Stress ist ein Phänomen, dass beim Organismus sowohl körperliche auch als psychische Reaktionen auslöst. Aus medizinischer Sicht gesehen führt Stress zu einer Aktivierung von bestimmten Hirnregionen, die wiederum eine vermehrte Muskelanspannung und Hormonausschüttung bewirken.
Stress ist ein Phänomen, dass beim Organismus sowohl körperliche auch als psychische Reaktionen auslöst. Aus medizinischer Sicht gesehen führt Stress zu einer Aktivierung von bestimmten Hirnregionen, die wiederum eine vermehrte Muskelanspannung und Hormonausschüttung bewirken. Betroffene nehmen diese körperlichen Auswirkungen als verspannte Nacken- und Rückenmuskulatur oder Bauchschmerzen wahr. Psychisch ist vor allem oft eine innere Unruhe oder Anspannung wahrzunehmen. Rein evolutionsbedingt betrachtet sind Stressreaktionen sehr sinnvoll, da sie eine erhöhte Mobilisation unserer Reserven bedingen. Halten die Stressphasen jedoch zu lange an, führen sie zu einer Überforderung der eigenen Leistungsfähigkeit. Dies erklärt, warum Stress heutzutage immer mehr mit negativen Assoziationen behaftet wird und seinen schützenden Charakter in der Allgemeinbetrachtung verliert.
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Fachleute unterscheiden allerdings aber noch zwischen sogenannten „gutem Stress“ und „schlechtem Stress“. Ein Beispiel für „guten Stress“ wäre somit zum Beispiel eine erhöhte Anspannung in einer Prüfungssituation. Die Aufregung bewirkt nämlich, dass abgespeicherte Informationen besser abgerufen werden können. Ist die Anspannung allerdings zu groß, blockiert sie den Betroffenen in seiner Leistungsfähigkeit. Oft ist dies dann ein Ausdruck von Überforderung, der wiederum als „schlechter Stress“ angesehen wird.
Stress ist also ein multifaktorielles Geschehen, dass sowohl von äußeren Faktoren wie zum Beispiel der Arbeitssituation als auch inneren Faktoren wie persönlichen Ressourcen abhängig ist. Stimmt das Gleichgewicht zwischen Anforderungen und eigener Fähigkeiten nicht, verliert der Betroffene seine innere Balance und empfindet dies als Stress.
Körperliche Symptome:
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Psychische Symptome:
Stress wirkt sich in der Schwangerschaft nicht nur auf die Mutter, sondern auch auf das Kind aus. Wie stark die Folgen sind, hängt dabei vom Ausmaß des Stressempfinden ab. Leichter Stress wird primär nur von der Mutter wahrgenommen und hat keine gravierenden Auswirkungen auf das Kind. Nimmt jedoch die Stressintensität zu, hat dies Auswirkungen auf die Versorgung des Kindes im Mutterleib.
Stress führt nämlich zu einem Anstieg des Blutdruckes (siehe auch: Bluthochdruck in der Schwangerschaft - Ist das gefährlich?). Dadurch soll die mütterliche Durchblutung der Muskeln und des Gehirnes verbessert werden. Erreicht wird dies durch eine Verkleinerung des Durchmessers der Blutgefäße. Die Blutgefäße ziehen sich also zusammen, um die Flussrate des Blutes zu erhöhen. Bildlich kann dies mit einem Gartenschlauch verglichen werden. Je kleiner der Durchmesser, desto höher ist der Druck mit dem das Wasser hinausbefördert wird.
Für die Mutter ist diese Maßnahme des Körpers sehr sinnvoll. Für das Kind bedeutet es allerdings eine veränderte Situation seiner Blutversorgung. Zum einen wird ein Teil des Blutvolumens der Mutter vermehrt in die Muskeln und zum Gehirn geleitet zu Lasten der gewohnten Blutversorgung des Kindes. Zum anderen werden auch die Gefäße des Mutterkuchens verengt, da sich Stress auf alle Blutgefäße des Körpers auswirkt. Hält diese Situation nur kurz oder in gemäßigter Form an, hat dies keine bleibenden Auswirkungen auf das Kind. Hält sie jedoch lange oder in extremer Form an, führt dies zu einer Unterversorgung des Mutterkuchens.
Im Extremfall kann dies zu einem Untergang des Gewebes führen. Das Kind erhält dann nicht die benötigten Nährstoffe und Sauerstoff von der Mutter, sodass es sich nicht normal entwickeln kann. Je nach Ausmaß kann dies zu einem verlangsamten Wachstum bis zu einer unvollständigen Entwicklung führen.
Schwangere sind allerdings sehr sensibel für körperliche Empfindungen und spüren auch oft Veränderungen ihres Kindes. Intuitiv verändern sie oft ihren Alltag und beugen so möglichen Schäden vor. Nichtsdestotrotz gilt es aber auch in der Schwangerschaft Stress vorzubeugen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Kleinste Veränderungen können so besprochen und wenn nötig prophylaktische Maßnahmen getroffen werden.
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Stress am Arbeitsplatz ist ein häufiges Problem. In welcher Form der Stress sich äußert oder wie er wahrgenommen wird, ist jedoch im Einzelfall sehr unterschiedlich. Genauso individuell sind die Auslöser für Stress. Am häufigsten ist Zeitdruck ein Grund für vermehrten Stress. Betroffene fühlen sich genötigt Akkordleistungen zu erbringen und verlieren durch den Stress den Fokus auf ihre eigentliche Arbeit. Aber auch Spannungen im Team oder private Probleme können Stress auf der Arbeit verursachen. In jedem Fall führt es zu einer veränderten Wahrnehmung der Arbeitsbedingungen.
Äußere Faktoren wie anhaltender Lärm oder ein ständig wechselnder Kundenverkehr können diese Empfindungen zusätzlich verschlimmern. Je nach Art der Arbeit kann Stress durch körperliche Betätigung oder kleine Pausen reduziert werden (siehe auch: Wie kann man Stress abbauen?). Gerade für Arbeitgeber gilt es daher präventive Maßnahmen anzubieten. Diese können beispielsweise aus Teambuilding-Übungen, einer flexiblen Arbeitszeit („Gleitzeit“) oder räumlichen Veränderungen wie Raumteilern bestehen.
Auf Dauer führt Stress nämlich zu einer abnehmenden Leistung bei der Arbeit und führt dazu, dass Betroffene vermehrt Fehler machen. Die Fehler schaffen wiederum ein Schuldbewusstsein und es kommt reaktiv zu einer Angst neue Fehler zu machen. Um diese Fehlerkette zu unterbrechen gilt es den Druck aus der Situation zu nehmen. Somit müssen entweder Arbeitsbedingungen verbessert, ein Teaching angeboten oder eine kleine Auszeit gegeben werden. Jede Maßnahme bietet eine bessere Fokussierung auf die eigenen Fähigkeiten und bietet dem Betroffenen Zeit sich zu sortieren.
Es ist falsch davon auszugehen, dass Stress auf Dauer zu mehr Leistung führt. Stress kann zwar kurzfristig auch Einzelne anspornen, jedoch führt er auf Dauer zu Unzufriedenheit. Die individuelle Belastbarkeit muss somit herausgefunden und berücksichtigt werden. Sollte sie nicht mit den Zielen des Betriebes vereinbar sein, muss gegebenenfalls der Arbeitsplatz gewechselt werden. Andernfalls nehmen körperliche Symptome nur zu und es kommt dauerhaft zu einem vermehrten Arbeitsausfall.
Ist der empfundene Stress zudem überproportional zu den eigenen Ressourcen, kann er im schlimmsten Fall sogar zu ernsthaften psychischen Erkrankungen wie einer Depression oder einem Burnout führen. Aber auch körperliche Symptome, ohne eine durch einen Arzt zu findende Ursache, können entstehen und sich auf Dauer chronifizieren. Körper und Psyche sollten also am Arbeitsplatz nicht ständig überstrapaziert werden und Urlaube als Spannungsausgleich sorgsam geplant und genutzt werden. Dabei sollte die Zeit zu Hause oder im Urlaub auch wirklich als Auszeit und nicht als Home-Office genutzt werden.
Die Folgen von Stress auf den Körper können vielfältig sein. Zu Anfang einer stressigen Phase sind es jedoch eher Banalitäten, die die Betroffenen oft als Erkältungssymptome oder eine sich anbahnende Grippe wahrnehmen. So ist es oft ein Unwohlsein, dass sich zu Beginn manifestiert. Es kann sich sowohl in einer allgemeinen Schwäche, leichten Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen äußern.
Setzt jedoch kein verschlechternder Krankheitsverlauf ein, wird relativ schnell der Stress als Ursache verdächtigt. Er bedingt nämlich eine erhöhte Anspannung der Muskulatur, die auf Dauer schmerzhaft werden kann. Sollte tatsächlich eine körperliche Erkrankung dazu kommen, liegt dies an der Auswirkung von dauerhaftem Stress auf das Immunsystem.
Stress bewirkt initial eine erhöhte Bereitschaft des Körpers. Sie verhindert, dass kleine Schwächen des Körpers bewusst wahrgenommen werden. Werden jedoch die Ressourcen des Körpers überstrapaziert, täuscht der Stress fälschlicherweise eine körperliche Stärke vor. In Wahrheit ist sie aber nicht mehr gegeben. Evolutionstechnisch betrachtet ist dies sehr sinnvoll, da früher im Falle eines Kampfes Wunden nicht zu einer Kampfunfähigkeit führen durften. Das Überleben wurde dadurch gesichert.
Heutzutage führt die eigene Täuschung jedoch dazu, dass im Falle einer sich anbahnenden Krankheit die Symptome nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Erst wenn die Krankheit manifest wird, spürt der Betroffene sie. Eine Prophylaxe beziehungsweise eine frühe Schonung zur Verkürzung der Krankheitsdauer kann nicht mehr erfolgen. Daher gilt es Frühwarnzeichen zu erkennen und bereits banale Symptome von Stress ernst zu nehmen, um einer unnötigen Eskalation vorzubeugen.
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Kinder reagieren oft anders als Erwachsene auf Stress. Sie dürfen somit nicht als kleine Erwachsene gesehen werden, sondern müssen differenziert betrachtet werden. Je nach Alter des Kindes ist das Verständnis für Stress noch nicht gegeben. Zudem können die Kinder sich nicht immer adäquat ausdrücken. Deswegen ist jede Veränderung des Verhaltens ein möglicher Indikator für übermäßigen Stress beim Kind. Je jünger das Kind ist, desto eher wird es sich in verbaler Form äußern.
Zunehmend weinerliches Verhalten oder Schreien sind somit oft erste Anzeichen für eine Überforderung des Kindes. Je älter das Kind jedoch wird, desto komplexer wird seine Interaktion mit der Familie oder Bekannten.
Da ein Kind jedoch je nach Altersstufe seine Emotionen noch nicht richtig regulieren kann, kann Stress in allen denkbaren Verhaltensweisen geäußert werden. Hier kommt es vor allem auf den Charakter des Kindes an. Ein plötzlich auftretendes aggressives Verhalten, zunehmendes Zurückziehen aus dem Familienleben oder aus Aktivitäten oder sogar ein nicht angebrachtes Lachen in speziellen Situationen können somit ein Ausdruck des Kindes auf Stress sein. In den meisten Fällen hilft es das Kind genau zu beobachten.
Somit können Auslöser recht schnell gefunden werden. Wenn das Kind jedoch schon sprechen kann, ist eine offene Kommunikation die beste Wahl. Ein Gesprächsangebot sollte daher immer gegeben werden, der Zeitpunkt des Gespräches und die Wahl des Gesprächspartners aber dem Kind überlassen werden.
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Angst ist eine Empfindung, die sehr häufig zu subjektiv erlebtem Stress führt. An sich gesehen ist Angst ein Grundgefühl, das vor einer drohenden Gefahr schützen soll. Es führt genauso wie Stress zu einer Aktivierung des Kreislaufsystems. Sie hat aber immer den Charakter, dass sich der Betroffene bedroht fühlt. Stress ist dagegen ein Phänomen, dass als eher belastend wahrgenommen wird. Aus diesen Erkenntnissen ergibt sich, dass eine anhaltende Angst durchaus Stress bedingen kann.
Der Stress wird jedoch bei Angstzuständen nicht durch äußere Faktoren, sondern durch innere Faktoren bedingt. Die Angst führt nämlich dazu, dass sich die Gedanken nur noch um den Auslöser der Furcht drehen und ein Vermeidungsverhalten initiiert wird. Dies führt wiederum zu Stress, da der Alltag und gewohnte Handlungsabläufe verändert werden. Angst und Stress halten sich also gegenseitig aufrecht.
Um den Teufelskreis zu unterbrechen, bedarf es einer Bewältigung der Angst. In welcher Form dies geschieht, ist je nach Einzelfall unterschiedlich. Hat jemand zum Beispiel Angst vor einem klärenden Gespräch, meidet er die jeweilige Person aus Furcht vor der Aussprache. Kleine Umwege oder ein Nichtannehmen des Anrufes können somit Teil des Vermeidungsverhalten sein und führen unterbewusst zu Stress, da auf mehr auf die Umgebung oder eine eingehende Anrufe geachtet wird. Wird jedoch die Angst überwunden und das Gespräch geführt, hört auch der Stress auf, da nicht mehr ausgewichen werden muss.
Es ist wichtig in diesem Zusammenhang klarzustellen, dass die Intensität von Angst sehr unterschiedlich ist und kein Zeichen von Schwäche ist. Vielmehr ist es eine Art Instinkt, die vor potentiellen Gefahren schützen soll. Manchmal ist die Bewertung von Gefahren aber unverhältnismäßig, sodass sie einer neuen Bewertung bedürfen.
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Schlafmangel und Stress sind zwei Faktoren, die sich unmittelbar gegenseitig beeinflussen. Sie können dabei sowohl die Ursache als auch die Folge des jeweiligen anderen sein. Geht man vom Vorliegen eines Schlafmangels aus, führt der fehlende Schlaf zu einer insuffizienten Erholung des Körpers. Die Folge ist eine zunehmende Erschöpfbarkeit über den Tag, die sich in einem zunehmenden Nachlassen der Leistungsfähigkeit zeigt. Werden hierdurch vermehrt Fehler gemacht, kann die Konsequenz eine erhöhte Kritik an dem Betroffenen sein. Dies wiederum führt dann zu vermehrten Stress, da der Betroffene sich hierdurch mehr unter Druck gesetzt fühlt. Es entwickelt sich automatisch ein Teufelskreis, da Mehrarbeit geleistet werden muss, um das vorgegebene Pensum zu erfüllen. Da dies aber länger dauert, wird oft die Schlafzeit weiter reduziert.
Sieht man dagegen Stress als Auslöser für Schlafmangel, hindert der Stress den Körper beim Entspannen, um in den Schlaf zu finden. Die erhöhte Anspannung über den Tag erschwert das Abschalten vom Alltag am Ende eines Tages. In diesem Fall ist es oft die gedankliche Beschäftigung mit den Inhalten des Tages, die ein Einschlafen verhindert. Die Schlafdauer wird somit durch die längeren Einschlafzeiten verkürzt. Nimmt die Schlafzeit so enorm ab, dass eine Erholung über Nacht nicht gegeben ist, nimmt die Leistungsfähigkeit über Tag wie bereits beschrieben ab und es entsteht wieder ein Teufelskreis aus Schlafmangel und Stress. Somit sind diese beiden Faktoren an sich gesehen zwei verschiedene Probleme, die jedoch durch ihren Einfluss auf den Tag-Nacht-Rhythmus sich gegenseitig bedingen.
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