75% der Gallensteine verursachen keine Symptome. Meist sind die Gallensteine zu klein oder verbleiben unauffällig in der Gallenblase. Die restlichen 25% der Gallensteine können entweder die Gallenblase nicht passieren, d.h. sie haben eine Größe, die einen Durchtritt in das Gallengangssystem unmöglich macht.
Wie bereits erwähnt, verursachen 75% der Gallensteine keine Symptome.
Meist sind sie zu klein oder verbleiben unauffällig in der Gallenblase. Die restlichen 25% der Gallensteine können entweder die Gallenblase nicht passieren, d.h. sie haben eine Größe, die einen Durchtritt in das Gallengangssystem unmöglich macht.
Bei jeglicher Bewegung der Gallenblase stoßen die Steine an die Gallenblasenwand und verursachen Schmerzen. Teilweise liegen diese Gallesteine auch genau in der Gallenblasenöffnung und versperren den Ausgang, was nicht nur zu Schmerzen, sondern auch zu einem Rückstau der Gallenflüssigkeit in der Gallenblase führen kann. In diesem Fall kann es auch zu einem Ikterus (Gelbsucht) kommen.
Sind die Gallensteine klein genug, um von der Gallenblase in das Gallengangssystem geschwemmt zu werden, besteht die Gefahr, dass die Steine sich in den Gängen verfangen, an den Wänden der Gallengänge reiben oder diese verstopfen. Hier kann es ebenfalls zu einem Aufstau und zu einer Gelbsuchtsymptomatik kommen.
In fast jedem Fall aber ist dieser Vorgang des Steinwanderns mit Symptome wie starken Schmerzen (sogenannte Koliken) verbunden. Koliken (Gallensteinleiden) sind von typischem Schmerzcharakter. Sie werden als sehr starke bis stärkste Schmerzen beschrieben, die wellenförmig auftreten, aber genauso schnell wieder verschwinden.
Meist ist der Patient schweißgebadet und unruhig, kann die Stelle der Schmerzentstehung oft nicht genau lokalisieren. Häufig werden rechter und mittlerer Oberbauch, Ausstrahlen in den Rücken und in die rechte Schulter genannt. Einige Patienten berichten über Übelkeit und Erbrechen während der Kolik.
Ähnliche Symptome können des weiteren bei den sogenannten Nierensteinen auftreten. Verbleiben die Gallensteine in der Gallenblase, führen sie besonders häufig nach fettreichem Essen (die Gallenblase führt danach besonders starke Knetbewegungen durch) oder während des nächtlichen Liegens (hier können Gallensteine an die Gallenblasenwand gedrängt werden) zu einem Gallensteinleiden (Gallenkolik). Diese Schmerzen werden von den Patienten hauptsächlich im Oberbauch (einige cm über dem Bauchnabel) lokalisiert.
Auch, wenn die Müdigkeit nicht zu den Leitsymptomen bei einem Gallensteinleidern (Cholelithiasis) gehört, so kann sie doch gleichzeitig auftreten. Durch den Kontakt der Gallensteine mit den Wänden der Gallenblase und der Gallengänge oder durch eine mögliche Verstopfung der Gallengänge kann eine entzündliche Reaktion auftreten, durch die ein allgemeines Krankheitsgefühl, Müdigkeit und eine geringere Belastbarkeit auftritt. Diese Symptome kommen durch die Ausschüttung von Botenstoffen (Entzündungsmediatoren) bei einer entzündlichen Reaktion zustande. Vor allem bei chronischen Entzündungen treten diese Symptome auf.
Auch erhöhte Bilirubin-Werte im Blut können Müdigkeit verursachen. Bilirubin ist ein Stoff, der beim Abbau roter Blutkörperchen (Erythrozyten) entsteht und normalerweise über die Gallenflüssigkeit in den Darm gelangt und von dort über den Stuhl ausgeschieden wird. Bei einem Gallensteinleiden kann durch die Verlegung der Gallenwege dieser Weg der Ausscheidung blockiert sein, wodurch sich das Bilirubin zurück staut und der Bilirubingehalt des Blutes steig.
Steigt der Wert so stark an, dass das Bilirubin von der Leber nicht mehr für die Galle vorbereitet werden kann (hierbei geht das Bilirubin von dem ursprünglich fettlöslichen in einen wasserlöslichen Zustand über), so kann es neurologische Symptome verursachen. Das fettlösliche Bilirubin ist in der Lage zu einem gewissen Teil in das Gehirn einzudringen. In leichten Formen kann dies zunächst Müdigkeit auslösen, bei sehr stark erhöhtem Bilirubinwert im Blut spricht man von einem Kernikterus, bzw. von einer Bilirubinenzephalopathie. An diesem Punkt sind die Bilirubinwerte bereits so hoch, dass schon lange eine Gelbsucht (Ikterus) besteht, die sich durch eine Gelbfärbung des Augenweiß (Medizinisch: Sklerenikterus) und der Haut (Hautikterus) bemerkbar macht. Zu Müdigkeit und Apathie kommen hier zusätzlich Verwirrtheit. Normalerweise tritt dies nur bei Säuglingen auf und nur in den seltensten Fällen bei Erwachsenen.
In der Gallenflüssigkeit sind wichtige Stoffe für die komplette Verdauung der Nahrung enthalten. Bei einem Gallensteinleiden mit einer Verstopfung der Gallengänge kann die Gallenflüssigkeit nicht mehr den Darm erreichen und dort die Nahrung verdauen. Auf Grund der Unvollständigen Verdauung kann es schnell zur Verstopfung kommen. Hand in Hand mit der Verstopfung gehen ein übermäßiges Völlegefühl, sowie eine vermehrte Bildung von Gas im Darm (Meteorismus), durch Bakterien, die die unvollständig verdaute Nahrung verwerten. Da die Galle vor allem für die Verdauung von Fetten benötigt wird, treten diese Symptome insbesondere bei dem Verzehr von sehr fetthaltiger Speisen auf. Paradoxerweise kann es durch fetthaltige Speisen jedoch auch zum Durchfall kommen.
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Ein generalisierter Juckreiz bei einem Gallensteinleiden tritt auf, wenn die Gallenflüssigkeit durch das Verlegen der Gallengänge durch Steine nicht mehr richtig abfließen kann. Der Mensch benötigt die Galle um einerseits durch Gallensäuren Fette verdauen zu können und andererseits um schädliche Stoffe loszuwerden. An erster Stelle steht hierbei das Bilirubin, ein Stoff, der beim Abbau roter Blutkörperchen entsteht. Kann das Bilirubin nicht mehr über die Galle abfließen, so reichert es sich, genau wie die Gallensäure im Körper an. Nach dem Stand der heutigen Forschung vermutet man, dass ein Juckreiz (Pruritus) durch den Rückstau eben dieser Stoffe entsteht. Die Gallensäuren reizen Nervenenden in der Haut, wodurch die Empfindung des Juckens entsteht. Verstärkt wird dieser Effekt durch das Bilirubin, welches sich, kann es nicht abfließen, nach einiger Zeit in der Haut ablagern kann, wodurch eine Gelbsucht (Ikterus), also eine Gelbfärbung der Haut entsteht. Diese kommt durch die gelbe Farbe des Bilirubins zustande.
Bauchschmerzen sind ein sehr häufiges Symptom bei einem Gallensteinleiden. Die Schmerzen sind meistens im oberen, rechten Anteil des Bauches, direkt unter dem Rippenbogen lokalisiert, da an dieser Stelle unter Haut und einem Anteil der Leber die Gallenblase sitzt.
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Leichte Bauchschmerzen treten vor allem nach Mahlzeiten auf. Insbesondere wenn die Mahlzeiten viele, fetthaltige Speisen enthielten, denn zu dieser Zeit arbeitet die Gallenblase auf Hochtouren. Der Mensch benötigt die Galle um fetthaltige Nahrung zu verdauen, weshalb die Gallenblase nach dem Verzehr von fetthaltiger Nahrung die Galle in den Darm bewegen will, indem sie sich zusammenzieht und so die Galle in den Darm presst. Befinden sich Gallensteine in der Gallenblase, so werden diese durch die Bewegung der Gallenblase an deren Wand gerieben, was schmerzhaft ist. Auch ist es möglich, dass kleine Gallensteine abgehen, d.h. durch den Gallengang in den Darm gelangen. Auch hier reizen die Gallensteine die Wände des Gallengangs und dehnen ihn unter Umständen etwas auf. Dieser Vorgang kann schmerzhaft sein.
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Führt das Gallensteinleiden zu einer Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) oder der Gallengänge (Cholangitis) so kann auch dies schmerzhaft sein.
Ist der Gallengang akut durch eine Einklemmung von Gallensteinen verstopft, kann die Gallenblase sich im Regelfall überhaupt nicht mehr entleeren. Dies kann zu starken, akuten Schmerzen, den sogenannten Gallenkoliken (siehe unten) führen.
Durchfall bei einem Gallensteinleiden kommt vor allem nach fetthaltigem Essen vor. Der Mensch benötigt die Galle um Fette zu verdauen, ist der Abfluss der Galle durch einen Stein verlegt, so können diese Fett nicht mehr richtig verdaut werden. Dies führt dazu, dass sich die Fette im Stuhl ablagern und sogenannte Fettstühle entstehen können. Fettstühle können in ihrer Konsistenz von weich bis flüssig variieren, glänzen fettig und riechen fürchterlich.
Schmerzen bei einem Gallensteinleiden, vor allem bei Gallenkoliken (siehe unten) befinden sich meistens im rechten, oberen Anteil des Bauches. Bei einem schmerzenden Gallensteinleiden ist eine Ausstrahlung der Schmerzen allerdings nicht unüblich. Insbesondere bei plötzlich einsetzenden, sehr starken Schmerzen kann eine Ausstrahlung in den Rücken oder in die Schulter vorkommen. Auch bei leichteren, chronischen Schmerzen ist es häufig schwierig die genaue Lage der Schmerzen zu bestimmen. Neben den klassischen, rechtsseitigen Oberbauchschmerzen können auch Seiten- oder Rückenschmerzen vorkommen, meist auf der rechten Körperseite. Grund der Ausstrahlung kann eine weiter hinten gelegene Gallenblase oder eine Zusammenlagerung verschiedener Nervenfasern, die für die Schmerzwahrnehmung zuständig sind sein. Im letzten Fall kann es vorkommen, dass das Gehirn nicht mehr klar in der Lage ist den Ursprung des Schmerzreizes zu bestimmen und legt diesen deshalb auch manchmal nicht ganz korrekt fest.
Übelkeit gilt bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, zu dem auch die Gallenblase und die Gallengänge gehören, als sehr unspezifisches Symptom. Bei fast jeder entzündlichen Krankheit und bei Krankheiten, die mit einer unvollständigen Verdauung der Nahrung einhergehen und den Verdauungstrakt betreffen, kann sie vorkommen. Auch Schmerzen können durch die Ausschüttung von Stresshormonen oder durch das Zusammenkrampfen der Muskulatur von Gallenblase und Darm Übelkeit verursachen.
Der Mensch benötigt die Galle um Fette zu verdauen. Ist der Abfluss der Galle durch Gallensteine verlegt, so kann dies nicht mehr richtig stattfinden. Die unverdauten Fette können Übelkeit auslösen, insbesondere wenn sie in spätere Darmabschnitte gelangen.
Bei einem Gallensteinleiden können im Regelfall zwei verschiedene Arten von Schmerzen auftreten. Einerseits leichte, häufig chronische Schmerzen, meist nach dem Essen, vor allem wenn dieses fettreich war. Andererseits können starke, krampfartige Schmerzen, die sogenannten Gallenkoliken auftreten.
Im Regelfall handelt es sich um Bauchschmerzen, vor allem im rechte, oberen Bereich des Bauches unter dem Rippenbogen. Häufig kommt eine Ausstrahlung der Schmerzen in die rechte Schulter oder in den Rücken vor.
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Entzünden sich Gallenblase oder Gallengänge durch die Einwirkung der Steine auf die Wände der Gallenblase und Gallengänge, so kann dies starke Schmerzen machen, die sich jedoch in ihrer Qualität und ihrem Verlauf von denen einer Gallenkolik unterscheiden. Im Regelfall beginnen sie weniger akut, sondern schleichend und sind dauerhaft da, ohne an- und abzuschwellen.
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Blähungen (Meteorismus) sind ein häufiges Symptom bei der Verlegung der Gallengänge durch Gallensteine. Die Galle wird zur Verdauung von Fetten benötigt. Gelangen Gallensteine in die Gallengänge, so kann die Galle nicht mehr in den Darm abfließen und dort bei der Verdauung helfen. Die unverdauten Fette gelangen nach einiger Zeit in spätere Darmabschnitte, insbesondere in den Dickdarm, der natürlicherweise stark mit Bakterien besiedelt ist. Diese Bakterien verwerten die unverdauten Fette, dies geschieht in erster Linie durch Gärung (anaeroben Stoffwechsel, bei dem kein Sauerstoff benötigt wird). Bei der Gärung entstehen Gase, die sich durch Blähungen bemerkbar machen. Je fettreicher die Nahrung ist, desto schlimmer sind die Blähungen.
Kommt es durch Gallensteine zu einer Abflussstörung der Galle, weil ein Stein die Gallengänge verlegt, so kommt es im Regelfall zu hellem, entfärbtem, fast weißem Stuhl. Durch die Galle scheidet der Körper das sogenannte Bilirubin aus, ein Abfallstoff, der bei dem Abbau alter roter Blutkörperchen entsteht. Dieser Stoff wird im Dickdarm durch Darmbakterien in die dunklen Farbstoffe Stercobilin und Urobilin, die dem Stuhl die braune Farbe geben. Gelangt kein Bilirubin mehr in den Darm, so können diese Farbstoffe nicht mehr entstehen und der Stuhl ist hell und entfärbt.
Auch über Sodbrennen wird bei Gallensteinleiden berichtet. Da bei einer Verlegung der Gallengänge der für die Verdauung von Fetten wichtige Gallensaft nicht mehr abfließen kann, kommt es zu Störungen bei der Verdauung. Diese Verdauungsstörungen können sich auf den Magen auswirken, wodurch es zu saurem Aufstoßen und Sodbrennen kommen kann. Sodbrennen alleine hängt jedoch selten mit Gallensteinen zusammen. Geht man davon aus, dass das Sodbrennen durch Gallensteine entsteht, so gibt es im Regelfall weitere Symptome, die eindeutiger auf ein Gallensteinleiden hinweisen.
Bei einem Gallensteinleiden sitzen die Schmerzen meistens im rechten, oberen Anteil des Bauches, was der anatomischen Lage der Gallenblase entspricht.
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Häufig wird dabei aber von einer Ausstrahlung in die rechte Schulter berichtet. Dieser Symptomatik liegt das Phänomen des übertragenen Schmerzens durch ein Zusammenlaufen (eine Konvergenz) verschiedener Nervenfasern zu Grunde. Die Nervenfasern, die den Schmerz der Gallenblase an das Hirn melden, laufen hierbei mit Schmerzfasern aus der rechten Schulter zusammen, sodass das Hirn vor allem bei starken Schmerzen, Reize aus beiden Regionen meldet. Man spricht bei so eindeutig zugeordneten Regionen in der medizin von Head’schen Zonen. Die Head’sche Zone für die Gallenblase ist also die rechte Schulter.
Gallenkoliken bei Gallensteinleiden sind in der Regel akut einsetzende, starke Schmerzen. Die Schmerzen haben einen wellenartigen Charakter, d.h., dass sie an- und abschwellen. Meist sind die Schmerzen auf den rechten, oberen Teil des Bauches unterhalb der Rippen konzentriert, es kann jedoch zur Ausstrahlung in die rechte Schulter und in den Rücken kommen. Vor allem bei starken Gallenkoliken ist der Bauch häufig hart (Abwehrspannung).
Die Schmerzen kommen zustande, weil ein Gallenstein in die Gallenwege gelangt ist. Hier verstopft er den Abfluss der Galle. Einerseits kommt es also zu einem Rückstau, der die Gallenblase dehnt, was schmerzhaft sein kann. Der Hauptschmerz kommt aber durch den Versuch von Gallenblasen- und Gallengangmuskulatur zustande, die versucht den Stein weiter voran zu schieben und aus dem Gallengang heraus zu drücken. Hierbei erschöpft sich die Muskulatur so stark, dass es zu einem Sauerstoffdefizit im Muskel kommt, wodurch der Muskel einen Erstickungsschmerz spürt (Medizinisch: ischämischer Schmerz).
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