Ohne funktionelle intakte Eierstöcke ist die Fruchtbarkeit der Frau nicht mehr gegeben.
Eierstockkrebs wird jährlich bei etwa 10 von 100.000 Frauen festgestellt und ist der zweithäufigste bösartige Tumor der weiblichen Geschlechtsorgane.
In frühen Stadien macht Eierstockkrebs sehr selten Symptome, in nur 10-15% der Fälle fallen vaginale Blutungen nach den Wechseljahren auf.
In späten Stadien kommt es zu Verstopfung, Durchfällen, Verdauungsstörungen, geblähtem Bauch, Zunahme des Bauchumfangs durch Bauchwasser und Abnahme des subkutanen Fettgewebes mit eingefallenen Wangen. Leider gibt es keine effektive Früherkennungsmethode für Eierstockkrebs, Die wichtigste Behandlungsmethode ist die Entfernung allen Tumorgewebes und das sorgfältige Absuchen nach Absiedelungen des Tumors in der Bauchhöhle während der Operation. Sobald sich der Tumor über einen Eierstock hinaus ausgebreitet hat, wird anschließend eine Chemotherapie durchgeführt.
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Funktionelle Zysten des Eierstocks sind abgekapselte Flüssigkeitsansammlungen im oder am Eierstock. Sie entstehen durch Störungen im hormonellen Zyklus der Frau und lassen sich verschiedenen Ursachen zuordnen: So findet man z.B. Follikelzysten und Paraovarialzysten.
Follikelzysten entstehen, wenn zwar eine Eizelle heranreift, aber der Eisprung ausbleibt. Dies geschieht häufiger bei jungen Mädchen und jungen Frauen, deren Zyklus (noch) unregelmäßig ist. Der Follikel (Eibläschen) wächst dann immer weiter und kann mehrere Zentimeter groß werden und dadurch Schmerzen verursachen. Üblicherweise bilden sich Follikelzysten nach 6-8 Wochen spontan zurück.
Paraovarialzysten sind Überbleibsel aus der Entwicklung der inneren Geschlechtsorgane im Mutterleib und befinden sich in der Nähe der Eierstöcke, zum Beispiel im umliegenden Bindegewebe. Sie sind gutartig, können aber Schmerzen verursachen und müssen deshalb manchmal per Bauchspiegelung entfernt werden.
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Die Endometriose beschreibt eine Erkrankung, bei der sich Teile der Gebärmutterschleimhaut (Fachsprache: Endometrium) am falschen Ort befinden. Anstatt nur im Inneren der Gebärmutter ist sie zusätzlich an anderen Stellen im Bauchraum, zum Beispiel in den Eierstöcken oder den Eileitern zu finden.
Die versprengte Schleimhaut ist dabei am häufigsten im hinteren Gebärmutterband oder in den Eierstöcken zu finden, kann aber beispielsweise auch in der Scheidenwand zu finden sein. Die Endometriose ist eine recht häufige Erkrankung: Schätzungen zufolge sind 6-10% aller Frauen betroffen.
Die beiden häufigsten Symptome sind (zyklusabhängige) Schmerzen und/ oder ein unerfüllter Kinderwunsch. Die Ausprägung der Endometriose ist hormonabhängig: Unter dem Einfluss von Östrogen (weibliches Sexualhormon, das in den Eierstöcken produziert wird) wächst die Gebärmutterschleimhaut sowohl in der Gebärmutter als auch an den Orten, wo sich ein Endometrioseherd (Gebärmutterschleimhaut am falschen Ort) befindet.
Eine endgültige Therapie ist also durch den Entzug von Östrogenen (durch Entfernung der Eierstöcke) möglich, was aber gerade bei Frauen vor den Wechseljahren mit vielen Nebenwirkungen behaftet ist. Üblicherweise ist die Therapie jedoch sehr individuell und reicht von Hormontherapie bis zur operativen Entfernung der Endometrioseherde. Zu einer Komplikation der Endometriose gehört leider die Unfruchtbarkeit.
Befindet sich viel Gebärmutterschleimhaut in den Eileitern, können diese verkleben und die normale Funktion einschränken. Zusätzlich vermutet man aber auch einen Zusammenhang zwischen Endometriose und einer gestörten Funktion der Eierstöcke, da auch Patientinnen mit nur gering ausgeprägter Krankheitslast Probleme haben können, schwanger zu werden.
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Das PCO-Syndrom beschreibt eine häufige Erkrankung der Eierstöcke, die sich durch viele Zysten im Eierstock auszeichnet (PCO = polyzystische Ovarien). Das PCO-Syndrom betrifft schätzungsweise 4 bis 12 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter und wird durch eine hormonelle Störung des Menstruationszyklus ausgelöst.
Es kommt dabei zu seltenen oder fehlenden Eisprüngen und somit zu unregelmäßigen Zyklen, zu einem erhöhten Spiegel an männlichen Sexualhormonen und zu weiteren Symptomen wie Diabetes mellitus. Übergewichtige Frauen sind deutlich häufiger betroffen. Das PCO-Syndrom ist eine häufige Ursache für weibliche Unfruchtbarkeit.
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Die Stieldrehung eines Eierstocks ist eine Komplikation bei Eierstockzysten. Der Eierstock dreht sich dabei ein- oder mehrmals um die eigene Achse und schnürt somit die versorgenden Blutgefäße ab. Dies führt zu starken Schmerzen im seitlichen Unterbauch, die von Übelkeit und Erbrechen begleitet werden können. Eine erhöhte Herzfrequenz und Schweißausbrüche sind ebenfalls häufig.
Die Stieldrehung eines Eierstocks wird operativ mit einer Bauchspiegelung behandelt. Dabei wird der Eierstock entwickelt und dann beobachtet, ob das Gewebe wieder durchblutet wird. In vielen Fällen setzt die Durchblutung wieder ein und der Eierstock muss nicht entfernt werden. Ist der Eierstock aber bereits abgestorben, muss er entfernt werden, da das abgestorbene Gewebe sonst Entzündungen der Bauchhöhle verursachen kann.
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