Oberbauchschmerzen haben sehr viele unterschiedliche Ursachen und können gut nach ihrer Lokalisation eingeteilt werden. Rechtsseitige Oberbauchschmerzen können zum Beispiel durch Gallenblasensteine ausgelöst werden. Mittige Oberbauchschmerzen sind häufig durch eine Magenschleimhautentzündung verursacht. Ein Nierenstein kann zum Beispiel zu linksseitigen Oberbauchschmerzen führen.
Der Oberbauch schließt sich direkt an die beiden Rippenbögen nach unten hin an und geht unscharf in den mittleren Bauch über. Wichtig ist diese Einteilung des Bauches bezüglich der in jenem Bereich liegenden Organe, die entsprechende Schmerzen machen können.
Schmerzen, die also ab den Rippenbögen nach unten ziehen und in Höhe des Bauchnabels etwa aufhören, werden als Oberbauchschmerzen bezeichnet. In diesem Bereich gibt es zahlreiche Organe, die zu Beschwerden führen können. Man kann eine Unterteilung der Schmerzlokalisation im Bereich des Oberbauches noch nach der direkten Lage, also linksseitiger Oberbauch, mittiger Oberbauch oder rechtsseitiger Oberbauch durchführen.
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Wenn Schmerzen im Oberbauch angegeben werden, dann in vielen Fällen im Oberbauch rechts. Werden dort Schmerzen angegeben, ist die Gallenblase als verursachendes Organ höchst verdächtig.
Vor allem ein plötzlich aufgetretener und stechender Schmerz, der an Stärke gleich bleiben kann oder zunehmen kann, spricht im Bereich des rechten Oberbauches am ehesten für eine Erkrankung der Gallenblase. Es kann auch zu Ziehen im Bauch.
Vor allem, wenn die Schmerzen nach den Mahlzeiten angegeben werden, kommt die Gallenblase als Ursache in die engere Auswahl der Diagnosen. In vielen Fällen sind es Gallensteine, die in der Gallenblase liegen und zunächst völlig symptomfrei sind.
Nach dem Essen zieht sich die Gallenblase zusammen, um in ihr befindliche Gallensäuren abzugeben. Dabei kommt es zu Steinbewegungen und zu Kontakten der Steine mit der Gallenblasenwand. Dies führt zu den beschriebenen stechenden Schmerzen im Bereich des rechten Oberbauchs. Kommen die Schmerzen unabhängig von den Mahlzeiten vor, und werden an der Stelle an der die Gallenblase liegt angegeben, kann es sein, dass sich die Gallenblase entzündet hat.
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Dies geschieht in den meisten Fällen in Verbindung mit Gallensteinen. Eine entzündete Gallenblase ohne Gallensteine kommt eher selten vor. Oft sind es die schon viele Jahre in der Gallenblase liegenden Steine, die schlußendlich die Gallenblase entzünden lassen und zu den beschriebenen Schmerzen führen. Spricht man von einer Gallenblasenentzündung, ist meistens die Gallenblasenwand gemeint, die entzündet ist. Des Weiteren kann es vorkommen, dass ein Gallenstein, der in der Gallenblase herangereift ist, durch das Zusammenziehen der Gallenblase diese verlässt und durch die Gallengänge wandert. Bleibt dieser Stein dann an einer Engstelle des Gallengangs hängen, werden meistens sehr starke Schmerzen verursacht, die auch als Gallenkolik bezeichnet und gefürchtet werden.
Die Diagnostik wird mittels eines Ultraschalls des Oberbauchs durchgeführt. Mit einem Blick auf die Galle kann man darin befindliche Gallensteine sehen. Eine Entzündung der Gallenblase wird im Ultraschallbild durch eine gleichmäßige oder ungleichmäßige Wandverdickung sichtbar. Steine in den Gallengängen kann man oft durch den Ultraschall nicht sehen. Hier muss eine sogenannte ERCP zum Einsatz kommen, bei der eine Magenspiegelung durchgeführt wird und ein Kontrastmittel in den Gallengang gespritzt wird. Danach wird eine Röntgenaufnahme durchgeführt und eine entsprechende Gallengangsdurchgängigkeit kann kontrolliert werden. Auch kann mittels einer Blutuntersuchung gesehen werden, ob eine Entzündung im Körper voranschreitet oder ob ein gallenspezifischer Parameter im Blut erhöht ist. Die Therapie der Wahl ist in den meisten Fällen die operative Entfernung der Gallenblase, wenn Steine zu den Beschwerden führen oder wenn die Gallenblase entzündet ist. Sitzt ein Gallenstein im Gallengang fest kann er entweder endoskopisch geborgen oder mittels Gallengangseröffnung operativ entfernt werden.
Des Weiteren liegt noch ein weiteres Organ im Bereich des rechten Oberbauches - die Leber. Werden rechtsseitige Oberbauchbeschwerden angegeben, muss auch immer die Leber untersucht werden. In aller Regel werden Erkrankungen der Leber, wie Hepatitiden, Leberzirrhosen oder Leberkarzinome nicht durch Schmerzen symptomatisch. Es kann aber auch immer wieder vorkommen, dass diese Erkrankungen zu einem Anschwellen der Leber führen.
Die Leber ist von einer derben Kapsel umgeben, die nicht genug Platz lässt, um einer entsprechenden Lebervergrößerung nachzugeben. Es kommt zu einem erhöhten Druck und damit zu einem starken Zug auf die Leberkapsel. Dies führt zu zum Teil sehr starken Schmerzen. Bei der Ultraschalluntersuchung müssen, wenn das Ausmaß der Leber verdächtig erscheint, auch immer die Leberränder ausgemessen werden.
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Oberbauchschmerzen
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Eher seltener vorkommend aber genauso dringend abzuklären sind mittige Oberbauchschmerzen. Diese können zum einen vom Magen stammen, der in diesem Bereich liegt, zum anderen von der Bauchspeicheldrüse. Häufigste Ursache von mittleren Oberbauchschmerzen sind Erkrankungen des Magens. Oft sind es akute Entzündungen der Magenschleimhaut, die zu den angegebenen mittigen Oberbauchbeschwerden führen. Eine akute Magenschleimhautentzündung oder auch akute Gastritis kommt schon zustande, wenn besonders fettes Essen zu sich genommen wurde oder wenn besonders viel Alkohol am Vortag zu sich genommen wurde. Meistens werden die Beschwerden stärker, wenn man auf den mittigen Oberbauch drückt oder wenn sich die Patienten nach vorne beugen. Eine schwere akute Gastritis kann aber auch in Ruhe zu starken ziehenden und brennenden Schmerzen führen. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden nach einem bis drei Tage. Tun sie dies nicht, spricht man von einer chronischen Gastritis, deren Ursache unbedingt abgeklärt gehört. Oft ist es zu viel Säure, die vom Magen produziert wurde und die zu Schmerzen an der Magenwand führt. In einigen Fällen ist die schmerzauslösende Ursache ein Magengeschwür, das zunächst unbeachtet im Bereich des Magens heranwächst und schließlich zu Beschwerden führt.
Wenn die Bauchschmerzen mittig am stärksten sind, kann dies ein Hinweis auf eine Magenschleimhautentzündung sein.
Mittige Oberbauchbeschwerden können auch durch die Bauchspeicheldrüse hervorgerufen werden. Dabei handelt es sich meistens um Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Charakteristischerweise werden die Schmerzen mittig und in den Rücken ausstrahlend angegeben und als brennend, schneidend oder ziehend beschrieben. Hauptursache für eine Pankreatitis ist ein chronischer Alkoholkonsum.
Meistens ist es auch so, dass der Bereich im mittigen Oberbauch, ähnlich wie bei einer Magenschleimhautentzündung, druckempfindlich ist. Das Auftreten einer Bauchspeicheldrüsenentzündung ist ein ernstes Krankheitsbild und muss unbedingt schnell diagnostiziert und behandelt werden. Meistens geht es mit schweren Allgemeinreaktionen des Körpers, wie Fieber und schwerer Allgemeinzustandsverschlechterung einher. Patienten mit einer schweren Bauchspeicheldrüsenentzündung können oft nicht mehr aufrecht gehen und zeigen nicht selten auch einen erhöhten Bilirubinspiegel im Blut, der die Haut und die Bindehäute färbt. Manchmal kommt es aus unterschiedlichen biochemischen Gründen zu einer Dunkelfärbung des Urins und einer Hellerfärbung des Stuhlgangs. In diesem Fall sollte unbedingt die Bauchspeicheldrüse untersucht werden. Dies geschieht ebenfalls mittels Ultraschall und durch eine Blutuntersuchung. In unklaren Fällen kann es notwendig werden, ein CT durchzuführen. Meistens werden in den Bilduntersuchungen unruhigen verdichtete Strukturen oder Strukturen ohne tatsächliche Grenze sichtbar.
Behandelt wird eine Bauchspeicheldrüsenentzündung mit Antibiotika im Krankenhaus. Eine Magenschleimhautentzündung kann nur durch eine Magenspiegelung bewiesen werden. Hierbei kann ein Echtbild der Magens von innen gemacht und analysiert werden.
Rötliche Veränderungen der Magenschleimhaut deuten auf einen akuten oder chronischen Verlauf einer Magenschleimhautentzündung hin. Die Behandlung erfolgt durch hochdosierte Säurehemmer und schonende Kost. Oberbauchschmerzen, ob mittig, links oder rechts können auch immer eine indirekte Ausstrahlung des Herzens sein. Bei unklarem Organbefund muss auch immer ein EKG geschrieben und der Troponinwert im Blut bestimmt werden, um ein Herzinfarkt ausschließen zu können.
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Im Bereich des linken Oberbauches liegt die Milz als potentielles schmerzverursachendes Organ.
Allerdings kommen Milzentzündungen so gut wie nicht vor. Es gibt aber einige Bluterkrankungen (Leukämien) und Infektionen (Pfeiffersches Drüsenfieber), bei denen die Milz stark anschwellt und zu einem Zug auf die Kapsel der Milz führt. Dies kann dann zu starken Schmerzen im Bereich des linken Oberbauchs führen.
Untrainierte Sportler oder welche, die vor einer Trainingseinheit etwas gegessen haben, können ebenfalls über linksseitige Oberbauchschmerzen klagen. In diesem Falle handelt es sich meistens um einfache, unkomplizierte Seitenstiche. Im unteren Bereich des linksseitigen (und auch rechts) Unterbauch, führen die Harnleiter von den Nieren nach vorne zu der Harnblase. Kommt es zu einem Nierenstein, der die Niere verlassen hat und in dem Harnleiter stecken bleibt, kann es zu sehr starken linke Oberbauchschmerzen kommen, die auch als Kolik bezeichnet werden.
Auch aufsteigende Harnwegsinfektionen von der Harnblase aufsteigend können hin und wieder links- (und rechts) seitige Schmerzen verursachen. Die Abklärung der Schmerzen erfolgt ebenfalls mit Ultraschall. Dabei wird die Form und die Größe der Milz gemessen und beurteilt. Im Falle einer Milzvergrößerung muss unbedingt nach der Ursache gesucht werden. Meistens wird dies durch eine ausführliche körperliche Untersuchung und durch eine Untersuchung des Blutes gewährleistet. Harnsteine, die in einem Harnleiter festsitzen, können in vielen Fällen nicht durch ein Ultraschall gesehen werden. Ist die Ursache von linken Unterbauchschmerzen unklar, muss eine Kontrastmittelapplikation erfolgen. Dadurch können entsprechende Durchgängigkeiten der Harnleiter überprüft werden.
Kommt es nach einem Trauma zu Schmerzen im rechten, mittigen oder linken Oberbauch, muss ggfs. neben einer Ultraschalluntersuchung ein CT durchgeführt werden, da eine traumatische Verletzung mit entsprechender Einblutung möglich wäre.
Ein Organ, das sich sowohl im linken, mittigen und rechten Oberbauch befindet ist der Darm. Dieser kann an jeder Stelle zu Beschwerden führen. Sowohl der Dickdarm (Kolon), der sich bilderrahmenfömig entlang des Oberbauchs legt, als auch der Dünndarm, der diesen Rahmen ausfüllt, können Beschwerden machen. Am häufigsten und unkompliziertesten sind Blähungen nach entsprechendem Essen schuld daran. Es kann auch immer zu Dickdarmveränderungen kommen, die in Form von Aussackungen und deren Entzündungen zu Beschwerden in jedem Bereich des Dickdarms führen können. Zwar ist der linksseitige Unterbauch die häufigere Lokalisation dieser sogenannten Divertikulitiden, in einigen Fällen kann dies aber auch zu Beschwerden im Bereich des linksseitigen Oberbauchs führen. Auch hier sollte zunächst mittels Ultraschall oder einer Darmspiegelung geschaut werden, was die Ursache ist.
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Das Herz liegt im Brustraum, sodass vom Herzen stammende Schmerzen in den Oberbauch ausstrahlen können. Daher ist es ratsam, bei Patienten mit starken Oberbauchschmerzen ein EKG zu schreiben, um einen möglichen Herzinfarkt als Ursache ausschließen zu können.
Entstehen die Oberbauchschmerzen aufgrund eines Herzinfarkts, ist die Schmerzcharakteristik drückend bis stechend und zieht von der Hinterseite des Brustbeins bis in den Oberbauch. Der Schmerz ist sehr stark und Patienten sprechen häufig von dem „Vernichtungsschmerz“. Vor allem der Hinterwandinfarkt verursacht solche Schmerzen.
Neben der EKG-Diagnostik sollten Laborparameter erhoben werden. Besondere Aussagekraft hat das herzspezifische Enzym Troponin, dessen Werte im Falle eines Herzinfarkts stark erhöht sind und den Verdacht damit relativ sicher bestätigen. Weiter hinweisgebende Enzyme sind das Myoglobin, die Creatinkinase (CK-MB), die Aspartat-Aminotransferase (AST) und die Alanin-Aminotransferase (ALT). Zusätzlich kann noch eine Herzechokardiographie, eine Herzkatheteruntersuchung oder auch ein MRT des Herzens gemacht werden.
Möglicherweise liegt aber auch eine Angina pectoris („Brustenge“) vor, die ähnliche Symptome macht, jedoch weniger intensiv. Hierbei handelt es sich nicht um den Untergang von Gewebe des Herzmuskels wie beim Herzinfarkt, sondern lediglich um eine teils temporäre Minderperfusion der Herzmuskulatur.
Der Oberbauchschmerz als Leitsymptom ist ein typisches Merkmal der sogenannten Ulkuskrankheit. Dabei handelt es sich um Schleimhautschäden im Magen und Zwölffingerdarm, die mindestens einen halben Zentimeter groß sind und die Muskelschicht betreffen (siehe: Magengeschwür).
Die Entstehung beruht auf Faktoren, die das Schleimhautgleichgewicht beeinflussen.
Dazu zählt in erster Linie die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori und eine veränderte Säureproduktion.
Weitere Risikofaktoren sind:
In vielen Fällen tritt eine akute Gastritis, eine Entzündung der Magenschleimhaut, asymptomatisch auf.
Es kann aber auch zu schmerzhaften Beschwerden im Oberbauch kommen. Unabhängig von der eigentlichen Ursache, handelt es sich um ein Ungleichgewicht zwischen den Schleimhaut schützenden Faktoren und der aggressiven Magensäure.
Bestimmte Medikamente, wie Acetylsalicylsäure, nichtsteroidale Antirheumatika, Cytostatika und Kortikosteroide können ein solches Ungleichgewicht bedingen.
Das Magenkarzinom bleibt lange Zeit asymptomatisch, bis es unter anderem mit Schmerzen im Oberbauch symptomatisch wird. Den wichtigsten Risikofaktor für dessen Entstehung stellt die Infektion mit Helicobacter pylori dar.
Sehr heftige, anhaltende Oberbauchschmerzen treten als Leitsymptom der akuten Pankreatitis, einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, auf.
Die mit Abstand häufigsten Ursachen für die Pankreatitis sind das Gallensteinleiden und der chronische Alkoholmissbrauch. (siehe auch Bauchschmerzen durch Alkohol)
Andere Auslöser sind:
Ein zu hoher Fettanteil im Blut, genauso wie ein zu hoher Kalziumspiegel, kann ebenfalls eine akute Pankreatitis begünstigen. In jedem zehnten Fall ist die Ursache ungeklärt.
Die verfrühte Aktivierung von Enzymen der Bauchspeicheldrüse führt zu einer „Selbstverdauung“ der Bauchspeicheldrüse.
Auch die chronische Pankreatitis geht im Frühstadium mit immer wiederkehrenden Oberbauchschmerzen einher. In nahezu 80% der Fälle geht ein chronischer Alkoholmissbrauch voraus.
Plötzliche, an- und abschwellende Schmerzen im rechten Oberbauch treten beim symptomatischen Gallensteinleiden auf. Die Steine können sich in der Blase selbst oder in den Gallenwegen befinden.
Sie bestehen aus Bestandteilen der Gallenflüssigkeit. Am häufigsten sind die reinen und gemischten Cholesterinsteine, während sogenannte Pigmentsteine aus Abbauprodukten der roten Blutkörperchen seltener auftreten.
Als Risikofaktoren gelten ein Alter über vierzig Jahren, Übergewicht, das weibliche Geschlecht, viele Schwangerschaften, kalorienreiche und faserarme Ernährung, Morbus Chron, Diabetes mellitus Typ 2 und bestimmte genetische Faktoren. Frauen sind mehr als zweimal so häufig von Gallensteinen betroffen wie Männer.
Die akute Cholezystitis, eine Gallenblasenentzündung, kann eine Komplikation des Gallensteinleidens sein. Dabei bewirkt ein eingeklemmter Stein eine Entzündungsreaktion. Typischerweise treten auch hier an- und abschwellende Schmerzen im rechten Oberbauch auf.
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Allein die Tatsache, dass man nächtliche Oberbauchschmerzen bemerkt, spricht schon ein Stück weit für die Intensität der Schmerzen. Daher sind solche Oberbauchschmerzen immer abklärungsbedürftig, vor allem auch dann, wenn der Bauch gleichzeitig verhärtet ist und Betroffene bei Berührung eine Abwehrspannung zeigen. Bei Kindern mit nächtlichen Oberbauchschmerzen sollten auch immer Gedeih-und Wachstumsstörungen kontrolliert werden.
Klassische Auslöser für nächtliche Schmerzen sind Erkrankungen die einen „Nüchternschmerz“ erzeugen, da gerade in der Nacht ein solcher Zustand erreicht wird. Dazu zählen das Zwölffingerdarmgeschwür (= Ulcus duodeni) aber auch die Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Beide zeigen ihre Schmerzcharakteristik nach längere Nahrungskarenz (meistens ab 4 Stunden nach dem Essen) und werden daher nicht nur als „Nüchternschmerz“ sondern auch als „Hungerschmerz“ bezeichnet. Normalerweise bereitet der saure Magensaft mit einem pH-Wert von 1 keine Probleme. Kommt es jedoch zu Störungen in der Magenschleimhaut, kann diese durch die Säure gereizt werden und sich entzünden, sodass man von dem Krankheitsbild der Gastritis spricht. Gerade wenn man lange nichts gegessen hat, oder das Abendessen lange zurück liegt, kann die Nahrung im Magen die Säure nicht binden oder abpuffern. Daher treten diese Art der Oberbauchschmerzen oft in der Nacht auf.
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Um bestimmte Krankheitsbilder gegeneinander abgrenzen zu können ist vor allem der Zeitpunkt, wann der Schmerz auftritt, ein wichtiger Differenzierungsfaktor. Klagen Patienten über Oberbauchschmerzen nach dem Essen, gilt die Magenschleimhautentzündung (Gastritis) als Ausschlussdiagnose, da der Magen nach Nahrungsaufnahme weniger sauer ist und daher die Symptome eher gelindert sind. Hier treten die Schmerzen eher vor dem Essen auf, da die Magensäure zu diesem Zeitpunkt ungestört die Magenschleimhaut angreifen kann („Hungerschmerz“/ „Nüchternschmerz“).
Um Schmerzen nach dem Essen zu haben, müssen also Gründe vorliegen, die Probleme beim Transport der Nahrung erzeugen, die Verarbeitung der Speisen behindern oder mechanischen Ursprungs sind.
Besonders häufig ist die Gallenblase Entstehungsort der Oberbauchschmerzen. Dies erklärt sich daraus, dass es nach dem Essen zur Kontraktion der Gallenblasenwandmuskulatur kommt mit dem Ziel die Gallensalze über die Gallengänge in den Darm zu transportieren. Befinden sich in der Gallenblase oder den Gallengängen nun jedoch Gallensteine, lösen diese durch die gesteigerte Bewegung einen starken kolikartigen Schmerz aus. Dieser stechende Schmerz macht sich besonders im rechten Oberbauch bemerkbar.
Oft ist die Ursache von Oberbauchschmerzen nach dem Essen relativ harmlos, wenn sie zugleich selten auftreten, da man ganz einfach etwas schwer Verdauliches zu sich genommen hat. Sehr häufig können Blähungen eine harmlose und unkomplizierte Ursache für Oberbauchschmerzen nach dem Essen sein. Bestimmte Nahrungsmittel werden unterschiedlich gut vertragen und können individuell Probleme machen. Prädisponiert sind jedoch im Allgemeinen kohlensäurereiche Getränke, Hülsenfrüchte, Zwiebeln und generell sehr fettige Speisen.
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Neben den Oberbauchschmerzen verspüren Patienten oft ein Völlegefühl und klagen über Bauchkrämpfe und Verstopfungen. Zu schnelles Essen und Stress können jedoch auch zu Blähungen führen.
Treten die Oberbauchschmerzen jedoch in aller Regelmäßigkeit auf und es kommt zusätzlich noch zu Beschwerden wie Sodbrennen oder vermehrtem Aufstoßen, liegt die Vermutung einer Refluxösophagitis (= Rückflusskrankheit der Speiseröhre) nahe.
Eine weniger harmlose Ursache kann auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (= Pankreatitis) sein.
Die akute Pankreatitis kann lebensbedrohlich sein und aus der chronischen Form heraus kann sich sogar ein Karzinom entwickeln. Der Oberbauchschmerz hat eine gürtelförmige bis in den Rücken ausstrahlende Schmerzcharakteristik. Neben dem Schmerz treten Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Fettstuhl und Gewichtsabnahme auf. Die Oberbauchschmerzen treten typischerweise nach dem Essen auf, weil genau dann das Pankreas als wichtigste Verdauungsdrüse seine Arbeit beginnt und Verdauungsenzyme sezerniert.
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Oberbauchschmerzen sind ein Symptom, das nicht spezifisch auf eine bestimmte Erkrankung hinweist. Vielmehr muss man den Schmerz genauer kategorisieren bezüglich seiner Art (stechend, brennend, scharf, dumpf) und seines Auftretens (dauerhaft, anfallsartig, kolikartig). Weiterhin können zusätzlich auftretende Begleitsymptome einen Hinweis in eine bestimmte Richtung geben.
Treten Bauchschmerzen und Übelkeit zusammen auf, so ist auch dies jedoch noch nicht ausreichend für eine Diagnosstellung.
Eine mögliche Ursache kann ein Problem im Bereich des Magens sein. Der Schmerz ist dann häufig im mittleren Oberbauch lokalisiert. Es könnte sich um eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) handeln, die entweder akut oder chronisch auftreten kann. Die Übelkeit ist dabei häufig eher eine Art unangenehmes Völlegefühl, die Patienten beschreiben, dass sich der Magen aufbläht. Je nach Art der Gastritis kann bei dauerhaften Beschwerden eine Therapie mit Medikamenten aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer (zum Beispiel Pantoprazol) Linderung verschaffen.
Eine weitere Ursache können Magenschmerzen nach Alkoholkonsum sein. Diese Form der Oberbauchschmerzen sind häufig ebenfalls von Übelkeit begleitet.
Handelt es sich um eine chronische Typ-B-Gastritis, so liegt eine bakterielle Besiedelung des Magens mit dem Keim Helicobacter pylori vor. In diesem Fall sollte eine sogenannte Eradikationstherapie mit einer Kombination aus Antibiotika und Protonenpumpenhemmern erfolgen.
Auch ein Geschwür des Magens (Ulcus ventriculi) oder Zwölffingerdarms (Ulcus duodeni) kann Oberbauchschmerzen mit begleitender Übelkeit verursachen. Beim Ulcus duodeni bessern sich die Schmerzen häufig nach Nahrungsaufnahme während sie beim Magengeschwür eher unabhängig von der Nahrungsaufnahme sind. Je nach Ausmaß des Geschwüres kann oftmals eine medikamentöse Therapie ausreichend sein. Auch hier sind Protonenpumpenhemmer das Mittel der Wahl. Sie reduzieren die für das Geschwür ursächliche übermäßige Säureproduktion des Magens. Bei einer Besiedelung mit Helicobacter pylori sollte auch bei einem Magen- oder Zwölffingerdamgeschwür eine Eradikationstherapie durchgeführt werden.
Oberbauchschmerzen im Mittelbauch die von Übelkeit begleitet sind, können auch durch die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) verursacht werden, zum Beispiel durch eine akute oder chronische Pankreasentzündung (Pankreatitis). Je nach Schwere der Erkrankung ist hier eine stationäre Überwachung und Behandlung der Betroffenen notwendig, da eine Pankreatitis gefährliche Ausmaße annehmen kann.
Oberbauchschmerzen, die eher im rechten Oberbauch lokalisiert und von Übelkeit begleitet sind, können auf ein Problem an der Gallenblase hinweisen. Entweder in Form einer Entzündung (Cholezystitis) oder in Form eines Steines (Cholezystolithiasis). Der Schmerz – und auch die Übelkeit – nehmen bei Steinen der Gallenblase häufig nach dem Essen zu, da die Gallenblase dann verstärkt arbeitet und die Steine in Bewegung kommen.
Weiterhin liegt im rechten Oberbauch die Leber, Erkrankungen der Leber in frühen Stadien machen jedoch selten Beschwerden wie Schmerzen oder Übelkeit.
Schmerzen im Bereich des linken Oberbauches können auf eine Milzschwellung im Rahmen einer Infektion hinweisen, diese ist jedoch eher selten von Übelkeit begleitet.
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Oberbauchschmerzen in Kombination mit Blähungen können Hinweis auf eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) geben. Die Betroffenen beklagen oftmals Schmerzen im Bereich des mittleren Oberbauches, die mal stärker, mal schwächer sind. Außerdem beschreiben sie häufig ein Völlegefühl und das Gefühl, dass der Magen sich – insbesondere nach einer Mahlzeit – aufblähen würde. Bestehen diese Beschwerden über einen längeren Zeitraum, kann mittels einer Magenspiegelung (Gastroskopie) eine genauere Diagnose gestellt werden.
Handelt es sich tatsächlich um eine Gastritis können – abhängig vom Typ der Gastritis – unter anderem Medikamente aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol verordnet werden um eine Linderung der Beschweren zu erreichen. Außerdem sollte der Konsum von Alkohol und Nikotin möglichst gering gehalten werden. Bei einer bestimmten Art der Gastritis liegt eine Besiedelung des Magens mit einem Bakterium namens Helicobacter pylori vor, in diesem Fall sollte eine spezielle Kombinationstherapie mit Antibiotika und Protonenpumpenhemmern durchgeführt werden.
Auch ein sogenannter Reizmagen, im Volksmund auch als „nervöser Magen“ bezeichnet, kann Oberbauchschmerzen und Blähungsgefühl verursachen. Bei einem Reizmagen können keinerlei krankhafte Veränderungen nachgewiesen werden, trotz bestehender Beschwerden. Therapeutisch können hier eine Veränderung der Lebens- und Essgewohnheiten helfen, auch psychotherapeutische Maßnahmen sind eine Möglichkeit, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen.
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Durchfall ist ein Symptom, das nicht gleich Krankheitswert hat. Es kommt nicht selten vor, dass 1-2 Mal Durchfall auftritt und die Beschwerden im Anschluss wieder aufhören. Nichtsdestotrotz kann die Kombination aus Bauchschmerzen und Durchfall Hinweis auf eine Magen-Darm-Infektion sein. Die meisten dieser Infektionen sind selbstlimitierend und bedürfen keiner spezifischen Therapie. Der Betroffene sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und sich schonen. Kommen weitere Symptome wie Fieber und Schüttelfrost hinzu oder halten die Bauchschmerzen und der Durchfall über mehr als 2-3 Tage an, so sollte dringend ein Arzt konsultiert werden.
Oberbauchschmerzen und Durchfälle, die fettig-glänzend aussehen, können weiterhin einen Hinweis auf eine chronische Pankreatitis geben. Durch eine dauerhafte latente Entzündung der Bauchspeicheldrüse verliert diese einen Teil ihrer Funktion und produziert nicht mehr ausreichend Verdauungsenzyme, dadurch kommt es zu den relativ charakteristisch aussehenden Durchfällen (siehe auch: Bauchspeicheldrüseninsuffiziens). In diesem Fall müssen oftmals die fehlenden Pankreasenzyme durch Medikamente ersetzt werden um eine adäquate Verdauung und Verstoffwechselung zu gewährleisten.
Die Dauer des Schmerzes und der Behandlung ist stark abhängig von den zugrunde liegenden Erkrankungen. Die wohl häufigsten Beschwerden im Oberbauch treten alltäglich auf und stehen mit dem Magen und der Verdauung in Zusammenhang. Diese Probleme beheben sich für gewöhnlich innerhalb weniger Stunden selbst. Liegen behandlungsbedürftige Infektionen und Entzündungen vor, kann sich eine antibiotische Therapie mitunter über einige Tage bis wenige Wochen hinziehen. Das gilt für erregerbedingte Entzündungen, ebenso wie für chronische Magenentzündungen, Leberentzündungen oder Entzündungen weiterer Oberbauchorgane.
Bei operativ versorgten Beschwerden kann sich die Heilungsdauer ausdehnen. Bei Gallenblasenoperationen ist die Erholungszeit mit wenigen Tagen verhältnismäßig gering. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, sowie bösartige Erkrankungen aller Oberbauchorgane sind sehr ernst zu nehmen. Ihre Heilung ist nicht immer möglich und eine Therapie erfolgt meist über lange Zeit.
Der Schmerz kann mit unterschiedlichen Medikamenten symptomatisch behandelt werden. Die Schmerzmedikamente wirken für gewöhnlich nach einigen Minuten bis hin zu wenigen Stunden. Sie verschaffen eine schnelle Linderung der Schmerzen.
Bei Oberbauchschmerzen kommen viele unterschiedliche Organe und Krankheitsbilder in Betracht. Der wichtigste Grundstein der Diagnosestellung ist also die detaillierte Anamnese. Ob ein Schmerz chronisch oder akut auftritt, an welcher Seite des Körpers er zu finden ist oder ob er mit Aktivitäten, zum Beispiel Essen in Zusammenhang steht, sind wichtige Informationen. Aufgrund der Anamnese kann in den meisten Fällen bereits eine Verdachtsdiagnose gestellt werden, die mit diagnostischen Mitteln gesichert werden soll. Nach der Anamnese erfolgt eine körperliche Untersuchung des Bauchbereichs. Anschließend kann eine Ultraschalluntersuchung Aufschluss über die grobe Struktur der Oberbauchorgane liefern. Mit ihr lässt sich auch Bauchwasser (Aszites) feststellen, das bei Entzündungen, Erkrankungen des Herzens oder der Leber, entstehen kann.
Zur weiterführenden Diagnostik können Röntgen, CT- oder MRT- Aufnahmen hilfreich sein. Bei unerklärbaren, fortbestehenden Problemen können auch invasive Maßnahmen als diagnostische Mittel eingesetzt werden. Dazu zählen eine Magenspiegelung oder eine Spiegelung der Gallenwege (ERCP), sowie minimalinvasive Operationen zur Diagnostik. Diese werden explorative Laparoskopien bezeichnet.
Die Behandlung der Oberbauchschmerzen variiert mit der Ursache für die Schmerzen. In den meisten Fällen kann bedenkenlos gegen die Schmerzen ein nicht-verschreibungspflichtiges Schmerzmittel eingenommen werden. Dabei kommen "NSAR" wie Ibuprofen oder Diclofenac in Frage. Diese behandeln jedoch lediglich die Symptomatik und nicht die Ursache. In einigen Krankheitsfällen muss die Ursache für die Schmerzen behoben werden. Bei Verdauungsproblemen oder vergleichbaren Beschwerden muss nicht zwingend eine Behandlung erfolgen. Hier genügt häufig eine Umstellung der Ernährung.
Ist der Schmerz aber sehr stark oder dauert über lange Zeit an, sollte ein Arzt die Ursache ermitteln, um eine gezielte Therapie beginnen zu können. Einige Erkrankungen, wie bakterielle Infektionen, lassen sich mit Entzündungshemmern und Antibiotika behandeln. Probleme der Leber und Galle können oft mithilfe eines endoskopischen Eingriffs behoben werden, aber auch durch Operationen, zum Beispiel der Entfernung der Gallenblase. Bösartige Veränderungen der Oberbauchorgane müssen intensiv behandelt werden, oftmals auch operativ.
Ein Signalwort für Mediziner ist bei schwangeren Frauen im letzten Trimenon (Schwangerschaftsmonat 6-9) der rechtsseitige Oberbauchschmerz. Dieser kann ein Hinweiszeichen auf ein beginnendes sogenanntes HELLP-Syndrom sein. Neben einem zu hohen Blutdruck (Hypertension) kommt es beim HELLP-Syndrom zu einer Leberfunktionsstörung. Diese zeigt sich durch einen Anstieg der Leberwerte und einen Abfall von Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut. Zusätzlich werden rote Blutkörperchen übermäßig abgebaut, es kommt zu einer sogenannten Hämolyse. Dies wird durch die Abkürzung HELLP beschrieben (H = hämolysis, EL = elevated liver enzymes, LP = low platelet count). Zusätzlich zu den meist starken rechtsseitigen Oberbauchschmerzen kann es zu Übelkeit und Erbrechen, Sehstörungen und Kopfschmerzen kommen. Das Krankheitsbild ist für Mutter und Kind gefährlich und muss zu einer sofortigen Krankenhauseinweisung führen.
Weiterhin können schwangere Frauen aus denselben Gründen Oberbauchschmerzen haben, wie nicht-schwangere Frauen und Männer.
Hierzu zählen bei rechtsseitigem Oberbauchschmerz Erkrankungen der Gallenblase wie eine Entzündung (Cholezystitis) und Steine der Gallenblase (Cholezystolithiasis) wobei bei Gallenblasensteinen die Schmerzen häufig nach der Nahrungsaufnahme zunehmen, da dann die Gallenblase ihr Sekret entleert und dabei die Steine in Bewegung kommen.
Oberbauchschmerzen im Mittelbauch können auch bei Schwangeren auf Erkrankungen des Magens hinweisen. Hierzu zählen die Magenentzündung (Gastritis), die häufig zusätzlich von einem Völlegefühl begleitet ist, und das Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni).
Bei Schwangeren tritt häufig Sodbrennen auf. Dies ist durch die veränderte Lage des Magen-Darm-Traktes mit mehr Druck auf den unteren Ösophagusschließmuskel zu erklären. Das Sodbrennen kann auch von leichten Oberbauchschmerzen begleitet werden.
Weiterhin können Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) im Sinne einer Entzündung bei Schwangeren und nicht Schwangeren zu Schmerzen im mittleren Oberbauch führen.
Schmerzen im linken Oberbauch können auch bei Schwangeren ein Hinweis auf eine Milzschwellung sein, die wiederum einen Hinweis auf eine Infektion geben kann.
Generell sollten anhaltende Bauchschmerzen bei Schwangeren einen Arztbesuch nach sich ziehen, da der Arzt am besten einschätzen kann, ob es sich hierbei um ein harmloses Symptom oder einen Hinweis auf eine behandlungsbedürftige Erkrankung handelt.
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Kinder, die an Bauchschmerzen leiden, können diese je nach Alter aber auch je nach Art und Stärke der Schmerzen schlecht lokalisieren. Starke Schmerzen können in der Regel jedoch noch einigermaßen grob örtlich auf zum Beispiel den Oberbauch eingegrenzt werden.
Schmerzen im linken Oberbauch können bei Kindern ein Hinweis auf eine massive Splenomegalie (vergrößerte Milz) sein, welche als unspezifisches Symptom einer chronisch-myeloischen Leukämie (CML = eine Form von Blutkrebs) auftreten kann.
Des Weiteren führen Gallensteine (= Cholelithiasis) zu kolikartigen Oberbauchschmerzen. Die Steine sind entweder in der Gallenblase oder den abführenden Gallengängen lokalisiert und verursachen einen charakteristisch ausstrahlenden Schmerz, der vom rechten Oberbauch aus bis in den Rücken ziehen kann. Der Schmerz geht meistens mit Übelkeit und Erbrechen einher und als Komplikation kann es zu einer Gangobstruktion durch mögliche Gallensteine kommen.
Ein ganz spezieller Oberbauchschmerz ist der einer akuten Pankreatitis (=Entzündung der Bauchspeicheldrüse). Der Schmerz ist gürtelförmig, kann bis in den Rücken ausstrahlen und tritt typischerweise ganz plötzlich auf. Übelkeit und Erbrechen zählen auch hier als Begleitsymptome. Nach Nahrungsaufnahme kann sich der Oberbauchschmerz sogar intensivieren, sodass nach der Diagnosestellung oft die Indikation der Nahrungskarenz gestellt wird, solange bis dass es zu einer Schmerzfreiheit kommt.
Bei Kindern sollte man sich im Hinterkopf behalten, dass Oberbauchschmerzen nicht immer auf organische Ursachen zurückzuführen sind, sondern dass sie häufig psychischer Natur sind. Kinder projizieren seelisches Leiden und Ängste gerne als Schmerz auf den Bauch. So kann Stress z.B. Bauchschmerzen bei Kinder verursachen.
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