Bei dem Brustkrebs (Mammakarzinom) handelt es sich um eine bösartige Geschwulst (maligner Tumor) der weiblichen oder männlichen Brust. Der Brustkrebs kann entweder von den Ausführungsgängen der Drüsen (Milchgänge = duktales Karzinom) oder aber von dem Gewebe der Drüsenläppchen (lobuläres Karzinom) ausgehen.
Englisch: breast cancer
Bei dem Brustkrebs (Mammakarzinom) handelt es sich um eine bösartige Geschwulst (maligner Tumor) der weiblichen oder männlichen Brust.
Der Krebs kann entweder von den Ausführungsgängen der Drüsen (Milchgänge = duktales Karzinom) oder aber von dem Gewebe der Drüsenläppchen (lobuläres Karzinom) ausgehen.
Der Brustkrebs (Mamma-Ca) ist die häufigste bösartige (maligne) Tumorerkrankung der Frau.
Jedes Jahr erkranken in den Industrieländern ungefähr 50.000 Frauen neu am Brustkrebs. Anders formuliert bedeutet das, dass beinahe jede 8. – 10. Frau in den Industrieländern im Verlauf ihres Lebens solch ein Tumorleiden entwickelt.
Der Zeitpunkt des Neuauftretens des Brustkrebses liegt gehäuft um das 40. Lebensjahr herum. Ein weiterer Zeitpunkt, an dem die Frauen vermehrt an Brustkrebs erkranken ist nach den Wechseljahren (Klimakterium). Allerdings können auch junge Frauen um die 20 Jahre Brustkrebs bekommen.
Um das 40. Lebensjahr herum ist der Brustkrebs die häufigste Todesursache der Frau in den Industrieländern.
Betrachtet man die Neuerkrankung an Brustkrebs im Verlauf einiger Jahre, so kommt man zu dem Schluss, dass die Rate an Frauen, die jedes Jahr an Brustkrebs erkranken von Jahr zu Jahr zunimmt (steigende Inzidenz des Brustkrebses).
In den Entwicklungsländern ist es dagegen ganz anders. Dort stellt der Brustkrebs eine Rarität dar.
Brustkrebs - Mammakarzinom
(Bösartige Tumor der Brustdrüse)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Brustkrebs an der Brustwarze wird auch Morbus Paget genannt. Dieser Krebs kann entweder lokal oder auch invasiv wachsen. Im Gegensatz zum klassischen Brustkrebs zeigt der Morbus Paget einige charakteristische Symptome. Typisch sind Jucken, Brennen und schuppige Hautveränderungen an der Brustwarze. Es können auch Einziehungen an der Brustwarze auftreten oder eine blutige Sektion aus der Brustwarze austreten.
In der diagnostischen Aufarbeitung nimmt man mit einer Stanze ein kleines Stück Gewebe heraus und lässt dieses vom Pathologen untersuchen. Weiterhin werden eine Mammographie und eine Sonographie durchgeführt. Der Brustkrebs an der Brustwarze ähnelt verschiedenen Hauttumoren oder gutartigen Hautveränderungen, die auch in diesem Bereich auftreten können. Die Therapie erfolgt wenn möglich operativ, mit anschließender systemischer Therapie.
Lesen Sie mehr zum Thema: Morbus Paget
Die genaue Ursache für die Entstehung des Brustkrebses ist noch unbekannt. Bei etwa 5% alle Brustkrebspatienten ließ sich aber ein Zusammenhang von Brustkrebs mir einer Veränderung eines Gens finden (autosomal – rezessiv vererbte Genmutation).
Mehr zu den Ursachen auf: Ursachen von Brustkrebs
Die Veränderung (Mutation) liegt bei den Betroffenen entweder auf dem BRCA – 1 – Gen (Breast Cancer 1 Gen= Brustkrebs – Gen 1) auf Chromosomen 17 oder dem BRAC – 2 – Gen (Breast Cancer 2 Gen = Brustkrebs – Gen 2) auf Chromosomen 13. Erbt ein Patient also solch eine Veränderung eines Genes, so hat er ein erhöhtes Risiko an einem Brustkrebs zu erkranken.
Wenn Sie weiteres Interesse an diesem Thema haben, lesen Sie dann unseren nächsten Artikel unter: BRCA-Mutation
Andere Risikofaktoren, die ein Entstehen von Brustkrebs fördern können, sind
Weitere Risikofaktoren stellen
dar. Ebenfalls können einige gutartige Veränderungen des Brustgewebes (Binde- und/oder Drüsengewebe) (Mastopahtie Grad 2 und 3) ein erhöhtes Risiko für den Brustkrebs sein. Auch das Rauchen erhöht das Risiko an Brustkrebs zu erkranken.
Bei den Risikofaktoren unterscheidet man hormonelle, vererbliche und sonstige Risikofaktoren. Bei den hormonellen Risikofaktoren gilt, je länger der aktive hormonelle Zeitraum, desto höher das Risiko. Das bedeutet, dass Frauen mit frühem Beginn der Menstruationsblutung und spätem Einsetzen der Wechseljahre ein erhöhtes Risiko haben. So verhält es sich auch bei Frauen mit keinen oder wenigen Schwangerschaften, sowie bei der Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln in den letzten 5 Jahren oder hormonellen Präparaten nach den Wechseljahren.
Zu den erblichen Risikofaktoren für Brustkrebs gehört allen voran die Mutation im BRCA-Gen, dem Brustkrebsgen. Allerdings gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Mutationen, welche zu den Risikofaktoren für die Entwicklung von Brustkrebs zählen. Neben diesen beiden großen Gruppen an Risikofaktoren, gibt es noch weitere Faktoren, die unter sonstige Risikofaktoren zusammengefasst werden.
Dazu gehört zum Beispiel hohes Alter, eine hohe Dichte des Brustgewebes, geringe körperliche Aktivität, Schlafmangel, Rauchen oder ein Diabetes Mellitus Typ 2. Eine positive Brustkrebsanamnese zählt ebenfalls zu den Risikofaktoren für Brustkrebs. Eine positive Anamnese bedeutet ein bereits vorhandener Brustkrebs auf einer Seite oder eine sonstige Läsion, die bisher noch nicht entartet ist.
Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Brustkrebsrisiko.
Unter dem Brustkrebsgen versteht man eine Mutation, also eine Veränderung im Erbgut, in den BRCA-Genen. Es gibt noch viele weitere Gene, die mit einem höheren Brustkrebsrisiko vergesellschaftet sind, allerdings ist das BRCA-Gen am Besten untersucht. Die Mutation wird autosomal-dominant vererbt. Dies bedeutet, dass wenn ein Elternteil Träger der Mutation ist, haben Kinder in 50 prozentiges Risiko diese Mutation vererbt zu bekommen und somit auch ein erhöhtes Krebsrisiko zu haben.
Menschen, die eine Mutation in diesem Gen tragen haben ein ca. 60-75 prozentiges Lebenszeitrisiko an Brustkrebs zu erkranken und je nach genauer Mutation ein 10-60 prozentiges Lebenszeitrisiko Eierstockkrebs zu bekommen. Typisch beim Brustkrebsgen ist das frühe Erkrankungsalter und es kommen häufiger Zeittumore vor, als bei der Normalbevölkerung. Wird in der Familie eine Mutation im BRCA-Gen vermutet, kann eine genetische Testung erfolgen. Zunächst wird eine bereits erkrankte Person getestet und bei positivem Befund kann der direkten Familie eine genetische Testung angeboten werden. Das Brustkrebsgen findet sich auch in einem Viertel aller Männer mit Brustkrebs. Dadurch, dass das Krebsrisiko derart erhöht ist, werden alle Risikopersonen in ein intensiviertes Früherkennungsprogramm eingeschlossen, um einen eventuellen Tumorbefund möglichst früh zu erkennen.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: Ist Brustkrebs vererbbar?
Das Lebensalter ist ein Risikofaktor für Brustkrebs.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, jüngere Frauen sind eher selten betroffen. Die Mehrzahl der Frauen erkranken erst ab dem 40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr an Brustkrebs. Die meisten Erkrankungen treten nach den Wechseljahren auf.
Das mittlere Erkrankungsalter von Brustkrebs liegt bei 64 Jahren.
Alle anderen Krebserkrankungen treten im Schnitt erst in einem höheren Alter auf. Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, wird zusätzlich gesteigert, wenn im Jugendalter ein später Wachstumsschub aufgetreten ist oder die Wechseljahre (Klimakterium mit anschließender Menopause) erst spät einsetzen.
Statistisch sind auch Frauen, die bei der Geburt des ersten Kindes über 30 Jahre alt waren, eher gefährdet, eine Brustkrebserkrankung zu erleiden.
Rauchen ist ein wesentlicher Risikofaktor für Brustkrebs. In Studien konnte gezeigt werden, dass rauchende Frauen eine um 17% erhöhte Brustkrebsrate haben. Bei starken Frauen ist diese Rate sogar um 21% erhöht. Interessant ist auch, dass besonders Frauen gefährdet sind, welche mehr als 5 Jahre vor der ersten Schwangerschaft geraucht haben. Dies hat damit zu tun, dass sich die Brust erst nach der ersten Schwangerschaft vollständig differenziert und davor sehr vulnerabel für schädigende Einflüsse ist.
Der Genuss von Alkohol stellt einen Risikofaktor für Brustkrebs oder auch andere Krebserkrankungen dar. Dabei hat der Alkohol wohl seine schädlichste Wirkung, wenn er täglich konsumiert wird. Dann reichen auch kleine Mengen an Alkohol (5-15 Gramm) auf, um schädliche Auswirkungen auf das Brustdrüsengewebe zu haben. Daher ist der Verzicht von Alkohol wesentlich effektiver, als nur die Verringerung der Dosis.
Die Einnahme der Pille kann das Brustkrebsrisiko erhöhen. Dies liegt an den Hormonen, welcher in der Pille enthalten sind. In einer neueren Studie konnte gezeigt werden, dass das Brustkrebsrisiko bis zu zwanzig Prozent erhöht sein kann, wenn man die Pille aktuell nimmt oder bis vor 5 Jahren genommen hat. Dabei steigt das Risiko je länger man die Pille nimmt. In absoluten Zahlen betrachtet bedeutet das 13 zusätzliche Frauen von 100.00, welche einen Brustkrebs bekommen, welches sich in 0,013% umrechnen lässt. Das erhöhte Brustkrebsrisiko sollte aber immer gegen die Vorteile abgewogen werden, welche die Pille mit sich bringt.
Studien haben gezeigt, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit einer höheren Gesamtsterblichkeit bei Brustkrebs einhergehen. Dabei ist aber nicht klar, ob fortgeschrittene Krebserkrankungen zu einem niedrigeren Vitamin-D-Spiegel führen, also die Folge der Krebserkrankung oder die Ursache für den schwereren Verlauf ist. Bisher wird aber nicht empfohlen Vitamin-D-Präparate pauschal einzunehmen, da bisher noch nicht ausreichend untersucht wurde, welche Auswirkungen die Präparate auf den Verlauf der Erkrankungen haben.
Der Brustkrebs entwickelt sich über mehrere Jahre hinweg aus Vorstufen. Zunächst noch normale Zellen (differenzierte Zellen) verändern sich mit der Zeit, sie entdifferenzieren sich sozusagen (undifferenzierte Zellen). Sie lassen sich dann meistens nicht mehr von den Regelmechanismen des Körpers kontrollieren, sondern wachsen und verändern sich selbstständig weiter. Letztendlich verlieren die Krebszellen ihre ursprüngliche Funktion.
Die Vorstufe (Präkanzerose) des Brustkrebses der Ausführungsgänge (invasives duktales Mamma Karzinom) ist ein so genanntes Oberflächenkarzinom der Milchgänge (Ductales Carcinoma in situ = DCIS). Es hat einen Anteil von 90% an allen Brustkrebsvorstufen. In diesem Oberflächenkarzinom sind die Zellen zwar schon verändernd, wachsen aber nicht zerstörend (destruierend) in die Tiefe des Gewebes hinein. Oberflächenkarzinome wachsen folglich wie der Name bereits andeutet oberflächlich. Sie überschreiten eine gewisse Linie (Basalmembran), die die oberflächlichen Zellen von dem umgebenden Gewebe abgrenzt nicht. Auch siedeln sich (metastasieren) die Krebszellen des Oberflächenkarzinoms nicht in anderen Organen ab. Zu etwa 20% treten solche Oberflächenkarzinome der Milchgänge beidseits und an mehreren Stellen (multipel) auf.
Wächst (proliferiert) so ein Oberflächenkarzinom schneller als sich Gefäße bilden können, die das Oberflächenkarzinom mit Nährstoffen versorgen können, so kann es zum Absterben (Nekrose) einiger Anteile des Geschwulstes kommen. Diese abgestorbenen Anteile können im weiteren Verlauf verkalken. Mittels der Mammographie können diese Verkalkungen im Brustkrebsgewebe nachgewiesen werden.
Aus diesen Oberflächenkarzinomen der Milchgänge, also den Vorstufe des Brustkrebses der Milchgänge, kann sich der zerstörerische (destruierende, invasive) und in das umliegende Gewebe eindringender (infiltrierender) Brustkrebs entwickeln. Dies erfolgt in der Regel in weniger als 10 Jahren.
Bei der Vorstufe des Brustkrebses der Läppchen (invasives lobuläres Mamma Karziom) handelt es sich ebenfalls um ein Oberflächenkarzinom (lobuläres Carcinoma in situ = LCIS). Dieses wuchert nun nicht in den Ausführungsgängen sondern in dem Gewebe der Läppchen (Lobuli). Es kommt seltener zu abgestorbenen Gewebeanteilen als bei dem Oberflächenkarzinom der Milchgänge und daher auch seltener zu Verkalkungen. Zu ungefähr 30% tritt es beidseits auf und zu etwa 60% ist es an mehreren Stellen (multizentrisch) gelegen (lokalisiert). Nach ungefähr 25 Jahren entwickelt sich aus dieser Vorstufe der Brustkrebs der Läppchen.
Lesen Sie dazu auch unsere Seiten Brustkrebsstadien und Brustkrebsarten.
Der Brustkrebs der Milchgänge ist die häufigste Form des Brustkrebses gefolgt vom Brustkrebs der Läppchen. Eine andere seltene Form des Brustkrebses ist das muzinöse Karzinom, auch Gallerkarzinom genannt, das zähflüssigen Schleim produzieren kann. Das medulläre Karzinom und das papilläre Karzinom stellen zudem andere seltene Formen des Brustkrebses dar. Weitere seltene Formen sind das tubuläre Karzinom, das adenoid-zystische Karzinom und das Komedokarzinom. Letzteres ist eine bösartige Geschwulst mit in der Mitte gelegenen (zentralen) abgestorbenen Zellen (Nekrosen).
Eine Sonderform nimmt der so genannte entzündliche Brustkrebs (inflammatorisches Mamma Karzinom) ein. Er macht 1-4% aller Brustkrebsarten aus. Der Name kommt daher, da die Brust so aussieht, als läge eine Entzündung vor. Durch Absiedlung der Krebszellen in die Lymphbahnen (Lymphangiosis carcinomatosa) der Haut kommt es zu einer Überwärmung und Rötung (Erythem) der Brust. Weiterhin ist die Brust geschwollen. Die Haut hat Einziehungen (Apfelsinenhaut). Bei einer Brust mit einem solchem Erscheinungsbild muss immer abgeklärt werden, ob es sich um eine Entzündung oder um Brustkrebs handelt.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Schwellung der Brust.
Auch das Paget – Karzinom (Morbus Paget der Brust) ist eine besondere Art des Brustkrebses. Bei diesem Brustkrebs hat die Geschwulst Anschluss an die Brustwarze (Mamille). Die Brustwarze ist rot, schuppt und juckt
Es gibt eine Reihe von Klassifikationen, welche die verschiedenen Arten des Brustkrebs strukturieren. Man kann sich zum Beispiel die Histologie, also die Gewebezusammensetzung, des Krebs anschauen. Hier unterscheidet man das in-situ-Karzinom von den invasiven Karzinomen. Das in-situ-Karzinom ist ein nicht-invasiv wachsender Tumor, welcher die Zellgrenzen also noch nicht überschritten hat. In dieser Gruppe unterscheidet die Histologie weiterhin das duktale von dem lobulären in-situ-Karzinom. Bei den invasiven Karzinom sind die häufigsten die Karzinome „of non special type“ (NST), welche also keinem speziellen Typ zugeordnet werden können.
Sonderformen des Brustkrebs sind der entzündliche Brustkrebs (inflammatorisches Mammakarzinom) und der Morbus Paget, ein entzündlicher Tumor der Brustwarze. Dann kann man die verschiedenen Brustkrebsarten auch nach ihrem Rezeptorstatus einteilen, welches für die Therapieentscheidung relevant ist. Am bekanntesten ist der Triple-negative Brustkrebs, welcher keine Rezeptoren für Antikörper oder Hormone aufweist. Man unterteilt alle Konstellationen an Rezeptoren in unterschiedliche Gruppen und zusammen mit der Größe und Differenzierung des Tumors wird daraus die Therapie abgeleitet.
Informieren Sie sich mehr über das Thema: Welche Brustkrebsarten gibt es?
Beim Brustkrebs spielen zwei Rezeptoren des Tumors eine große Rolle. Die Bestimmung dieser Rezeptoren, oder Marker, hat große Bedeutung für die Therapie und auch für die Prognose. Zum einen bestimmt man den HER2-Rezeptor. Ein positiver Rezeptorstatus geht zunächst mit einer schlechteren Prognose einher, da die Tumoren in der Regel aggressiver.
Allerdings kann man diese Tumore sehr gut mit Antikörpern behandeln. Als zweites wird routinemäßig der Hormonrezeptorstatus bestimmt. Andere Tumormarker, welche zum Beispiel bei Dickdarm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs bestimmt werden, sind beim Brustkrebs in der Regel sinnvoll. Beim fortgeschrittenen Brustkrebs kann man den Tumormarker CA 15-3 bestimmen. Allerdings kann man ihn nicht dazu verwenden Metastasen zu entdecken, sondern nur um den Verlauf der Therapie zu kontrollieren.
Mehr hierzu: Tumormarker bei Brustkrebs
Brustkrebs geht in der Regel erst im fortgeschrittenem Stadium mit Symptomen einher. Die früheste Form das DCIS zeigt nur bei etwa 20% aller Frauen eine Symptomatik. Möglich sein können Einziehungen an der Brust sein, die sich auch gerötet darstellen können. Man sollte dabei immer auf Asymmetrien der Haut und der Kontur der Brust achten. Diese können ein Zeichen für lokale Veränderungen im Brustgewebe sein. Ein Anzeichen, welches durch die strukturierte Krebsvorsorge frühzeitig entdeckt werden soll, sind lokale Verhärtungen in der Brust.
Sie sind häufig unscharf begrenzt, druckunempfindlich und auch nicht verschieblich. Die häufigste Lokalisation ist im oberen und äußeren Bereich der Brust und in der Nähe der Achselhöhle. Im Rahmen der Krebsvorsorge werden auch die Lymphknoten in der Achselhöhle getastet, da diese beim fortgeschrittenen Brustkrebs vergrößert zu tasten sein können. Durch das verdrängende Wachstum des Brustkrebs können Lymphgefäße gestaut werden und so ein Lymphödem entstehen. Dies führt zu Wassereinlagerungen in der Brust und kann Hautveränderungen, wie die Orangenhaut als Folge haben. Bei sehr weit fortgeschrittenem Brustkrebs, kann dieser sich durch einen Leistungsabfall und Gewichtsverlust bemerkbar machen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Wie erkennt man Brustkrebs?
Um Brustkrebs frühzeitig zu erkennen, sollte man die eigene Brust regelmäßig abtasten.
Es wird empfohlen, etwa eine Woche nach der Regelblutung die Brüste auf Knoten und Veränderungen abzutasten, in dieser Zeit ist das Brustgewebe sehr weich und lässt sich gut untersuchen. Dabei sollte auch die Achsel nach geschwollenen Lymphknoten abgetastet werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Brust abzutasten. Zur richtigen Durchführung sollte ein Frauenarzt befragt werden. In der Regel sind die Knoten, die bei der Selbstuntersuchung entdeckt werden gutartig (besonders bei jungen Frauen), allerdings sollte jede Veränderung von einem Arzt abgeklärt werden.
Ein Brusttumor ist in mehr als der Hälfte der Fälle im oberen äußeren Viertel der Brust zu finden, weshalb diesem Bereich auch bei der Selbstuntersuchung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Brustkrebs ist allerdings in der Selbstuntersuchung nicht immer leicht zu erkennen.
Außerdem sollte jede Frau einmal im Jahr eine Früherkennungsuntersuchung bei einem Frauenarzt wahrnehmen. Die körperliche Untersuchung und die regelmäßige ärztliche Kontrolle spielen eine große Rolle beim frühzeitigen Erkennen von Brustkrebs. Für Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren besteht die Möglichkeit, alle zwei Jahre an einem Mammografiescreening (Röntgenuntersuchung der Brust) teilzunehmen. Vor dem 50. Lebensjahr treten nur etwa 20 Prozent aller Brusttumore auf, weshalb nur Hochrisikopatientinnen vor dem 50. Lebensjahr regelmäßig ein Mammografiescreening erhalten sollten.
Eine weitere wichtige Möglichkeit, einen Brusttumor frühzeitig zu erkennen, stellt neben der Selbstuntersuchung und dem Mammografiescreening eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Brust dar. Auch wenn bei der Tastuntersuchung ein Knoten entdeckt wurde, wird in jedem Fall eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. So kann beispielsweise unterschieden werden, ob es sich vielleicht um eine gutartige Zyste in der Brust (mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum) oder ein Fibroadenom (häufige gutartige Gewebeneubildung in der weiblichen Brust) handelt.
Einige Formen von Brusttumoren lassen sich mit der Ultraschalluntersuchung diagnostizieren, in unklaren Fällen wird zur Sicherheit eine Biopsie der Brust (Entnahme einer Gewebeprobe) entnommen und untersucht.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, bei jeder Veränderung, die an der Brust wahrgenommen wird, einen Arzt aufzusuchen.
Solche Veränderungen, die Brustkrebs erkennnen lassen, können sein:
Durch weitere Untersuchungen kann Brustkrebs frühzeitig erkannt oder ausgeschlossen werden.
Lesen Sie dazu auch unsere Seite Erkennen von Brustkrebs, Eiter aus der Brustwarze
Brustkrebs führt in den frühen Stadien nicht zu Schmerzen oder anderen Beschwerden.
Zyklisch auftretende Brustschmerzen, die regelmäßig im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus auftauchen und meist mit Beginn der Periode verschwinden, sind in den meisten Fällen auf Hormonschwankungen zurückzuführen und somit nicht besorgniserregend und kein Anzeichen für Brustkrebs.
In späteren Stadien kann Brustkrebs vereinzelt Schmerzen auslösen, die in den meisten Fällen einseitig in einer Brust auftreten und nicht im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus stehen.
Brustkrebs ist am Häufigsten im oberen, äußeren Quadranten lokalisiert und kann bis zu den Lymphabflusswegen in der Achselhöhle reichen. Der Grund hierfür ist, dass an dieser Stelle das größte Drüsenvolumen vorhanden ist. Theoretisch kann Brustkrebs aber auch an jeder anderen Stelle in der Brust lokalisiert sein.
Häufig wird Brustkrebs nicht durch bestimmte Beschwerden oder Schmerzen entdeckt. Meistens wird der Brustkrebs festgestellt, wenn die betroffene Person oder der Frauenarzt bei der Vorsorgeuntersuchung einen Knoten ertastet.
Es gibt jedoch einige Anzeichen, bei denen zumindest abgeklärt werden muss, ob es sich um Brustkrebs handeln könnte.
Dazu gehören beispielsweise Verhärtungen der Brust oder der Brusthaut, sowie Schmerzen, Druck oder Spannungsgefühl in der Brust.
Außerdem können:
auf eine Brustkrebserkrankung hinweisen.Wie bei jeder Krebserkrankung kann es auch bei Brustkrebs zu Allgemeinsymptomen kommen, wie ein allgemeines Schwächegefühl, Appetitverlust, Gewichtsverlust (ungewollt, in kurzer Zeit) oder Nachtschweiß.Jedoch muss nicht gezwungenermaßen bei einer oder mehrerer dieser Beschwerden eine Brustkrebserkrankung dahinter stecken. Sie können auch durch andere Erkrankungen ausgelöst werden.
In fortgeschritteneren Stadien wird ein Brustkrebs manchmal erst dann erkannt, wenn bereits Tochtertumore (Metastasen) in Lymphknoten oder andere Organe gestreut haben.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Lymphknotenbefall bei Brustkrebs
So können je nach Lokalisation der Tumorabsiedelung (Metastasen) auch Symptome wie ein tastbarer verdickter Lymphknoten in der Achselhöhle, Luftnot oder Atembeschwerden, Knochenschmerzen, aber auch Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen und Sensibilitätsstörungen die Folge sein.
Auch diese Beschwerden werden nicht ausschließlich durch Krebserkrankungen hervorgerufen und können auch bei anderen Krankheiten oder teilweise auch bei Gesunden auftreten.
Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Symptome von Brustkrebs.
Brustschmerzen kommen sehr häufig vor, fast alle Frauen verspüren besonders in der zweiten Hälfte des Zyklus Schmerzen in der Brust. In der Regel bessern sich diese schmerzen mit dem Eintritt der Periode oder verschwinden völlig.
Diese Beschwerden sind harmlos und sind hormonell bedingt.
Brustkrebs verursacht besonders in frühen Stadien keine Beschwerden oder Schmerzen. Jedoch können Krankheitszeichen wie Schmerzen, Druck oder Spannungsgefühl in der Brust bei Brustkrebs auftreten.
Da diese Symptome des Brustkrebses auch auf andere Erkrankungen hinweisen können (z.B. flüssigkeitsgefüllte Zysten in der Brust) ist es in jedem Fall ratsam, die Symptome von einem Frauenarzt abklären zu lassen, um die tatsächliche Ursache herauszufinden.
Lesen Sie hier mehr über die Anzeichen von Brustkrebs.
Treten Rückenschmerzen auf, welche nur in Zusammenhang mit dem Brustkrebs gebracht werden können, muss der Verdacht von Knochenmetastasen erwogen werden. Natürlich kann Rückenschmerz viele andere Ursachen haben, aber bei bekanntem Brustkrebsleiden, sollte eine Metastase möglichst ausgeschlossen werden.
In fortgeschrittenen Stadien einer Brustkrebserkrankung kann es zu Tumorabsiedelungen (Metastasen) in andere Organe beispielsweise in den Knochen kommen.
Dabei wandern einzelne Brustkrebszellen über den Blut- oder Lymphstrom in andere Gewebe oder Organe. Es ist bisher nicht sinnvoll, nach diesen einzelnen Zellen mit ausgefeilten Methoden zu suchen, da viele von ihnen durch adjuvante Hormon- oder Chemotherapie zugrunde gehen.
Trotzdem kann es passieren, dass sich einige dieser Brustkrebszellen früher oder später zu Metastasen heranwachsen, am häufigsten:
Diese Metastasen können auch noch Jahrzehnte nach einer zunächst erfolgreichen Behandlung des Brustkrebses entdeckt werden. Derzeit ist es nicht immer möglich, eine dauerhafte Heilung zu erreichen, wenn Metastasen bei Brustkrebs auftreten.
Das Behandlungsziel ist momentan, die Erkrankung über eine möglichst lange Zeit zu kontrollieren, Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten. Je nachdem, wo sich Metastasen gebildet haben, kann es zu sehr unterschiedlichen Krankheitsverläufen kommen.
Für die Behandlung spielen einige Faktoren eine Rolle wie biologische Tumoreigenschaften, das Alter, die hormonelle Situation, der allgemeine Gesundheitszustand und die Wünsche der Betroffenen.
In erster Linie kommen bei der Behandlung von Metastasen Medikamente in Betracht, da sie systemisch (den ganzen Körper betreffend) wirken.
Dabei stehen Hormon- und Chemotherapien, bei Knochenmetastasen auch Bisphosphonate zur Verfügung. In manchen Fällen können Metastasen auch operiert oder bestrahlt werden.
Lesen mehr Informationen zu diesem Thema unter Metastasen bei Brustkrebs.
Knochenmetastasen bei Brustkrebs befinden sich am Häufigsten in der Wirbelsäule, im Becken oder in den langen Röhrenkochen, wie zum Beispiel dem Oberschenkelknochen. Sie können sich durch Schmerzen in dem Bereich oder durch plötzliche Knochenbrüche ohne Trauma bemerkbar machen. Knochenmetastasen werden entweder durch eine OP stabilisiert oder sie können auch bestrahlt werden. Die Bestrahlung kann sowohl dazu führen, dass die Knochensubstanz wieder stabiler wird, als auch die Schmerzen lindern. Welche Therapiemethode angewendet wird, muss immer im individuellen Fall entschieden werden.
Metastasen in der Leber sind nicht untypisch für fortgeschrittenen Brustkrebs und treten häufig innerhalb der ersten drei Jahre nach Erstbefund auf. Typische Symptome können eine Gelbfärbung der Haut oder eine tastbare Vergrößerung der Leber sein. Solange sie lokal abgrenzbar sind und noch nicht um größere Gefäße herum gewachsen sind, können sie operiert und entfernt werden. Wichtig ist, dass die Metastasen im Ganzen entfernt werden und keine Überreste verbleiben.
Metastasen im Gehirn können sich in Form von Lähmungen, anderen Ausfällen oder Wesensveränderungen bemerkbar machen. Dies hängt stark davon ab, wie groß die Metastase ist und wo im Gehirn sie gelegen ist. Sollte nur eine einzige Metastase vorliegen, würde man versuchen diese mit einer Operation zu entfernen und anschließen die Region bestrahlen. Ab zwei Metastasen wird eine Ganzhirnbestrahlung erwägt. Zusätzlich zu dieser spezifischen Therapie sollte auch systemisch mit Chemo-, Immun- und Hormontherapie behandelt werden.
Ein Befall von Lymphknoten heißt im allgemeinen, dass sich in den Lymphknoten Tumorzellen angesammelt haben. Es bedeutet auch, dass es sich nicht mehr um ein lokales Tumorwachstum handelt, sondern der Tumor bereits systemische Ausbreitung erlangt hat. Die Tumorzellen werden über die Lymphabflusswege der Brust zu den nächsten Lymphknoten transportiert. Im Falle der Brust sind das die Lymphknoten der Achselhöhle. Der Lymphknotenbefall spielt beim Brustkrebs auch eine wichtige prognostische Rolle.
Lesen Sie mehr zum Thema: Lymphknotenbefall bei Brustkrebs
Dabei kommt es darauf an, ob Lymphknoten befallen sind und wie viele. Außerdem hat der Lymphknotenbefall Auswirkungen auf die Therapie. Hat man vor der OP den Verdacht, dass die Wächterlymphknoten befallen sind müssen während der OP diese entfernt und pathologisch untersucht werden. Die Wächterlymphknoten sind die Lymphknoten, die bei einer Streuung des Tumors zuerst befallen werden. Sind die Wächterlymphknoten nicht von Tumorzellen befallen, können die restlichen Lymphknoten im Körper bleiben. Im Falle eines Befalls werden mindestens 10 Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt.
Die meisten Frauen (ca. 75% aller Frauen mit Brustkrebs) bemerken als erstes Zeichen eines Brustkrebses selbst einen Knoten in der Brust und besuchen (konsultieren) daraufhin ihren Frauenarzt. Bei anderen Patienten wird der Brustkrebs zum Beispiel in einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt.
Der behandelnde Arzt muss sich zunächst über die Symptome und Risikofaktoren der Patientin informieren (Anamnese). Daraufhin müssen beide Brüste betrachtet (inspiziert) und nach möglichen Knoten abgetastet (palpiert) werden. Findet der Arzt etwas Auffälliges so wird eine Mammographie und/oder Mammosonographie der Brust gemacht.
Die Mammographie ist eine spezielle Röntgenaufnahme der Brust. Sie wird bei der Krebsfrüherkennungsuntersuchung oder bei Verdacht auf Brustkrebs durchgeführt. Auffällige Zellhaufen in der Brust können damit gut erkannt werden.
Die Mammosonographie ist eine spezielle Art der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Brust. Sie wird meistens ergänzend zur Mammographie gemacht.
Die Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust (Mamma – MRT Brust) wird eher selten als Untersuchungsmethode herangezogen, da bei diesem Verfahren zum Beispiel 60 – 70% aller Krebsvorstufen übersehen werden. Allerdings kann die Magnetresonanztomographie der Brust sinnvoll zur Unterscheidung eines Tumors von einer narbigen Veränderung der Brust sein. Und auch bei vorgefundenen Krebszellen in Lymphknoten der Achselhöhle, aber weder in der Mammosonographie noch in der Mammographie sichtbaren Tumor in den Brüsten, ist die Magnetresonanztomographie der Brust eine hilfreiche Untersuchung um den Brustkrebs zu entdecken.
Lesen Sie hierzu auch unser Thema: MRT bei Brustkrebs
Zur genaueren Untersuchung eines Tumors kann man unter Zuhilfenahme einer speziellen Nadel eine Gewebeprobe (Biopsie) aus der Geschwulst entnehmen (minimal – invasive Feinnadelpunktion). Anhand dieser Gewebeprobe kann man erkennen, um was für ein Geschwulst es sich handelt und feststellen, ob dieser bösartig (maligne) oder gutartig (benigne) ist. Ist die Geschwulst bösartig, kann man außerdem eine Aussage darüber treffen, welcher Typ von Brustkrebs vorliegt.
Lesen Sie hier mehr über Gewebeproben bei Brustkrebs.
Ist ein bösartiger Tumor mittels obigen genannter Untersuchungen erkannt worden, ist es sinnvoll andere Organe, in die sich der Krebs absiedelt, auf Krebsbefall zu untersuchen (Screening). Dazu macht man ein Röntgenaufnahme vom Brustkorb (Röntgenthorax), eine Ultraschalluntersuchung von der Leber (Lebersonogarphie), ein gynäkologische Untersuchung und eine Knochenszintigraphie.
Lesen Sie mehr zum Thema: Röntgen des Brustkorbs (Röntgen Thorax)
Eine Knochenszintigraphie ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung von Tumoren oder Entzündungen mit nuklearmedizinischen Methoden. Genauer gesagt bedeutet das, dass eine bestimmte Substanz, in der so genannte Radionukleotide vorhanden sind, in ein Gefäß des Patienten gespritzt wird. Diese Radionukleotide reichern sich bei einem Knochenszintigramm speziell im Knochen und zwar direkt in den Krebs- bzw. Entzündungszellen an. Sie senden gebündelte Gammastrahlen aus, die mit einer speziellen Kamera (Gammakamera) gemessen und zu einem Bild umgesetzt werden können. Hat der Patient nun aus dem Brustkrebs abgesiedelte Krebszellen im Knochen, so kann man das mithilfe eines solchen szintigraphischen Bildes erkennen.
Lesen Sie dazu auch unsere Seite Brustkrebsvorsorge.
Die Mammographie ist ein Verfahren, welches mit Röntgenstrahlung arbeitet und Mikroverkalkungen in der Brust aufzeigen kann. Es gehört zum Früherkennungsprogramm der Brustkrebsvorsorge. Ab dem 50. Lebensjahr wird jeder Frau eine Mammographie alle zwei Jahre empfohlen. Zudem wird die Mammographie bei Frauen ab 40 zur Abklärung von auffälligen Tastbefunden eingesetzt.
Lesen Sie mehr zum Thema: Mammographie
Ein wichtiger Teil der Früherkennung bei Brustkrebs ist die Anleitung der Patientinnen zum eigenständigen Abtasten der Brust. Bevor man mit dem Tasten beginnt, kann man sich die Brüste auch im Seitengleich anschauen. Neuaufgetretene Asymmetrien deuten auf Veränderungen im Gewebe hin. Man schaut also auf Einziehungen, Hervorwölbungen oder Veränderungen der Haut. Zusätzlich schaut man sich auch die Brustwarzen an, da es auch an dieser Stelle Brustkrebs gibt.
Die Tastuntersuchung wird einmal mit hängenden und dann mit erhobenen Armen durchgeführt. Dabei sollte man darauf achten alle Bereiche der Brust abzutasten. Das geht am Besten, wenn man die Brust in vier Quadranten einteilt und sich nacheinander jeden Quadranten vornimmt. Die Tastuntersuchung wird dabei immer mit zwei Händen durchgeführt. Eine Hand tastet und die andere arbeitet als Widerlager. Wichtig ist, immer beide Brüste im seitenvergleich abzutasten. Neben der Brust sollten auch die wichtigsten Lymphknotenregionen abgetastet werden. Dazu gehören die Achselhöhlen und die Bereiche oberhalb bzw. unterhalb des Schlüsselbeins. Hier achtet man auf vergrößerte Lymphknoten, welche sich kugelig tasten lassen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Wie kann man Brustkrebs ertasten?
Die Brustkrebsvorsorge beinhaltet strukturierte und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, welche das Ziel haben frühe Stadien des Brustkrebs zu entdecken. Bei Frauen ohne Risikofaktoren beginnt das Früherkennungsprogramm für Brustkrebs ab 30 Jahren. Viele Frauenärzte führen aber auch schon vorher im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung eine Tastuntersuchung der Brust durch und leiten die Patientinnen zur Selbstuntersuchung an. Ab dem 50. Lebensjahr bis zum 69. Lebensjahr gehört eine zweijährliche Mammographie zur Früherkennung, zusätzlich zur Tastuntersuchung. Sonographie oder ein MRT der Brust werden nur in besonderen Fragenstellungen angewendet und gehören nicht zum Standard.
Sollte in der Familie eine erbliche Brustkrebserkrankung vorliegen wird ein intensiviertes Früherkennungsprogramm durchgeführt. In der Regel beginnt man schon ab dem 25. Lebensjahr mit den jährlichen Tastuntersuchungen und bereits ab dem 40. Lebensjahr mit der Mammographie. Es gibt auch Familienkonstellationen, bei denen die Mammographie schon ab dem 30. Lebensjahr indiziert sein kann. Besonders bei dieser Patientengruppe ist ebenfalls, dass ab dem 25. Lebensjahr neben der Tastuntersuchung jährlich eine Sonographie und ein MRT durchgeführt werden. Für Männer gibt es bisher keine Brustkrebsvorsorge. Bei Risikopersonen können strukturierte Frühuntersuchungen sinnvoll sein.
Lesen Sie mehr zum Thema: Brustkrebsvorsorge
Der Brustkrebs beim Mann ist weitaus nicht so häufig wie der bei der Frau. In Deutschland erkranken 1,5 von 100.000 Männer pro Jahr an Brustkrebs. Das bedeutet, dass jeder 800. Mann in Deutschland im Laufe seines Lebens an Brustkrebs erkranken wird. In 25% der Fälle ist der Brustkrebs bei Mann genetisch veranlagt, aber auch Übergewicht und Bestrahlungen der Brustwand können das Risiko für Brustkrebs beim Mann erhöhen. In der Diagnostik orientiert man sich an dem Schema beim weiblichen Brustkrebs.
Es erfolgen ein Arztgespräch, eine körperliche Untersuchung, sowie Mammographie und Sonographie. Da Brustkrebs beim Mann häufig eine erblichen Ursache hat, sollte eine genetische Beratung angeboten werden, auch um weitere Risikopersonen identifizieren zu können. In der Regel wird als operative Therapie eine Mastektomie durchgeführt und auch der Wächterlymphknoten wie bei der Frau entfernt und untersucht. Bei größeren Tumoren (>2cm), Lymphknotenbefall oder negativem Hormonrezeptorstatus wird beim Mann immer eine Nachbestrahlung durchgeführt. Auf die OP folgt eine adjuvante Systemtherapie. Die Empfehlungen für die Chemo- und Immuntherapie sind identisch mit denen bei Frauen. Häufig ist der männliche Brustkrebs auch positiv für den Hormonrezeptor. In diesem Falle gibt man analog zur Frau 5 Jahre lang Tamoxifen. Aromatasehemmer sind eher untypisch beim Mann.
Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebsart überhaupt, deshalb haben Männer schon rein statistisch ein viel geringeres Risiko als Frauen, an Brustkrebs zu erkranken. Da Brustkrebs als typische Frauenerkrankung gilt, wird diese Tumorart bei Männern oft erst spät entdeckt.
Bei den meisten Männern ist es im Nachhinein schwierig herauszufinden, was genau die Brustkrebserkrankung ausgelöst hat. Bisher sind nur einige Faktoren bekannt, die das Risiko für Brustkrebs beim Mann steigern. Dazu gehören beispielsweise sogenannte Brustkrebsgene. Es gibt einige ererbte oder spontan aufgetretenen Genveränderungen, die sowohl bei Frauen als auch bei Männern das Brustkrebsrisiko steigern (z.B. BRCA-Gene, breast cancer genes). Diese Genveränderungen finden sich aber nur bei wenigen Betroffenen. Eine Rolle bei der Entwicklung von Brustkrebs spielen auch hormonelle Faktoren. Auch Männer produzieren (wie Frauen) das Geschlechtshormon Östrogen, jedoch normalerweise in viel geringeren Mengen als Frauen.
Höhere Östrogenspiegel treten zum Beispiel bei starkem Übergewicht oder Lebererkrankungen wie Leberzirrhose oder Leberschrumpfung auf.
Im Verdacht das Risiko für eine Brustkrebserkrankung zu erhöhen, stehen auch Hormone zur Leistungssteigerung, wie sie von Bodybuildern über längere Zeit eingenommen werden.
Männer, die das sogenannten Klinefelter-Syndrom aufweisen (ein oder mehrere zusätzliche weibliche X-Chromosomen), haben ein ähnlich hohes Risiko für Brustkrebs wie Frauen.
Der Brustkrebs bei Männern macht sich durch tastbare Knoten bemerkbar. Aber auch Flüssigkeitsabsonderungen aus der Brustwarze, kleine Entzündungen oder Wunden oder eine Einziehung der Brusthaut oder der Brustwarze gelten als Warnsignale für Brustkrebs.
Ultraschalluntersuchungen und Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust) werden auch bei Männern angewendet, sind jedoch nicht so aussagekräftig wie bei Frauen.
Die Diagnose Brustkrebs wird über eine Biopsie (Gewebeprobe) gestellt, die aus der Brust entnommen und untersucht wird. Auch die Therapie des Brustkrebs unterscheidet sich bei Männern wenig von der für Frauen.
Tumorverdächtige Bereiche wie auch benachbarte Lymphknoten aus der Achselhöhle werden operativ entnommen. Manchmal sind unterstützende Maßnahmen nach der Operation notwendig, um Tumorzellen, die möglicherweise im Körper verblieben sind zu vernichten (z.B. Strahlentherapie der Brustwand, Chemotherapie). Bei Männern ist häufig eine antihormonelle Therapie angezeigt, da der Tumor östrogenabhängig wächst.
Für Weitere Informationen Lesen Sie auch: Brustkrebs beim Mann
Auch beim Mann sind schmerzlose Knoten in der Brustregion ein Anzeichen für Brustkrebs. Des Weiteren bei weißlichen Ausfluss aus der Brustwarze, Veränderungen und Einziehungen der Brustwarze, sowie Geschwüre an der Brust auf bösartige Veränderungen hin.
In frühen Stadien fehlen Allgemeinsymptome, später kann es zu allgemeiner Abgeschlagenheit und Leistungsminderung kommen. Auch Metastasen, Streuungen des Tumors im Körper, können, je nach Ort, an dem sie auftreten, zu spezifischen Symptomen führen. So können Skelettschmerzen auf Knochenmetastasen und Schwellungen des Arms bei Lymphknotenmetastasen in der Achselregion auftreten.
Lesen Sie mehr dazu unter: Wie erkennt man Brustkrebs beim Mann?
Die OP bei der Behandlung von Brustkrebs stellt einen zentralen Pfeiler der Therapie dar. Solange noch keine Metastasen nachgewiesen werden konnte, wird bei jedem Patienten eine Operation angestrebt. Ein Brustkrebs kann mit zwei verschiedenen Operationsmethoden behandelt werden. Entweder wird eine brusterhaltende Operation (BET, brusterhaltende Therapie) durchgeführt oder die Brust wird im Rahmen einer Mastektomie entfernt. Welches Verfahren verwendet wird, hängt von der Ausdehnung und der Lokalisation des Tumors ab.
Die Mastektomie ist die ältere der beiden Methoden. Bei der OP wird die komplette Brust (Drüsengewebe und Haut) und ggf. auch der darunterliegende Brustmuskel entfernt. In einem festgelegten Intervall nach der Operation bzw. der Bestrahlung kann ein Brustaufbau mit Brustimplantat stattfinden. Bei der neueren BET wird nur das Gewebe mit dem Tumor und einem kleinen Stück Haut entfernt.
Der Rest des Drüsengewebes und der Haut werden belassen. Die BET wird mittlerweile bei ca. 70% aller Patienten durchgeführt und zieht unweigerlich eine Bestrahlung des restlichen Gewebes mit sich. Zu jeder OP gehört in der Regel auch die Entfernung von Lymphknoten aus der Achselhöhle. Wie viele Lymphknoten entfernt werden müssen, hängt dabei davon ab, ob sich dort Tumorzellen finden oder nicht.
Lesen Sie auch den Artikel zum Thema: Operation bei Brustkrebs
Eine Chemotherapie (kurz: Chemo) hat einen großen Stellenwert in der Behandlung von Brustkrebs.
Nicht jede Form von Brustkrebs kann und muss mit einer Chemotherapie behandelt werden, es muss dafür einen klaren Grund geben.
Jeder Brustkrebs muss anders behandelt werden und jedes Mal muss eine individuell ausgerichtete und sorgfältig ausgewählte Therapie erfolgen. Bei der Chemotherapie als Teil des Behandlungsplans von Brustkrebs wird unterschieden, je nachdem in welcher Phase der Erkrankung die Chemo durchgeführt wird, zwischen einer:
Eine primäre Chemotherapie wird meist vor einer Operation durchgeführt.Dies kann besonders wichtig sein, wenn eine beispielsweise eine Operation nicht möglich ist, wenn der Tumor zu groß oder entzündet ist. Meistens erfolgt dann eine operative Behandlung, um den Tumor endgültig zu entfernen. Von einer adjuvanten Therapie spricht man, wenn die Chemotherapie nach einer Operation durchgeführt wird und keine Tumorabsiedelungen in anderen Organen (Metastasen) vorhanden sind. Wenn bereits Tumorabsiedelungen nachgewiesen sind, kann eine Chemotherapie ebenfalls sinnvoll sein, man spricht dann von einer palliativen Therapie.
Diese palliative Chemo kann sinnvoll sein, um Symptome zu behandeln wie Schmerzen durch Metastasen, Luftnot oder Hauterscheinungen.Bei der Auswahl der Chemo-Medikamente (Chemotherapeutika) müssen sehr viele Faktoren berücksichtigt werden, wie Organfunktionen (besonders Herz und Knochenmark), Tumorabsiedelungen, Symptome und vieles mehr. Da in Deutschland viele verschiedene Chemotherapeutika für die Behandlung von Brustkrebs zugelassen sind, kann eine individuelle und optimale Therapie erreicht werden.
Lesen Sie mehr zum Thema:
Nach jeder brusterhaltenden Operation erfolgt im Anschluss eine Bestrahlung des verbliebenen Brustgewebes und eventuell auch der Achsel auf der Seite. Dies soll verhindern, dass sich lokal ein zweiter Tumor bildet. Bisher wird auf die Bestrahlung nur in seltenen Fällen, z.B. bei älteren Patienten mit bestimmter Tumorkonstellation, verzichtet. Nach einer kompletten Brustentfernung wird nur bei fortgeschrittenen Tumoren eine Nachbestrahlung veranlasst oder wenn nicht das gesamte Tumorgewebe entfernt werden konnte. Die individuelle Indikation zur Bestrahlung muss aber von behandelndem Ärzteteam gestellt werden und pauschale Aussagen können hier nicht getroffen werden.
Weiterhin ist eine Bestrahlung der Lymphabflusswege in der Achselhöhle nach operativer Lymphknotenentfernung möglich. Dies soll das Gesamtüberleben verbessern. Ähnlich wie bei der Bestrahlung nach Mastektomie, muss die Entscheidung zur Bestrahlung der Lymphabflusswege von einem interdisziplinären Team getroffen werden. Bei jungen Patienten kann weiterhin eine sogenannte Boost-Bestrahlung durchgeführt werden. Hier wird das ehemalige Tumorbett nach Operation mit einer höheren Dosis bestrahlt, um das Rezidivrisiko zu senken. Darüberhinaus können auch inoperable Tumoren bestrahlt werden, mit dem Ziel die Tumormasse soweit zu reduzieren, dass eine Operation möglich wird.
Lesen Sie mehr zum Thema: Bestrahlung bei Brustkrebs
Die Hormontherapie, oder auch Antihormontherapie, wird Hormonrezeptor-positiven Tumoren durchgeführt. Hormonrezeptor-positiv bedeutet, dass der Tumor Rezeptoren für Östrogen oder Progesteron aufweist. Sie wird in aller Regel nach der Operation und auch nach einer eventuellen Chemotherapie durchgeführt. Generell sollte die Hormontherapie über mindestens 5 Jahre durchgeführt werden. Eine längere Gabe der Präparate kann danach gegen das individuelle Rückfallrisiko abgewogen werden. Da die Hormontherapie aber wesentliche Nebenwirkungen mit sich trägt, brechen viele die Therapie schon vor Vollendung der 5 Jahre ab, wodurch das Sterberisiko erhöht wird.
Welches Präparat man zur Hormontherapie verwendet, hängt davon ab, ob die Frau noch vor der Menopause steht oder bereits in den Wechseljahren ist. Jüngere Frauen, die noch nicht in der Menopause sind, wird in der Regel Tamoxifen verschrieben. Es blockiert die Östrogenrezeptoren des Tumors und vermindert die Hormonproduktion an den Eierstöcken. Somit kann der Tumor keine Wachstumssignale durch Östrogen bekommen. Häufige Nebenwirkungen dieser Therapie sind Hitzewallungen, Übelkeit und Ausschläge. Bei Frauen, die bereits in den Wechseljahren sind, werden Aromatasehemmer als Hormontherapie gegeben. Es hemmt ebenfalls die Bildung von Östrogen, welche somit nicht mehr stimulierend auf die Brust oder auf eventuell verbliebende Zellen des Brustkrebses wirken kann. Die Nebenwirkungen ähneln jenen von Tamoxifen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Hormontherapie bei Brustkrebs
Die Antikörpertherapie wird bei HER2-Rezeptor positivem Brustkrebs durchgeführt. Der Antikörper blockiert die HER2-Rezeptoren am Tumor, wodurch dieser keine Wachstumssignale mehr über diesen Rezeptor empfangen kann. Die Therapie wird parallel zur Chemotherapie durchgeführt und dauert 1 Jahr an. Der gängigste Wirkstoff heißt Trastuzumab und wird im Abstand von einer bis drei Wochen über eine Infusion gegeben. Die wichtigste Nebenwirkung des Antikörpers sind Schädigungen am Herzen. Daher muss während der Therapie alle 3 Monate eine kardiologische Untersuchung erfolgen.
Die Behandlung des Brustkrebses besteht aus mehreren Therapieformen. Ein wichtiger Bestandteil sind OP mit eventueller Nachbestrahlung und die systemischen Therapien, wie Chemotherapie, Immuntherapie oder Hormontherapie. Je nach Befund und Konstellation des Tumors können Chemo- und Immuntherapie auch schon vor der Operation begonnen werden. Die Nachbehandlung nach der Operation besteht dann aus der sogenannten adjuvanten Systemtherapie, bei welcher die präoperativen Medikamente fortgesetzt und eventuell eine Hormontherapie hinzugefügt wird.
Sollte eine Hormontherapie indiziert sein (bei positivem Rezeptorstatus) wird diese über mindestens 5 Jahre durchgeführt. Zu der Nachbehandlung nach Mastektomie, also einer Brustentfernung, gehört in der Regel die Rekonstruktion der Brust. Hier können Eigengewebe oder Implantate eingesetzt werden. Nachdem die primäre Behandlung abgeschlossen ist, geht man automatisch in die Nachsorge über. Diese sollte über 10 Jahre hinweg verlaufen, um Rezidive frühzeitig erkennen und behandeln zu können. Zur Nachsorge gehören regelmäßige körperliche Untersuchungen und Arztgespräche, sowie jährliche Mammographien des verbliebenen Brustgewebes.
Informieren Sie sich auch über das Thema: Nachsorge nach Brustkrebs
Wenn möglich wird immer versucht eine brusterhaltende Therapie durchzuführen. Manche Tumore wachsen aber so ungünstig, dass eine solche Operation nicht möglich ist. Dies ist zum Beispiel bei vielen großen Tumoren der Fall, welche bis in die Haut infiltriert haben. Da man sich in solchen Fällen nicht immer sicher sein kann den gesamten Tumor entfernt zu haben oder wenn die verbliebene Hautschicht nicht für eine erhaltende Therapie ausreicht, würde man eher eine Mastektomie, also eine Entfernung der Brust anstreben.
Lesen sie mehr zum Thema: Mastektomie
Auch bei kleineren Tumoren, bei denen man nicht alle Anteile sicher entfernen kann, strebt man eine Brustamputation an. Da man nach einer brusterhaltenden Operation immer eine Nachbestrahlung durchführen muss, wird bei Patientinnen, welche aus verschiedenen Gründen nicht bestrahlt werden können oder wollen, ebenfalls eine Amputation der Brust durchgeführt. Weiterhin ist die Brustamputation beim entzündlichen Brustkrebs notwendig und auch dann, wenn mehrere Tumorherde in der Brust vorhanden sind.
Nachdem eine Mastektomie, die Entfernung der Brust, durchgeführt wurde, wird entweder sofort in derselben Sitzung oder in einem zeitlichen Intervall danach, eine Rekonstruktion der Brust durchgeführt. Hierfür wird entweder eigenes Fettgewebe verwendet oder ein Brustimplantat.
Eine Reihe von Faktoren bestimmen den Verlauf und die Prognose des Brustkrebses.
Die Kenntnis über diese Prognosefaktoren ermöglicht eine Abschätzung, wie hoch das Risiko für eine Tumorabsiedelung (Metastasierung) und für das Erleiden eines Rückfalls (Rezidiv) nach erfolgter Behandlung ist.
Dabei spielen das Alter und der Menopausestatus (vor den Wechseljahren oder bereits danach), das Tumorstadium, der Entartungsgrad der Zellen und charakteristische Eigenschaften des Tumors eine Rolle für die Heilungschancen.
Je kleiner der Tumor ist, wenn noch keine Lymphknoten befallen sind und keine Tochtertumoren (Metastasen) ausgebildet wurden, desto besser ist die Prognose und somit auch die Heilungschance.
Spätere Stadien verlaufen oft ungünstiger. Auch der Grad der Entartung der bösartigen Tumorzellen kann hilfreich sein, um die Prognose abzuschätzen. Das Tumorstadium liefert Informationen über die Aggressivität und Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors. Außerdem gibt es bestimmte Eigenschaften von Brustkrebszellen, die das Wachstum der Zelle bestimmen und sich bei den einzelnen Brustkrebserkrankungen unterscheiden. So kann das Zellwachstum durch weibliche Hormone (Östrogene) gefördert werden, da sie sogenannte Östrogenrezeptoren besitzen.
Auch andere Arten von Rezeptoren spielen eine Rolle. Die Kenntnis, um diese charakteristischen Eigenschaften von Tumorzellen, erleichtert die Wahl der richtigen Behandlung und gibt eine Auskunft über die Prognose.
Ein weiterer Prognosefaktor ist das Alter der Patientin bei der Diagnosestellung, da Frauen unter 35 Jahren häufiger Rückfälle erleiden und die Prognose als ungünstiger gilt als in anderen Altersgruppen.
Ebenso ist es für die Prognose relevant, ob die Patientin noch ihre Monatsblutungen hat oder sich jenseits der Menopause befindet.
Grundsätzlich gilt, je früher der Brustkrebs entdeckt wird, umso besser sind die Prognose und die Heilungschancen.
Lesen Sie mehr zum Thema auf unserer Seite:
Die Überlebensrate wird bei Krebserkrankungen als 5-Jahre-Überlebensrate angegeben. Bei dieser Statistik wird nicht geschaut, wie lange die einzelnen Patienten überleben, sondern wie viele Patienten nach 5 Jahren noch leben. Die allgemeine 5-Jahre-Überlebensrate liegt bei 88% für Frauen und 73% für Männer. Das 10-Jahre-Überleben bei 82% für Frauen und 69% für Männer. Die individuelle Rate hängt allerdings von sehr vielen Faktoren, wie zum Beispiel der Tumorgröße, Entartungsgrad oder dem Lymphknotenbefall ab, sodass die Überlebensrate immer individuell kalkuliert werden muss.
Lesen Sie mehr hierzu: Lebenserwartung bei Brustkrebs
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau und die Zahl der Brustkrebserkrankung nimmt in den westlichen Industrieländern weiterhin zu.
Die Sterblichkeit der Erkrankung jedoch zeigt sich in den letzten Jahrzehnten deutlich rückläufig. Die Heilungschance des Brustkrebs sind gut, mehr als drei Viertel der Betroffenen sind nach fünf Jahren nach der Behandlung noch am Leben.
Die deutliche Verbesserung der Heilungschancen und der Lebensqualität der Betroffenen sind dem Fortschritt in der Diagnostik und Therapie des Brustkrebses zu danken.
Die Entwicklung des Mammographie-Screenings (Röntgenuntersuchung der Brust) und von organerhaltenden und rekonstruktiven Operationsverfahren, sowie die Entdeckung der erblichen Formen des Brustkrebses und die Verfügbarkeit von Hormon-, Chemo- und Antikörpertherapie haben dazu beigetragen, dass Brustkrebs in immer mehr Fällen heilbar geworden ist.
Eine frühe Entdeckung des Tumors bedeutet meistens eine größere Chance auf Heilung.
In mehr als 90 Prozent der Fälle kann die Brustkrebserkrankung geheilt werden, wenn der Tumor kleiner ist als ein Zentimeter.
Bei einer Tumorgröße von zwei Zentimetern sinkt die Heilungschance auf etwa 60 Prozent.
In seltenen Fällen kann jedoch ein Brustkrebs auch dann nicht mehr heilbar sein, selbst, wenn er in einem frühen Stadium entdeckt wurde. Durch das Screeningverfahren (wie die jährlich Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt) werden etwa 70 bis 80 Prozent der Brustkrebstumore in einem Stadium entdeckt, indem sie heilbar sind.
Auch die Rückfallrate (Rezidiv) nach einer zunächst erfolgreichen Behandlung des Brustkrebses ist in den letzten Jahren aufgrund der optimierten Therapieverfahren zurückgegangen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Heilungschancen von Brustkrebs
Es gibt bestimmte Mutationen im Erbgut, welche zu einem höheren Brustkrebsrisiko führen und auch vererbbar sind. Die am Besten erforschte Mutation ist das BRCA-Gen, auch Brustkrebsgen genannt. Diese Mutation wird autosomal-dominant vererbt. Der Mensch besitzt von jedem Gen zwei Kopien. Beim dominanten Erbgang reicht es aus, wenn das BRCA-Gen nur auf der einen Kopie mutiert ist, damit das Krebsrisiko erhöht ist. Das bedeutet auch, dass ein Träger dieser Mutation es mit einer 50 prozentigen Wahrscheinlichkeit an seine Kinder weitergibt. Dadurch, dass es sich um einen autosomalen Erbgang handelt und nicht um einen Gonosomalen, ist dabei das Geschlecht der Kinder irrelevant.
Neben dem BRCA-Gen gibt es noch eine Reihe an weiteren Genen, welche bei einer Mutation das Brustkrebs, oder auch das Risiko für andere Krebsarten erhöhen. Man unterscheidet bei diesen Genen zwischen Hochrisiko und Moderat- bis Niedrigrisikogenen. Das BRCA-Gen und auch das PALB2-Gen gehören für Brustkrebs zu den Hochrisikogenen. Moderat- bis Niedrigrisikogene sind unter anderem auch mit dem Li-Fraumeni-Syndrom, der Fanconi-Anämie oder dem Peutz-Jeghers-Syndrom assoziiert.
Lesen Sie hierzu auch unsere Seiten:
Die Stadien von Brustkrebs werden anhand der Tumorgröße, dem Lymphknotenstatus und dem Vorliegen von Metastasen eingeteilt. Von einem Brustkrebs im Endstadium spricht man wenn eine Metastasierung vorliegt. Metastasen sind Krebszellen, welche in andere Organe, wie zum Beispiel Lunge oder Knochen gestreut haben. Dabei sind die Größe und der Lymphknotenstatus erst einmal irrelevant für die Stadieneinteilung. Am häufigsten kommen Metastasen in der Lunge oder am Lungenfell, im Knochen, in der Leber oder im Gehirn vor.
Brustkrebs im Endstadium bedeutet allerdings nicht automatisch, dass es keine Therapiemöglichkeit mehr gibt. Ein kurativer Ansatz ist oftmals nicht mehr möglich, allerdings gibt es auch gute palliative Therapieansätze. Bei Tumoren mit positivem Antikörperrezeptorstatus (Her2-positiv), ist die Therapie der Wahl eine Immuntherapie, in manchen Fällen auch mit zwei Antikörpern gleichzeitig. Einen Hormonrezeptor-positiven Tumor würde man mit einer Hormontherapie behandelt, zum Beispiel Tamoxifen oder einem Aromatasehemmer. Eine Chemotherapie gibt man nur bei Tumoren, welche sowohl Her2- als auch Hormonrezeptor-positiv sind.
Informieren Sie sich mehr über das Thema: Brustkrebs im Endstadium
Ein Rezidiv bei Brustkrebs beschreibt ein Wiederauftreten eines Krebsgeschehens nach erfolgter Therapie. Dabei kann der Brustkrebs wieder lokal im Bereich der Brust auftreten, aber auch als Metastase an anderer Stelle erscheinen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Rezidiv eines Brustkrebs
Bei ungefähr 5 bis 10 von 100 Patientinnen tritt innerhalb von 10 Jahren nach brusterhaltender Therapie mit Bestrahlung ein lokales Rezidiv auf. Bei Mastektomie liegt die Quote bei 5 von 100 Patientinnen, also 5%. Das Risiko von Metastasen liegt etwas höher. So entwickeln sich bei ungefähr 25% aller Brustkrebspatientinnen im Laufe des Lebens Metastasen.
Nach einer Brustentfernung (Mastektomie) kann man vorübergehendend oder auch dauerhaft einen Grad der Behinderung beantragen. Der Grad richtet sich dabei danach, ob eine oder beide Brüste entfernt wurden. Bei einseitiger Mastektomie kann ein GdB von 40, bei beidseitiger von 40 beantragt werden. Sollte im Verlauf eine Rekonstruktion der Brust erfolgen verringert sich der GdB um etwa 10 Punkte. Bei Schädigungen durch die Operation oder die Bestrahlung kann ein höherer GdB gewährt werden.