Das Samenleiterventil

Das Samenleiterventil ist eine Erfindung eines Berliner Tischlermeisters.
Hierbei handelt sich um ein Ventil, das die Beimischung der Spermien mit dem Ejakulat des Mannes regeln soll.

Dafür wird es in die Samenleiter implantiert und ist durch jeweils einen Knopf am Hoden an- und ausschaltbar.
Somit müssen die Samenleiter nicht etwa wie bei der Verhütungsmethode der Vasektomie durchtrennt werden.

Es soll keine negativen Auswirkungen auf den Körper haben und eine lebenslange Sterilität garantieren.

Das Samenleiterventil soll eine neue Alternative zu den bisher möglichen Verhütungsmethoden des Mannes darstellen: Kondome und Vasektomie.
Da hierbei aber anders als bei der Vasektomie die Sterilität des Mannes erhalten bleiben soll, wirbt der Erfinder auf seiner Internetseite mit der Bezeichnung “Die Revolution der Verhütung”. 
Das Ventil ist durch einen Knopf, angebracht unter der Haut am Hoden, an- und ausschaltbar.
So könne man die Verhütung jederzeit aufheben.
Da diese Verhütungsmethode hormonfrei ist, soll sie keine Nebenwirkungen, die im Folge von Hormonpräparaten sonst auftreten, mit sich bringen.

Weltweit trägt nur eine Person dieses Implantat und zwar der Erfinder selbst.
Bisher gibt es also keine medizinischen Studien zu dieser neuen Verhütungsmethode.
Auf der Internetseite wird nach Probanden für eine Studie gesucht.

In Anbetracht dieser Fakten über das Samenleiterventil kann man also diese Frage nach dem heutigen Stand nicht beantworten.

Zuallererst sollte der Patient einer medizinischen Voruntersuchung  unterzogen werden.
Der Urologe untersucht den Patienten dann auch auf eventuelle Anomalien und beantwortet offengebliebene Fragen.

Die Operation selbst läuft unter örtlicher Betäubung ab und dauert circa 30 Minuten.
Dabei werden die Samenleiter durchtrennt, um dann durch das Implantat wieder verbunden zu werden.
Danach werden die Samenleiter wieder zurück in den Hodensack geführt.
Die innere Hautschicht wird mit resorbierbarem Fadenmaterial verschlossen, die äußere Hautschicht mit einem medizinischen Kleber.

Wenn das Ventil nach der Implantation geschlossen wird, geht man davon aus, dass sich bis zu drei Monate lang noch Spermien im Ejakulat befinden.
Deshalb rät man, sich ein Spermiogramm beim Urologen anfertigen zu lassen.
Nur so kann man sichergehen, dass man steril ist.

Der Eingriff zum Einbau des Ventils erfolgt unter einer örtlichen Betäubung.
Deshalb spürt der Patient während der Operation nichts.
Allerdings wird auch hier wie bei jeder anderen Operation Gewebe aufgebrochen und wieder zusammengenäht, sodass man später mit Schmerzen rechnen sollte.

Für die Implantation der beiden Samenleiterventile sollte man mit circa 5.000 Euro rechnen.
Hinzu kommen noch die Kosten eines Spermiogramms nach drei Monaten. Diese betragen circa 100 Euro.

Sie möchten wissen, wie hoch die Kosten der Vasektomie beim Mann sind? Dann lesen Sie unseren Artikel:
Kosten einer Vasektomie

Über Risiken oder langfristige Nebenwirkungen ist derzeit nichts bekannt. Denn weltweit trägt nur der Erfinder das Ventil.
Der Hersteller setzt das Risikospektrum mit dem einer Vasektomie gleich und stuft diesen als sehr gering ein.

Welche Nebenwirkungen eine Vasektomie mit sich bringen kann, lesen Sie unter:
Das sind mögliche Nebenwirkungen einer Vasektomie

Derzeit gibt der Hersteller keine Angaben darüber.

 Wie sicher das Samenleiterventil wirklich ist, kann man nach heutigem Stand nicht sagen.
Es fehlen Studien hierzu.
Circa drei Monate nach der Operation sollte man beim Urologen ein Spermiogramm anfertigen lassen, um zu schauen, ob noch Spermien im Ejakulat vorhanden sind.

Die Implantation des Samenleiterventils führen speziell diesbezüglich geschulte Urologen durch.