Auch nach bereits erfolgreicher Behandlung ist das Wiederauftreten eines Brustkrebs noch möglich. Dies wird dann als rezidiv bezeichnet. Der folgende Artikel gibt Aufschluss über mögliche Ursachen, Diagnose und Therapieoptionen.
Unter einem Brustkrebsrezidiv versteht man einen Rückfall der Krebserkrankung, also ein Wiederauftreten des Tumors. Nach einer initial erfolgreichen Behandlung kehrt die Krebserkrankung also zurück. Sie kann sich dabei erneut an der ursprünglichen Lokalisation in der Brust manifestieren (Lokalrezidiv), oder durch Transport über die Blutbahn auch in anderen Organen oder Lymphknoten auftreten - der Tumor hat dann "gestreut". Ursache für ein Rezidiv sind Krebszellen, die der Behandlung entgangen sind und welche sich auch Jahre nach der Therapie noch vermehren und zu einer erneuten Krebserkrankung führen können.
Die Ursache für ein Rezidiv einer Brustkrebserkrankung ist das Verbleiben bösartiger Zellen im Körper, welche die initiale Therapie überlebt haben und nun erneut zu einem Tumor heranwachsen können. Ein Grund hierfür kann sein, dass die operative Tumorentfernung nicht radikal genug ist. Hierdurch können einzelne übersehene Krebszellen in der Brust verbleiben, die sich über Jahre hinweg erneut vermehren können. Aus diesem Grund wird die Brust nach der operativen Tumorentfernung stets nachbestrahlt, um verbliebene Tumorzellen abzutöten.
Doch auch dieses Verfahren ist leider keine hundertprozentige Garantie für das Abtöten sämtlicher Krebszellen in der Brust. Eine weitere Option ist, dass der Krebs bereits vor der Behandlung unbemerkt gestreut hat, sodass die ausgewanderten Krebszellen sich in jedem Winkel des Körpers ansiedeln und dort wiederum vermehren können. Um dies zu verhindern, wird in der Regel eine Chemotherapie durchgeführt. Aus verschiedenen Gründen, wie beispielsweise speziellen Abwehrmechanismen und Mutationen der Krebszellen, können diese sich jedoch unter Umständen der Chemotherapie entziehen und im Körper überdauern. Auch noch nach Jahren kann es so zu einem Wiederauftreten der Brustkrebserkrankung kommen, die sich auch in anderen Organen wie der Lunge, der Leber, den Knochen oder dem Gehirn manifestieren kann.
Welche Symptome im Falle eines Rezidivs auftreten, hängt von dessen Lokalisation ab. Bei einem Lokalrezidiv in der Brust kann es zur Bildung eines Knoten kommen, welcher von der Patientin getastet werden kann.
Bei Befall der Lymphknoten können sich diese vergrößern, sodass sie in den Achselgruben als derbe, fixierte schmerzlose Knoten getastet werden können. Ein Rezidiv der Brustkrebserkrankung kann jedoch auch in anderen Organen auftreten, wenn die Tumorzellen hier die Therapie überdauert haben. In diesem Fall sind die auftretenden Symptome abhängig vom jeweils betroffenen Organ, der Brustkrebs hat metastasiert.
Bei Befall des Skelettes kommt es oft zu Knochenschmerzen und spontanen Knochenbrüchen ohne adäquates Trauma. Besonders häufig sind hiervon die Wirbelsäule und das knöcherne Becken betroffen. Bei Befall der Leber kann es zu Oberbauchschmerzen und einem Ikterus, also einer Gelbfärbung von Haut und Augen kommen. Tritt ein Rezidiv in der Lunge auf, so können Beschwerden wie Atemnot oder anhaltender Husten (bis hin zum Bluthusten) auftreten. Auch im Gehirn kann es zu einem Brustkrebsrezidiv kommen, hier ist eine Vielzahl an Symptomen möglich. Neben Kopfschmerzen, epileptischen Anfällen, Taubheitsgefühl oder Lähmungen kann es im Falle von Hirnmetastasen auch zu Persönlichkeitsveränderungen kommen.
Unabhängig von der Lokalisation des Tumors kann es zu Allgemeinsymptomen wie ungewolltem Gewichtsverlust, Fieber und Abgeschlagenheit kommen.
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Zur Früherkennung eines Rezidivs existiert bei Brustkrebspatientinnen ein Nachsorgeprogramm, welches in der Regel 5 Jahre nach Abschluss der Therapie dauert. Hierzu zählt unter anderem die halbjährliche Durchführung einer Mammographie, um ein Rezidiv früh erkennen zu können. Auch bestimmte Tumormarker (CA 15-3, CEA) können bei deutlichem Anstieg auf ein Rezidiv hindeuten. Besteht der konkrete Verdacht auf ein Rezidiv, so werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Hierzu zählen die (Ultraschall-)Untersuchung der Lymphknoten, sowie eine Ultraschalluntersuchung des Bauches und eine Knochenszintigraphie, um eine bereits erfolgte Metastasierung auszuschließen.
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Etwa 5 bis 10% der Patientinnen mit Brustkrebs erleiden ein Rezidiv. Ein Rezidiv kann hierbei auch noch mehrere Jahre nach Abschluss der Therapie auftreten. Wie hoch das individuelle Risiko einer Betroffenen ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Hierzu zählt die Größe des ursprünglichen Brusttumors und dessen Ausdehnung in die umliegenden Strukturen. Es müssen also verschiedene Brustkrebsstadien unterschieden werden. Auch die Eigenschaften des Tumors wie sein Wachstumsmuster, die Ausbildung bestimmter Rezeptoren, seine Bösartigkeit (Malignität) und der Befall von Lymphknoten oder weiteren Organen beeinflussen entscheidend das Rezidivrisiko.
Bei vielen Krebsarten kann man 5 Jahre nach Abschluss der Therapie und ohne das Auftreten eines Rezidivs von einer Heilung sprechen, da nach dieser Zeitspanne ein Rezidiv sehr unwahrscheinlich ist. Für Brustkrebs trifft dies leider nicht zu, sodass es auch nach über 10 Jahren noch zu einem Rezidiv kommen kann. Je länger der zeitliche Abstand zum Ersttumor, desto günstiger ist jedoch in der Regel die Prognose, da dieses Verhalten auf einen wenig aggressiven, langsam wachsenden Tumor hinweist. Ein Frührezidiv hingegen, welches bereits Monate nach Abschluss der Behandlung auftritt, weist auf einen meist aggressiven und bösartigeren Tumor hin.
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Bei der Rezidivbehandlung muss ein Lokalrezidiv (erneute Tumorbildung in der Brust oder den angrenzenden Lymphknoten, also dem erstmal betroffenen Gewebe) unterschieden werden von einer Metastasierung in andere Organe wie der Leber, der Lunge, den Knochen oder dem Gehirn. Die Therapie eines Lokalrezidives zielt meist erneut auf eine vollständige Heilung ab. Zwar besteht in der Folge ein erhöhtes Risiko für ein erneutes Rezidiv, in frühen Stadien stehen die Chancen auf Heilung jedoch gut.
Hierzu ist es in vielen Fällen notwendig, die Brust mitsamt des Tumors zu amputieren, insofern dies bei der ursprünglichen Operation umgangen werden konnte. Zudem muss häufig eine erneute Chemotherapie und/oder Hormontherapie durchgeführt werden, um bereits gestreute Krebszellen abzutöten.
Tritt ein Rezidiv hingegen in anderen Organen wie der Leber, der Lunge, den Knochen oder dem Gehirn auf, so ist die Behandlung meist palliativ, die Prognose ist damit weniger gut. Durch die operative Entfernung von Metastasen (z.B. der Lunge), oder eine Bestrahlung (z.B. des Gehirns) können Schmerzen und andere Beschwerden reduziert werden und das Überleben gegebenenfalls verlängert werden. Auch eine Chemotherapie und Hormontherapie können tumorbedingte Beschwerden mindern und die Überlebenszeit verlängern, sodass sie unter Beachtung der Nebenwirkungen ebenfalls eingesetzt werden können. Im Falle einer Metastasierung besteht das Therapieziel also primär darin, dem Patienten die verbliebene Lebenszeit möglichst angenehm und schmerzfrei zu gestalten und bei vertretbaren Nebenwirkungen auch eine Lebensverlängerung zu erreichen.
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Tritt ein Rezidiv auf die Brust oder auf die angrenzenden Gewebe beschränkt (Lokalrezidiv) auf, so erfolgt die erneute Therapie mit dem Ziel einer vollständigen Heilung. In frühen Stadien, also bei einem kleinen Tumor ohne die Beteiligung weiterer Gewebe wie dem Brustmuskel oder den Lymphknoten, ist die Heilungschance hoch.
Hierzu sind häufig eine Brustamputation sowie das Durchführen einer Chemotherapie notwendig. Es ist jedoch zu beachten, dass auch nach erneuter erfolgreicher Therapie die Gefahr eines Wiederauftretens der Krebserkrankung bei diesen Patientinnen deutlich erhöht ist. Tritt ein Rezidiv hingegen in anderen Organen (häufig Leber, Lunge, Gehirn oder Knochen) auf, so entspricht dies einer Metastasierung. Der Krebs ist nicht mehr auf die Brust begrenzt sondern hat sich im Körper ausgebreitet, was die Chancen auf Heilung leider drastisch reduziert. Die Behandlung zielt also primär nicht auf eine Heilung ab, sondern auf eine Erhöhung der Lebensqualität (palliativ). Auch hier kommen Therapieformen wie die operative Entfernung, Bestrahlung und Chemotherapie zum Einsatz, um eine Verlängerung der Überlebenszeit bei bestmöglicher Lebensqualität zu erzielen.
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Ein Rezidiv ist auch nach einer Mastektomie (Brustamputation) möglich. Der Tumor kann erneut im Narbengewebe, im benachbarten Gewebe oder an der Brustwand entlang wachsen. In diesem Fall sollte versucht werden, den Tumor möglichst vollständig operativ zu entfernen, was je nach Ausmaß der betroffenen Strukturen möglich ist. Im Anschluss ist häufig eine erneute Chemotherapie erforderlich, um die Chancen auf Heilung zu steigern. Nach einer Mastektomie kann ein Rezidiv jedoch auch in anderen Organen wie der Leber, Lunge, den Knochen oder dem Gehirn auftreten. In diesem Fall spricht man von einer Metastasierung, sodass die Chancen auf Heilung deutlich schlechter stehen. Meist steht nun die Verbesserung der Lebensqualität sowie gegebenenfalls die Verlängerung der Überlebenszeit im Vordergrund.
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Ein Rezidiv bei Brustkrebs kann neben einem Lokalrezidiv auch als Metastase auftreten. Zu den am häufigsten betroffenen Organen gehört hierbei die Lunge.
Kleine Lungenmetastasen verursachen in der Regel keine Beschwerden, erst größere Metastasen führen zu Atemnot, Bluthusten, Gewichtsverlust und Brustschmerzen. Dem Verdacht kann durch eine Röntgenaufnahme nachgegangen werden, zur Bestätigung erfolgt meist eine Biopsie des verdächtigen Herdes. In der Regel ist die Therapie von Lungenmetastasen palliativ, da die Heilungschance durch die Aussaat der Tumorzellen stark sinkt. Eine Chemotherapie, Bestrahlung sowie in manchen Fällen die operative Entfernung des Herdes können eine Verbesserung der Lebensqualität bewirken und die Lebenszeit gegebenenfalls verlängern.
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Ein Brustkrebsrezidiv in Form einer Metastase tritt nicht selten in der Leber auf. Einzelne kleine Metastasen bleiben häufig asymptomatisch, erst bei multiplen oder ausgedehnten Befunden kommt es zu Beschwerden. Durch einen Gallestau kann es zu einer Gelbfärbung der Haut und Augen kommen, der häufig von quälendem Juckreiz begleitet wird. Auch die Bildung von Bauchwasser (Aszites) ist möglich, in fortgeschrittenen Stadien kann es zum Leberversagen kommen. Die Metastasen lassen sich meist im Ultraschall, CT oder MRT eindeutig darstellen. Es kommen mehrere Behandlungsoptionen in Frage, unter anderem die operative Entfernung einzelner kleiner Metastasen, die Radiochirurgie, Chemotherapie, Vereisung oder Chemoembolisation. In den meisten Fällen dienen diese Verfahren jedoch der Verbesserung der Lebensqualität und Verlängerung der Überlebenszeit, eine Heilung ist häufig nicht mehr möglich.
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