Die Ursachen für Hitzewallungen, also das plötzliche Auftreten eines Wärmegefühls mit Rötung des Kopfes, Schwitzen und Erhöhung der Herzfrequenz sind vielfältig. Oft treten die Symptome in den Wechseljahren auf, allerdings kann es auch während der Periode oder Schwangerschaft auftreten. Häufige Ursache kann auch der Verzehr von zu heißen oder scharfen Speisen sein. Aber auch bei Männern können Hitzewallungen aus verschiedenen Gründen auftreten.
Hitzewallungen treten plötzlich auf und sind aufsteigend. Meist verschwinden sie ebenso schnell wieder, wie sie aufgetreten sind. Manchmal tritt sie nur einmal am Tag auf, an anderen Tagen aber bis zu 40 mal. So unterschiedlich Hitzewallungen scheinen und auftreten können, so unterschiedlich kann auch ihre Ursache sein.
Neben den klassischen wechseljahrbedingten Hitzewallungen sind auch zahlreiche weitere Formen der aufsteigenden Hitze bekannt, die jedoch wesentlich seltener auftreten. Die wichtigsten Formen sollen im folgenden näher beschrieben werden.
Hitzewallungen machen sich als schnell aufsteigende Hitze bemerkbar, welche im Brustbereich beginnen und innerhalb kürzester Zeit bis zum Kopf aufsteigen. Es entsteht ein subjektives Wärmegefühl, in einigen Fällen kommt es auch zu einer Rötung des Kopfes. Zusätzlich erhöht sich die Herzfrequenz und die Betroffenen schwitzen vermehrt.
Nach einigen Minuten klingt die Hitzewallung wieder ab. Durch die Verdunstung des entstandenen Schweißes frösteln die Betroffen nun.
Lesen Sie auch den Artikel zum Thema: Hitzewallungen ohne Wechseljahre
Sehr häufig treten oben beschriebene Symptome im Rahmen der Wechseljahre auch nachts auf. Die Produktion weiblicher Geschlechtshormone nimmt ab und der Körper produziert im Gegenzug mehr Streshormone, wie Adrenalin und Noradrenalin. Dies führt zu Hitzwallungen, welche überwiegend nachts auftreten.
Als weitere mögliche Ursache muss an ein überwärmtes Schlafzimmer und auch an ernsthafte Erkrankungen wie tumoröse Neubildungen gedacht werden. Typischerweise äußern sich tumoröse Neubildungen durch Gewichtsverlust, Fieber und nächtlichem Schwitzen.
Informieren Sie sich hier rund über das Thema: Die nächtlichen Hitzewallungen.
Der Genuss von Kaffee, schwarzem Tee, Alkohol und stark gewürzten Speisen sowie von schwer verdaulichem Essen und zu heiß servierten Nahrungsmitteln verstärken aufkommende Hitzewallungen massiv. Aber auch für sich alleine können die oben genannte Lebensmittel Hitzewallungen nach dem Essen auslösen.
Besonders häufig ist das der Fall, wenn man jene Speisen und Getränke nicht regelmäßig konsumiert oder plötzlich in extrem großen Mengen beziehungsweise Kombinationen verzehrt. Meist sind solche Temperaturschwankungen nur von kurzer Dauer und wiederholen sich nicht. Setzt man sich allerdings ähnlichen Bedingungen erneut aus, können diese Symptome wieder auftreten.
Übermäßiges Schwitzen - Was sind die Ursachen? Lesen Sie hier mehr dazu.
Hitzewallungen mit Übelkeit sind ein Hinweis auf Infekte des Magen-Darm-Traktes.
Es gilt dann zu unterscheiden, ob lediglich ein Hitzegefühl vorliegt oder echtes Fieber um die richtige Abhilfe verschaffen zu können.
Beides entsteht jedoch durch den gleichen Mechanismus: Die Krankheitserreger schütten im Körper Toxine aus (Giftstoffe), die am körpereigenen Thermostat im Gehirn die Soll-Temperatur verändern.
So kommt es zum Anstieg der Körpertemperatur und zu Hitzewallungen.
Ersteres soll dann die die Krankheitserreger zerstören.
Hitzewallungen bei einer Erkältung sind ein Hinweis auf Infekte der oberen Atemwege.
Es gilt dann zu unterscheiden, ob lediglich ein Hitzegefühl vorliegt oder echtes Fieber um die richtige Abhilfe verschaffen zu können.
Beides entsteht jedoch durch den gleichen Mechanismus: Die Krankheitserreger schütten im Körper Toxine aus (Giftstoffe), die am körpereigenen Thermostat im Gehirn die Soll-Temperatur verändern.
So kommt es zum Anstieg der Körpertemperatur und zu Hitzewallungen.
Ersteres soll dann die die Krankheitserreger zerstören.
Bei Erkältungen handelt es sich meist um bakterielle Erreger.
Diese verursachen neben den Hitzewallungen auch die übrigen erkältungsspezifischen Symptome.
Hitzewallungen und Schwindel sind beides recht unspezifische Symptome und es gilt, sie immer in Zusammenschau mit anderen Beschwerden zu bewerten.
Am ehesten treten diese beiden Symptome bei einer Synkope (Ohnmachtsanfall) auf, sind aber auch begleitet von Herzrasen und erniedrigtem Blutdruck.
Das häufigste begleitende Symptom bei Hitzewallungen sind Schweißausbrüche.
Sie treten auf im Sinne einer Reaktion des Sympathikus (Teil des autonomen Nervensystems) und dienen als Abkühlungsmethode bei steigender Körpertemperatur.
Je nachdem welcher Ursache die Hitzewallungen zugrunde liegen, können die unterschiedlichsten begleitenden Symptome vorliegen.
Bei Hitzewallungen spricht man also von einem unspezifischen Symptom.
Bei gleichzeitiger Kaltschweißigkeit und Brustschmerzen sollte unbedingt an den akuten Herzinfarkt gedacht werden.
Auch Beschwerden wie Gesichtsröte, Kopfschmerzen und Schwindel sind ein Alarmsignal, da sie für eine Blutdruckentgleisung (bei Bluthochdruck) stehen könnten.
Ist der Blutdruck plötzlich zu niedrig, kann es neben einer Hitzewallung zu Herzrasen, Schwindel und Ohnmacht kommen (Synkope).
Frauen in den Wechseljahren (Klimakterium) können eine ganze Bandbreite an weiteren Beschwerden erleben: Neben Schweißausbrüchen und Schwindel kann es auch zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Depressionen und genereller Reizbarkeit kommen.
Ebenso nur Frauen betreffend ist der einseitige Unterbauchschmerz in der Mitte des Zyklus, wenn durch den Eisprung die sogenannte Basaltemperatur steigt.
Häufig liegt Hitzewallungen auch eine Hormonstörung zugrunde, häufiger von der Schilddrüse ausgehend (siehe im Folgenden), seltener von der Nebenniere.
Es kommt dann zu den organspezifischen Beschwerden dieser Erkrankungen.
Begleitende Symptome wie Gewichtsabfall, Fieber und Nachtschweiß sollten an eine Krebserkrankung denken lassen (sogenannte B-Symptomatik).
Treten gleichzeitig kurz nach den Hitzewallungen Übelkeit und Erbrechen auf, kann ein Magendarminfekt vorliegen.
Beim Auftreten von Nasenlaufen, Husten und Fieber können Hitzewallungen im Rahmen einer Erkältung vorkommen.
Bei einem kalten oder begleiteten Entzug (von Alkohol, Kokain und/oder Opioiden) treten Hitzewallungen gemeinsam mit den klassischen Entzugssymptomen auf.
Generell können bei jeder Form der Hitzewallungen gleichzeitig auch Stresssymptome wie Unruhe und Unwohlsein auftreten.
Man nimmt an, dass Hitzewallungen sowohl Ursache als auch Folge der Aktivierung des autonomen Nervensystems sind.
Bisher unerforscht ist das Auftreten von Hitzewallungen in Begleitung von Pusteln im Dekolltée beim Verzehr glutamathaltiger Speisen.
Herzrasen als begleitendes Symptom bei Hitzewallungen kann ein Alarmsignal für teils lebensbedrohliche Erkrankungen sein.
Bei gleichzeitig plötzlich auftretendem Brustschmerz, Luftnot, stärksten Kopfschmerzen oder Schwindel sollte unbedingt der Rettungsdienst alarmiert werden.
Harmloser sind Hitzewallungen gemeinsam mit Herzrasen und leichtem Schwindel nach zum Beispiel plötzlichem Aufstehen.
Dies geht auf eine Reaktion des Körpers durch den sogenannten Sympathikus zurück, der regulatorisch die Schläge des Herzens erhöht um bei Blutdruckabfall noch für eine Durchblutung aller Organe zu sorgen.
Dieser Teil des Nervensystems kann dann auch zu einer Hitzewallung führen.
Chronische Hitzewallungen mit dauerhaftem Herzrasen sprechen eher für eine Schilddrüsenüberfunktion.
Generell gilt aber, dass Herzrasen als Symptom unbedingt abklärungswürdig und einen Gang zum Hausarzt wert ist.
Schweißausbruch oder medizinisch Hidrosis dient in erster Linie als Abkühlungsmethode des Körpers durch die Verdunstung des Wassers auf der Hautoberfläche.
Dies geschieht durch die Aktivierung des autonomen Nervensystems, genauer durch den „Fight-or-Flight“- teil, den sogenannten Sympathikus.
Schweißausbruch mit Hitzewallung wird meist als unangenehm empfunden und kann je nach Beschaffenheit einen wichtigen Hinweis auf die Ursache liefern.
So spräche ein kaltschweißiges blasses Gesicht mit Hitzewallung und Herzrasen für einen Herzinfarkt, eine warme Haut mit zittrigen Händen und Hitzewallung eher für eine Unterzuckerung (Hypoglykämie).
Alleiniger Schweißausbruch bei Hitzewallungen ist in erster Linie eine physiologische Reaktion des Körpers und sollte nur in Zusammenhang mit anderen unter anderem den oben genannten Symptomen eine Abklärung mit sich ziehen. Beispielsweise kommt es im 2. Schwangerschaftsdrittel mit steigendem Bauchumfang häufig zu Hitzewallungen.
Lesen Sie mehr dazu unter: Hitzewallungen in der Schwangerschaft
Je nachdem welche Ursache den Hitzewallungen zugrunde liegt, kann eine solche Phase länger oder kürzer andauern.
Hitzewallungen im Rahmen von Wechseljahren können, wie der Name schon sagt, über Jahre hinweg ein Problem darstellen.
Ihr Verlauf ist wellenartig, das heißt es gibt auch Phasen des normalen Temperaturempfindens.
Beim Vorliegen einer Krebserkrankung können Hitzewallungen im Rahmen einer sogenannten B-Symptomatik auch relativ lange bestehen.
Diese „bösartigen“ Hitzewallungen bestehen aber dauerhaft, also ohne Phasenprofil.
Im Rahmen akuter Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (zum Beispiel Blutdruckentgleisung, Herzinfarkt, Ohnmacht) ist das Gefühl einer Hitzewallung nur kurzfristig, also minutenlang bzw. so lange, bis die Ursache therapiert wurde.
Gleiches gilt für Störungen der hormonproduzierenden Organe Schilddrüse und Nebenniere (jedoch können diese Erkrankungen, wenn sie spät erkannt werden auch Hitzewallungen über Wochen oder sogar Monate machen).
Ebenso recht kurz ist die Dauer beim Eisprung, denn hier steigt die Basaltemperatur nur für die Dauer der zweiten Zyklushälfte (zwei Wochen).
Sozusagen mittellang ist die Dauer von Hitzewallungen im Rahmen eines Entzugs.
Entzüge können unterschiedlich lang dauern, wenige Tage bis maximal einige Wochen.
Im Rahmen von Infekten, sei es im Magendarmtrakt oder der Atemwege, treten Hitzewallungen nur so lange auf, wie der Infekt besteht.
Auch hier gibt es eine Varianz von wenigen Tagen bis Wochen oder Monaten.
Lesen Sie auf unserem Hauptartikel noch mehr über die Dauer von Hitzewallungen
Die Ursache für Hitzewallungen ist in den meisten Fällen ein hormonelles Ungleichgewicht, das zu einer Funktionsstörung des Hypothalamus führt. Der Hypothalamus ist ein Teil des Gehirns und stellt das oberste Regulationszentrum mit lebenswichtigen Funktionen dar. Er steuert unter anderem die Kreislauffunktion, die Körpertemperatur und das hormonelle Gleichgewicht.
Der Hypothalamus reagiert sehr sensibel auf das Abfallen der Konzentration bestimmter Hormone im Blut. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht und die Körpertemperatur kann nicht mehr richtig reguliert werden. Es wird eine Kühlung des Körper eingeleitet. Sämtliche kleine Gefäße werden nun geweitet, da über sie die effektivste Wärmekontrolle stattfindet. Diese sogenannte Vasodilatation führt zu einer verstärkten Durchblutung, welche für die Röte des Gesichts und das aufsteigende Wärmegefühl verantwortlich ist. Um die jetzt erwärmte Haut zu kühlen, beginnt der Körper zu schwitzen.
Möchten Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Lesen Sie unseren nächsten Artikel unter: Ursachen von Hitzewallungen
Häufigste Ursache für Hitzewallungen bei Frauen ist ein Östrogenmangel beziehungsweise eine Verschiebung des hormonellen Gleichgewichtes. Dies kann zu verschiedenen Zeitpunkten des Lebens und in ganz unterschiedlichen Lebensphasen geschehen.
Noch in der Diskussion als mögliche weitere Ursache für Hitzewallungen bei Frauen ist ein Progesteronmangel, welcher sich laut Hypothese ebenfalls negativ auf das hormonelle System auswirken könnte.
Für weitere Informationen lesen Sie hier weiter: Östrogenmangel.
Die wohl bekannteste und auch häufigste Ursache für plötzliche Hitzewallungen im allgemeinen und bei Frauen im Besonderen sind die sogenannten Wechseljahre, die Menopause.
Die weiblichen Eierstöcke sind nur mit einer begrenzten Anzahl an Keimzellen ausgestattet ist und diese Anzahl ist irgendwann ausgeschöpft. Folglich kommt es zum Erliegen der Funktion der Eierstöcke (sog. ovarielle Insuffizienz) und damit zum Ausbleiben der monatlichen Blutung. Gleichzeitig sinkt die Konzentration der weiblichen Geschlechtshormone im Blut erheblich, da sie nicht mehr von den Eierstöcken produziert werden können. Dieses Absinken des Hormonspiegels führt zu oben beschriebenem Östrogenmangel.
Erfahren Sie mehr zu diesem Thema unter: Schwitzen in den Wechseljahren sowie Hitzwallungen in den Wechseljahren
Auch während der monatlichen Blutung kann es auf Grund eines relativen Östrogenmangels zu Hitzewallungen kommen.
Mit Einsetzen der Monatsblutung kommt es zu einem natürlichen Abfall des Östrogenspiegels. Zum Zeitpunkt des Eisprunges war dieser ganz besonders hoch und in den Tagen vor Beginn der Blutung ist der Östrogenspiegel immer noch hoch. Während der Periode sinkt dieser Spiegel aber und es entsteht ein relativer Östrogenmangel im Vergleich zu den vorherigen Tagen.
In den meisten Fällen sind diese vor den Wechseljahren auftretenden Hitzewallungen allerdings nicht besonders stark ausgeprägt.
Während viele Frauen zu Beginn einer Schwangerschaft noch von einer angenehmen Wärme im ganzen Körper berichten, kommt es im weiteren Verlauf der Schwangerschaft nicht selten zu unangenehmen Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Wie die meisten weiblichen Hitzewallungen sind auch diese einer enormen hormonellen Umstellung geschuldet.
Die Plazenta sorgt über Hormone, die sie produziert, für eine dauerhaft leicht erhöhte Körpertemperatur und eine verstärkte Durchblutung des gesamten mütterlichen Körpers, um auch das ungeborene Kind gut versorgen zu können. Besonders im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft kann es dadurch zu unangenehmen Hitzewallungen kommen.
Weitere Informationen finden Sie hier: Nächtliches Schwitzen in der Schwangerschaft.
Beim Eisprung steigt die Basaltemperatur von Frauen um 0,2°C bis 0,5°C.
Dies geschieht durch Hormonausschüttung des sogenannten luteinisierenden Hormons bzw. der Gestagene (Progesteron).
Die erhöhte Temperatur verschwindet gemeinsam mit den Hitzewallungen zu Beginn der Periode also nach zwei Wochen.
Die Messung der Basaltemparatur oder das aktive Wahrnehmen von Hitzewallungen kann eine Verhütungsmethode sein.
Letztere ist aber eine sehr unsichere Methode.
Außerdem gilt es zu unterscheiden, dass diese Wärmeempfindung viel sanfter ist als die Hitzewallungen während der Wechseljahre.
Der Begriff Hitzewallung im Zusammenhang mit dem Eisprung ist daher irreführend.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Diese Symptome begleiten den Eisprung.
Während bei Frauen ein Mangel an Östrogen in den meisten Fällen als Ursache von Hitzewallungen beschrieben wird, leiden Männer mit Hitzewallungen in den meisten Fällen an einem Testosteronmangel. Auch das männliche Geschlechtshormon beeinflusst vermutlich die hypothalamische Temperaturreagulation, sodass Effekte analog zur Östrogenwirkung entstehen. Der Hypothalamus ist ein lebenswichtiges Areal im Gehirn, welches die Kreislauffunktion, die Körpertemperatur und das hormonelle Gleichgewicht reguliert.
Neben Störungen oder Ungleichgewichten der Geschlechtshormone kommen auch Hitzewallungen im Rahmen medikamentöser Nebenwirkungen, sowie als Zeichen einer Unterzuckerung bei Diabetikern, als Hormonüberschuss bei Schilddrüsenüberfunktion oder bestimmten Tumoren vor. Hier kommen vor allem endokrine Tumore, die Hormone produzieren und damit in hoch empfindliche körpereigene Kreisläufe eingreifen und Lymphome, die sehr häufig mit starkem Nachtschweiß einhergehen, kommen in Frage. Die Kombination aus Nachtschweiß (= nächtliches Schwitzen bis der Wechsel des Pyjamas und der Bettwäsche nötig wird), Fieber und einem ungewollten Gewichtsverlust in kurzer Zeit ist hierbei charakteristisch für Lymphomerkrankungen, kann allerdings auch im Rahmen anderer Neubildungen vorkommen. Man spricht bei diesen drei Zeichen von der sogenannten B-Symptomatik.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass Männer seltener als Frauen unter Hitzewallungen leiden und dann meist unter medikamentös herbeigeführten Wärmeattacken, die als Nebenwirkung bestimmter Therapien (zum Beispiel bei der Behandlung eines Prostatakarzinoms mit Hormonrezeptorblockern) auftreten.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Hitzewallungen beim Mann
Die Schilddrüsenfunktion kann prinzipiell in zwei Richtungen gestört sein.
Zu Hitzewallungen kommt es nur bei einer Überfunktion der Schilddrüse.
Diese kann vorliegen aufgrund eines Morbus Basedow oder durch gutartige oder bösartige Tumore.
Dabei produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, die eine katabole (abbauende, schnelle) Stoffwechsellage fördern.
Betroffene haben neben den Hitzewallungen eine Wärmeintoleranz, Herzrasen, Bluthochdruck, Händezittern und starkes Schwitzen.
Es kann zu Haarausfall, Reizbarkeit und Schlafstörungen kommen.
Klassischerweise sind die Hände warm und feucht.
Die Patienten neigen zu Diarrhö und verlieren teils viel Gewicht.
Manchmal kommt es auch zu quälenden Schmerzen der Muskeln (vor allem in den Oberschenkeln).
All diese Beschwerden lassen sich durch eine regelrechte Therapie vollständig beseitigen (Medikamente, Operation, Bestrahlung).
Mehr Informationen rund um eine Hitzewallung, die durch die Schilddrüse verursacht wird, finden Sie in unserem passenden Artikel:
Hitzewallungen und Schilddrüse - Was steckt dahinter?
Sowohl psychischer als auch körperlicher Stress können Hitzewallungen verursachen.
Körperlicher Stress wäre zum Beispiel Schmerz oder Bluthochdruck.
Hitzewallungen und Stress sind jeweils recht unspezifische Symptome, die sich gegenseitig beeinflussen können.
So kann der „gestresste Körper“ Hitzewallungen verursachen, Hitzewallungen allein können aber auch zu einer Stresswahrnehmung oder –assoziation führen.
Generell gilt es, dass die Reduktion von Stressfaktoren die Entstehung und Wahrnehmung von Hitzewallungen günstig beeinflusst.
Sofern mit der Pille die klassische Antibabypille, bestehend aus Östrogen- und Gestagen-Präparaten gemeint ist, so gilt, dass die häufigste Nebenwirkung von Gestagenen die Hitzewallungen sein können.
Dem liegt der gleiche Mechanismus zugrunde wie den Hitzewallungen beim Eisprung. Sie sind bei Einnahme der Pille sehr selten, können aber eine Kontraindikation darstellen (das heißt einen Grund, die Pille abzusetzen), wenn die Hitzewallungen für die betroffene Frau als zu quälend empfunden werden.
Weitere Nebenwirkungen der Pille lesen Sie in unserem Artikel: Das sind die Nebenwirkungen der Pille
Cortison selbst führt nicht primär zu Hitzewallungen, sondern eher sekundär über die allgemeine Nebenwirkung Bluthochdruck.
Eine Therapie dessen kann nur über ein Absetzen der cortisonhaltigen Medikamente erreicht werden.
Bei Abhängigkeit von Cortisoneinnahme und einer starken Belastung durch die Hitzewallungen kann eine blutdrucksenkende Medikation erwogen werden.
Wie Sie richtig Cortison absetzen, lesen Sie unter: Cortison absetzen - Wie und wann schleicht man Cortison am besten aus?
Hitzewallungen jedweder Genese können unser Schlafverhalten grundlegend beeinflussen.
Die zugrundeliegenden Mechanismen sind noch nicht ausreichend erforscht.
Allgemein lässt sich sagen, dass zu einer gesunden Schlafhygiene auch eine als angenehm empfundene Körper- und Umgebungstemperatur gehört.
Bei stark einschränkenden Schlafstörungen können eine dünne Decke oder eine kalte Dusche vor dem Zubettgehen Linderung verschaffen.
Generell kann Stress mittels Aktivierung des autonomen Nervensystems (Sympathikus oder „Fight or flight“-System) zu Hitzewallungen führen.
Diese lassen sich dann mit einer ausführlichen Anamnese spezifischen Situationen zuordnen und detektieren eine psychische Ursache für die Hitzewallungen.
Stress kann generell als negativ oder positiv empfunden werden.
So können auch Situationen, die als positiv wahrgenommen werden, ein Hitzegfühl auslösen durch den sogenannten Eu-Stress (sexuelle Erregung, Verliebtsein).
Selten kann eine Hitzewallung auch als halluzinatorische Missempfindung vorkommen, u.a. im Rahmen eines Wahnerlebens.
Zu den psychischen Ursachen zählt auch die Erkrankung des Entzugssyndroms.
Hier treten Hitzewallungen gemeinsam mit anderen entzugsspezifischen Symptomen auf.
Wenn das Alter, das Geschlecht und die übrigen Begleitumstände zu einer Menopause (Wechseljahre) passen, müssen sich Betroffene mit Hitzewallungen in aller Regel keine Sorgen machen. Lediglich bei außergewöhnlich starken Beschwerden oder dem Bedürfnis nach weiteren Informationen und/oder medikamentöse Unterstützung ist ein Termin bei einem Frauenarzt sinnvoll.
Kann die Menopause als häufigste Ursache auf Grund des Alters (zu jung / zu alt), des Geschlechtes (männlich) oder aus anderen Gründen ausgeschlossen werden, sollte in jedem Fall ein Arzttermin vereinbart werden. Der behandelnde Arzt wird zunächst eine genaue Befragung durchführen sowie das Blutbild kontrollieren und die Konzentration von verschiedenen Hormonen im Blut bestimmen, um dann eventuell weitere diagnostische Schritte einleiten zu können, damit eine ernsthafte Erkrankung ausgeschlossen werden kann.
Lesen Sie auch den Artikel: Die Menopause.
Die Therapie von Hitzewallungen besteht in erster Linie in einem Bewusstwerden und Umstellen des Lebensstils: Alkohol, Nikotin, Koffein, scharfe Gewürze sowie überhitze Räume und zu warme Kleidung können Hitzewallungen sowohl verstärken als auch auslösen und sollten nach Möglichkeit gemieden werden.
Die Wirkung von Pflanzenextrakten, sogenannten Phytotherapeutika, gegen Hitzewallungen ist wissenschaftlich zwar nicht erwiesen, dennoch gibt es einige Patienten bzw. Patientinnen die sehr gute Ergenisse mit pflanzlichen Präparaten erzielt haben.
Rotklee, Frauenmantel oder Cimicifuga (Traubensilberkerze) sollen viele sogenannte Phytoöstrogene enthalten. Darunter versteht man natürliche Stoffe, die dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen sehr ähnlich sind und dieses bei Östrogenmangel geringfügig ersetzen können.
Helfen pflanzliche Präparate oder eine Lebensstiländerung nicht ausreichend und ist der Leidensdruck der Betroffenen hoch, kommt eine synthetische Östrogentherapie in Frage. Diese ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da sie zum Teil schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen kann. Eine intensive Besprechung und Beratung beim Frauenarzt ist vor Beginn einer solchen Therapie unabdingbar.
Auch für homöopathische Medikamente lässt sich – ähnlich wie für oben erwähnte Pflanzenextrakte – keine wissenschaftliche Wirksamkeit bestätigen.
Zum Teil enthalten die in der Homöopathie verwendeten Medikamente aber nahezu identische Wirkstoffe wie erprobte Phytotherapeutika und erzielen ähnlich gute Behandlungserfolge.
Auch in der klassischen Homöopathie wird bei Hitzewallungen Traubensilberkerze eingesetzt.
In diesem Fall als Cimifuga racemosa mit der Potenz D12.
Jeweils 3 Globuli werden je nach Bedarf eingenommen.
Auch Acidum Formicicum (Ameisensäure, D4-D12 , 5 Globuli/ 2x täglich), Trogoncephalus Lachesis (Buschmeisterschlangensekret , D12, 3 Globuli/ 3x täglich) oder beispielsweise Sanguinaria (kanad. Blutwurzel, D 12 , 3 Globuli bei Bedarf) lassen sich einsetzen.
Das homöopathische Mittel der Wahl gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren ist Cimicifugawurzelstock, besser bekannt ist es als Frauenmantel.
Es hat eine östrogenähnliche Wirkung und wirkt somit über eine Substitution (also wie Ersatzhormon).
Es kann neben der Verabreichung als Globuli auch als Tee oder zerriebenes Pulver eingenommen werden.
Höher dosiert ist es auch in Tablettenform erhältlich.
Ähnlich wirken die pflanzlichen Mittel Rotklee und Traubensilberkerze.
Je nachdem welche andere Ursache den Hitzewallungen zugrunde liegt, sollte organspezifisch nach einer homöopathischen Therapie gesucht werden.
Bei der zweithäufigsten Ursache von Hitzewallungen, einer Schilddrüsenüberfunktion, ist die alleinige Behandlung mit Homöopathie lebensgefährlich.
Sie kann nur supportiv (unterstützend) angewendet werden.
Hier kommen Arsenicum album und jodatum in Betracht, anschließend Kalium nitricum oder phosphoricum.
Zu den anderen Ursachen von Hitzewallungen lassen sich schlecht allgemeine homöopathische Empfehlungen aussprechen.
Es gilt diese mittels eines Heilpraktikers auf die ganze Komplexität des einzelnen Patienten und seiner Beschwerden zuzuschneiden.
Da alle pflanzlichen Heilmittel nicht nach der evidenzbasierten Medizin, sondern der Erfahrungsmedizin empfohlen werden, ist es wichtig eine Einnahme mit dem Hausarzt zu besprechen, da es sonst zu teils lebensgefährlichen Wechselwirkungen anderer Medikamente kommen kann.
Handelt es sich um klimakterische Hitzewallungen im Rahmen der Hormonumstellung im Zuge der Wechseljahre, besteht eine sehr günstige Prognose: Sämtliche Symptome verschwinden in der Regel nach dem Einpendeln der neuen hormonellen Lage, also etwa nach 3-5 Jahren, wieder. In einigen wenigen Ausnahmefällen halten die Beschwerden noch etwas länger an und schwächen sich dann erst wieder ab.
Bei anderen Ursachen ist die Prognose immer von der entsprechenden Therapie abhängig. Entscheidend ist die richtige Diagnose und die Behandlung des vorherrschenden Problems.
Um das Auftreten von Hitzewallungen nach Möglichkeiten ganz zu vermeiden, sollten verstärkende Faktoren gemieden werden. Wie oben erwähnt sind dabei vor allem die Genussmittel Alkohol, Nikotin und Koffein zu nennen. Auch auf scharfe Gewürze sollte man verzichten.
Zudem empfiehlt sich der regelmäßige Aufenthalt an der frischen Luft, gerne auch in Kombination mit Bewegung (Spazierengehen usw.), beziehungsweise moderatem Ausdauersport (Nordic Walking, Radfahren, usw.), aber auch Ruhe und Entspannung. Wer besonders nachts unter Hitzewallungen leidet, sollte auf eine angemessene Schlafzimmertemperatur achten (etwa 18 Grad Celsius) und häufig lüften.
Mehr Informationen zum Thema Hitzwallungen finden Sie hier: