Nebenwirkungen der Pille

Die Anti-Baby-Pille ist eine sehr verbreitete Verhütungsmethode. Sie ist ein Hormonpräparat, das abhängig von der Art der Pille Östrogene und Gestagene dem Körper zuführt. Minipillen bestehen im Vergleich zu Einphasen- und Zweiphasenpräparaten nur aus Gestagenen. Die Pille schreitet somit stark in den Hormonhaushalt der Frau ein, hält die Östrogen- und Gestagenkonzentration im Körper hoch und verhindert so die Produktion der Hormone FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon). Es kommt zu keinem Eisprung. Die Hormone Östrogen und Gestagen haben jedoch nicht nur Einfluss auf den Zyklus der Frau, sondern ihnen werden noch weitere Funktionen zugeschrieben, die die teilweise weitläufigen Nebenwirkungen der Pille erklären. Zum einen wirkt es sich auf die Gerinnung des Blutes im Körper aus, was das Risiko für Thrombosen erhöht, und hält vermehrt Wasser und Natriumchlorid (NaCl) im Körper zurück. Zum anderen kann es durch die Einnahme zu Übelkeit und gelegentlich Durchfall sowie Schmier- und Zwischenblutungen kommen. Es kann zu Gewichts- und Appetitsänderungen kommen. Kopfschmerzen (eventuell Migräne), Nervosität, Schwindel und Stimmungsschwankungen tauchen häufiger bei der Einnahme der Pille auf.

Nebenwirkungen der Pille

Ursachen für die Nebenwirkungen der Pille

Die Anti-Baby-Pille ist eine sehr verbreitete Verhütungsmethode. Sie ist ein Hormonpräparat, das abhängig von der Art der Pille Östrogene und Gestagene dem Körper zuführt. Minipillen bestehen im Vergleich zu Einphasen- und Zweiphasenpräparaten nur aus Gestagenen. Die Pille greift somit stark in den Hormonhaushalt der Frau ein, hält die Östrogen- und Gestagenkonzentration im Körper hoch und verhindert so die Produktion der Hormone FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon). Dadurch wird ein Eisprung verhindert.

Die Hormone Östrogen und Gestagen haben jedoch nicht nur Einfluss auf den Zyklus der Frau, sondern ihnen werden noch weitere Funktionen zugeschrieben, die die teilweise weitläufigen Nebenwirkungen der Pille erklären. Zum Beispiel bremst Östrogen das Längenwachstum der Knochen und wirkt sich positiv auf den Knochenaufbau aus. Außerdem wirkt es schützend auf Gefäße.

Welche Nebenwirkungen der Pille gibt es?

Neben den oben genannten Aufgaben des Östrogens finden sich auch viele Wirkungen des Hormons, die zu negativen Effekten im Körper führen.
Zum einen wirkt es sich auf die Gerinnung des Blutes im Körper aus, was das Risiko für Thrombosen erhöht, und hält vermehrt Wasser und Natriumchlorid (NaCl) im Körper zurück.

Zum anderen kann es durch die Einnahme zu Übelkeit und gelegentlich Durchfall sowie Schmierblutungen und Zwischenblutungen kommen. Allergische Reaktionen und Überempfindlichkeitsstörungen sind selten beschrieben.
Es kann zu Gewichts- und Appetitsänderungen kommen. Kopfschmerzen (eventuell Migräne), Nervosität, Schwindel und Stimmungsschwankungen tauchen häufiger bei der Einnahme der Pille auf. Eine Verminderung der Libido, also des Geschlechtstriebes, kann vorkommen, teilweise kann dieser auch stark erhöht sein. Die Brust kann schmerzempfindlich werden und sie kann in der Größe zunehmen. Die Stärke der Monatsblutung kann sich ändern, ebenso die Reinheit der Haut. Bei Einnahme der Pille ist das Risiko für manche Tumore und Diabetes mellitus erhöht.
Die wichtigsten Nebenwirkungen sind im Folgenden genauer erläutert.

Gewichtszunahme durch die Pille?

Eine häufig diskutierte Nebenwirkung der Pille ist eine Gewichtsänderung. Sie kann in einzelnen Fällen zu einer starken Gewichtszunahme führen. In einigen Fällen wird aber auch von einer Gewichtsreduktion berichtet.

Eine Gewichtszunahme entsteht allgemein entweder durch Muskelaufbau, Wassereinlagerung oder Zunahme des Körperfetts. Die Pille hält vermehrt Wasser und NaCl im Körper zurück, führt also zu Wassereinlagerungen und eine Zunahme des Körperfetts wird diskutiert. Kombinationspräparate sollen den Appetit steigern, sodass das Körperfett zumindest durch eine vermehrte Nahrungsaufnahme ansteigen kann. Ein wissenschaftlicher Nachweis für eine allgemeine starke Gewichtszunahme bei hormonell verhütenden Frauen konnte noch nicht gefunden werden, da es keine gute Studienlage dazu gibt. Frauen nehmen meist über die Jahre kontinuierlich etwas zu, unabhängig davon, ob sie die Pille nehmen oder nicht. Daher wird ein starker Einfluss auf das Gewicht der Frauen als unwahrscheinlich eingestuft. In einzelnen Fällen kann es jedoch trotzdem zu starken Gewichtsänderungen kommen.

Thrombose durch die Pille?

Die Anti-Baby-Pille erhöht das Thromboserisiko der oft jungen Frauen. Bei einer Thrombose kommt es zur Bildung eines Blutgerinnsels in einem Gefäß, das dabei vollkommen verschlossen werden kann. Es kann außerdem zu einer Verschleppung des Gerinnsels kommen, sodass andere, häufig lebenswichtige Gefäße verschlossen werden. Dies passiert beispielsweise bei einer Lungenembolie. Es kann aber auch zum Beispiel ein Beingefäß betroffen sein, sodass es zu einer Beinvenenthrombose kommt. Das Risiko für eine solche Thrombose ist unter der Einnahme der Pille erhöht, da sie die Zahl der Gerinnungsfaktoren erhöht. Diese sind wichtig für den Verschluss von Wunden und können in zu hoher Menge zu Thromben führen. Außerdem verringert die Pille die Anzahl der Gegenspieler der Gerinnungsfaktoren, also die Faktoren, die eigentlich eine zu starke Gerinnung verhindern sollen.

Es gibt Unterschiede in den Pillepräparaten bezüglich der Risikoerhöhung für Thrombosen. Vor allem die neuen Anti-Baby-Pillen der dritten und vierten Generation sind aufgrund ihres Gestagens mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen verbunden (vor allem Desogestrel, Dienogest, Gestoden und Drospirenon). Wichtig ist aber, dass vor allem in den ersten Monaten nach Neueinnahme der Pille das Thromboserisiko erhöht ist, danach sinkt es wieder enorm. Außerdem steigert Rauchen das Risiko stark. Die Kombination von Rauchen und der Einnahme der Pille sollte somit vermieden werden. Auch starkes Übergewicht kann das Risiko erhöhen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Thrombose unter Einnahme der Pille

Pickel durch die Pille?

Die Anti-Baby-Pille kann zu Hautunreinheiten wie Akne, Ausschlag, Pigmentstörungen durch die Einnahme der Pille, vermehrter Körper- und Gesichtsbehaarung sowie Haarausfall bei Frauen führen. Viel häufiger wird jedoch von einem gezielten Einsatz der Pille bei Akne berichtet. Dies ist besonders bei jungen Frauen zu beobachten. Die Akne entsteht vor allem, weil der Körper in der Pubertät vermehrt das männliche Geschlechtshormon Androgen produziert. Die Hormone der Pille schwächen die Wirkung des Androgens und können so Akne entgegenwirken. Die Wirkstoffe Dienogest, Drospirenon, Cyproteronacetat und Chlormadinon sollen dabei besonders wirksam sein. Für die spezielle Behandlung von Akne ist die Anti-Baby-Pille jedoch nicht zugelassen. Zudem zeigt sie, wie beschrieben, ein hohes Nebenwirkungspotential auf, sodass die Einnahme gut abgewägt werden sollte.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Akne- was hilft am besten?

Psychose durch die Pille?

Als Psychose wird eine Gruppe von schweren psychischen Erkrankungen bezeichnet, bei denen es vorübergehend zu einem fast kompletten Verlust des Bezugs zur Realität kommt. Typische psychotische Syndrome sind Wahnerleben (falsche Überzeugungen der Realität) oder Halluzinationen (Sinneswahrnehmungen ohne einen realistischen Reiz). Es konnte bisher kein Zusammenhang von Psychosen und der Einnahme der Pille gefunden werden.

Depressionen durch die Pille?

Unter der Einnahme der Anti-Baby-Pille kann es zu Stimmungsschwankungen bis hin zu einer Depression kommen. Davor wird in den Packungsbeilagen der Pille gewarnt. Viele Frauen berichten von einer depressiven Verstimmung oder dass sie unausgeglichener sind, wenn sie die Pille einnehmen. Ein eindeutiger Hinweis auf einen Zusammenhang zwischen einer manifesten, diagnostizierten Depression und der Pille konnte bisher nicht gefunden werden. Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte eine erhöhte Verschreibung von Antidepressiva bei dänischen Frauen, die die Pille nehmen. Dies kann ein Hinweis für ein erhöhtes Auftreten einer Depression bei der Pilleneinnahme sein.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Depression durch die Pille - Ist da etwas dran?

Krebs durch die Pille?

Brustkrebs wird bei Frauen, die die Pille nehmen, etwas häufiger diagnostiziert als bei Frauen im gleichen Alter, die die Pille nicht einnehmen. Wenn die Pille abgesetzt wird, ist nach zehn Jahren kein Unterschied mehr zwischen früheren Pillenanwenderinnen und anderen Frauen zu finden. Es ist jedoch festzuhalten, dass Brustkrebs bei Frauen unter 40 Jahren recht selten ist, sodass das zusätzliche Risiko durch die Pille im Vergleich zum Gesamtrisiko für Brustkrebs recht klein ist.
Die Pille kann in seltenen Fällen zu gutartigen Lebertumoren (fokale, noduläre Hyperplasien und Leberzelladenome) und in sehr seltenen Fällen zu bösartigen Lebertumoren (Leberkrebs) führen. Ebenfalls erhöht die Pille das Risiko für Gebärmutterhalskrebs. Im Gegensatz dazu soll die langjährige Einnahme einer Östrogen- und Gestagen-Pille das Risiko für Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) und Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) senken.

Ab wann setzen die Nebenwirkungen ein?

Wann die Nebenwirkungen der Pille einsetzen, ist sehr unterschiedlich und hängt von der Art der Nebenwirkung ab. Der Körper braucht einige Zeit, um sich an den Hormonspiegel zu gewöhnen. Die häufige Nebenwirkung der Schmier- und Durchbruchblutungen sind vor allem zu Beginn der Einnahme häufig. Bei der Hälfte der Frauen wurden innerhalb der ersten sechs Einnahmezyklen solche Blutungen beobachtet. Wenn diese unregelmäßigen Blutungen noch drei Monaten nach Ansetzen der Pille vorkommen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Manche Frauen berichten nach jahrelanger Einnahme der Pille von neu aufgetretenen Nebenwirkungen. Es sei noch einmal hervorgehoben, dass das erhöhte Thromboserisiko durch die Pille vor allem in den ersten Monaten erhöht ist.

Welche Nebenwirkungen entstehen, wenn ich die Pille absetze?

Wenn die Pille abgesetzt wird, können verschiedenste Nebenwirkungen auftreten. Welche bei welcher Frau zu finden sind, lässt sich pauschal nicht beantworten. Der Körper muss sich auf den neuen Hormonhauhalt einpendeln und dies dauert seine Zeit, eventuell sogar mehrere Monate. Diese Umstellungsphase des Körpers kann zu unregelmäßigen Monatsblutungen (Menstruationsstörungen) führen, die eventuell verstärkt oder abgeschwächt sind. Manchmal bleibt die Regelblutung sogar ganz aus.
Man kann davon ausgehen, dass die Hälfte der Frauen, die die Pille absetzen, bereits nach kurzer Zeit wieder einen normalen Zyklus haben. Bei den übrigen 50 Prozent der Frauen dauert es zumeist wenige Monate bis der Menstruationszyklus wieder regelmäßig und normal ist. Abhängig von dem Menstruationszyklus ist auch die Fruchtbarkeit der Frau. Oft dauert es einige Zeit, bis die Frau schwanger wird. Wann dies passiert, ist individuell sehr unterschiedlich. Durch das Absetzen der Pille kann es zu Gewichtsänderungen kommen und auch die Hautreinheit, die eventuell positiv durch die Pille beeinflusst war, kann sich verändern. Der plötzliche Hormonentzug kann sich bei Frauen negativ auf die Stimmung auswirken. Vor allem Frauen, die die Pille über mehrere Jahre genommen haben, leiden in der ersten Zeit nach dem Absetzen häufiger unter Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Was passiert, wenn man die Pille absetzt?

Welche Nebenwirkungen entstehen, wenn ich die Pille durchnehme?

Viele Frauen entscheiden sich bewusst dazu, die Pille durchzunehmen. Das bedeutet, dass sie nach 21 Tagen keine Einnahmepause der Pille machen, sondern sofort mit der Einnahme der nächsten Folie beginnen. Dieses Vorgehen nennt sich „Langzeitzyklus“. Dadurch bleibt in dieser Zeit in den meisten Fällen die Regelblutung aus, was für den Alltag viele Vorteile haben kann. Häufig verwenden Frauen, die starke Bauchschmerzen während oder vor ihrer Blutung haben, diese Möglichkeit. Oft wird empfohlen, nach drei Folien eine siebentägige Pause zu machen.
Insgesamt vertragen die meisten Frauen das Durchnehmen der Pille sehr gut. Es kann jedoch beim Durchnehmen der Pille vor allem zu Beginn des Langzeitzyklus zu Schmier- und Zwischenblutungen kommen. In diesem Fall kann man das Durchnehmen der Pille beenden und eine Blutung zulassen. Außerdem wird bei einem Durchnehmen häufiger von Bauchschmerzen durch die Pille berichtet.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.05.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024