Bauchschmerzen durch Stress

Bauchschmerzen durch Stress kommen im allgemeinen relativ häufig vor. Der Magen und Darm reagieren bei einigen Menschen sehr sensibel auf Stress. Im Mittelpunkt der Behandlung von stressinduzierten Bauchschmerzen steht daher die Reduktion von jeglichen Stressoren. Die genaue Vorgehensweise ist von der Situation und dem Individuum abhängig. Im Allgemeinen kann eine gesunde ausgewogene Ernährung, Sport bzw. Bewegung sowie Ruhe- und Erholungsphasen stressbedingten Bauchschmerzen entgegen wirken.

Bauchschmerzen durch Stress

Einleitung

In vielen Situationen wirkt ein gewisses Level an Stress wahre Wunder: die Konzentration steigt, Müdigkeit verfliegt und unliebsame Aufgaben erledigen sich teilweise wie von selbst. In vielen Fällen bleibt es jedoch leider nicht bei ein wenig Stress. Prüfungen, beruflicher Druck, Schlafmangel und zwischenmenschliche Konflikte können, wenn sie sich häufen, so richtig auf den Magen schlagen – und das nicht nur im übertragenden Sinne.

Viele Menschen machen in Ihrem Leben die Erfahrung, dass psychische Belastung körperliche Symptome hervorrufen kann, seien es Herzrhythmusstörungen oder Schwindel die durch Stress ausgelöst werden, Kopfschmerzen oder eben stressbedingte Bauchschmerzen. Diese Beschwerden werden im Fachjargon als „psychosomatisch“, vom altgriechischen psyché (Seele) und soma (Körper) stammend, bezeichnet.
Vor allem die Verdauungsorgane also Magen und Darm reagieren besonders empfindlich auf Stress, sodass Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall oder auch Verstopfungen die Folge sein können.

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Was hilft bei stressbedingten Bauchschmerzen?

Doch was kann gegen stressbedingte Bauchschmerzen unternommen werden? Idealerweise setzt eine Therapie unmittelbar bei dem Auslöser an. In diesem Fall sollte eine Veränderung des stressauslösenden Lebensstils im Mittelpunkt stehen.

Vielen Betroffenen fällt vielleicht auf, dass die Bauchschmerzen vor allem in Episoden mit besonders starker psychischer Belastung auftreten oder dass die Schmerzen durch Stress zusätzlich gesteigert werden. Daher gilt es in erster Linie, den Stress zu reduzieren. Wie genau dies geschehen kann, hängt stark von dem Individuum und den stressauslösenden Faktoren ab. Die schmerzauslösenden Stressoren sollten aber auf keinen Fall ignoriert werden, sondern als Anlass dienen zu überlegen, wie diese eliminiert oder zumindest abgemildert werden können.

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Zeitdruck und Lernstress kann durch ein effektives Zeitmanagement reduziert werden. Das Verdrängen anstehender Termine und Hinauszögern unausweichlicher Aufgaben lässt das Stresslevel letzendlich enorm steigen und sollte vermieden werden. Das Erstellen und Befolgen eines Aufgaben- oder Lernplans bringt Struktur und Ordnung in den oftmals chaotischen Alltag und kann so zur Stressreduktion beitragen. Es kann ebenfalls hilfreich sein, sich auf Stresssituationen vorzubereiten, um so einen Gewöhnungseffekt zu erreichen. Eine gute Vorbereitung auf Prüfungssituationen ist es beispielsweise, diese zu simulieren, sodass das Stresslevel im Rahmen der eigentlichen Prüfung nicht mehr ganz so hoch ist.

Bei persönlichen Konflikten, die für die Bauchschmerzen verantwortlich sind, ist der Lösungsansatz manchmal etwas komplexer. In jedem Fall ist es ratsam über die persönlichen Probleme zu sprechen, sei es mit dem Partner, den Freunden oder Familienangehörigen.
In jedem Fall sollte man nicht leichtfertig mit seinen Beschwerden umgehen, denn diese könnten im schlimmsten Fall zu einer Chronifizierung der Symptomatik oder zu akuten Erkrankungen wie etwa einem Magengeschwür führen. Dies gilt es zu verhindern damit man letzendlich nicht in einer Spirale aus Stress und Schmerzen gefangen ist.
Falls man selbst keine Lösungsansätze zur Stressreduktion finden kann, vorallem persönliche Probleme gestalten sich oft schwierig in Ihrer Bewältigung, sollte man sich nicht scheuen professionelle Hilfe in Form eines psychotherapeutischen Gesprächs in Anspruch zu nehmen. Auch Hausärzte können hier Abhilfe schaffen.

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Jedoch können sich auch kleine Verhaltensänderung positiv auf psychosomatische Beschwerden wie Bauch- und Magenschmerzen wegen Stress auswirken. Nehmen Sie sich Zeit, zur Ruhe zu kommen, gehen Sie vor dem Verlassen des Hauses noch einmal in Ruhe auf die Toilette und versuchen Sie Ihre Essgewohnheiten anzupassen. Nicht nur für den Verdauungstrakt sondern auch für das allgemeine Wohlempfinden ist eine ausgewogene, gesunde und ballaststoffreiche Ernährung sowie sportlicher Betätigung von Vorteil.

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Nichtsdestotrotz reichen diese Maßnahmen nicht immer aus. Bei besonders starken oder regelmäßigen Magen-Darm-Beschwerden sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Gegebenenfalls wird dann auch eine Untersuchung vom Magen und/ oder Darm durchgeführt, um sicher zu stellen dass sich hinter den permanenten Bauchschmerzen keine chronische Erkrankung verbirgt.

Bei Magenbeschwerden können bestimmt Medikamente wie die sogenannten Antazida kurzfristig Abhilfe schaffen, welche die Magensäure neutralisieren und so die Magenschleimhaut schonen. Auch Mittel wie Buscopan mit dem Wirkstoff Butylscopolaminbromid, welches krampflösend auf den Magen-Darm Trakt wirkt, können hilfreich sein. Zu dauerhaften Behandlung von stressbedingten Bauchschmerzen sind Antazida oder auch Buscopan allerdings nicht vorgesehen und sollten daher nicht, über den vom Arzt angeordneten oder auf dem Beipackzettel empfohlenen Einnahmezeitraum hinweg, eingenommen werden.

Stressbedingte Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Vor allem während der Schwangerschaft sollte starker Stress, welcher zu körperlichen Beschwerden führen kann, bestenfalls vermieden, da sich dies negativ auf die Schwangerschaft und die Entwicklung des ungeboren Kindes auswirken kann.
Mit sehr starkem Stress kann letztendlich auch das Risiko frühzeitiger Wehen und damit auch die Gefahr einer Früh- oder Fehlgeburt steigen.

Es gilt also dem Wohl der Mutter und dem Kind zuliebe das Stresslevel und die damit einhergehenden Bauchschmerzen zu reduzieren. Eine Schwangerschaft an sich ist allerdings bereits eine aufregende Zeit, die mit vielen Ängsten und eben auch Stress verbunden sein kann.
Geburtsvorbereitungskurse geben werdenden Müttern die Möglichkeit, Strategien zur Bewältigung von Stress und Ängsten vor der Geburt zu erlernen. Auch die Betreuung durch eine Hebamme, die mit Ihren Erfahrungen und Wissen rund um die Geburt und das Kind eine große Hilfe darstellt, kann zur Stressbewältigung genutzt werden.
Ebenfalls kann der Austausch mit anderen werdenden Müttern oder bereits "babyerfahrenen" Müttern dazu beitragen, der bevorstehenden Geburt o.ä. entspannter entgegen zu blicken.

Schwangere, bei denen es durch starke psychischen Belastungen zu stressbedingten Bauchschmerzen kommt, sollten sich unbedingt Unterstützung suchen. Das kann der Partner, die Familie oder Freunde sein. Sollten die Sorgen, Ängste oder Zwischenmenschlichen Konflikte nicht zu lösen sein, ist es ratsam die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen.
Hier können Schwangere z.B. ihre Gefühle von Hilflosigkeit und Überlastung durch Partnerschaftskonflikte, Geldsorgen oder andere Probleme ansprechen und es können gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet werden.

Im Allgemeinen sind Bewegung an der frischen Luft, eine ausgewogene Ernährung und "schwangerschaftsfreundliche" körperliche Betätigung sinnvolle Maßnahmen, um das Wohlempfinden zu steigern und eine Stressreduktion zu fördern.

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Das Einnehmen von Medikamenten zur Behandlung von Bauchschmerzen in der Schwangerschaft sollte nur in Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Viele Medikamente sind während der Schwangerschaft nicht zulässig und es bedarf ärztlichen Fachwissens zur Verordnung eines passenden Mittels.

Bauchschmerzen durch Angst

Die Verdauungsorgane reagieren teilweise sehr empfindlich auf Stress und vorallem Angst – in welchem Ausmaß genau ist dabei sehr stark vom betroffenen Menschen selbst abhängig. Dabei spielen vor allem genetische Hintergründe, als auch im Laufe des Lebens gesammelte Erfahrungen und Gewohnheiten eine Rolle. Kurz gesagt hat man zunächst einmal wenig Einfluss darauf, wie empfindlich der Verdauungstrakt auf psychische Belastungen reagiert. Doch wieso führen Stress und Angst überhaupt zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder ähnlichem?

Stress ist im ursprünglichen Sinn eine nützliche Reaktion des Körpers auf Gefahrensituationen. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet, vor allem um die Durchblutung der Muskulatur zu steigern, sodass schneller auf Bedrohungen reagiert werden kann. Gleichzeitig sinkt dabei jedoch auch die Durchblutung initial nicht benötigter Organe, wie etwa des Darms. Diese Minderdurchblutung des Magen-Darm Traktes kann dann zu körperlichen Beschwerden, wie den Bauchschmerzen führen.

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Stressbedingte Bauchschmerzen bei Kindern

Stress und Ängste können bei Kindern zu einer Vielzahl von teils sehr unspezifischen Symptomen (Stress Symptome) führen, sodass oft nicht sofort erkennbar ist, dass diese eventuell durch psychischen Stress verursacht werden. So ergab eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) , dass ungefähr jeder fünfte Schüler in Deutschland unter psychosomatischen Beschwerden leidet. Hierzu gehören je nach Alter unter anderem Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Durchfall und eben besonders häufig Bauchschmerzen. Ursächlich können dabei beispielsweise die Angst vor Mitschülern, Versagensängste in der Schule und im Allgemeinen, sowie Trennungsängste sein.

Leidet ein Kind unter Bauchschmerzen für die es erstmal keine Erklärung gibt, ist es wichtig, die Möglichkeit stressbedingter körperlicher Beschwerden im Hinterkopf zu behalten. Die Bauchschmerzen können sowohl für das Kind als auch die Eltern eine große Belastung darstellen. Eine Behandlung der Schmerzen bei Kindern sollte dabei sowohl symptomatisch, als auch ursächlich erfolgen. Bei Zweifeln oder Ratlosigkeit sollten Eltern sich nicht scheuen, ärztliche oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sollten die Bauchschmerzen trotz verschiedener Hilfsmaßnahmen der Eltern weiterhin bestehen, kann gegebenenfalls auch direkte therapeutische Hilfe für das Kind von Nutzen sein.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.05.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024