Bauchschmerzen nach einer fettigen Mahlzeit haben meistens eine harmlose Ursache, da diese meist nur durch eine Dehnung der Magenwand ausgelöst werden. Ursächlich können jedoch auch Gallensteine oder eine Refluxkrankheit sein.
Wer kennt das nicht – nach einer genussvollen, wenngleich fettigen Mahlzeit lehnt man sich entspannt zurück, den Geschmack der letzten Gabel noch auf der Zunge und mit einem Mal geht es los. Zieht sich der Magen krampfartig zusammen oder löst er stechende, ziehende Schmerzen aus, führt dies zu unangenehmen Bauchschmerzen im linken Oberbauch. Meist handelt es sich um ein harmloses Symptom, das durch die Dehnung der Magenwand und fetthaltige Nahrungsmittel ausgelöst wird. Begleitsymptome können jedoch auf bestimmte Krankheitsbilder hindeuten.
Eine mögliche Ursache von Bauchschmerzen durch fettiges Essen ist die sogenannte Refluxkrankheit. Ursache ist die verminderte Muskelspannung des unteren Schließmuskels der Speiseröhre, was zum Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre führt. Das häufigste Symptom ist dabei das Sodbrennen, das durch ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein und saurem Aufstoßen gekennzeichnet ist. Besteht das Sodbrennen über einen längeren Zeitraum, können Reizungen und entzündliche Veränderungen der Speiseröhrenschleimhaut auftreten.
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Eine weitere mögliche Ursache für Bauchschmerzen durch fettiges Essen ist die Ulkus-Krankheit. Hierbei handelt es sich um Schleimhautdefekte, die bevorzugt im Magen (Ulcus ventriculi) und dem Zwölffingerdarm (Ulcus duodeni) auftreten und meist von Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl und Appetitverlust begleitet werden. Die häufigsten Ursachen für ein Ulkus sind eine Typ-B-Gastritis durch Helicobacter pylori, chronische Einnahme von nichtsteroidalen Antiphlogistika und Nikotin- sowie Alkoholkonsum.
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Ursache dumpfer, unspezifischer oder kolikartiger Bauchschmerzen nach einer fettreichen Mahlzeit können Gallensteine sein. In vielen Fällen verursachen diese keinerlei Symptome. In anderen rufen sie starke Schmerzen hervor, die in die rechte Schulter ausstrahlen können und zum Teil von Fieber und Erbrechen begleitet werden.
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Zur Behandlung von Bauchschmerzen durch fettiges Essen bringen konservative Maßnahmen häufig Erfolg. Erhöhter Druck im Bauchraum durch enge Kleidungsstücke und Gürtel genauso wie hastiges Essverhalten sollte vermieden werden. Bei Übergewicht wirkt Gewichtsverlust der Symptomatik entgegen.
Wird bei bestehenden Beschwerden ein Arzt aufgesucht, wird dieser zunächst eine kardiale Ursache ausschließen und gegebenenfalls eine endoskopische Beurteilung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms vornehmen.
Eine medikamentöse Behandlung kann mit Protonenpumpenhemmern wie Pantoprazol und H2-Rezeptor-Antagonisten wie Ranitidin erfolgen. Sie wirken hemmend auf die Magensäureproduktion. Antazida bewirken eine Neutralisierung des sauren pH-Wertes im Magen und dämpfen die auftretenden Beschwerden.
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Handelt es sich bei den Bauchschmerzen durch fettiges Essen um Sodbrennen oder Schmerzen in der Magengegend, sollte zunächst auf die Ernährungsgewohnheiten geachtet werden. Weniger fettreiche Mahlzeiten, geringer Fleischkonsum und das Vermeiden üppiger Mahlzeiten unmittelbar vor dem Schlafengehen wirken der Übersäuerung durch Magensaft entgegen.
Ursachen einer vermehrten Magensäureproduktion können außerdem regelmäßiger Alkoholkonsum sowie Rauchen sein. Ihr Verzicht stellt eine weitere hilfreiche Maßnahme zur Linderung der Symptome dar. Bestimmte Medikamente wie Anticholinergika, Nitrate und Calciumantagonisten fördern außerdem das Sodbrennen.
Es existieren verschiedene medikamentöse Maßnahmen, die die Magensäureproduktion hemmen bzw. den Magensaft neutralisieren. Am häufigsten werden Protonenpumpenhemmer, wie Pantoprazol, eingesetzt.
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Das sogenannte Ulcus ventriculi oder Magengeschwür wird meist mit Protonenpumpenhemmern behandelt. Wird ein Befall der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori diagnostiziert, erfolgt eine Triple-Therapie. Diese besteht aus einem Protonenpumpenhemmer und zwei Antibiotika. Eine Nachkontrolle mittels Atemtest wird in der Regel sechs Wochen später durchgeführt.
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Treten durch Gallensteine Bauchschmerzen durch fettiges Essen auf, so muss eine Therapie erfolgen. Die Therapie der Wahl bei symptomatischen Gallensteinen mit kolikartigen Schmerzen ist die minimal-invasive Entfernung der Gallenblase. Es handelt sich um einen laparoskopischen Eingriff über die Bauchdecke.
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