Eine Schlafstörung, in der Fachsprache auch Insomnie genannt, ist definiert durch Störungen beim Einschlafen, häufiges Erwachen in der Nacht, sehr frühes Erwachen am Morgen und / oder durch schlechte Schlafqualität. Die Therapie der Schlaflosigkeit ist vielschichtig.
Lunatismus, Noctambulismus, Schlafstörung, Insomnie, Mondsüchtigkeit, Schwierigkeiten beim Einschlafen, Störungen des Durchschlafens, Vorzeitiges Erwachen, Übermäßiges Schlafen (Hypersomnie), Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, Schlaflosigkeit (Asomnie), Schlafwandeln (Mondsucht, Somnambulismus), Albträume
Eine Schlaflosigkeit ist definiert durch Einschlafstörungen, häufiges Aufwachen in der Nacht oder sehr frühes Erwachen am Morgen und damit einhergehender Müdigkeit.
Jeder Mensch verbringt einen großen Teil seines Lebens damit zu schlafen.
Schlaf ist sehr wichtig für den Körper um zu regenerieren und auszuruhen.
Die Herzfrequenz verringert sich, das Atmen verlangsamt sich, der Blutdruck sinkt. So wird das Herz-Kreislaufsystem entlastet. Während des Träumens kann das Gehirn außerdem erlebte Dinge verarbeiten.
Bei Schlaflosigkeit kann die Leistungsfähigkeit bereits nach kurzer Zeit leiden. Bei länger bestehender Schlaflosigkeit kann außerdem auch das Risiko für das Auftreten bestimmter Krankheiten erhöht werden.
Leider sind Schlafstörungen wie Einschlafprobleme oder Durchschlafschwierigkeiten recht häufig. Diese werden zu den sogenannten Insomnien gezählt.
Bei Einschlafstörungen fällt das Einschlafen schwer, selbst wenn man müde und abgeschlagen ist. Man wälzt sich im Bett, wechselt minütlich die Position und findet einfach keinen Schlaf.
Bei Durchschlafstörungen hingegen ist das Einschlafen kein Problem, jedoch wachen Betroffene in der Nacht auf und finden dann einfach keinen Schlaf mehr.
Eine Sonderform der Schlafstörungen stellen Parasomnien dar. In diese Kategorie fallen Albträume und Schlafwandeln.
Die Behandlung von Schlaflosigkeit richtet sich vor allem nach der Ursache. Ist eine weitere Erkrankung ursächlich, wird vorrangig diese behandelt. Außerdem kann, besonders bei “falschem” Umgang mit Schlaf, die sogenannte Schlafhygiene aktiv verbessert werden.
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Schlaflosigkeit kann in verschiedene Hauptgruppen eingeteilt werden:
Es gibt viele verschiedene Ursachen, die zu Schlaflosigkeit führen können:
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Während der Schwangerschaft kommt es zu vielen körperlichen Veränderungen, die zu Schlaflosigkeit führen können.
Die Hormonumstellung während der Schwangerschaft macht sich schon früh bemerkbar. Diese lässt den Körper regelrecht “verrückt spielen”.
Schon im ersten Drittel sind viele Frauen vermehrt müde und schläfrig. Ursächlich ist hierbei das Hormon Progesteron, welches in der Schwangerschaft erhöht ist. Tagsüber werden mehr Nickerchen eingelegt, schon dadurch kommt oft der nächtliche Schlaf zu kurz.
Bei vielen Frauen kommt es dann, vor allem in den ersten 3 Monaten, zu Übelkeit und Erbrechen. Dazu kommt im Verlauf der Schwangerschaft noch ein vermehrter Harndrang hinzu. Beides ist nicht unbedingt förderlich für einen durchgehenden Schlaf.
Auch vermehrt empfindliche Brüste sorgen gerade bei Frauen, die das meist auf dem Bauch liegen, für Schlaflosigkeit.
Gegen Ende der Schwangerschaft raubt schließlich vor allem der immer größer werdende Babybauch den Schlaf - es ist nur noch schwer möglich eine bequeme Position zu finden.
Auch die immer deutlicheren Bewegungen des Babys können zu schlaflosen Nächten führen.
Nicht nur während der Schwangerschaft ändert sich der Hormonspiegel, auch während der Wechseljahre schwanken die Hormone. Vor allem der Östrogenspiegel sinkt stark. Dieses Hormon hilft beim Schlafen. Fällt dieser Spiegel immer weiter ab, so kommt es oft zu Schlafstörungen.
Auch weitere Botenstoffe werden nicht mehr in ihrem normalen Rhythmus ausgeschüttet - der Schlaf-Wach-Rhythmus gerät aus den Fugen.
Auch die erhöhte psychische Belastung während des Wechsels spielt eine große Rolle wenn es um das Einschlafen und Durchschlafen geht. Viele Frauen kommen über diesen neuen Lebensabschnitt ins Grübeln.
Außerdem leiden viele Frauen in der Menopause an Hitzewallungen, die sich natürlich nicht nur tagsüber bemerkbar machen, sondern auch nachts spürbar sind.
Kleinkinder, im Alter von 1 bis 3 Jahren, sind noch sehr empfindlich, wenn es um den Tagesrhythmus und Tagesablauf geht.
Ist an diesem etwas verändert, beispielsweise durch eine lange Urlaubsfahrt oder andere Gründe, so kann es zu Störungen im Schlafrhythmus und somit auch zu Einschlafstörungen kommen.
Kleine Kinder sind schnell seelisch belastet, wenn es in ihrem Umfeld Probleme gibt.
So merken es kleine Kinder beispielsweise sofort, wenn Bezugspersonen an einer psychischen Krankheit leidet.
Natürlich können auch bei Kindern Schmerzen der Auslöser für Schlafstörungen sein.
Weiterhin leiden viele Kinder an Polypen im Nasenbereich, welche zu Schnarchen oder zu wenig Luft beim Schlafen führen und somit auch den Schlaf stören können.
Bei einer beginnenden oder bereits bestehenden Depression kommt es fast immer zu Schlafstörungen.
Durch Veränderungen der Botenstoffe im Gehirn wird nicht nur die Stimmung, sondern auch das Schlafverhalten beeinflusst. Zusätzlich sorgt natürlich auch das für eine Depression typische Grübeln für Schlaflosigkeit.
Schlaflosigkeit kann also ein erstes Anzeichen für eine depressive Verstimmung sein. Besonders auffällig ist eine Verbindung von Tagesmüdigkeit, Antriebsmangel und nächtlicher Unruhe. Depressive Menschen werden beim Einschlafen, oder aber auch bei verfrühtem Aufwachen, oft von Schuldgefühlen, Sorgen und Ängsten belastet.
Weitere körperliche Symptome einer Depression können sein: Konzentrationsstörungen, Leistungsschwäche, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Schmerzen, Übelkeit), Schmerzen in der Herzgegend, Herzrasen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Depression Symptome.
Zur Therapie der einzelnen Schlafstörungen gehören immer
Daneben können noch mit bestimmten Schlafmitteln die Symptome der Schlaflosigkeit behandelt werden.
Es gibt einige Tipps und Tricks um die Schlafqualität zu verbessern.
Ein wichtiger Punkt ist die Verbesserung der sogenannten Schlafhygiene, d.h. der Bedingungen und Umgebung die gesunden Schlaf fördern.
Wichtige Regeln für eine gute Schlafhygiene sind:
Geordneter Tag-Nacht-Rhythmus: Gehen Sie jeden jeden Abend ungefähr zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie ungefähr zur gleichen Zeit morgens auch wieder auf.
Versuchen Sie, nicht mehr als 8 Stunden pro Tag zu schlafen. Auch am Wochenende.
Mittagsschläfchen sollten vermieden werden. Falls nötig, schlafen Sie nicht länger als 30 Minuten.
Das Bett dient nur zum Schlafen.
Kurz vor dem Schlafengehen sollten Sie keine (größeren) Mahlzeiten zu sich nehmen. Koffeinhaltige Getränke sollten mindestens 4 Stunden vor dem Zubettgehen nicht mehr getrunken werden. Alkohol sollte möglichst 2 Stunden vorher nicht mehr getrunken werden.
Vermeiden Sie das Rauchen von Zigaretten am Abend.
Vermeiden Sie sportliche Betätigung vor dem Schlafengehen. Ansonsten ist Sport, besonders an der frischen Luft, fördernd für einen guten Schlaf.
Gehen Sie nur ins Bett, wenn Sie auch wirklich müde sind.
Für eine gute Schlafumgebung sorgen: Das Zimmer in dem man schläft sollte möglichst ruhig sein. Außerdem sollte auf eine angenehme Temperatur im Zimmer geachtet werden (höchstens 18 °C). Eine geeignete Matratze sollte vorhanden sein. Oft sind auch Standby-Lichter sehr störend für den Schlaf. Elektronische Geräte sollten möglichst über Nacht komplett ausgeschaltet werden.
Sollten Sie nicht einschlafen können oder nachts wach werden: Stehen Sie kurz auf und versuchen Sie unter Umständen sich zu entspannen (z.B. ein Buch lesen). Schauen Sie möglichst nicht auf die Uhr, das erhöht nur den Stressfaktor.
Weiterhin kann das Erlernen von bestimmten Entspannungstechniken dazu beitragen, nachts besser zu schlafen.
Neben der progressiven Muskelentspannung können folgende Techniken hilfreich sein:
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Atemübungen zum Einschlafen
In der Homöopathie werden nicht nur die Schlaflosigkeit selbst, sondern auch die Entstehungsgeschichte und die Art der Schlaflosigkeit berücksichtigt.
Das Universalmittel ist die Passionsblume (Passiflora incarnata). Sie beruhigt, lindert Stress und hilft beim Schlafen. Eine Anlaufzeit von etwa drei Wochen ist nötig, um die gewünschte Wirkung erzielen zu können. Am besten werden die Dragees oder Tropfen eine halbe Stunde vor dem Schlafen gehen eingenommen.
Um die die Schlaflosigkeit differenzierter zu behandeln, kann man aus zahlreichen Wirkstoffen wählen.
Spürt man beispielsweise Müdigkeit, kann jedoch nicht einschlafen, so hilft am besten Chamomilla. Dieses Arzneimittel ist auch für Kinder sehr gut geeignet. Es löst zudem auch Angst, Zorn, Ärger und Unruhe.
Aconitum wirkt bei ähnlichen Beschwerden oder Einschlafschwierigkeiten, es ist besonders gut für ältere Menschen geeignet. Es hilft sehr gut gegen Albträume, Angst und Schockzustände.
Argentum nitricum eignet sich besonders für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die unter Prüfungsangst leiden. Diese Angst kann nahezu lähmend sein und die Betroffenen davon abhalten zu schlafen.
Ist man völlig übermüdet, leidet oft unter Angstträumen und findet daher abends keine Ruhe, so empfiehlt es sich Arnica zu nehmen.
Anamirta cocculus hilft besonders dann, wenn man vom langen Reisen und der Zeitverschiebung aus seinem gewohnten Schlafrhythmus herausgerissen wird und das Einschlafen und Durchschlafen sehr schwer fallen.
Natürlich gibt es auch einige Situationen in denen eine medikamentöse Behandlung der Schlaflosigkeit notwendig ist.
Meistens reichen dazu pflanzliche Mittel bereits aus. Hilfreich sind z.B. Baldrian oder Traubensilberkerze. Baldrian hilft dabei recht schnell und akut, Traubensilberkerze erst nach längerer Einnahme.
Reichen pflanzliche Mittel nicht aus, gibt es auch eine Reihe von Schlafmitteln, die Abhilfe schaffen können.
Lesen Sie mehr zum Thema: Schlafmittel.
Die Folgen von chronischem Schlafmangel sind sehr vielfältig und mitunter nicht ungefährlich.
Vor allem die Konzentration leidet enorm darunter, wenn man oft zu wenig schläft.
Dies kann sich nachteilig auf das Schul- oder Berufsleben auswirken. Ständige Müdigkeit führt auch zu Gereiztheit und verminderter Leistungsfähigkeit. Das Stresslevel steigt, belastende Situationen werden schlechter verarbeitet.
Leidet man bereits unter einer psychischen Erkrankung, so wirkt sich die Schlaflosigkeit auch auf diese meist nachteilig aus.
Schläft man nicht genug, so kann sich der gesamte Körper nicht ausreichend regenerieren. Der Hormonhaushalt wird oft in großem Maße gestört. Dies kann psychische Erkrankungen verschlimmern oder aber auch das Immunsystem schwächen.
Auch das Risiko eine Herzkreislauferkrankung zu bekommen steigt deutlich an, da sich unser Kreislauf-System durch die Schlaflosigkeit nur ungenügend erholen kann.
Weiterhin schreitet auch der Alterungsprozess durch Schlaflosigkeit weiter voran.
Weiterführende Informationen zum Thema Schlaflosigkeit finden Sie auch unter:
Weitere Informationen zur Thema Psychologie finden Sie unter: <link html psychologie_a-z.html>Psychologie A-Z