Auslöser der Adnexitis sind Bakterien. Die Adnexitis gehört zu den ernsten Erkrankungen der Gynäkologie. Einen nachweislich schützenden Effekt vor Adnexitis hat die Verwendung von Kondomen

Adnexitis

Synonyme im weiteren Sinne

Entzündung der Gebärmutteranhängsel wie Eierstock und Eileiter
Eileiterentzündung, Eierstockentzündung
Englisch: adnexitis

Definition Adnexitis

Die Aufgabe der Gebärmutteranhängsel besteht darin das befruchtungsfähige Ei reifen zulassen (Eierstock) und anschließend in die Gebärmutter zu transportieren, was über den Weg des Eileiters geschieht.
Mit dem Begriff der Adnexitis wird nun die Entzündung des Eierstocks (Ovar) und des Eileiters (Tuba uterina) beschrieben.

Natürlich können beide Organe, Eierstöcke (Ovar) und Eileiter (Tuba uterina), auch getrennt von einander entzündet sein. Allerdings kommt eine solche isolierte Entzündung extrem selten vor, da die Erreger meist über den Eileiter zum Eierstock gelangen und sich somit die Entzündung auf beide Organe ausbreitet. Es befindet sich sowohl rechts wie auch links der Gebärmutter je ein Eileiter und ein Eierstock, so dass die Adnexitis sowohl einseitig wie auch zweiseitig auftreten kann.
Die Entzündung führt zu Schmerzen in den Eierstöcken, diese können aber auch viele andere Ursachen haben und treten gehäuft in der Schwangerschaft auf. Zu diesem Thema können Sie mehr unter Schmerzen der Eierstöcke in der Schwangerschaft lesen.

Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) prägte einen international anerkannten Sammelbegriff, der verschiedene chronische und akute Entzündungen im Becken einschließt. Pelvic inflammatory disease (PID) lautet der Sammelbegriff und beinhaltet die Entzündung des Eileiters (Salpingitis = Eileiterentzündung), die Entzündung des Eierstocks (Salpingoophoritis = Eierstockentzündung) sowie als Komplikationen die Entzündung des Bauchfells (Pelveoperitonitis = Bauchfellentzündung) und die Entzündung der Aufhängebänder der Gebärmutter (Parametritis).

Die Adnexitis gehört zu den ernsten gynäkologischen Erkrankungen. Es kann auch trotz erfolgter Behandlung zu chronischen Verläufen oder Spätfolgen, wie Verwachsungen (Adhäsionen), einer Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (Extraunteringravidität, wie eine Eileiterschwangerschaft) oder Unfruchtbarkeit (Sterilität) kommen.

  1. Gebärmutter -
    Uterus
  2. Gebärmutterkuppe -
    Fundus uteri
  3. Gebärmutterschleimhaut -
    Tunica mucosa
  4. Gebärmutterhöhle -
    Cavitas uteri
  5. Bauchfellüberzug -
    Tunica serosa
  6. Muttermund -
    Ostium uteri
  7. Gebärmutterkörper -
    Corpus uteri
  8. Gebärmutterenge -
    Isthmus uteri
  9. Scheide - Vagina
  10. Gebärmutterhals - Cervix uteri
  11. Eierstock - Ovarium
  12. Eileiter - Tuba uterina

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Epidemiologie

Eine akute Entzündung des Eierstocks tritt bei jungen Frauen auf, welche nicht schwanger aber sexuell aktiv sind.
Gerade Frauen, deren Zahl an verschiedenen Geschlechtspartnern hoch ist, deren sexuelle Aktivität früh begann und deren Hygiene unzureichend ist, weisen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko auf.
Jährlich erkranken etwa von 1000 Frauen 11 – 13 neu, wobei die Neuerkrankungen vor allem bei Patientinnen zwischen 16 und 20 Jahren zu finden sind.

Ursache

Die Auslöser der Adnexitis sind in den meisten Fällen Bakterien. Diese gelangen entweder von den unteren Geschlechtsorganen über die Scheide und die Gebärmutter hinauf zu den Eileitern und den Eierstöcken. Dieser Infektionsweg ist für Bakterien nur dann durchlässig, wenn die normalen Schutzbarrieren, wie der geschlossene Muttermund, aufgehoben sind. Dies ist zum Beispiel während der Monatsblutung (Menstruation), nach Geburten oder Fehlgeburten sowie nach Eingriffen über die Scheide der Fall, wie etwa das Einsetzen der Spirale oder eine Ausschabung der Gebärmutter. Diese Form der von unten aufsteigenden (aszendierenden) Entzündung findet man fast ausschließlich bei geschlechtsreifen und sexuell aktiven Frauen.

Eine weitere Möglichkeit der Entzündungsausbreitung besteht im Absteigen (deszendierende Infektion) der Bakterien aus den Bauchorganen. Ist ein benachbartes Bauchorgan entzündet gelangen die Bakterien direkt an den Eileiter oder Eierstock und verursachen dort eine Adnexitis oder aber die Bakterien werden über die Lymphwege zu den Organen gebracht und lösen als Folge eine Adnexitis aus
Tritt nach einer Bauchoperation wie der Entfernung des Blinddarms bei einer Blinddarmentzündung (Appendektomie) ein Infekt im Operationsgebiet auf, so können auch die hier eingedrungen Bakterien zu einer Adnexitis führen.

Als auslösende Bakterien sind in mehr als 75% der Fälle Chlamydien, Gonokokken (Tripper-Erreger) und Mykoplasmen bekannt. Sehr selten kann die Infektion auch von einer Tuberkulose herstammen.

Symptome einer Adnexitis

Bei einer Adnexitis handelt es sich um eine Entzündung der Eierstöcke und Eileiter. Eine Adnexitis kann sich in unterschiedlich ausprägen. Es gibt milde und symptomlose Formen, aber auch schwerwiegende Verläufe mit sehr starken Symptomen. Am häufigsten sind einseitige Unterbauchschmerzen, die auch durch Druck auslösbar sein können. Die Schmerzen können auch plötzlich und heftig beginnen. Manchmal ist auch eine feste Struktur im Unterbauch zu fühlen. Bei einer Entzündung kann auch eine erhöhte Temperatur oder Fieber hinzukommen.

Lesen Sie mehr zu den Themen: Eileiterentzündung und Symptome einer Eileiterentzündung

Weitere häufige Symptome einer Adnexitis können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, aber auch Verstopfungen sein. Des Weiteren kann es aufgrund der Nähe, zu Beschwerden beim Wasserlassen (Dysurie) und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) kommen. Teilweise kann es zu Zwischenblutungen, einer verlängerten Monatsblutung und eitrigen Ausfluss kommen. Bei einer starken Adnexitis kann sich die Entzündung auf umliegendes Gewebe und andere benachbarte Organe ausbreiten. Dies kann bei kleinen Erschütterungen und Bewegungen zu heftigen Schmerzen der Bauchdecke führen. Bei Fieber in Kombination mit starken Unterbauchschmerzen, Blutungen oder eitrigem Ausfluss sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegende Verläufe und Komplikationen zu vermeiden. Die Smyptome einer Adnexitis können bei einer Eileiterschwangerschaft ähnlich sein. Dabei besteht die Gefahr, dass der Eileiter zerreißt, deshalb ist eine schnelle Abklärung der Symptome wichtig.

Viel umfangreiche Informationen zu den Symptomem finden Sie unter unserem Thema: Symptome eine Adnexitis

Diagnose

Um den Verdacht einer Adnexitis zu erhärten, fragt der Arzt nach den letzten Eingriffen im Bereich des Unterbauchs und wie diese zeitlich mit der Monatsblutung zusammenhingen. Durch einen Abstrich aus der Scheide oder des Gebärmutterhalses können die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) bestimmt werden, welche in erhöhter Anzahl auf eine Entzündung hinweisen. Meist wird außerdem noch Blut abgenommen um auch hier die Anzeichen einer Entzündung festzustellen.
Ansonsten kann der Arzt (in der Regel ein Facharzt für Gynäkologie) durch Tasten einen Schmerz des Gebärmutterhalses auslösen oder eventuell im fortgeschrittenen Stadium den angeschwollenen Eileiter spüren.
Schmerzen im Bereich der Eierstöcke können neben der Adnexitis auch durch Ovarialvenenthrombosen und Stieldrehungen hervorgerufen werden.

Mit Hilfe des Ultraschallgerätes lassen sich Flüssigkeitsansammlungen, Verdickungen sowie vergrößerte Eierstöcke gut darstellen und deren Größe und Ausmaß bestimmen.

Kann durch diese Untersuchungsmethoden die Diagnose noch nicht ausreichend gesichert werden oder ist durch die Therapie bisher kein Erfolg zu verzeichnen, so kann eine so genannte Pelviskopie (endoskopische Untersuchung des Beckenraums) unter Narkose von Nöten sein. Diese Untersuchung stellt die einzige Methode dar, um eine Adnexitis durch den Blick auf den Entzündungsherd sicher zu diagnostizieren. Außerdem kann innerhalb dieses Eingriffes direkt ein Abstrich der Infektion abgenommen werden, so dass daraus die Erreger bestimmt werden und passende Therapie begonnen werden kann. Auch können unter diesem Eingriff schon mögliche vorangegangene Verwachsungen gelöst werden.

Adnexitis acuta

Die akute Entzündung des Eileiters (Tuba uterina) und/oder des Eierstocks (Ovar) wird Adnexitis acuta genannt und ist durch plötzlich einsetzende heftige Unterbauchschmerzen gekennzeichnet.
Diese Schmerzen können von einseitiger oder beidseitiger Natur sein, da auch die Entzündung entweder einseitig oder beidseitig auftreten kann. Zusätzlich können Erbrechen, Fieber und Anzeichen eines Darmverschlusses (Ileus-Symptomatik) hinzutreten.
Die akute Adnexitis kann einen medizinischen Notfall in Form eines sogenannten akuten Abdomens hervorrufen und sollte daher rasch erkannt und therapiert werden. Zusätzlich kann bei einer akuten Adnexitis, welche durch bestimmte Erreger (Chlamydien) hervorgerufen wurde, eine zusätzliche Leberentzündung (Fritz-Hugh-Curtis-Syndrom) mit rechtsseitigen Oberbauchschmerzen und einer Erhöhung der Leberwerte auftreten.

Falls die akute Adnexitis nicht frühzeitig und adäquat behandelt wird, kann sie in eine sogenannte chronische Adnexitis übergehen. Diese bereitet den meisten Patientinnen ihr Leben lang Beschwerden, jedoch sind sie weitaus geringer ausgeprägt und seltener.
Ursachen für eine Adnexitis Acuta liegen meist bei aufsteigenden (aszendierende) Keimen, welche v.a. bei sexuell aktiven Frauen durch die Scheide eintreten und dann Richtung Eileiter und Eierstöcke wandern. Nur selten finden sich absteigende (deszendierende) Infektionen, welche von einer Blinddarmentzündung (Appendizitis), Bauchfellentzündung (Peritonitis) oder einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie z.B. dem Morbus Crohn ausgehen.

In den meisten Fällen sind die Erreger sogenannte Chlamydien (ca. 26%) oder die Gonorrhoe verursachende Bakterien (Neisseria gonorrhoe) (ca. 29%), allerdings kommen noch viele weitere Erreger in Frage.

Die Adnexitis acuta bedarf einer zügigeren und invasiveren Diagnostik als die dies bei der chronischen Adnexitis der Fall wäre. Falls sich keine Ursache durch die klinische Untersuchung in Form einer Tastuntersuchung, durch die sogenannte Spekulumeinstellung samt mikrobiologischer Abstriche und durch die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) finden lässt, kommt die Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder die sogenannte Pelviskopie (Beckenspiegelung) mit mikrobiologischen Abstrichen frühzeitiger als diagnostisches Verfahren zum Einsatz.

Ist die Diagnose gesichert, sollte möglichst früh mit einer antibiotischen Behandlung begonnen werden, welche sich gezielt gegen den verursachenden Keim richten sollte. Daneben sind bei einigen Patientinnen auch operative Eingriffe von Nöten, um Eiteransammlungen (Abszesse) zu entlasten.
Zusätzlich können zur Schmerzstillung Schmerzmedikamente verabreicht werden.
In der Regel bedarf die Adnexitis acuta einer stationären Aufnahme.

Unfruchtbarkeit durch eine Adnexitis

Eine Adnexitis kann auch in eine chronische Form, das bedeutet in eine dauerhafte Krankheit übergehen. Eine Komplikation der akuten als auch der chronischen Adnexitis kann die Unfruchtbarkeit sein. Dies geschieht durch Verklebung des Organs. Die Entzündungsflüssigkeit, der Eiter und das Blut, die aufgrund der Entzündung entstehen führen zu einer Fibrinisierung und somit zu einer Verklebung des Organs. In diesem Fall die Eierstöcke und Eileiter.

Therapie

Ziel der Therapie ist es den Eileiter in seiner kompletten Funktion und damit die Fruchtbarkeit der Frau zu erhalten. Deshalb wird sofort nach Entnahme des Abstrichs mit einer Antibiotikatherapie begonnen. Diese erfolgt 10 Tage lang direkt in die Vene, weshalb ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus notwendig ist. Insbesondere zu Beginn der Erkrankung empfiehlt sich Bettruhe. Erkrankte Frauen sollten genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen sowie auf regelmäßigen Stuhlgang und Wasserlassen achten.

Gerade in der akuten Phase können zusätzlich noch Schmerzmedikamente gegeben werden um so eine Besserung des Allgemeinzustands der Patientin zu erlangen. Außerdem wirken die verabreichten Schmerzmittel dem Entzündungsprozess entgegen. Während der Phase der akuten Krankheit ist möglichst auf Geschlechtsverkehr zu verzichten.

Unterstützend wird mit einer physikalischen Therapie begonnen. Dabei führen stundenweise Kühlungen in der akuten Krankheitsphase zu einer verringerten Durchblutung und damit zu einer geringeren Ausbreitung der Entzündung. Später, nach dem die akuten Beschwerden vorüber sind, soll die Durchblutung mit Hilfe von feuchtwarmen Umschlägen gesteigert werden um so Verwachsungen entgegenzuwirken.

Eine Operation kommt nur dann zum Tragen, wenn durch die akute Entzündung weiter Organe betroffen sind, wie zum Beispiel der Blinddarm (Appendix = Blinddarmentzündung) oder das Bauchfell (Peritoneum = Bachfellentzündung). Auch Flüssigkeiten (Abszesse) können sich im Bauchraum, insbesondere zwischen Gebärmutter und Rektum (Douglas-Raum), angesammelt haben. Diese müssen punktiert werden.

Besteht nach der Therapie noch weiterhin ein verklebter Eileiter und Verwachsungen so stellt eine Operation den einzigen Weg einer Wiederherstellung der Fruchtbarkeit (Fertilität), bzw. Beseitigung der Unfruchtbarkeit, dar. Bei dieser werden die Verklebungen gelöst und die Öffnung des Eileiters wieder durchgängig gemacht.

Wann braucht man Antibiotika?

Die meisten Adnexitiden (Eierstockentzündungen) entstehen aufgrund von Bakterien. Diese können über die Gebärmutter hoch in die Eileiter und Eierstöcke gelangen. Dabei handelt es sich am häufigsten um Chlamydien oder Gonokokken. Da eine bakterielle Infektion am effektivsten mit einem Antibiotikum behandelt werden kann, ist bei jeder Adnexitis ein Antibiotikum zu empfehlen. In schwierigen Fällen ist es sogar nötig das Antibiotikum über eine Vene zu geben, um die Entzündung in ausreichendem Maße bekämpfen zu können. Dies ist wichtig, damit sich die Entzündung nicht weiter auf den Bauchraum ausweitet oder eine Sepsis (Blutvergiftung) verursacht.

Welches Antibiotikum ist das Beste?

Welches Antibiotikum das Beste ist um eine Adnexitis zu behandeln, kommt auf das Bakterium an, welches die Entzündung ausgelöst hat. Denn die verschiedenen Antibiotika sind jeweils auf bestimmte Bakterien spezialisiert. Um herauszufinden um welches Bakterium es sich handelt, wird eine Probe entnommen, die mikrobiologisch untersucht wird. Da diese Untersuchung ein paar Tage dauern kann, wird zunächst mit einem Breitbandantibiotikum behandelt. Häufig werden Ciprofloxacin​​​​​​​ und Metronidazol benutzt. Diese Antibiotika können viele mögliche Bakterien bekämpfen. Konnte nachgewiesen werden, dass es sich bei den Bakterien um Gonokokken handelt, wird empfohlen zusätzlich Ceftriaxon zu geben. Bei einer Entzündung mit Chlamydien ist zusätzlich Azithromycin empfohlen.

Leitlinien

Die Leitlinien empfehlen eine sogenannte empirische bzw. kalkulierte Antibiotikatherapie nach der Abnahme von Blutkulturen zum Erregernachweis. Dies bedeutet, dass die antibiotische Behandlung rasch (binnen 24-48h) begonnen werden muss, ohne das Ergebnis der Erregerkulturen abzuwarten. Die Antibiose richtet sich daher ungezielt gegen die Bakterien, welche im Erregerspektrum erwartet werden. Des Weiteren sollte eine Umstellung auf eine andere Therapie nach Bekanntwerden des Erregers rasch möglich sein.

Diese kalkulierte Antibiotikatherapie sollte in Form einer 14-tägigen Infusionstherapie mit Amoxicillin-Clavulansäure und Doxycyclin erfolgen.
Amoxicillin-Clavulansäure richtet sich gegen gram-positive und gram-negative Mikroorganismen, welche eine Resistenz gegen die sogenannte Betalaktamase aufweisen. Sie sind aber empfindlich gegenüber Amoxicillin-Clavulansäure und können somit durch diese bekämpft werden.
Doxycyclin ist ein Antibiotikum aus der Unterklasse der sogenannten Tetracycline und wirkt hemmend auf das Wachstum von gram-positiven, gram-negativen und zellwandlosen Bakterien (bakteriostatische Wirkung).

Bei einem sehr guten klinischen Ansprechen der Infusionstherapie kann nach einiger Zeit eine orale Gabe der Antibiotika erwogen und über eine Entlassung aus dem Krankenhaus nachgedacht werden.
Nach genauer Erregeranalyse durch die Blutkultur, kann dann auf spezifische, genau auf den Erreger abgestimmte Antibiotika umgestiegen werden, um die Erreger noch gezielter zu bekämpfen.

Unterscheidung zwischen Adnexitis und Appendizitis

Die oben beschriebenen Symptome können auch auf eine Appendizitis (Blinddarmentzündung) hinweisen. Deshalb ist es alleinig aufgrund der Symptomatik schwierig zwischen den beiden Krankheiten zu unterscheiden. Eine Appendizitis kann häufig plötzlich mit starken rechtsseitigen Unterbauchschmerzen auftreten. Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können auch auftreten. Die Adnexitis kann sowohl rechts als auch links auftreten.

Es gibt verschiedene Untersuchungen, die auf eine Appendizitis hindeuten können. Dazu zählen zwei Druckpunkte am Bauch, McBurney und Lanz. Der kontralaterale Loslass-Schmerz kann auch bei begleitender Peritonitis bei der Adnexitis auftreten. Mit Hilfe des Ultraschalls kann der untersuchende Arzt eventuell einen entzündeten Blinddarm oder den Eierstock erkennen. Aber nicht immer ist die Untersuchung möglich oder gut durchzuführen. Sollte aufgrund der Symptome und der Untersuchung nicht zwischen den beiden Krankheiten unterschieden werden können, kann eine laparoskopische OP erfolgen. Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Operation. Über kleine Hautschnitte kann so mit Kameras in den Bauch geschaut und gegebenenfalls auch operiert werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Symptome einer Blinddarmentzündung

Prophylaxe

Einen nachweislich schützenden Effekt hat die Verwendung von Kondomen. Außerdem ist auf eine gute Hygiene und Intimpflege zu achten. Eine Prävention mit hormonellen Kontrazeptiva ist nicht einheitlich gesichert.

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Eine Übersicht aller Themen der Gynäkologie finden Sie unter: Gynäkologie A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 22.02.2009 - Letzte Änderung: 18.09.2024