Stress über längere Zeit oder akuter Stress in einer aufregenden Situation kann zum Erbrechen führen. Der Betroffene reagiert dabei in diesem Moment mit dem Magen-Darm-Trakt.
Erbrechen kann viele verschiedene Ursachen haben. Die meisten Menschen kennen es als Symptom einer Magen–Darm–Infektion. Aber neben einer Infektion kann das Erbrechen auch andere Ursachen haben.
Ein Beispiel hierfür ist das Erbrechen durch Stress. Meist handelt es sich dabei um Situationen größter Anspannung, in denen es zum Erbrechen kommen kann. Fast jeder kennt das typische unangenehme Gefühl in der Magengegend in einer solchen Situation. Das Erbrechen durch Stress folgt dem gleichen Mechanismus. Nicht nur Situationen starker Anspannung, sondern auch leichterer Stress über einen längeren Zeitraum kann auf den Magen schlagen.
Der Magen verfügt als Teil des Magen–Darm–Traktes über ein eigenes Nervensystem. Dieses sogenannte enterische Nervensystem besteht aus Millionen von Nervenzellen, welche vor allem für die Regulation der Darmtätigkeit verantwortlich sind. Das Gehirn kann auf das enterische Nervensystem über Hormone oder direkte Verbindungen Einfluss nehmen. So wird die Darmaktivität an die äußeren Umstände angepasst.
In Stresssituationen steht man unter großem Druck. Der Körper nimmt an, sich in einer gefährlichen Situation zu befinden. Heutzutage handelt kann es sich hierbei beispielsweise um eine Prüfung oder einen unangenehmen Gesprächstermin.
Noch vor mehreren Tausend Jahren konnte es sich hierbei allerdings um Gefahren für Leib und Leben handeln. Der Körper greift aufgrund der wahrgenommenen Gefahrensituation auf Mechanismen aus dieser Zeit zurück. Da die Verdauung in Gefahrensituationen für das Überleben kurzzeitig nicht von großem Nutzen ist, wird sie herunterreguliert. Vor Tausenden von Jahren war dies eine sinnvolle Reaktion, um mehr Energie für Kampf oder Flucht aufwenden zu können. Sie äußert sich zunächst als ein Unwohlsein oder leichte Übelkeit. Sprichwörtlich wird dies auch als schlechtes Bauchgefühl bezeichnet.
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Eine Diagnose für das Erbrechen durch Stress ist nicht leicht zu stellen. Andere Ursachen für Erbrechen müssen ausgeschlossen werden. Hierzu zählen Magen–Darm– Infektionen aber auch seltenere Krankheiten wie Störungen der Speiseröhre oder eine Migräne.
Der Zeitpunkt des Erbrechens ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Typischerweise tritt Erbrechen durch Stress in Situationen größter Anspannung auf. Allerdings kann eine solche Anspannung in manchen Fällen auch nicht bewusst wahrgenommen werden. Kommt es zu einem einmaligen Erbrechen unter sehr starkem Stress, kann dies noch eine normale Reaktion des Körpers sein.
Ärztlich überprüft werden sollte vor allem ein häufiges oder sehr starkes Erbrechen. Auch Begleitsymptome wie Schwindel, Ohrensausen, Durchfall, Unwohlsein oder Sehstörungen können ein wichtiger Hinweis auf die Ursache des Erbrechens sein. Wenn es nach Reduktion des Stresses zu keinem weiteren Erbrechen mehr kommt, so kann dies ein weiterer wichtiger Hinweis auf Erbrechen durch Stress sein.
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Nicht nur Erbrechen kann unter Stress auftreten. Stress kann eine große Bandbreite an Symptomen verursachen. Häufig kommt es zu Durchfällen. Meist bemerken Betroffene als erstes Symptom ein flaues Gefühl in der Magengegend. Auch vermehrter Harndrang ist in stressverbundenen Situationen typisch. Aufgrund der Aufregung können sich gestresste Personen unruhig fühlen, es kann zu einem leichten Zittern kommen.
Hält der Stress über einen längeren Zeitraum an, so können auch weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelverspannungen oder Verdauungsprobleme auftreten. Probleme des Gleichgewichtes oder Gehörsinnes können ebenfalls unter Stress auftreten. Hierzu zählt auch der Tinnitus. Außerdem kann ein Bluthochdruck die Folge von anhaltendem Stress sein. Hierbei handelt es sich um ein nicht zu unterschätzendes und potentiell gefährliches Symptom.
In vielen Fällen fällt dem Betroffenen noch vor dem Erbrechen eine Übelkeit auf. Außerdem kann es zu einem unangenehmen Drücken oder Ziehen in der Magengegend kommen.
Auch bei der Übelkeit gilt, dass sie ärztlich abgeklärt werden sollte, wenn ihre Ursache unklar ist oder sie über einen längeren Zeitraum anhält. Die Übelkeit kann auch ohne Übergeben auftreten. Sie hat ähnliche Gründe wie das Erbrechen durch Stress. Unter Stress kommt es zu einer Beeinflussung des Darms durch spezielle Teile des Gehirns. In Stresssituationen versucht der Körper so, seine Ressourcen für die kurzfristig wichtigen Organe wie Hirn, Muskeln oder Herz zu verwenden. Aus diesem Grund wird die Magen – Darm – Aktivität durch Stress negativ beeinflusst. Es kommt zu Übelkeit.
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Bluterbrechen ist ein ernst zu nehmendes Symptom. Es weist auf Schäden im Bereich der Speiseröhre, des Magens und den ersten Darmabschnitten hin. Eine häufige Blutungsquelle sind Geschwüre des Magens oder Zwölffingerdarms.
Auch wenn Stress die Entwicklung solcher Geschwüre negativ beeinflussen kann, ist ihre Ursache häufig eine andere.
Aufgrund der Vielzahl an möglichen Ursachen sollte blutiges Erbrechen nicht als Symptom von Stress abgetan werden und ärztlich untersucht werden.
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Auch Magenschmerzen können unter Stress auftreten. Sie können auch ohne zusätzliches Erbrechen auftreten. Ihre Stärke kann stark variieren. Wer eine aufregende oder stressige Situation, beispielsweise vor einer Prüfung oder einem wichtigen Gespräch, schon einmal erlebt hat, kennt meist das damit verbundene flaue Gefühl in der Magengegend.
Aber auch deutliche stärkere und sehr unangenehme Beschwerden können in besonders stressigen Situationen auftreten. Wie beim Erbrechen durch Stress ist die Ursache der Magenschmerzen oft eine Beeinflussung der Magenfunktion durch den Körper in stressigen Situationen. Aber nicht immer muss Stress die Ursache von Magenschmerzen sein. Vor allem über eine längere Zeit anhaltende Magenschmerzen sollten deshalb ärztlich untersucht werden. Außerdem kann Stress die Stärke von ohnehin bestehenden Magenschmerzen beeinflussen.
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Das Erbrechen durch Stress kann auf unterschiedliche Weise behandelt werden.
Handelt es sich beispielsweise um einen plötzlichen Trauerfall oder eine wichtige Prüfung, so sollte das Erbrechen nach Überstehen der Situation wieder stoppen. Allerdings kann es auch unter dauerhaftem, oder immer wieder auftretenden Stress zu häufigem Erbrechen kommen. Dies sollte behandelt werden.
Wichtig ist, den Stress zu lindern oder zumindest bessere Strategien der Stressbewältigung zu schaffen.
Häufig tritt Stress in Situationen auf, welche als nicht lösbar oder überfordernd empfunden werden. Es kann hilfreich sein, Strategien für das Lösen solcher Situationen zu finden.
Wenn all dies nicht ausreicht, sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Eine psychotherapeutische Behandlung kann den Umgang mit Stress verbessern oder beim Lösen von Konflikten helfen. Oft kann ein Gespräch mit dem Hausarzt ein erster Schritt in diese Richtung sein.
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Da das Erbrechen durch Stress stark von der Ursache des Stresses abhängig ist, kann seine Dauer variieren.
Handelt es sich um eine akute Situation, wie beispielsweise eine wichtige Prüfung, geht man davon aus, dass nach überstandenem Auslöser auch das Erbrechen stoppt. Ist dies nicht der Fall, könnte eine andere Ursache das Erbrechen ausgelöst haben.
Stress kann allerdings auch über einen längeren Zeitraum anhalten und so immer wieder zum Erbrechen führen. In diesem Fall sollte eine Behandlung, möglicherweise auch mit psychotherapeutischer Unterstützung, durchgeführt werden. Geschieht dies nicht, kann sich das Erbrechen sogar verschlimmern oder weitere Symptome auftreten. Möglicherweise dauert eine solche Behandlung auch einen längeren Zeitraum.
In der Regel verschwindet das Erbrechen durch Stress, wenn der Stress abgebaut wurde, oder Möglichkeiten gefunden wurden, gut mit dem Stress umzugehen.
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