Eine Lungenembolie entsteht aus einem fortgeschwemmten Blutgerinnsel (Thrombose), das eine Lungenarterie verstopft. Dadurch wird der Anteil der Lunge hinter dem Embolus (verstopfender Pfropf) nicht mehr durchblutet. Als Folge steigt der Blutdruck im Lungenkreislauf, wodurch die Leistungsfähigkeit des Herzens kurzfristig überfordert wird.
Eine Lungenembolie entsteht aus einem fortgeschwemmten Blutgerinnsel (Thrombose), das eine Lungenarterie verstopft. Dadurch wird der Anteil der Lunge hinter dem Embolus (verstopfender Pfropf) nicht mehr durchblutet.
Folge ist , dass die verbliebenen Blutgefäße (Arterien) den Blutfluss des verschlossenen Gefäßes kompensieren müssen. Als Folge steigt der Blutdruck im Lungenkreislauf. Ist der Blutdruck im Lungenkreislauf über längere Zeit erhöht, droht eine Herzüberlastung mit lebensbedrohenden Herzrhythmusstörungen.
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Es gibt keine Symptome die zweifelsfrei, bzw. eindeutig auf eine Lungenembolie hinweisen.
Symptome können sein:
Viele Lungenembolien, insbesondere kleinere verlaufen symptomlos und können nur mit Spezialuntersuchungen nachgewiesen werden.
Lesen Sie mehr zum Thema Symptome einer Lungenembolie
Wie sich eine Lungenembolie äußert, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem die Größe des Gerinnsels und des betroffenen Lungenanteils, die Restversorgung des betroffenen Lungenabschnittes mit Blut, das Alter und die Vorerkrankungen der Betroffenen. Eine kleine Lungenembolie kann, insbesondere bei sonst gesunden Menschen, völlig unbemerkt ablaufen. Die typischen Symptome größerer Lungenembolien sind eine plötzlich auftretende Atemnot und eine damit verbundene Zunahme von Atem- und Herzfrequenz.
Diese Symptome treten meist von einem Augenblick auf den Nächsten ein. Oft geht damit eine große Angst einher, die sich bis zur Todesangst entwickeln kann. Ein atemabhängiger, sich relativ schnell entwickelnder Schmerz in dem betroffenen Lungenabschnitt oder unterhalb des Zwerchfells wird bei größeren Embolien von ca. 2/3 der Patienten beschrieben.
Ein weiteres, häufiges Anzeichen einer Lungenembolie ist Husten. Durch das Absterben von Lungengewebe kann der Husten auch Blut enthalten.
Wird die Herzleistung durch die Embolie so stark beeinträchtigt, dass nicht mehr genug Blut durch den Körperkreislauf gepumpt wird, treten Kreislaufbeschwerden mit Schweißausbrüchen, Zittern und gegebenenfalls Bewusstseinsverlust hinzu.
Durch die Kombination von Sauerstoffmangel und Herzüberlastung sind größere Lungenembolien lebensgefährlich und können schnell zum Tod führen, wenn keine Therapie veranlasst wird. Die Mehrzahl der schweren und tödlichen Lungenembolien verläuft schubweise. Dabei treten über Stunden oder Tage im Rahmen von kleinen Lungenembolien immer wieder Schwindelanfälle, Ohnmachtsanfälle und Herzrasen auf. Werden die Symptome richtig gedeutet, kann eine große Lungenembolie meist verhindert werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: So erkennen Sie eine Lungenembolie!
Eine Lungenembolie ist oftmals schwierig zu erkennen, da ihre Symptome äußert unspezifisch sind und selten alle gemeinsam auftreten. Die wichtigsten Anzeichen sind Luftnot und Brustschmerz. Diese treten meist plötzlich auf, wenn sich die Embolie in einem Lungengefäß festsetzt. Zusätzlich zur Luftnot kann eine sogenannte Zyanose auftreten. Diese drückt sich durch Blauwerden der Schleimhäute (vor allem Lippen) und eventuell der Finger aus und kommt durch Sauerstoffmangel zustande.
Der durch eine Embolie ausgelöste Sauerstoffmangel kann auch das Herz schädigen. Zudem kann durch eine Lungenembolie der Blutdruck in den Lungengefäßen steigen. Dagegen muss das Herz verstärkt anpumpen, weshalb es zusätzlich mehr Sauerstoff verbraucht. Die Kombination kann zu einer Herzschwäche, erhöhtem Puls und einem Abfall des Blutdrucks führen. Die Kombination aus Blutdruckabfall und Pulsanstieg deutet auf einen Schockzustand hin und kann zusätzlich Schwindel und Schweißausbräche auslösen. Besonders unspezifische Zeichen können auch ein trockener Husten oder sogar Bluthusten sein.
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Schmerzen können bei Lungenembolien auftreten, sind jedoch nicht sehr charakteristisch und meist auch nicht das im Vordergrund stehende Symptom. Ihre genaue Ursache ist noch nicht vollständig verstanden.
Zu Beginn tritt meist ein Schmerz hinter dem Brustbein auf, der mit einem Herzinfarkt verwechselt werden kann. Im Verlauf von Tagen tritt durch die Reizung der Lungenhäute meist ein anders gearteter Schmerz hinzu, dessen Stärke von der Atmung abhängig ist.
Tritt eine Lungenentzündung auf, können sich die Schmerzen verschlechtern. Wichtig ist, dass bei bleibenden Schmerzen auch andere Ursachen bedacht und abgeklärt werden sollten.
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Rückenschmerzen sind eines der möglichen Symptome einer Lungenembolie. Meist treten sie im Bereich des mittleren bis oberen Rückens auf, wo die Lungenembolie die Lungenhäute reizt und so zu Schmerzen führen kann.
Die Rückenschmerzen treten in der Regel nicht separat auf, sondern werden von anderen Symptomen wie Luftnot oder einer Lungenentzündung begleitet. Sie treten relativ schnell auf und verändern innerhalb der nächsten Tage ihren Charakter, sodass sich die Schmerzen im Verlauf meist anders anfühlen. Sie werden häufig durch Ein- und/oder Ausatmen stärker und sollten sich nach Gabe von Schmerzmitteln deutlich bessern.
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Husten ist ein häufiges, wenn auch sehr unspezifisches Symptom für eine Lungenembolie. Vor allem kleinere sonst unauffällige Embolien drücken sich durch einen Reizhusten aus. Bei größeren Embolien kann es auch zu blutigem Husten kommen. Der Husten kommt zum einen dadurch zustande, dass das festsitzende Blutgerinnsel die Lunge direkt reizt. Zudem kommt es zu einer verminderten Durchblutung im Bereich hinter dem verstopften Gefäß. Dadurch kann es in dem Gebiet zu Entzündungen kommen, die ebenfalls einen Husten verursachen. Im schlimmsten Fall wird sogar eine Lungenentzündung ausgelöst.
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Fieber ist eine bekannte Komplikation bei Lungenembolien. Meist tritt es nicht unmittelbar zeitgleich mit der Embolie auf. Stattdessen macht es sich einige Zeit später bemerkbar. Der Auslöser dafür ist in den meisten Fällen eine sogenannte Infarktpneumonie, also eine Lungenentzündung, die nach einem Lungeninfarkt entsteht. Ein Infarkt bezeichnet eine Situation, in der Gewebe nicht ausreichend durchblutet ist und dadurch einen Sauerstoff- und Nährstoffmangel erleidet. Dies wird in der Lunge durch ein Blutgerinnsel ausgelöst. Den unterversorgten Bereich nennt man auch Infarktgebiet. Dort kann sich aufgrund der Mangelversorgung eine Entzündung festsetzen, die zu Symptomen wie Fieber führt.
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Insbesondere Gerinnsel, die nur kleine Gefäße verschließen und dann schnell vom Körper aufgelöst werden, können vollkommen unbemerkt bleiben oder nur leichte Beschwerden verursachen. Diese werden von Betroffenen häufig auf andere Ursachen geschoben.
Für sich genommen sind unbemerkte oder nur kleine Lungenembolien nicht sehr gefährlich - tückisch ist jedoch, dass Ihnen oft weitere Lungenembolien folgen, die größer sind und lebensgefährlich werden können. Deshalb sollte beim Verdacht auf eine Lungenembolie immer ein Arzt aufgesucht werden. Man geht davon aus, dass ca. die Hälfte aller Lungenembolien unbemerkt bleibt.
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Eine Lungenembolie stellt sich von Fall zu Fall anders dar und ist außerdem davon abhängig wie groß die Gefäße sind, die verschlossen sind.
Patienten die sich vorstellen haben leichte bis schwerere Atembeschwerden bis hin zur Luftnot.
Weitere Anzeichen für eine Lungenembolie können neu aufgetretener Husten, Schmerzen in der Brust, Schwindel, Angstzustände mit Schweißausbrüchen, sowie Kreislaufversagen sein.
Ein unregelmäßiger Herzschlag (Herzrhythmusstörung) kann ebenfalls ein Hinweis auf eine Lungenembolie sein. Sollte ein Bein neu oder seit kurzem angeschwollen, gerötete, schmerzhaft und überwärmt sein, kann das auf eine Beinvenenthrombose sein, die im Zusammenhang mit den anderen oben beschriebenen Symptomen auf eine Lungenembolie hindeuten kann.
Bei der Aufnahme kann durch einen einfachen Fragebogen, den Wells-Score, über das Stellen standardisierter Fragen eingeordnet werden, wie groß das Risiko für das Vorliegen einer Lungenembolie ist.
Weiterhin kann durch eine Blutabnahme eine Erhöhung der D-Dimere (Spaltprodukte aus der Gerinnung) ein Verdacht bestärkt werden. Durch eine CT-Untersuchung oder Darstellung der Lungengefäße im Kernspin (MR-Angiographie), sowie eine Szintigraphie, kann eine Embolie oft erkannt werden. Bei der Lungenperfusionsszintigraphie werden radioaktive Teilchen in eine Vene gespritzt; sollten ein Lungenabschnitt durch einen Embolus verlegt sein, dann stellt sich dieser Teil der Lunge ohne radioaktive Teilchen dar, da diese nicht über das verschlossene Gefäß dorthin gelangen können. Weitere diagnostische Mittel sind der Herzultraschall (Echokardiographie), das EKG und das Röntgen des Brustkorbs.
Lesen Sie mehr zum Thema: Eine Lungenembolie erkennen
Sollte eine Lungenembolie vorliegen, dann zeigen sich bei zwischen einem Viertel und der Hälfte der Patienten Veränderungen im EKG. Die Zahl zeigt, dass das EKG als diagnostisches Mittel hier nicht sehr aussagekräftig ist und eine niedrige Sensitivität hat.
Das bedeutet anders ausgedrückt bedeutet das, dass wenn das EKG unauffällig ist eine große Zahl von Patienten trotzdem eine Lungenembolie hat. Hilfreich für den behandelnden Arzt kann ein älteres EKG sein, welches angefertigt wurde bevor es denn Verdacht auf bzw. die Symptomatik einer Lungenembolie gab. Im Vergleich mit dem „frischen“ EKG können so individuelle Veränderungen des Patienten deutlicher gesehen und beschrieben werden.
Die Grundlage für die Veränderung des EKG bei einer Lungenembolie liegt darin, dass der es zu einer Volumen und Druckbelastung des rechten Herzens kommt. Durch die Embolie der Lungengefäße erhöht sich der Widerstand in der Lunge und das rechte Herz muss mehr Kraft aufbringen um das Blut in und durch die Lunge zu pumpen.
Durch die stärkere Belastung des rechten Herzens zeigt sich im EKG ein Rechtstyp.
Weitere Veränderungen im EKG kann die Ausbildung einer S1Q3-Konfiguration sein (S-Zacke in Ableitung I und Q-Zacke in Ableitung III), eine T-Negativierung den Ableitungen V1-3, sowie ein inkompletter bis kompletter Rechtschenkelblock.
Diese Veränderungen sind z.T. unterschiedlich stark ausgeprägt und sichtbar. Deswegen sollte die Befundung und Bewertung eines EKGs nur durch einen Arzt erfolgen.
Lesen Sie viele weitere Informationen zu diesem Thema unter: EKG-Veränderungen bei einer Lungenembolie
Die Computertomographie, kurz CT, ist heutzutage die wichtigste Untersuchung, wenn der Verdacht auf eine Lungenembolie besteht. Durch die Darstellung der Gefäße der Lunge und, wenn vorhanden, des darin gelegenen Gerinnsels im Rahmen einer sogenannten CT-Angiographie kann sehr gut beurteilt werden, ob eine Lungenembolie vorliegt oder nicht. Sehen die Ärzte in dieser Untersuchung keine Gerinnsel in den Lungengefäßen, kann mit großer Sicherheit gesagt werden, dass die Beschwerden nicht durch eine Lungenembolie verursacht werden.
Wichtig ist, dass bei einer CT-Angiographie Kontrastmittel in eine Vene gespritzt werden muss, da nur so das Gefäßsystem gut dargestellt werden kann. Das Kontrastmittel ist in der Regel jodhaltig und kann eine allergische Reaktion sowie eine Überfunktion der Schilddrüse auslösen. Deshalb muss vor der Untersuchung bekannt sein, ob eine bekannte Allergie gegen Kontrastmittel oder eine Schilddrüsenüberfunktion besteht.
D-Dimere sind Proteine (Eiweiße), die ins Blut freigesetzt werden, wenn sich geronnenes Blut auflöst. Eine einfache Wunde, an der anschließend das Blut gerinnt und nach einiger Zeit abgebaut wird, kann daher schon leicht erhöhte D-Dimere verursachen. Aber auch Thromben (Blutgerinnsel), die innerhalb eines Blutgefäßes liegen, werden mit der Zeit abgebaut und können D-Dimere freisetzen. Daher sind diese Proteine ein wichtiger Blutwert für den Ausschluss einer Lungenembolie. Da die Ursachen für erhöhte D-Dimere vielfältig sind, bedeutet ein hoher D-Dimer-Wert nicht zwangsläufig, dass eine Lungenembolie vorliegt. Umgekehrt kann bei einem negativen Wert (kein Nachweis von D-Dimeren) eine Lungenembolie ausgeschlossen werden.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: D-Dimere
Beim Lungenembolie Score werden Patienten aufgrund verschiedener Parameter in Risikogruppen eingeteilt. Die Punkte lassen sich aus den folgenden Faktoren berechnen: Für das Alter gibt es die Anzahl der Lebensjahre als Punkte. Die Punkte für männliches Geschlecht (10 Punkte), Krebserkrankung (30 Punkte), Herzinsuffizienz = Herzschwäche (10 Punkte), Puls über 110 Schläge pro Minute (20 Punkte), systolischer Blutdruck = erster Blutdruckwert unter 100 mmHg (30 Punkte), Atemfrequenz über 30 pro Minute (20 Punkte), Körpertemperatur unter 36°C (20 Punkte), verminderter Bewusstseinszustand (60 Punkte) und Sauerstoffsättigung unter 90% (20 Punkte) werden addiert.
Für Betroffene mit weniger als 85 Punkten ist das Risiko zu versterben gering. Darüber liegt ein erhöhtes Risiko vor.
Nachtschweiß ist ein äußerst unspezifisches Symptom, was allerdings in den meisten Fällen sehr ernstgenommen werden sollte. Von echtem Nachtschweiß spricht man, wenn jemand nachts so stark schwitzt, dass der Schlafanzug und die Bettwäsche gewechselt werden müssen. Im Falle einer Lungenembolie gibt es zwei mögliche Auslöser für den Nachtschweiß: Zum einen kann die Embolie in der Folge eine Lungenentzündung auslösen, die mit Fieber und Schüttelfrost einhergeht. Gerade bei älteren Menschen tritt allerdings oftmals kein Fieber auf, stattdessen leiden diese Personen an Nachtschweiß. Auch die Herzschwäche, die aufgrund der Lungenembolie zustande kommt, kann nächtliche Schweißattacken verursachen.
Lesen Sie mehr dazu unter: Symptome einer Lungenembolie!
Die Therapie richtet sich im wesentlichen nach dem Stadium.
In jedem Stadium ist eine therapeutische Heparingabe notwendig. Heparin wird über einen sogenannten Perfusor in einer konstanten Dosierung über einen Venenzugang gegeben.
Ab dem Stadium II bis IV kann eine eine sogenannte Thrombolysetherapie (unter Berücksichtigung der Kontraindikationen, z.B. nicht nach frischen Operationen) durchgeführt werden.
Thrombolytika lösen die Thrombose, bzw. die Lungenembolie aktiv auf. Dafür werden Medikamente wie:
gegeben.
Ein wesentliches Risiko dieser Therapie ist, dass während der Therapie eine erhebliche Blutungsneigung des Patienten vorliegt.
Ab dem Stadium III bis IV kann eine sogenannte Katheterfragmentation durchgeführt werden. Diese Methode steht nur in ausgewählten Zentren zu Verfügung. Dabei wird ein Katheter über das Blutgefäß (Arterie) direkt zur Lungenembolie vorgeschoben und dann mechanisch zerkleinert.
Ab dem Stadium IV und absoluter Lebensgefahr kann versucht werden die Lungenembolie chirurgische zu entfernen.
Im Allgemeinen schließt sich einer Lungenembolie eine dauerhaft Gerinnungstherapie mit Marcumar an. Marcumar hemmt dabei das Gerinnungssystem, wodurch sich die Zeit bis zur Gerinnung des Blutes verlängert. Dadurch sinkt die Gefahr der Bildung einer Thrombose.
Lesen Sie mehr zum Thema: Therapie einer Lungenembolie
Treten akute Anzeichen einer Lungenembolie auf, ist sind sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen nötig, um der betroffenen Person eine Überlebenschance zu wahren. Oftmals sind Betroffene, die bei Bewusstsein sind, ausgesprochen unruhig, daher sollten sie zuerst beruhigt werden.
Aufgrund des plötzlich eintretenden Sauerstoffmangels und des Einflusses auf das Herz, sollte sich die Person möglichst wenig bewegen und belasten. Dabei hilft es meist, den oder die Betroffene hinzulegen. Der Oberkörper sollte allerdings etwas hochgelagert werden. Wichtig ist, dass mit der betroffenen Person gesprochen wird und so eine angenehme Position gefunden werden kann.
Ist der oder die Betroffene bewusstlos, müssen Atmung und Puls regelmäßig kontrolliert werden. Im Falle eines Kreislaufstillstandes ist umgehend mit der Reanimation (Wiederbelebung) zu beginnen. Diese besteht aus sich abwechselnden 30 Herzdruckmassagen und 2 Atemspenden.
Wichtig ist es, in der Aufregung nicht den Anruf beim Notarzt (112) zu vergessen. Der Notarzt kann mittels Heparin (Blutverdünner) das auslösende Gerinnsel behandeln. Zudem sind meistens eine Sauerstoffgabe sowie die Gabe von Schmerzmitteln nötig. Die weitere Behandlung muss im Normalfall im Krankenhaus stattfinden.
Lesen Sie mehr dazu unter: So wird die Lungenembolie behandelt!
Eine Lyse (genauer „Fibrinolyse“ oder „Thrombolyse“) bei Lungenembolie wird in der Regel bei Patienten durchgeführt, die sich in einem instabilen Kreislaufzustand befinden. Dies erkennt man beispielsweise an Blutdruck, Herzfrequenz und Menge von Sauerstoff im Blut. Sie hat das Ziel, das Gerinnsel aktiv aufzulösen und somit das verschlossene Gefäß so schnell wie möglich zu eröffnen. Dazu können verschiedene Medikamente in eine Vene des Patienten gespritzt werden.
Eine Lyse birgt immer die Gefahr, eine schwere Blutung auszulösen. So darf sie beispielsweise nicht durchgeführt werden, wenn kürzlich eine größere Operation stattgefunden hat oder eine Hirnblutung bestand.
Erfahren Sie mehr darüber unter: So wird die Lungenembolie therapiert!
Die Leitlinien von 2010 halten fest, dass direkt zu Beginn eines Verdachts der Wells-Score bestimmt werden sollte um die Höhe des Risikos für das Vorliegen einer Lungenembolie einzuschätzen.
Die Abnahme der Blutwerte und die Bestimmung von Vitalparametern, wie Blutdruck, Puls und Temperatur, gehören als grundlegende Diagnostik immer dazu.
Im weiteren Verlauf wird eine Aufnahme im Spiral-CT gemacht. Im nächsten Schritt können eine Ventilations- und eine Perfusionsszintigraphie durchgeführt werden um einen möglichen Verdacht zu bestätigen bzw. auszuschließen. Nach den Leitlinien kann außerdem eine MR-Angiographie durchgeführt werden, wobei die Aussagekräftigkeit dieser nicht komplett nachgewiesen ist. Mit einer Echokardiographie (Herzultraschall), einem EKG und der Sonographie (Ultraschall) der tiefen Beinvenen kann die Diagnostik vervollständigt werden.
Die Leitlinien empfehlen eine Antikoagulation nach Lungenembolie für 3 – 6 Monate. Je nach Ursache der Embolie kann auch eine Antikoagulation auf unbegrenzte Zeit durchgeführt werden.
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Wird eine Lungenembolie festgestellt, wird in Deutschland in der Regel Marcumar zur Blutverdünnung, auch Antikoagulation genannt, eingesetzt. Wie lange die Antikoagulation notwendig ist, hängt von der Ursache der Lungenembolie ab.
Ist eindeutig eine Ursache feststellbar, die nur vorübergehend bestand – beispielsweise eine lange Reise, Immobilität nach Operation oder eine vorrübergehende, schwere Erkrankung – kann Marcumar in der Regel nach 3 Monaten abgesetzt werden.
Tritt die Lungenembolie bei bekannter Krebserkrankung auf, sollte lebenslang oder mindestens bis zur Heilung Marcumar gegeben werden.
Kann keine Ursache festgestellt werden, hängt das weitere Vorgehen davon ab, ob eine Beinvenenthrombose zur Zeit der Lungenembolie bestand. Bei körperstammnahen Beinvenenthrombosen in der Hüfte oder im Oberschenkel sollte lebenslang eine Antikoagulation durchgeführt werden. Bei stammfernen Beinvenenthrombosen im Unterschenkel kann die Antikoagulation nach 3 Monaten beendet werden.
Treten wiederholt Lungenembolien oder Beinvenenthrombosen auf, ohne dass eine Ursache festgestellt werden kann, wird ebenfalls empfohlen Marcumar lebenslang einzunehmen. In die endgültige Entscheidung über die Dauer der Antikoagulation gehen auch Faktoren wie Vorerkrankungen und Blutungsrisiko ein – deshalb ist die Dauer der Antikoagulation im Endeffekt eine Einzelfallentscheidung durch den behandelnden Arzt.
Lesen Sie mehr dazu unter: Therapie einer Lungenembolie!
Eine Lungenembolie entsteht durch einen Thrombus (Koagel aus Blutbestandteilen), der meistens aus dem großen Körperkreislauf in die Lungengefäße eingeschwemmt wird und diese verlegt. Das Risiko einen Thrombus zu entwickeln ist nicht bei allen Personen gleich hoch – wie für viele andere Erkrankungen gibt es auch hier spezielle Risikofaktoren und Schutzfaktoren, die die Entstehung eines Thrombus begünstigen oder verhindern.
Ein großer Teil der Thromben, die eine Lungenembolie verursachen, stammt aus den tiefen Beinvenen. Hier bilden sich Thromben u.a. bei langen Phasen des Nicht-Bewegens aus (siehe: Thrombose im Bein).
Risikofaktoren für das Ausbilden von Thromben können Folgende sein:
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Ausgangspunkt einer Lungenembolie ist in den meisten Fällen eine Thrombose der Unterschenkelvenenthrombose (Beinvenenthrombose, ca. 60%) oder Beckenvenenthrombose (ca.30%). In der Frühphase der Thromboseentstehung ist ein Thrombus instabil und kann sich von der Venenwand losreißen. Dieses losgerissene Stück, das medizinisch als Embolus bezeichnet wird, schwimmt nun über die Blutbahn zum Herzen zurück und von dort in die Lunge gepumpt. Dort verengen sich die Gefäße wieder und der Embolus verstopft das Gefäß und die dahinter liegende Lungenblutstrombahn.
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Fliegen erhöht nach heutiger Auffassung das Risiko für Beinvenenthrombosen und Lungenembolien. Grund dafür ist einerseits das längere Sitzen, andererseits verstärkt der niedrigere Luftdruck die Blutgerinnung leicht. Je länger der Flug, desto höher ist das Risiko für das Auftreten der Thrombose. Insbesondere Menschen mit multiplen Vorerkrankungen und dadurch erhöhtem Thromboserisiko sollten darauf achten, während Flügen regelmäßig aufzustehen und die Beinmuskulatur durch verschiedene Übungen zu aktivieren. Auch Kompressionsstrümpfe und Kompressionsverbände verringern das Risiko für Beinvenenthrombosen und Lungenembolien während Flügen stark.
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Operationen erhöhen das Risiko, tiefe Beinvenenthrombosen und Lungenembolien zu erleiden. Das Risiko dafür ist hauptsächlich von der Länge der Operation und der darauf folgenden Bewegungseinschränkung abhängig. Um das Risiko zu reduzieren, wird vor und nach einer Operation meist Heparin in Form von Infusionen oder Bauchspritzen gegeben.
Nach kurzen Operationen ohne folgende Bewegungseinschränkung sind Lungenembolien selten.
Nach großen OPs und einem Verbot, nach der Operation aufzustehen, sind Beinvenenthrombosen und Lungenembolien trotz Gabe von Heparin relativ häufig. In der Regel wird eine ernstzunehmende Lungenembolie durch den Aufenthalt in der Klinik und gute Überwachung jedoch rechtzeitig diagnostiziert und therapiert, sodass Folgeschäden selten sind.
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Eine Chemotherapie kann das Risiko für Lungenembolien und Beinvenenthrombosen durch eine erhöhte Thromboseneigung des Blutes erhöhen. Dies hängt jedoch stark vom jeweilig genutzten Medikament ab. So erhöhen beispielsweise Lenalidomid- oder Thalidomid-haltige Chemotherapien das Risiko meist deutlich und sollten deswegen immer von einer Therapie mit Heparin begleitet werden.
Andere Mittel beeinflussen das Thromboserisiko hingegen nur gering oder gar nicht. Bedacht werden sollte, dass die zugrundeliegende Krebserkrankung das Risiko für Lungenembolien meist ebenfalls erhöht und dementsprechend nicht das Chemotherapeutikum die Ursache für eine Lungenembolie sein muss.
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Wer die Pille zur Verhütung nutzt, sollte wissen, dass die meisten Pillen das Thromboserisiko und damit das Risiko für eine Lungenembolie erhöhen.
Die in Pillen genutzten Wirkstoffe sind Östrogene und Gestagene. Am häufigsten werden in Deutschland Kombinationspräparate verschrieben. Je nachdem welche Dosis der jeweiligen Wirkstoffe genutzt wird und welches Gestagen die Pille enthält verändert sich das Thromboserisiko von Medikament zu Medikament. Dabei erhöhen Kombinationspräparate mit hoher Östrogendosis und Gestagenen der 3. oder 4. Generation das Risiko auf das bis zu 5-fache, während reine Gestagenpräparate das Thromboserisiko kaum beeinflussen.
In Kombination mit anderen Risikofaktoren wie Rauchen kann das Thromboserisiko noch deutlich stärker ansteigen.
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Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für verschiedene Lungenerkrankungen, sondern erhöht auch das Thromboserisiko deutlich. Damit ist auch die Wahrscheinlichkeit für eine Lungenembolie bei Rauchern deutlich erhöht. Grund dafür ist, dass Rauchen die Blutzusammensetzung und seine Fließeigenschaften verändert sowie Gefäßschäden verursacht.
Insbesondere die gleichzeitige Einnahme der Pille erhöht das Risiko für Lungenembolien und Beinvenenthrombosen nochmals deutlich, weshalb auf eines von beidem verzichtet werden muss.
Wird mit dem Rauchen aufgehört, normalisiert sich das Thromboserisiko nach Wochen bis Monaten wieder.
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Die Lungenembolien sind eine der häufigsten Todesursachen im Verlauf der Schwangerschaft.
Während der Schwangerschaft und nach der Entbindung hat die Frau ein stark erhöhtes Risiko für eine Lungenembolie. Die Gründe dafür liegen darin, dass im Prozess der Schwangerschaft der Körper der Frau extreme Veränderungen durchmacht.
Zur Prophylaxe kann die Schwangere Frau antikoaguliert (Gabe von Gerinnungshemmern) werden. Das sollte auch nach der Geburt noch für eine gewisse Zeit (bei stattgefundener Embolie 6 Wochen) weitergeführt werden. Zur Gerinnungshemmung sollten während der Schwangerschaft keine Cumarine (Marcumar®) verwendet werden, da diese die Plazentaschranke überwinden können – das heißt, dass sie über die Gebärmutter auch in den Kreislauf des ungeborenen Kindes gelangen, wo sie Schäden in der Entwicklung verursachen können.
Nach einer abgelaufenen Embolie werden meist für eine Woche Heparine in die Venen gespritzt. Danach kann auf niedermolekulare Heparine umgestiegen werden, die den Vorteil haben, dass sie subcutan (in die Unterhaut, z.B. am Bauch oder Gesäß) gespritzt werden können.
Es muss jedoch nicht jede Frau aus Prinzip mit Heparinen behandelt werden. Wichtig ist die Anwendung bei Frauen in deren Familien Thrombosen, Embolien und genetische Erkrankungen, die diese begünstigen, bekannt sind. Außerdem ist die Anwendung unabdinglich bei Frauen, die schon einmal eine Embolie hatten. Diese sollten auch besonders auf mögliche Symptome einer Lungenembolie achten.
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Da die Ursache einer Lungenembolie in den meisten Fällen eine Thrombose im Bein (selten Luft, Fett oder Fremdkörper) ist, so gelten die Risikofaktoren für Lungenembolie und Thrombose gleichermaßen:
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Da Lungenembolien fast immer aus einer Thrombose entstehen, gelten alle Prophylaxemaßnahmen der Thrombose gleichermaßen auch für die Lungenembolie:
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Eine Lungenembolie hat ihren Ursprung meist in einem Thrombus (Blutgerinnsel), der sich in einer tiefen Beinvene befindet. Bevor dieser Thrombus sich komplett löst und eine akut lebensgefährliche Lungenembolie auslöst, werden meist schon kleinere Blutgerinnsel vom Thrombus losgerissen. Sie verursachen in der Lunge kleinste Embolien, die daher sehr selten entdeckt werden.
Symptome wie eine verringerte Belastbarkeit, Luftnot, Husten und Schwindel können bereits bei den kleinen Embolien auftreten und sollten daher ernstgenommen werden. Löst sich der Thrombus vollständig, verschließt er meist ein großes Lungengefäß. Dies führt zu plötzlichen Schmerzen in der Brust und Atemnot. Zudem kann die betroffene Person einen Schock erleiden, der sich durch einen stark erhöhten Puls ausdrückt. In diesem Fall ist sofortige medizinische Hilfe nötig. Selbst unter einer schnell eingeleiteten Therapie ist es möglich, dass die Lungenembolie auch das Herz schädigt.
Durch die Verstopfung der Lungengefäße muss das Herz gegen einen außerordentlich hohen Druck anpumpen. Aufgrund des oft vorliegenden Sauerstoffmangels ist es dazu allerdings nicht in der Lage und kann dekompensieren (es kann die nötige zusätzliche Arbeit nicht leisten). Diese meist in der rechten Herzhälfte stattfindende Dekompensation kann eine dauerhafte Herzinsuffizienz (Herzschwäche) hervorrufen, die mit einer stark erhöhten Letalität (Sterberate) einhergeht.
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Die Dauer des Krankenhausaufenthaltes richtet sich sehr stark nach dem Zustand des Patienten. Ist die Lungenembolie klein und wird schnell behandelt, können Patienten in der Regel nach einigen Tagen Aufenthalt auf der Normalstation nach Hause entlassen werden.
Patienten, die durch eine schwere Lungenembolie in einen lebensgefährlichen Zustand versetzt werden, müssen teilweise mehrere Wochen auf der Intensivstation verbringen, bis sie außer Lebensgefahr sind.
Häufig werden Patienten trotz deutlicher Besserung ihres Zustandes für einige Tage zur Überwachung auf Station belassen. Grund dafür ist, dass Komplikationen wie bspw. erneute Lungenembolien oder Lungenentzündungen insbesondere in den ersten Tagen nach Lungenembolie auftreten.
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Die Dauer der Genesung nach Lungenembolie ist von Patient zu Patient extrem unterschiedlich. Nach kleinen Lungenembolien und schneller eingeleiteter Therapie geht es Betroffenen häufig nach wenigen Tagen wieder gut, wohingegen große Lungenembolien mit später Behandlung noch Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt oder sogar dauerhaft Symptome wie Schlappheit, schnelle Ermüdbarkeit und Luftnot verursachen können.
Junge Patienten genesen in der Regel schneller als ältere Patienten. Vorerkrankungen an Herz oder Lunge können die Genesung verzögern. Treten Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder ein dauerhafter Herzschaden auf, kann die Genesung ebenfalls deutlich länger dauern.
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Wie lange eine Arbeitsunfähigkeit besteht, ist sehr stark von der Schwere der Symptomatik, dem Verlauf der Genesung und der Art der Arbeitsstelle abhängig. Die Dauer wird meist vom Hausarzt auf Basis des Wohlbefindens des Patienten entschieden. Im besten Falle kann bereits nach wenigen Tagen die Arbeit wieder aufgenommen werden. Insbesondere körperlich wenig anstrengende Tätigkeiten bedürfen keiner längeren Krankschreibung, wenn der Betroffene keine Beschwerden mehr zeigt.
Bei schweren Lungenembolien kann die Arbeitsunfähigkeit Monate lang andauern. Viele Erkrankte zeigen noch Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt, im schlimmsten Fall dauerhaft, schnelle Ermüdung nach nur geringer Anstrengung. Diese kann bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten eine wochenlange Arbeitsunfähigkeit bedeuten. Einige Patienten werden nach schweren Lungenembolien sogar dauerhaft arbeitsunfähig, insbesondere wenn Komplikationen auftreten.
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Komplikationen einer Lungenembolie können sein:
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Eine mögliche Komplikation von Lungenembolien ist die Lungenentzündung. Sie entsteht häufig in Bereichen der Lunge, die durch den Gefäßverschluss zumindest zum Teil abgestorben sind – sogenannten Lungeninfarkten.
Lungeninfarkte und Lungenentzündungen sind bei Lungenembolien nicht häufig. Sie sind zum Teil schwer zu entdecken, weil sie sich sehr ähnlich einer Lungenembolie äußern können. Hinweise darauf, dass neben der Embolie auch eine Lungenentzündung vorliegt, sind beispielsweise gelber, eitriger Auswurf, lange bestehendes, hohes Fieber und stark erhöhte Entzündungswerte im Blut. In der Regel verschlechtert eine Lungenentzündung den Zustand des Patienten deutlich, verzögert die Genesung oder führt sogar zum Tod.
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Es gibt keinen eindeutigen Konsens darüber, wie lange nach einer Lungenembolie nicht geflogen werden sollte. Meist wird empfohlen, circa 6 Monate vor einer erneuten Flugreise nach Lungenembolie abzuwarten. Jedoch hängt das Risiko, erneut eine Lungenembolie zu erleiden, von vielerlei Faktoren ab. Deshalb sollte ein Arzt konsultiert werden, der das Thromboserisiko anhand der Art der Lungenembolie, dem aktuellen Zustand des Patienten, den Vorerkrankungen und der Dauer des Fluges einschätzen und dementsprechend beraten kann.
Grundsätzlich sollte jedoch versucht werden, dass Risiko für eine erneute Lungenembolie so klein wie möglich zu halten, weil die Wahrscheinlichkeit für ernsthafte Folgeschäden groß ist. Es sollte daher für längere Zeit nach Lungenembolie darauf geachtet werden, entweder Reiseziele in relativer Nähe zu wählen oder Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um das Risiko für Thrombosen während eines Fluges zu verringern. Dazu gehören zum Beispiel Kompressionsstrümpfe und das Spritzen von Heparin.
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Die Überlebenschancen nach einer Lungenembolie sind stark davon abhängig, welcher Anteil des Lungengefäßsystems betroffen ist und welche Komplikationen auftreten. Grundsätzlich teilt man die Lungenembolie in vier Schweregrade ein.
Im Schweregrad I sind die Überlebenschancen am besten. Meist sind dabei nur kleine Äste betroffen und die Embolie wirkt sich nicht auf die Herzfunktion aus. Der Schweregrad II ist charakterisiert durch eine beginnende Rechtsherzschwäche. Dabei sind etwas größere Arterien verstopft, wodurch ein erhöhter Druck in den Gefäßen entsteht. Dagegen muss die rechte Herzkammer anpumpen, was sich in einer veränderten Funktion bemerkbar macht. Hier liegt die Überlebensrate bei mehr als 75%. Im Schweregrad III erleiden die betroffenen Personen einen Schock, der Blutdruck sinkt ab, gleichzeitig steigt der Puls an. Da eine der Hauptarterien der Lunge von der Embolie betroffen ist, kann der Körper nicht genug Sauerstoff aufnehmen. Weniger als 75% der betroffenen überleben diese Lungenembolie. Der gefährlichste Schweregrad ist der Vierte. Betroffene Personen müssen reanimiert (wiederbelebt) werden, da das Herz aufgrund des Sauerstoffmangels aufhört zu schlagen. Weniger als die Hälfte der Betroffenen überlebt dieses Ereignis.
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Eine Lungenembolie ist eine äußerst schwere und ernstzunehmende Erkrankung. Je nach Schweregrad sterben bis zu 50% der betroffenen Personen. Die Sterberate ist vor allem dann hoch, wenn große Äste des Lungengefäßsystems betroffen sind. Hat sich eine Embolie nur in kleineren Ästen festgesetzt, ist das Überleben von der Herzfunktion abhängig. Kann das Herz die Veränderungen in den Gefäßen ausgleichen, endet die Embolie in unter 25% der Fälle tödlich. Ist das Herz mitbetroffen, sind es 25 bis 50%. Sehr kleine Embolien können auch einen chronischen Verlauf verursachen, der meist über Jahre hinweg nicht bemerkt wird. Hier sind die Überlebenszeiten deutlich länger als bei der akuten Lungenembolie.
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Die Prognose der Lungenembolie hängt im Wesentlichen von der Größe der Embolie und der Dauer des Bestehens und von erneuten Embolieereignissen ab.
Unter konsequenter Therapie kann die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Lungenembolie stark gesenkt werden. Ziel hierbei ist es die Bildung einer Thrombose zu verhindern.
Ohne weiterer Therapie besteht eine große Gefahr, dass sich das Ereignis wiederholt (Wahrscheinlichkeit 30% !!!).
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Die gefährlichsten Folgen einer Lungenembolie treten auf, wenn das Herz mitbetroffen ist. Oftmals verstopft ein großer Thrombus (Blutgerinnsel) eine Lungenarterie. Dies führt nicht nur dazu, dass der Körper zu wenig Sauerstoff aufnimmt. Zudem entsteht ein höherer Druck in den Lungengefäßen, gegen die vor allem die rechte Herzhälfte anpumpen muss.
Die Kombination aus erhöhter Arbeitslast und weniger Sauerstoff kann die Herzmuskulatur ernsthaft schädigen und zur Herzmuskelschwäche führen, die im schlimmsten Fall tödlich endet. Eine weitere Komplikation tritt auf, wenn das Lungengewebe über eine längere Zeit nicht ausreichend mit Blut (und damit Nährstoffen) versorgt ist. Diese Minderversorgung nennt sich auch Lungeninfarkt. Die betroffenen Areale können sich entzünden, wodurch eine sogenannte Infarktpneumonie (Lungenentzündung durch einen Lungeninfarkt) entsteht. Insbesondere dann, wenn die Lunge und das Herz bereits durch die Embolie geschwächt sind, kann eine zusätzliche Lungenentzündung fatale Folgen haben.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Das sind die Folgen einer Lungenembolie!
Vorkommen in der Bevölkerung
Entsprechend der Häufung von Lungenembolien beim weiblichen Geschlecht, sind auch Frauen überwiegend durch die Lungenembolie betroffen.
In Deutschland werden jährlich ca. 20.000 - 40.000 tödliche Lungenembolien registriert.
In ca. 50 % aller Fälle kann man beim Vorliegen einer Thrombose auch eine Lungenembolie medizinisch nachweisen. Jedoch wird nur ein Bruchteil aller Embolien von dem Patienten bemerkt.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema auf unserer Hauptseite: Alles zum Thema Lungenembolie!
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