Die monatliche Regelblutung der Frau wird eigentlich Menstruation genannt. Bei der Regelblutung wird Blut und Schleimhautgewebe der Gebärmutter abgestoßen. Die Regelblutung verläuft nach einem festgelegten Schema.
Menstruation (lat: mensis – der Monat, stratus- ausgestreut), Blutung, Regel, Monatsblutung, Monatsfluss, Zyklus, Tage, Periode, Menorrhö
Englisch: menstruation, menstrual period
Als Regelblutung bezeichnet man die durchschnittlich alle 28 Tage einsetzende und ca. 4 Tage dauernde weibliche Menstruation. Dabei wird neben Blut vor allem Schleimhaut ausgestoßen. Die durchschnittliche Blutmenge beträgt lediglich 65 ml.
Um die Entstehung der Regelblutung nachvollziehen zu können, hilft es den weiblichen Zyklus zu begreifen:
Mit Einsetzen der Pubertät, und damit der Geschlechtsreife, beginnt sich der weibliche Hormonhaushalt zu verändern. Im Gehirn werden Hormone freigesetzt, die im Eierstock (Ovar) bereits im Embryonalalter angelegte Eier stimulieren. Ein Ei, zusammen mit seiner Umhüllung Follikel genannt, reift dabei zum sogenannten dominanten (führenden) Follikel heran. Die Umhüllung des Eis produziert nun selbst ein weibliches Geschlechtshormon (Östrogen), das die Gebärmutterschleimhaut aufbaut und so auf eine Schwangerschaft vorbereiten soll. Diesen Abschnitt des weiblichen Zyklus bezeichnet man als Follikelphase (5. bis ca. 13. Tag des Zyklus).
Zusätzlich bewirkt das Hormon Östrogen über die Stimulation eines weiteren Hormons im Gehirn den Eisprung (Ovulation) (14. Tag des Zyklus).
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Das Ei ist nun aus seiner Umhüllung befreit und nimmt über die Eileiter seinen Weg zur Gebärmutter. Aus der im Eierstock zurückbleibenden Umhüllung entsteht der sogenannte Gelbkörper (corpus luteum). Dieser produziert das Gelbkörperhormon Progesteron, auch schwangerschaftserhaltendes Hormon genannt, weil es u.a. die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut und damit die Regelblutung verhindert. Man spricht hier von der Gelbkörperphase (15. bis 28. Tag des Zyklus).
Trifft das Ei nun aber auf seinem Weg auf kein Spermium und bleibt somit eine Schwangerschaft aus, degeneriert der Gelbkörper zum sogenannten corpus albicans. Dieser produziert keine Hormone mehr, so dass es in Folge zur Hormonentzugsblutung kommt, der Regelblutung (1. bis 4. Tag des Zyklus).
Dieser gesamte Zyklus dauert 25 bis 31 Tage. Dabei beginnt der Zyklus per Definition mit dem 1. Tag der Regelblutung, dem sich nach ca. 4 Tagen die Follikelphase anschließt. Diese Phase schwankt in ihrer Dauer individuell von Frau zu Frau sehr stark, wodurch die Zeitunterschiede in der Zykluslänge erklärt wären. Der anschließende Eisprung ereignet sich relativ regelmäßig 14 Tage vor Beginn des nächsten Zyklus. Diese Konstanz entsteht durch die letzte, zwischen Eisprung und Periode liegende Gelbkörperphase, die stets 14 Tage beträgt.
In Bezug auf den Hormonhaushalt dominiert das Östrogen zum Ende der ersten Zyklushälfte hin (in den Tagen vor dem Eisprung) und das Progesteron in der gesamten zweiten Zyklushälfte (Gelbkörperphase). Diese Hormonschwankungen können zyklusabhängige Beschwerden (s.u.) mit verursachen.
Die erste Regelblutung wird Menarche genannt. Nach den Wechseljahren (Menopause) sistieren die Blutungen.
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Die Dauer des weiblichen Zyklus kann von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein. Bei manchen Frauen dauert er nur 23 Tage, bei anderen sogar 35 Tage, an. Bei 5% der Frauen dauert der Regelzyklus sogar noch länger. Der durchschnittliche, normale Regelzyklus wird mit 28 Tagen angegeben, wobei Abweichungen von dieser Dauer keine Ausnahme und in der Regel nicht besorgniserregend sind.
Der Zyklus hat seinen ersten Tag mit Einsetzen der Regelblutung. Auch diese kann je nach Frau sehr unterschiedlich lange anhalten. Meistens dauert sie zwischen drei und sieben Tagen. Dabei verliert die Frau normalerweise zwischen 30 und 60 Milliliter Blut. Manche Frauen leiden jedoch unter sehr lang anhaltenden und heftigen Blutungen (Menorrhagie), die zum Teil sogar zu so ausgeprägten Blutverlusten führen, dass die Gesundheit der Frauen beeinträchtigt wird. In Extremfällen kann es zu Eisenmangel und Blutarmut kommen. In diesem Fall ist eine medizinische Therapie angezeigt.
Durch Hormonpräparate kann die Symptomatik in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden. Die Blutung, die bei Einnahme von Hormonpräparaten in der Einnahmepause auftritt, wird auch als Abbruchblutung bezeichnet, da sie nicht der eigentlichen Regelblutung entspricht. Sie ist lediglich eine Reaktion des Körpers auf den abfallenden Hormonspiegel. Vielen Frauen verschafft die Einnahme der Pille Erleichterung, da die Blutung weniger stark ausfällt und in vielen Fällen auch nicht so lange anhält. Häufig bessert sich auch die Schmerzsymptomatik während der Blutung, mit der viele Frauen im Vorfeld Probleme hatten.
Die Regelblutung verläuft nicht bei jeder Frau gleich, daher kann auch die Dauer der Blutung sehr variabel ausfallen. Manche Frauen klagen über sehr starke und lange Blutungen, andere Frauen hingegen zeigen sehr kurze Verläufe. Die Dauer ist sehr stark vom Hormonspiegel der Frau abhängig und wird daher indirekt durch alle Faktoren beeinflusst, die einen Einfluss auf den Hormonspiegel haben.
Viele Frauen empfinden eine kürzere Regelblutung als angenehmer und möchten daher ihre Regelblutung verkürzen. Vor allem Frauen mit einer sehr langen und starken Regelblutung fühlen sich durch diese eingeschränkt. Generell können regelmäßige Bewegung und ein gesunder Lebensstil dabei helfen, die Periodendauer zu stabilisieren.
Bei sehr starken Beschweren helfen letztendlich hormonelle Verhütungsmittel, wie die „Pille“, welche die Blutung oft erfolgreich verkürzen und stabilisieren. Bevor ein hormonelles Verhütungsmittel eingenommen wird, ist ein Gespräch mit einem erfahrenen Frauenarzt notwendig. Dieser kann nach der Anamnese und einer Untersuchung die Ursache für die lange Regelblutung feststellen, denn nicht bei jeder Ursache eignet sich ein hormonelles Verhütungsmittel als Maßnahme.
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Zur Hygiene stehen in erster Linie Binden, auch Vorlagen genannt, und Tampons zur Verfügung. Die Auswahl der passenden Artikel sollte sich an der persönlichen Blutungsstärke, Konstitution und Vorliebe orientieren.
Während Binden einfach in den Slip geklebt werden, müssen Tampons vaginal eingeführt werden. Dabei hilft ein sogenannter Rückholfaden, den Tampon wieder zu entfernen. Einen korrekt sitzenden Tampon sollte man nicht spüren. Ein Tamponwechsel sollte bei Nachgeben des Tampons bei Zug am Rückholfaden, spätestens jedoch nach acht Stunden gewechselt werden.
Oft kommt es vor, dass eine Regeblutung nicht in den individuellen Zeitplan passt. Dafür gibt es einige Methoden, die Regel zu verschieben:
Frauen, die ein Einphasenpräparat (alle Tabletten haben dieselbe Farbe) einnehmen, können einfach ihre Pille nach den üblichen 21 Tagen ohne Pause weiternehmen. Hierbei kann die Regel bis zu 3 Wochen verschoben werden, danach setzt die Blutung meist jedoch ein. Anstatt die zweite Packung komplett zu nehmen, kann die Pause auch durch die weitere Einnahme nur um so viele Tage nach hinten verschoben werden, wie auch die Regel nach hinten verschoben werden soll.
Auch eine Vorverlegung der Blutung ist möglich: Dafür sollte die Pilleneinnahme bis zu 5 Tage früher als sonst beendet werden. Die anschließende Pause sollte aber, wie üblich, 7 Tage nicht überschreiten. Wird die Pilleneinnahme um mehr als 5 Tage verkürzt, so muss mit der nächsten Einnahme nicht erst nach 7 Tagen Pause, sondern schon am ersten Tag der Regel begonnen werden. Andernfalls ist keine sichere Verhütung mehr gewährleistet.
Frauen, die ein Mehrphasenpräparat (Tabletten haben unterschiedliche Farben) einnehmen, sollten anders verfahren:
Der zuletzt eingenommenen Farbe der ersten Packung sollte dieselbe Farbe der 2. Packung folgen. Also z.B. zunächst die Einnahme der roten Tabletten der 1. Packung gefolgt von den roten der 2. Packung, anschließend die gelben der 1. Packung gefolgt von den gelben der 2. Packung und so weiter. Auch hier kann die Periode um bis zu 3 Wochen verschoben werden.
Obwohl man die Regelblutung mit Hilfe dieser hormonellen Präparate verschieben kann, sollte jedem bewusst sein, dass man dadurch massiv in den Hormonhaushalt des weiblichen Körpers eingreift. Deshalb sollte man von einem mehrfachen Nutzen dieser Methode absehen.
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Wenn die Regelblutung bereits eingesetzt hat, lässt diese sich nicht mehr stoppen. Es gibt allerdings Möglichkeiten, das Einsetzen der Regelblutung zu verhindern. Auch ein dauerhaftes Stoppen der Regelblutung, sodass diese auch in Zukunft nicht mehr auftritt, ist möglich.
Mit der Anti-Baby-Pille ist es möglich, die monatliche Regelblutung, wie oben aufgeführt, zu verschieben oder auch zu unterdrücken. Normalerweise wird die Pille über einen Zeitraum von 21 Tagen eingenommen, woraufhin die Einnahme für sieben Tage pausiert wird. So wird unter Pilleneinnahme der normale weibliche Zyklus simuliert. Innerhalb der sieben hormonfreien Tage setzt dann eine Abbruchblutung ein, die nicht der normalen Menstruation entspricht, sondern lediglich durch den plötzlichen Hormonmangel zustande kommt. Spätestens mit Anbruch des nächsten Tablettenblisters nach der einwöchigen Pause stoppt die Blutung wieder.
Prinzipiell besteht die Möglichkeit, die Einnahme der Pille ohne Pause fortzuführen. Da der Körper in diesem Fall kontinuierlich Hormone erhält, kommt es nicht zu der typischen Abbruchblutung. Bei manchen Frauen kann es jedoch zwischenzeitlich zu leichteren Schmierblutungen kommen, da sich der Körper an die kontinuierlichen Hormondosen gewöhnen muss. Ansonsten bleibt die Regelblutung komplett aus. Besteht der Wunsch, die Pille ohne Pause durchzunehmen, sollte dies zunächst mit dem Frauenarzt besprochen werden, um individuelle Risiken dieser Therapie abzuklären.
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Die sogenannte Endometriumablation wird zur Behandlung unregelmäßiger oder zu starker Regelblutungen eingesetzt, wenn diese hormonell nicht behandelbar sind. Dabei wird die Gebärmutterschleimhaut bis auf die Muskulatur abgetragen, sodass sie sich im Rahmen des Zyklus auch nicht mehr aufbauen kann. Der Eingriff kann mittels verschiedener Verfahren, beispielsweise einer Laser- oder Mikrowellenablation, durchgeführt werden.
Im Anschluss ist die Regelblutung entweder stark abgeschwächt oder aber sie tritt gar nicht mehr auf (etwa 40% der Patientinnen). Entsprechend führt dies zu einer Unfruchtbarkeit, sodass der Eingriff nur bei Frauen ohne Kinderwunsch durchzuführen ist. Auch eine bösartige Erkrankung der Gebärmutter muss im Vorfeld ausgeschlossen werden. Als Verhütungsmethode ist die Endometriumablation nicht geeignet, da die Schleimhaut nie zu 100% entfernt werden kann. Wird eine dauerhafte und komplette Blutungsfreiheit gewünscht, so empfiehlt es sich, die komplette Gebärmutter zu entfernen (Hysterektomie).
Wenn die Regelblutung ausbleibt, kann dies verschiedene Ursachen haben. Gerade zu Beginn der Regelblutung in der Pubertät kann der Zyklus noch sehr unregelmäßig sein, sodass die Regelblutung dort zunächst nicht in regelmäßigen Zeitabständen einsetzt. Dies ist kein Grund zur Sorge, da der Körper erst lernen muss den Hormonhaushalt zu regulieren. Mit der Zeit wird die Regelblutung dann regelmäßiger.
In der Schwangerschaft findet keine Regelblutung mehr statt. Die befruchtete Eizelle nistet sich in der Gebärmutter ein und entwickelt sich zum Embryo. Ein Teil der Plazenta, die das heranwachsende Kind versorgt, bildet bereits in der Frühphase der Schwangerschaft das beta-hCG, ein Hormon, welches für den Erhalt der Schwangerschaft unerlässlich ist. Es stimuliert die Eierstöcke zur Bildung von Progesteron, einem weiteren Hormon, das den Eisprung in der Folgezeit unterdrückt. Dementsprechend wird auch die Regelblutung verhindert, da diese sonst die Abstoßung der befruchteten Eizelle mit der Gebärmutterschleimhaut zur Folge hätte. Besonders zu Beginn der Schwangerschaft kann es jedoch zum Auftreten sogenannter Pseudomenstruationsblutungen kommen. Diese folgen weiterhin dem Rhythmus des normalen Regelzyklus, sind jedoch meist schwächer als gewohnt. Unter Umständen wird die Schwangerschaft dadurch erst spät erkannt.
Nach Beendigung der Schwangerschaft kann es einige Zeit dauern, bis der Körper den normalen Regelzyklus wieder eingestellt hat. Der Hormonhaushalt muss sich zunächst normalisieren. Im Anschluss tritt die Regelblutung wieder regelmäßig auf.
Manche Frauen leiden während der Schwangerschaft dennoch hin und wieder unter Blutungen. Direkt zu Beginn der Schwangerschaft kann es durch die Einnistung des befruchteten Eis in der Gebärmutter zu einer leichten Blutung, der sogenannten Einnistungsblutung, kommen. Sie dauert etwa ein bis zwei Tage an und stellt keine Gefahr dar. Auch in späteren Stadien können durch bestimmte Vorgänge in der Entwicklung des Kindes leichte Blutungen ausgelöst werden. Meist sind diese harmlos, sollten jedoch gynäkologisch abgeklärt werden. Da der Gebärmutterhals sehr empfindlich ist, kann auch dieser zu Beginn der Schwangerschaft häufiger leicht bluten.
Weitere Ursachen für Blutungen in der Schwangerschaft können auch Infektionen im Genitalbereich, sowie kleinere Verletzungen durch Geschlechtsverkehr sein. Sollten die Blutungen stark sein und durch Symptome, wie Unwohlsein, Bauchkrämpfe und Schmerzen begleitet werden, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Diese Anzeichen könnten auf eine drohende Fehlgeburt, eine Eileiterschwangerschaft oder eine Schädigung des Kindes oder der Plazenta hinweisen.
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Auch psychische Faktoren spielen für das reguläre Einsetzen der monatlichen Regelblutung eine große Rolle. Bei Stress, Krankheit, Schlafmangel und psychischen Problemen, Ängsten und Sorgen kann sich die Regelblutung um einige Tage verschieben oder sogar ganz ausbleiben.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist Untergewicht. Bei stark untergewichtigen Frauen kann es dazu kommen, dass die Regelblutung aussetzt. Der Körper verwendet seine verbliebenen Energiereserven dann für lebenswichtige Funktionen.
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Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel verwenden, können zu Beginn einen unregelmäßigen Zyklus haben. Bei der Einnahme der Hormonpräparate entspricht die einsetzende Blutung nicht der normalen Regelblutung. Dennoch beunruhigt es viele Frauen, wenn diese sogenannte Abbruchblutung nicht einsetzt. Nach einigen Monaten Einnahmezeit sollte der Zyklus unter der Pille regelmäßig sein. Wird das Präparat ohne Unterbrechung eingenommen, tritt ebenfalls keine Blutung auf. Nach Absetzen der Pille kann es einige Zeit dauern, bis sich der normale Zyklus wieder eingependelt hat. Ausbleibende oder unregelmäßige Blutungen sind in dieser Phase zunächst nicht besorgniserregend, sondern treten relativ häufig auf.
Mit Einsetzen der Wechseljahre verliert die Frau ihre Zeugungsfähigkeit. Entsprechend bleibt die Regelblutung irgendwann aus. Dies kündigt sich oft zunächst durch Zyklusunregelmäßigkeiten an, bis der Körper seinen Hormonhaushalt schließlich an die neue Situation angepasst hat. Die Frau bekommt ihre Regelblutung dann nicht mehr, da sie auch keinen monatlichen Eisprung mehr hat.
Letztlich kann ein Ausbleiben der Regelblutung auch auf einer Störung des Hormonhaushaltes beruhen. Liegen dort Regulationsstörungen in den Hormonregelkreisen, die für den Eisprung verantwortlich sind, vor, so kann es zu einem Ausbleiben der Regelblutung kommen. Bei längerem Ausbleiben der Blutung ohne ersichtlichen Grund sollte daher ein Arzt konsultiert werden. Auch eine Erkrankung der Eierstöcke, zum Beispiel eine Eierstockzyste oder eine bösartige Erkrankung der Eierstöcke (Ovarialkarzinom) kann das Ausbleiben der Regelblutung zur Folge haben. Eine gynäkologische Abklärung von Zyklusunregelmäßigkeiten ist daher in jedem Falle anzuraten.
Beeinträchtigungen des weiblichen Zyklus können zahlreiche Ursachen haben, die in jedem Fall abgeklärt werden sollten. Andernfalls drohen Komplikationen wie Unfruchtbarkeit oder das Übersehen schwerwiegender Grunderkrankungen- ganz abgesehen von dem großen Leidensdruck vieler Frauen.
Abnorm verändert können hier sowohl Blutungsdauer, Blutungsintensität als auch Blutungszeitpunkt sein. Eine Abschwächung in allen drei Kriterien sowie Zwischenblutungen sprechen am ehesten für eine hormonelle Störung. Je nach Indikation kommt für fast alle Blutungsstörungen eine Hormontherapie (z.B. die Pille) wirksam zum Einsatz. Besonders gefährlich sind nach den Wechseljahren erneut auftretende Blutungen. Sie können auf einen bösartigen Vorgang (Gebärmutterkrebs) hinweisen.
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Neben den hier aufgeführten Menstruationsbeschwerden erhalten sie detaillierte Informationen auf unserer Seite: Menstruationsstörungen
Hierunter versteht man einen Symptomkomplex, der in der 2. Zyklushälfte, also in den 2 Wochen vor der Periode, auftritt. Als Ursache wird unter anderem ein Hormonungleichgewicht angesehen, das zu folgenden Beschwerden führen kann:
Therapeutisch kommen Hormonpräparate in Form von der „Pille“ und Entwässerungsmittel zum Einsatz.
Unter anderem kann es auch zur Übelkeit kommen im Rahmen des prämenstruellen Syndroms. Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Prämenstruelles Syndrom und Übelkeit
Hierunter versteht man das Auftreten starker Schmerzen kurz vor der Periode sowie an den ersten beiden Tagen. Die Beschwerden zeigen sich besonders in Form von Unterleibskrämpfen, Schwindel und Übelkeit. Als Ursache kommen Fehlbildungen der Geschlechtsorgane sowie hormonelle und psychische Faktoren in Frage. Auch Erkrankungen der Geschlechtsorgane wie Entzündungen, Myome oder Endometriose können starke Beschwerden verursachen.
Therapeutisch kommen Schmerzmittel, krampflösende Medikamente oder auch eine Hormonbehandlung (beispielsweise in Form der Pille) in Betracht.
Auch Eigenmaßnahmen, wie der Einsatz von Wärmflasche oder das Ausüben bestimmter Übungen, können Abhilfe verschaffen.
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Die Regelblutung kann sehr individuell verlaufen und ist daher nicht bei jeder Frau gleich. Einen Einfluss auf ihren Verlauf hat vor allem der Hormonspiegel der Frau, welcher durch Faktoren wie unter anderem die Ernährung, körperliche Anstrengung, Stress, Leistungssport und Medikamente, die eingenommen werden, beeinflusst werden kann. Auch die Farbe der Regelblutung kann aus verschiedenen Gründen variieren. Dabei kann die Farbe der Regelblutung auch Rückschlüsse auf die zugrundeliegende Ursache, wie beispielsweise blutende Myome, ermöglichen.
Normalerweise ist die Farbe der Regelblutung ein mittlerer Rotton. Dieser kann jedoch innerhalb der Regelblutung variieren und muss nicht immer exakt dieselbe Farbnuance zeigen.
Eine eher dunkelrote Färbung ist ebenfalls möglich und kann auf einen hohen Östrogenspiegel hinweisen. Meistens ist die Blutung dann auch eher dickflüssig. Der hohe Östrogenspiegel sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut wächst. Wenn diese dann bei der Regelblutung abgestoßen wird, verursacht sie dunkle, satte Blutungen.
Ein weiterer Grund für solch eine dunkle Regelblutung können blutende Myome sein, die sehr häufig bei jungen Frauen zu finden sind.
Hellere Blutungen zeigen sich beispielsweise bei Leistungssportlerinnen, die einen eher niedrigeren Östrogenspiegel haben. Auch in Hungerphasen oder bei Patientinnen mit einer Magersucht oder einem starken Untergewicht, neigt die Regelblutung dazu eine sehr helle, blasse Farbe wie etwa ein helles Rosa oder ein ganz helles Rot zu zeigen. Auch eine hellbraune bis dunkelbraune Färbung ist durchaus normal.
Viele Frauen bemerken gerade am Ende ihrer Periode eine eher braune Färbung. Da gegen Ende der Regelblutung kaum noch Gebärmutterschleimhaut und oftmals nur noch geronnenes Blut abgestoßen wird, erscheint die Farbe eher braun bis dunkelbraun. Auch Schmierblutungen und Zwischenblutungen sind oftmals dunkelbraun, diese gehören jedoch streng genommen nicht zur Regelblutung.
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