Ein Kondom ist ein mechanisches Verhütungsmittel. Ein Kondom besteht meistens aus Latex. Das Kondom gibt es in verschiedenen Farben, Größen und Materialien.
Präservativ, Gummi, Pariser
engl.: condom, contraceptive sheath
Das Kondom stellt das einzige Verhütungsmittel dar, das vom Mann angewendet wird. Es besteht aus hochelastischem Gummi, ist etwa einen halben Millimeter dick und wird vor dem Geschlechtsverkehr über das erigierte Glied gestreift. Während die Innenfläche ein Spermien-tötendes Mittel (Spermizid) enthält, ist das Kondom von außen mit einem silikonhaltigen Mittel benetzt.
Nach wie vor stellt das Kondom die 1. Wahl bei Verhütungsmethoden dar. Sie ist die einzige Methode, bei der Verhütung und Infektionsschutz gleichzeitig gegeben sind. Der Infektionsschutz durch Kondome ist gewährleistet für Gonorrhö, Syphilis, Chlamydien, Trichomoniasis, HPV-Viren, HI-Viren (AIDS) und Genitalherpes.
Das Kondom eignet sich auch gut, wenn die Frau aus medizinischen Gründen keine hormonelle Verhütung (siehe hormonelle Verhütungsmittel) anwenden darf. Dazu gehören beispielsweise Frauen mit schwerer Migräne oder Thrombosen in der Vorgeschichte, starke Raucherinnen sowie Frauen mit Bluthochdruck.
Von Männern wird vor allem eine reduzierte Stimulation und geringeres Empfinden kritisiert. Bei Frauen kann es hingegen zu Brennen und Vaginaltrockenheit kommen. Für beide Partner stellt die Anwendung eines Kondoms oft eine unromantische Unterbrechung des Koitus dar.
Allergien entstehen zu 90 % durch das Spermizid Nonoxinol-9, was auch gleichzeitig eine erhöhte Gefährdung für einige Geschlechtsinfektionen aufweist. Hierfür stehen allerdings, ebenso wie für die Latexallerige, Ersatzpräparate zur Verfügung, die diesen Stoff nicht enthalten.
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Die Sicherheit in der Verhütung wird nach dem Pearl-Index mit 2 bis 12 bewertet. Das bedeutet, dass 2-12 von 100 Frauen pro Jahr mit dieser Verhütungsmethode trotzdem schwanger werden.
Der im Gegensatz zu Hormonpräparaten, wie die „Pille“, relativ hohe Pearl-Index kommt allerdings hauptsächlich durch Anwendungsfehler zu Stande:
Die Qualität des Kondoms kann der Verbraucher an Hand des DLF-Gütesiegels (Deutsche Latex-Forschungs- und Entwicklungsgemeinschaft) kontrollieren.
Als 1855 das erste Kondom hergestellt wurde, bestand es noch aus vulkanisiertem Kautschuk. Seit 1930 werden Kondome aus Latex hergestellt, das in der Dehnbarkeit deutlich überlegen ist. Bei Latexkondomen muss allerdings beachtet werden, dass zusätzlich nur Mittel auf Wasser- oder Silikonölbasis verwendet werden dürfen, da sonst die Oberfläche des Kondoms porös und die Sicherheit damit beeinträchtigt wird. Für Latexallergiker stehen alternative Materialien wie Polyethylen, Polyisopren und Polyurethan zur Verfügung, die allerdings deutlich teurer sind.
Bezüglich der Farbe, Größe und Form gibt es die verschiedensten Ausführungen.
Bei der Auswahl der richtigen Kondomgröße ist vor allem der Umfang des Gliedes, weniger dessen Länge entscheidend.
Bei den Formen sollen erhabene Oberflächen einen stimulierenden Effekt aufweisen.
Es sind mittlerweile auch unterschiedlichste Geschmackrichtungen und auch besonders stabile Präservative im Handel erhältlich.
Desweiteren existiert auch ein Kondom für die Frau - das sogenannte Femidom. Es besteht aus Polyurethan und wird vor dem Geschlechtsverkehr in der Scheide platziert. Es schützt, ebenso wie das Kondom, vor Geschlechtsinfektionen und besitzt einen Pearl-Index von 1 bis 14.
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