Als Schmierblutungen werden schwache vaginale Blutungen bezeichnet, die sowohl natürlicherweise als auch in Verbindung mit Krankheiten auftreten können. Optisch ähneln sie einem bräunlichen Ausfluss.
Schmierblutungen werden in der medizinischen Fachsprache auch als Spotting bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Sammelbegriff für schwache vaginale Blutungen der Frau, die bei den unterschiedlichsten Erkrankungen und Störungen auftreten können. Hinter einer Schmierblutung muss sich jedoch nicht zwangsweise eine Krankheit verbergen, sie kann auch natürlicherweise vorkommen. Ein Beispiel dafür ist die Ovulationsblutung, auch Mittelblutung genannt, die in der Mitte des Zyklus beim Eisprung auftritt und mit einem Mittelschmerz einhergehen kann.
Der Begriff Schmierblutung ist nicht mit der Zwischenblutung (Metrorrhagie) gleichzusetzen. Eine Schmierblutung kann jedoch auch als Zwischenblutung außerhalb der Menstruationsphase auftreten. Die Schmierblutung gleicht einem bräunlichen Ausfluss und sieht im Grunde gar nicht wie eine typische Blutung aus. Es gibt zyklusabhängige und zyklusunabhängige Schmierblutungen. Auch in der Schwangerschaft können Schmierblutungen auftreten. Eine sehr schwache Periode (Hypomenorrhoe) äußert sich ebenfalls als bräunliche Schmierblutung.
Die Ursachen für eine Schmierblutung sind sehr vielfältig. Es können unterschiedliche Gruppen von Schmierblutungen unterschieden werden, wobei die Einteilung nach verschiedenen Kriterien vorgenommen werden kann. Vereinfacht gesagt werden hormonelle, organische und mechanische Schmierblutungen voneinander unterschieden. Je nachdem, ob die Blutung vom weiblichen Zyklus abhängig ist oder nicht, werden die Ursachen weiterhin als zyklusabhängig oder zyklusunabhängig bezeichnet.
Eine wichtige Ursache für eine zyklusabhängige Schmierblutung ist die sogenannte Gelbkörperschwäche (Corpus-luteum-Insuffizienz). Sie führt zu Blutungen, die etwa 2 bis 3 Tage vor der eigentlichen Periodenblutung auftreten (prämenstruell). Der Gelbkörper ist ein wichtiger Bestandteil des weiblichen Zyklus und produziert zu Beginn einer Schwangerschaft das Hormon Progesteron. Aufgrund einer Störung reift der Gelbkörper bei der Gelbkörperschwäche nicht ausreichend aus und bildet in der zweiten Zyklushälfte nicht genug Progesteron. Dadurch wird die Schleimhaut der Gebärmutter nicht genügend aufgebaut und es tritt eine verfrühte Schmierblutung auf.
Eine weitere Ursache für eine Vorblutung ist die Ovulationsblutung, die auch Mittelblutung genannt wird. Sie tritt nach dem Eisprung auf und kommt durch den natürlichen Östrogenabfall in dieser Zyklusphase zustande. Es handelt sich quasi um eine kleine Hormonentzugsblutung. Sie kann begleitet sein von einem ziehenden Unterleibsschmerz, der vielen Frauen als Mittelschmerz bekannt ist.
Auch nach der Periode (postmenstruell) können Schmierblutungen auftreten. Meist sind leichte hormonelle Schwankungen, beispielsweise bei einer Gelbkörperschwäche, dafür verantwortlich. Als organische Ursache für eine zyklusabhängige Schmierblutung kommt eine Endometriose in Frage. Weiterhin können hormonelle Verhütungsmittel oder Hormonbehandlungen als Nebenwirkung zu Schmierblutungen führen. Nach einer Geburt oder in der Stillperiode sind zyklusabhängige Schmierblutungen ebenfalls keine Seltenheit. Dies ist dem Hormonhaushalt zu verdanken, der erst wieder seine natürliche Balance finden muss.
Wichtige Ursachen für zyklusunabhängige Schmierblutungen sind diverse Tumore des weiblichen Genitaltraktes, wie Gebärmutterkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Vulva- und Vaginalkarzinome (eher selten). Abgesehen von diesen bösartigen Tumoren sind auch gutartige Tumore wie Polypen und Myome mögliche Blutungsquellen. Sie können unter anderem bei mechanischer Reizung (bspw. beim Geschlechtsverkehr) bluten.
Blutungen, die durch die mechanische Reizung beim Geschlechtsverkehr entstehen, nennt man auch Kontaktblutungen. Im chronischen Stadium können auch bei Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) oder der Eierstöcke (Adnexitis) Schmierblutungen auftreten. Auch Scheidenentzündungen können Schmierblutungen zur Folge haben.
Darüber hinaus ist die sogenannte Portioektopie eine mögliche Ursache für eine Kontaktblutung beim Geschlechtsverkehr. Nach einer Operation im weiblichen Genitaltrakt oder einer Ausschabung der Gebärmutter sind ebenfalls Schmierblutungen möglich.
In der Schwangerschaft nehmen Schmierblutungen eine Sonderstellung ein. Sie sind häufig harmlos und hormonellen Ursachen zuzuordnen, können jedoch auch ein Zeichen für eine drohende und bereits beginnende Fehlgeburt sein.
Ein hohes Stresslevel kann zu Zyklusunregelmäßigkeiten und Schmierblutungen führen. Insbesondere wenn der Stress mit einem ungesunden Essverhalten einhergeht sind sehr schwache Periodenblutungen, die wie Schmierblutungen aussehen keine Seltenheit. Mit einem ungesunden Essverhalten ist eine Unterernährung gemeint. Dadurch entstehen hormonelle Schwankungen, die sich letztendlich auf die Periode auswirken.
Die begleitenden Symptome einer Schmierblutung sind sehr vielfältig, da sich die verschiedensten Ursachen hinter einer solchen Blutung verbergen können. Es ist daher unmöglich Begleitsymptome einer Schmierblutung zu verallgemeinern.
Entzündungen des weiblichen Genitaltraktes können Symptome wie Fieber, Schmerzen oder sogar Übelkeit hervorrufen.
Bösartige Tumore, die ebenfalls mit Schmierblutungen einhergehen, können ein buntes Bild an Symptomen zeigen oder sogar symptomlos sein. Mögliche Begleitsymptome sind Schmerzen im Unterbauch, Knochenschmerz bei Metastasierung, Nachtschweiß, Fieber oder sogar Atemnot (Lungenmetastasen), um eine kleine Auswahl zu nennen.
Viele Schmierblutungen, insbesondere harmlose Blutungen im Rahmen hormoneller Schwankungen, sind symptomfrei und gehen höchstens mit leichten Unterleibsschmerzen einher. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) sind ein klassisches Begleitsymptom einer Endometriose.
Die Dauer einer Schmierblutung ist abhängig von der Ursache. Daher kann man keine allgemeine Dauer angeben.
Meistens dauern Schmierblutungen nur wenige Tage an. Das ist beispielsweise bei Vorblutungen aufgrund einer Gelbkörperschwäche der Fall.
Schmierblutungen nach dem Geschlechtsverkehr dauern meist nur wenige Stunden an und stoppen spontan.
Eine Eisprungblutung dauert meist ebenfalls nicht länger als einen Tag.
In manchen Fällen können Schmierblutungen mit oder ohne Unterbrechungen jedoch mehrere Tage oder sogar Wochen anhalten. Das ist zwar sehr selten, aber durchaus möglich. Insbesondere in solch einem Fall sollte ein Arztbesuch erfolgen, um die Ursache zu klären. Es können sowohl gutartige als auch bösartige Ursachen in Betracht kommen.
Unterleibsschmerzen sind ein typisches Begleitsymptom einiger Schmierblutungen. Sie treten beispielsweise bei der Ovulationsblutung in Form des sogenannten Mittelschmerzes auf. Begleitend können sie jedoch auch bei anderen hormonellen, zyklusabhängigen Schmierblutungen auftreten.
Auch eine Endometriose geht häufig mit Unterleibsschmerzen einher. In diesem Falle handelt es sich oft einen sogenannten zyklusabhängigen Crescendo-Schmerz. Der Schmerz beginnt meist einige Tage vor der Periode und lässt beim Eintreten der eigentlichen Periode nach. Weitere Ursachen für Schmierblutungen mit Unterleibsschmerzen sind Myome, in seltenen Fällen Tumore oder eine Fehlgeburt in der Schwangerschaft.
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Schmierblutungen, die vor der Periode auftreten, bezeichnet man auch als prämenstruelle Schmierblutungen oder Vorblutungen.
Die wohl häufigste Ursache für eine solche Vorblutung ist eine Gelbkörperschwäche (Corpus-luteum-Insuffizienz). Aufgrund hormoneller Störungen reift der Gelbkörper in der zweiten Zyklushälfte nicht richtig aus und produziert nicht genügend Progesteron. Dadurch kommt es zu einer Schmierblutung etwa 2 Tage vor Beginn der eigentlichen Periode.
Auch die sogenannte Ovulationsblutung oder Eisprungblutung ist eine prämenstruelle Schmierblutung. Sie kann von einem ziehenden Unterleibsschmerz begleitet sein, welchen man als Mittelschmerz bezeichnet.
Statt der Periodenblutung können in manchen Fällen auch nur Schmierblutungen auftreten. Das Ausbleiben der Periodenblutung und gleichzeitige Auftreten einer Schmierblutung kann eine Schwangerschaft anzeigen. Wenn Sie eine Schwangerschaft nicht sicher ausschließen können, sollte ein Schwangerschaftstest in so einem Falle erfolgen.
Weiterhin sind hormonelle Verhütungsmittel in einigen Fällen die Ursache. Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille führen dazu, dass keine echte Periodenblutung, sondern eine Hormonentzugsblutung auftritt. Diese ist häufig so leicht, dass sie wie eine Schmierblutung aussieht.
Auch eine von Natur aus sehr schwache Periode kann wie eine Schmierblutung aussehen. Solch einer schwachen Periode kann beispielsweise eine Essstörung oder eine chronische Entzündung der Gebärmutterschleimhaut zugrundeliegen.
Schmierblutungen, welche nach der Periode auftreten, werden als sogenannte postmenstruelle Blutungen oder Nachblutungen bezeichnet. Die Ursachen für solche Schmierblutungen sind sehr vielfältig. Hormonelle Schwankungen und Zyklusunregelmäßigkeiten, hormonelle Verhütungsmittel oder Hormonbehandlungen können Nachblutungen verursachen.
Es kommen jedoch auch eine Reihe organischer Ursachen wie Myome, Endometriosen, Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut oder Polypen in Frage. In seltenen Fällen sind auch Krebserkrankungen des weiblichen Genitaltraktes mögliche Ursachen für eine Nachblutung.
Unmittelbar nach dem Eisprung kann eine sogenannte Ovulationsblutung auftreten. Diese ist durch den natürlichen Östrogenabfall nach dem Eisprung in der zweiten Zyklushälfte zu begründen. Es handelt sich also um eine leichte Hormonentzugsblutung. Sie kann mit einem ziehenden Unterbauchschmerz einhergehen, der als Mittelschmerz bekannt ist. Dadurch bemerken einige Frauen ihren Eisprung. Die Eisprungblutung ist keine Krankheit, sondern ganz natürlich.
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In der Frühschwangerschaft sind Schmierblutungen keine Seltenheit. Gerade in den ersten Schwangerschaftswochen sind wiederholte Schmierblutungen häufig und meist kein Grund zur Besorgnis. Meist sind hormonelle Schwankungen zu Beginn der Schwangerschaft für die Blutungen verantwortlich. Diese treten dann oft zu dem Zeitpunkt auf, an dem normalerweise die Periode aufgetreten wäre. Dennoch sollte immer, auch wenn die Blutung schnell vergeht, ein Besuch beim Frauenarzt erfolgen, um gefährliche Ursachen auszuschließen.
Unmittelbar nach der Einnistung der befruchteten Eizelle kann eine kurze Schmierblutung in Form einer Einnistungsblutung erfolgen. Diese Blutung ist ganz natürlich und kein Grund zur Sorge.
Eine weitere Ursache für eine frühe Schmierblutung ist eine Fehlgeburt. Diese ist im ersten Trimenon leider nicht allzu selten.
Weiterhin ist eine sogenannte Blasenmole eine mögliche Ursache für eine Schmierblutung in der Frühschwangerschaft. Aufgrund eines seltenen Fehlers in der befruchteten Eizelle entwickelt sich nur ein Teil der Plazenta und kein Embryo. Diese Blasenmole führt zu unterschiedlich starken Schmierblutungen im ersten Trimenon.
Trotz der Pille – in manchen Fällen sogar wegen der Pille – können Schmierblutungen auftreten. Die Pille ist ein hormonelles Verhütungsmittel, das bei vielen Frauen zu stabilen Zyklen mit einer regelmäßigen Hormonentzugsblutung in der 7-tägigen Pillenpause führt. Viele Frauen beklagen jedoch auch Schmierblutungen, die unterschiedlich stark und zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Zyklus auftreten können. Ursächlich sind meist hormonelle Schwankungen. Oft hilft es, einige Monate der Einnahme abzuwarten, bis sich der Zyklus stabilisiert. In einigen Fällen hilft es auch, auf eine andere Pille oder ein anderes Verhütungsmittel umzusteigen. In der Regel findet sich eine geeignete Pille, die gut verträglich ist. Selbstverständlich können Schmierblutungen auch ganz unabhängig von der Pille aufgrund anderer Ursachen auftreten.
Die Wechseljahre stellen für die Frau geradezu eine hormonelle Achterbahnfahrt dar. Der Körper stellt seinen Hormonhaushalt um und das führt bei vielen Frauen zu den verschiedensten Beschwerden. Eine mögliche Folge sind Schmierblutungen unterschiedlicher Intensität und Dauer. Meist handelt es sich um sehr schwache unregelmäßige Periodenblutungen, die wie Schmierblutungen aussehen.
In den Wechseljahren können Schmierblutungen jedoch auch andere Ursachen haben, die nicht unbedingt mit der hormonellen Umstellung des Zyklus zu tun haben. Gefürchtet sind besonders bösartige Erkrankungen des weiblichen Genitaltraktes, die im höheren Alter gehäuft auftreten. Diese Erkrankungen sind zwar häufiger im höheren Alter anzutreffen, sie sind aber insgesamt dennoch selten. Dazu gehört beispielsweise das Endometriumkarzinom.
Der vaginale Geschlechtsverkehr führt logischerweise zu einer mechanischen Reizung im weiblichen Genitaltrakt. Im Allgemeinen sollten dabei keine Blutungen auftreten. Verschiedene Erkrankungen können jedoch zu Schmierblutungen beim Geschlechtsverkehr führen. Diese bezeichnet man auch als Kontaktblutungen. Sie sind meistens harmlos, werden jedoch verständlicherweise als störend empfunden. Wiederholte Kontaktblutungen hingegen sollten ärztlich abgeklärt werden.
Die wohl gängigste Ursache für Kontaktblutungen sind starke mechanische Beanspruchungen während des Verkehrs. Diese können durch besondere Positionen, Praktiken oder auch durch eine vaginale Trockenheit bedingt sein. Als Ursachen kommen unter anderem die Endometriose, die Portioektopie oder das Endometriumkarzinom in Frage. Auch der Gebärmutterhalskrebs kann mit Kontaktblutungen nach dem Geschlechtsverkehr einhergehen.
Weiterhin werden manche Infektionen des weiblichen Genitaltraktes von Kontaktblutungen begleitet. Während einer Schwangerschaft sind Schmierblutungen nach dem Geschlechtsverkehr ebenfalls keine Seltenheit. Die Ursache ist jedoch oft harmlos. Meistens wird sie durch die erhöhte Empfindlichkeit des Muttermundes verursacht.
Die Spirale ist ein gängiges Verhütungsmittel, das sowohl Vor- als auch Nachteile aufweist. Eine mögliche Begleiterscheinung hormoneller Spiralen sind Schmierblutungen. Sie sind unbedenklich, werden jedoch oft als sehr störend empfunden. Schmierblutungen können auch bei anderen hormonellen Verhütungsmitteln auftreten und sich normalisieren, wenn sich der Hormonspiegel erst einmal eingependelt hat. Sollte das nicht der Fall sein, kann man über einen Wechsel des Verhütungsmittels nachdenken. Auch das Einsetzen der Spirale kann leichte Schmierblutungen verursachen.
Die Ausschabung, auch Kürettage genannt, ist ein häufiger gynäkologischer Eingriff, der aus verschiedenen Gründen durchgeführt wird. Sie wird sowohl zu diagnostischen Zwecken, beispielsweise bei Verdacht auf Krebs, als auch zur Therapie angewendet. Ein häufiger Grund ist eine Fehlgeburt oder ein Fruchttod. Weiterhin wird bei einem Schwangerschaftsabbruch eine Ausschabung durchgeführt. Nach einer Ausschabung sind leichte Schmierblutungen normal. Durch die mechanische Reizung der Gebärmutterschleimhaut sind kleine Blutungen nicht vermeidbar. Starke Blutungen hingegen sind eine Komplikation und sollten nicht auftreten.
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