heilprinzip der Homöopathie: „Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden“. Besonders während der Zahnungsphase, bei Sommerdurchfällen. Die Durchfälle sind übel riechend, sauer, schaumig. Sogar die Haut der Kinder riecht sauer. Die Kinder haben oft kolikartige Bauchschmerzen, sie sind sehr unruhig, jammern und weinen.
Bei Erwachsenen kann man Blähungen und Durchfälle ausgelöst durch Gärungsvorgänge günstig beeinflussen. Gebräuchlichste Potenzen sind die D2 und die D3.
Nebenwirkungen sind bei normaler Dosierung nicht zu befürchten. Es sei darauf hingewiesen, dass abführende Mittel grundsätzlich nicht zum Dauergebrauch geeignet sind.
Weiterführende Informationen finden Sie auf folgenden Seiten