Die Heilungschancen von Brustkrebs hängen vor allem vom Fortschreiten des Tumors ab, also davon, in welchem Stadium er sich befindet. Weitere wichtige Faktoren sind Hormonabhängigkeit des Tumors und Metastasierung umliegender Strukturen.
Für die Prognose einer Brustkrebserkrankung ist ausschlaggebend, in welchem Krankheitsstadium sich die Patientin befindet. Durch Früherkennungsmaßnahmen werden die Heilungschancen erheblich verbessert und können bei über 90% liegen. Dies trifft auf Frauen zu, deren Tumor sich bei Diagnosestellung in einem Anfangsstadium befindet. Generell ist die Prognose und damit auch die Heilungschance bei Brustkrebs auch abhängig von vielen weiteren Faktoren.
So spielen das Alter der Patientin, Begleiterkrankungen, Aggressivität und Art des Brustkrebses, sowie Lymphknotenbefall und das Vorhandensein von Metastasen eine Rolle. Auch, ob der Tumor sensibel auf eine Therapie mit Hormonpräparaten reagiert, kann entscheidend sein (hormonabhängiger Brustkrebs).
In der Regel wird die Prognose von Krebserkrankungen in Form der sogenannten 5-Jahres-Überlebensrate (5JÜR) angegeben, d.h. man betrachtet den Anteil der Frauen, die fünf Jahre nach Diagnosestellung noch am Leben sind.
Bei einem frühen Stadium der Erkrankung liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei bis zu 97%.
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Statistisch gesehen erkrankt jede achte Frau im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Die Sorge davor, selbst einmal zu erkranken, ist daher bei vielen Frauen groß. Betroffene fragen sich häufig, wie die Überlebenschancen mit der Erkrankung sind und welche Faktoren, das Überleben maßgeblich beeinflussen. Der Befall der Lymphknoten spielt beim Brustkrebs eine entscheidende Rolle. Brustkrebs metastasiert über die Lymphknoten, daher werden bei Brustkrebsoperationen die umliegenden Lymphknoten auf einen Befall hin untersucht und gegebenenfalls entfernt. Tatsächlich ist dieser sogenannte Lymphknotenstatus der wichtigste Prognosefaktor bei einer Brustkrebserkrankung. Tumore, die bereits Lymphknoten befallen haben, werden in die sogenannte high-risk-Gruppe eingeordnet. Solch ein Brustkrebs hat schlechtere Heilungschancen, als ein lokal begrenzter Tumor, der noch keine Metastasen gebildet hat. Die Prognose verschlechtert sich mit der Anzahl der befallenen Lymphknoten. Auch für die Therapieentscheidung ist der Lymphknotenbefall sehr wichtig. Tumore, die Lymphknoten infiltriert haben, haben ein höheres Risiko für ein Rezidiv, also einen Krankheitsrückfall. Daher werden in der Regel aggressivere Therapieoptionen ausgeschöpft, um dies zu verhindern. Die Überlebens- und Heilungschancen lassen sich jedoch nicht in Zahlen ausdrücken, da sie von vielen verschiedenen Faktoren abhängig sind. Sie müssen daher für jede Frau individuell eingeschätzt werden.
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Wenn Krebszellen bereits in den Lymphknoten im Achselbereich gefunden werden, ist dies ein Zeichen dafür, dass sich der Brustkrebs bereits in einem weiter fortgeschrittenen Stadium befindet. Entsprechend ist auch die Chance auf Heilung geringer, als bei einem lokal begrenzten Tumor.
Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt in diesem Stadium etwa 81%. Heutzutage werden die Lymphknoten bei Befall direkt mit ausgeräumt, weshalb auch dieses Stadium oft noch gut zu therapieren ist.
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Der wohl wichtigste Prognosefaktor für eine gute Heilung bei einem Brustkrebs ist der Lymphknotenstatus. Dieser wird anhand der Metastasen in Lymphknoten ermittelt. Brustkrebs neigt dazu, je nach Malignität, rasch in die Lymphknoten der Brustwand und der Achselhöhlen zu metastasieren und sich von dort auch in weitere Lymphknoten des Körpers auszubreiten. Zu einem späteren Zeitpunkt bilden sich dann auch Organmetastasen, beispielsweise in Lunge, Leber, Skelett oder Gehirn. Brustkrebs, der bei der Diagnose bereits in Lymphknotenmetastasen gebildet hat, hat tendenziell eine schlechtere Prognose, als nicht-metastasierter Krebs. Auch die Anzahl der Lymphknotenmetastasen ist für die Heilungsprognose wichtig. Doch nicht nur Lymphknotenmetastasen spielen eine wichtige Rolle, sondern auch Organmetastasen.
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Ist der Brustkrebs noch weiter fortgeschritten, kann es zur Metastasierung, d.h. Absiedelung entarteter Zellen in weiter entfernte Gewebe und Organe kommen, wo dann ebenfalls ein bösartiges Geschwür entsteht.
Metastasen sind nicht immer leicht zu behandeln, besonders wenn sie sehr zahlreich und an vielen unterschiedlichen Stellen auftreten. Entsprechend ist die Heilungschance in diesem Stadium deutlich geringer als in früheren Stadien.
Die 5-Jahres-Überlebensrate beträgt etwa 23%. Daher konzentriert sich die Therapie in einem solchen Stadium nicht mehr primär auf die Heilung der Patientin, sondern zielt vielmehr darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen und die Lebensqualität der Frau zu verbessern.
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Von einem Früh- oder Anfangsstadium spricht man, wenn der Brustkrebs nicht bereits Metastasierungen in Organe und Lymphknoten zeigt. Es handelt sich dabei um einen lokalisierten Tumor in der Brust. In dieser Phase sind die Heilungschancen für den Brustkrebs besonders hoch. Die Therapieentscheidung wird jedoch immer individuell im Rahmen eines Tumorboards, bei dem sich Chirurgen, Frauenärzte, Radiologen und Onkologen untereinander beraten, gefällt. In manchen Fällen reichen operative Maßnahmen mit einer postoperativen Bestrahlung für eine Heilung aus. Auch Chemotherapien kommen in solch einem frühen Stadium bereits zum Einsatz, wenn sie für den jeweiligen Tumor sinnvoll sind. Abgesehen vom Stadium des Tumors sind auch andere Faktoren, wie das Grading und der Rezeptorstatus sehr wichtig für die Heilungschancen. Manche Brustkrebsarten sind bereits im Frühstadium sehr aggressiv und schwer behandelbar, andere hingegen sprechen sehr gut auf eine Therapie an. Allgemein jedoch sind die Heilungschancen höher, wenn der Brustkrebs früh entdeckt und behandelt wird.
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Die Stadieneinteilung des Brustkrebses erfolgt nach den Kriterien Tumorgröße, Lymphknotenbefall und Fernmetastasierung. Im Stadium I hat der Brustkrebs keine Fernmetastasen und höchstens eine Lymphknotenmetastase gebildet. Seine Größe muss außerdem unter 2 cm betragen. Es handelt sich um ein sehr frühes Stadium des Brustkrebses mit meist guten Heilungschancen. Häufig kann man in diesem Stadium die Erkrankung durch eine operative Entfernung des Tumors und eine anschließende Bestrahlung und Chemotherapie heilen. Anders als in fortgeschrittenen Stadien erfolgt die Chemotherapie in diesem Stadium in kurativer – also heilender – Absicht. Bei Lymphknotenbefall werden zusätzlich Lymphknoten aus der Achsel entfernt.
In einem Stadium II ist der Tumor bis zu 5 cm groß, Organmetastasen dürfen jedoch, wie in einem Stadium I ebenfalls nicht vorliegen. Höchstens ein Lymphknoten darf befallen sein. Obwohl das Stadium II zunächst negativer gegenüber einem Stadium I klingen mag, muss dies nicht der Fall sein. Die Heilungschancen können im Grunde ähnlich oder sogar gleich gut sein. Der Tumor ist auch in diesem Stadium lokalisiert und hat nicht fernmetastasiert. Dadurch sind die Heilungschancen nicht unbedingt schlechter als bei einem Tumor des Stadiums I. Wichtig ist ein gutes Therapieansprechen. Wenn dies gegeben ist, sind die Heilungschancen auch in einem Stadium II sehr gut.
Ein Stadium III ist gekennzeichnet durch einen Befall mehrerer Lymphknoten und einer fortgeschrittenen Tumorgröße. Auch aggressive Tumore, die die Brustwand befallen oder durch die Haut durchbrechen, werden diesem Stadium zugeteilt. Das besonders aggressive „inflammatorische Mammakarzinom“ ist ebenfalls ein Stadium III Tumor. In diesem Stadium ist die Krebserkrankung recht fortgeschritten. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein heilender Therapieansatz prinzipiell nicht möglich ist. Die Heilungschancen sind aber im Vergleich zu weniger fortgeschrittenen Tumorstadien generell als schlechter einzuschätzen.
In einem Stadium IV des Brustkrebses liegen bereits Fernmetastasen in verschiedenen Organen des Körpers vor. Nach dem heutigen Kenntnisstand ist eine Heilung auf lange Sicht in diesem fortgeschrittenen Tumorstadium unwahrscheinlich. In Ausnahmefällen kann jedoch auch eine Langzeitheilung erreicht werden. In einem solch fortgeschrittenen Tumorstadium bestehen die Therapieziele in erster Linie aus einer Symptomfreiheit und dem Erhalt einer guten Lebensqualität für die Betroffenen. Dennoch gibt es auch Faktoren, die sich positiv auf das Langzeitüberleben der Patientinnen auswirken. Prognostisch günstig ist vor allem ein Ausbleiben eines Rezidivs innerhalb der ersten 2 Jahre nach der Therapie. In diesem Fall ist eine Langzeitheilung wahrscheinlicher, als wenn es zu Frührezidiven nach der Therapie kommt.
Abgesehen von wichtigen Prognosefaktoren, wie dem Lymphknotenbefall und Rezeptorstatus des Tumors, spielt auch das histologische Grading eine wichtige Rolle. Unter dem Mikroskop werden die Zellen des Tumors aus einer Gewebeprobe der Brust beurteilt und anhand dessen wird das Grading festgelegt. Tumore, deren Zellen dem Ursprungsgewebe stark ähneln, werden als G1-Tumore bezeichnet. Eine starke Ähnlichkeit zu gesundem Brustgewebe ist prognostisch günstig. Solche Tumore lassen sich, wenn sie weitere günstige Kriterien erfüllen, in die low-risk-Gruppe einordnen. Sie benötigen keine besonders aggressive Tumortherapie und gehen mit besseren Überlebens- und Heilungschancen einher. Auch die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv ist niedriger als bei Tumoren der high-risk-Gruppe.
Eine G2-Grading bedeutet, dass der Tumor bereits schlechter differenziert ist und sich in seiner Struktur mehr vom ursprünglichen Brustgewebe unterscheidet. Solche Tumore sind meist aggressiver und bösartiger. Sie sind daher mit einem höheren Risiko für eine Metastasierung verbunden. Solche Tumore werden in eine höhere Risikogruppe eingestuft als G1-Tumore. Ein Tumor mit einem G2-Grading muss jedoch nicht zwingend mit schlechteren Überlebens- und Heilungschancen einhergehen als ein Tumor mit einer G1-Differenzierung. Ausschlaggebend sind weitere Faktoren wie Lymphknotenmetastasen und der Rezeptorstatus des Tumors.
Das Grading des Brustkrebses spielt, neben anderen Faktoren, eine wichtige Rolle für die Prognose der Frau. Ein Brusttumor, der ein G3-Grading erhält, zeigt unter dem Mikroskop schlecht differenziertes Gewebe. Das bedeutet, dass sich das Gewebe des Tumors sehr stark von dem Ursprungsgewebe der Brust unterscheidet. Ein G3-Grading gilt damit als prognostisch ungünstig. Die Heilungschancen erscheinen daher im ersten Moment schlechter, als bei einem Tumor mit einem besseren Grading. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Viel wichtiger als das Grading des Tumors sind beispielsweise Faktoren, wie ein Therapieansprechen oder eine Metastasierung. Tumore, die nicht metastasiert sind, haben selbst mit einem höheren Grading eine bessere Prognose als solche, die ein niedriges Grading haben und metastasiert sind. Anhand des Grading allein lassen sich Heilungschancen daher nicht angeben.
Auch die Hormonabhängigkeit des Brustkrebses kann entscheidend für die Prognose der Erkrankung sein. Hormonabhängigkeit bedeutet, dass der Krebs durch weibliche Sexualhormone (Östrogene) zum Wachstum angeregt wird. Durch speziell entwickelte Medikamente ist es möglich, die Östrogenwirkung an den Krebszellen zu unterdrücken und dadurch das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
Eine Hormonabhängigkeit des Brustkrebses kann sich durch diese weitere Therapiemöglichkeit daher positiv auf die Überlebensrate und Heilungschance auswirken. Zudem bilden hormonabhängige Tumore seltener Metastasen. Gerade bei Frauen, die vor dem 35. Lebensjahr an einem solchen Brustkrebs erkranken, ist allerdings die Rückfallrate (Rezidivrate) deutlich erhöht, d.h. sie entwickeln in ihrem weiteren Leben häufiger erneut Brustkrebs.
Der hormonunabhängige Brustkrebs wächst zwar aggressiver, ist er jedoch komplett entfernt, sind Rezidive seltener. Es kommt bei der Prognose also auf den Einzelfall an. In höherem Alter ist die Prognose bei hormonabhängigem Brustkrebs jedoch besser als bei hormonunabhängigem Brustkrebs.
Der HER2-Rezeptor ist ein Protein, das sich auf der Oberfläche von Zellen befindet. Durch diesen Rezeptor wird die Teilung der Zellen beeinflusst. Je mehr HER2-Rezeptoren die Zelle trägt, desto ausgeprägter ist ihr Teilungsverhalten.
Bei einigen Brustkrebsarten befinden sich extrem viele der Rezeptoren auf der Oberfläche der entarteten Zellen, d.h. der Brustkrebs wächst durch seine hohe Teilungsrate sehr schnell und aggressiv. Damit einher geht eine schlechtere Prognose der Patientin.
Allerdings existieren mittlerweile Arzneimittel, die die HER2-Rezeptoren blockieren, sodass sie die Wachstumssignale nicht mehr an die bösartigen Zellen weiterleiten können (sogenannte Antikörpertherapie). Dadurch kann die Überlebensrate betroffener Patientinnen gesteigert werden. Im Vergleich zu Brustkrebsarten ohne HER2-Rezeptor-Überexpression ist die Prognose jedoch trotzdem schlechter.
Triple negative Tumore zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine Hormonrezeptoren (Östrogen- und Progesteron) haben und den sogenannten HER2/neu-Rezeptor nicht ausbilden. Diese Rezeptoren sind wichtige Angriffspunkte für Medikamente, die in der modernen Behandlung des Brustkrebses eingesetzt werden. Neuen Studien zufolge muss dies jedoch nicht in jedem Falle mit einem generell schlechten Therapieansprechen einhergehen. Solche Triple negativen Tumore sprechen mitunter sehr gut auf andere Chemotherapeutika an und lassen sich so auch in heilender Absicht behandeln. Es sind jedoch auch Triple negative Tumore bekannt, die ein sehr aggressives Wachstum haben und schlecht auf Therapeutika ansprechen. Die Heilungschancen eines Triple negativen Tumors lassen sich daher nicht pauschal angeben.
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uPA und PAI1 sind spezielle Eiweiße, die von Brustkrebszellen gebildet werden können. Niedrige Spiegel dieser Eiweiße korrelieren mit einem günstigeren Verlauf der Erkrankung, während hohe Spiegel für einen aggressiveren Brustkrebs und daher auch für eine schlechtere Prognose stehen.
Frauen mit hohen uPA- und PAI1-Werten profitieren daher eher von einer Chemotherapie, die direkt im Anschluss an die Operation des Brustkrebses erfolgt.
Es gibt verschiedene Gene, die das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, erhöhen. Besonders bekannt sind die Gene BRCA1 und BRCA2, die mit einem vermehrten Auftreten von Brustkrebs bei jüngeren Frauen einhergehen.
Prinzipiell ist die Prognose bei genetischer Veranlagung schlechter. Gerade wenn der Brustkrebs früh auftritt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er sich nach einigen Jahren wieder entwickelt, deutlich erhöht.
Auch die Behandlung gestaltet sich in vielen Fällen schwieriger, da es sich bei Brustkrebs genetischer Veranlagung meist um besonders aggressive Formen handelt.
Eine Brustamputation, auch Mastektomie genannt, wird immer dann durchgeführt, wenn eine brusterhaltende Operation aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist oder die Patientin die Amputation wünscht. Sehr ausgedehnte Tumore, sogenannte inflammatorische Mammakarzinome oder mehrere Tumore in der Brust (Multizentrizität) machen eine brusterhaltende Operation unmöglich. Eine Brustamputation erhöht in solchen Fällen die Heilungschancen. Die Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv, beispielsweise durch im Gewebe verbliebene Tumorreste, wird so minimiert. Eine Brustamputation ist jedoch nicht immer notwendig und unbedingt von Vorteil. Bei Tumoren, die keine Brustamputation erfordern, werden die Heilungschancen dadurch nicht gegenüber einer brusterhaltenden Operation erhöht.
Die größte Angst der meisten Menschen, die unter einer Krebserkrankung leiden, ist das Auftreten eines Rezidivs. Rezidive sind Krankheitsrückfälle, die auch nach einem geheilten Brustkrebs auftreten können. Man unterscheidet dabei frühe von späten Rezidiven. Frühe Rezidive treten innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Heilung des Brustkrebses auf, späte Rezidive in dem Zeitraum danach. Besonders gefürchtet sind die frühen Rezidive, da sie für einen sehr aggressiven Tumor sprechen. Die Chancen für eine Heilung sind bei solchen Frührezidiven erheblich geringer, als bei späten Rezidiven. Auch die Chancen für erneute Rezidive und Fernmetastasen sind erhöht. Die Wahrscheinlichkeit für ein Überleben der Erkrankung über mehrere Jahre hinweg sinkt daher. Es spielt ferner eine Rolle, wo das Rezidiv entsteht und nach welchen Therapiemaßnahmen. Rezidive, die nach Bestrahlungen und brusterhaltenden Operationen an einer Stelle auftreten, zeigen eine 5-Jahres-Überlebensrate von circa 64%. Das bedeutet, dass 5 Jahre nach dem Rezidiv noch 64 % der Patientinnen am Leben sind. Rezidive hingegen, die an mehreren Stellen auftreten, haben nur noch eine 5-Jahres-Überlebensrate von circa 24 %. Weiterhin sind die Überlebenschancen und die Heilungschancen stark von dem allgemeinen Zustand der betroffenen Person und vielen individuellen Faktoren abhängig.
Das Alter der Patientin ist bezüglich Prognose und Heilungschance ebenso bedeutend. Bei Frauen, die vor dem 35. Lebensjahr erkranken, ist die Prognose eher schlecht. Ein so früher Erkrankungszeitpunkt spricht für eine genetische Veranlagung und führt häufig zu aggressiven Tumoren mit hoher Rückfallquote.
Im Gegensatz dazu mindert Brustkrebs im höheren Lebensalter (ab dem 67. Lebensjahr) die Lebenserwartung bei adäquater Therapie häufig nicht. Rezidive sind seltener und in vielen Fällen ist der Brustkrebs weniger aggressiv.
Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Dies kommt zwar deutlich seltener vor, ist deshalb aber nicht weniger gefährlich. Die Gefahr liegt vor allem darin, dass der Brustkrebs bei Männern meist erst spät erkannt wird. Für Männer existieren keine Früherkennungsuntersuchungen, wie die Mammografie, die sich bei der Brustkrebsvorsorge der Frauen etabliert hat.
Knoten oder sonstige Veränderungen im Brustbereich werden von Männern oft nicht als potenziell gefährlich wahrgenommen. Daher erfolgt der Gang zum Arzt im Schnitt erst deutlich später und der Krebs hat sich in der Zwischenzeit bereits weiter ausbreiten können.
Die Behandlung wird jedoch wie bei der Frau durchgeführt. Auch die Prognose der Erkrankung ist dann ähnlich, das heißt wird der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt, ist auch die Aussicht auf Heilung sehr gut. Mit zunehmend fortgeschrittenem Stadium verschlechtern sich Prognose und Heilungschancen.
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Besonders die Früherkennung spielt für die Prognose und Heilungschance bei einer Brustkrebserkrankung eine große Rolle. Wird der Krebs frühzeitig erkannt und adäquat behandelt, ist er in der Regel gut zu therapieren und die Heilungschance hoch.
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Seite: Prognose bei Brustkrebs
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