Die Ursache einer Lungenembolie ist meistens eine tiefe Venenthrombose ( Syn. Phlebothrombose). Häufig entsteht diese in den tiefen Venen des Beines, vor allem bei Personen mit Erkrankungen des Gerinnungssystems oder bettlägerigen Patienten.
Die Lungenembolie entsteht am häufigsten auf der Grundlage einer tiefen Venenthrombose. Häufig entwickelt sich diese in den tiefen Venen des Beines, besonders bei Personen mit Erkrankungen des Gerinnungssystems oder bettlägerigen Patienten. Sie können jedoch auch in Folge eines Entzündungsgeschehens oder Traumata entstehen oder bei veränderten Strömungsverhältnissen in Folge einer Herzinsuffizienz.
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Zu den häufigsten Ursachen einer Lungenembolie gehören:
Die genannten Ursachen können das Risiko einer Gerinnselbildung deutlich erhöhen.
Diese Gerinnsel in den tiefen Beinvenen können sich durch plötzliche körperliche Anstrengung, morgendliches Aufstehen oder bei pressorischen Akten ,wie der Defäkation, lösen und werden dann durch das venöse Blutstromsystem in die Lunge transportiert. Meist geschieht dies nach einer längeren Ruhephase, wie nach langem Liegen oder Sitzen mit angewinkelten Beinen beispielsweise im Bus oder Flugzeug.
Weitere, aber seltenere Ursachen sind eine Fettembolie, also ein Fettklumpen, der eine Lungenarterie verlegt, wozu es nach Operationen oder offenen Brüchen kommen kann. Aber auch eine Luftembolie ist möglich, welche meist versehentlich durch Legen oder Ziehen von zentralen Venenkathetern durch den Arzt verursacht wird.
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Entsteht ein Blutgerinnsel, z.B. im Bein, so kann dieses in Richtung Lunge und Herz verschleppt werden. Sobald die Gefäße zu eng für den Embolus werden, bleibt dieser stecken und verstopft damit das Gefäß. Handelt es sich um ein sehr kleines Gefäß, bleiben klinische Symptome zunächst aus. Wird jedoch ein größeres Gefäß verlegt, kann die Lunge in diesem Abschnitt nicht mehr effizient durchblutet werden und der Gasaustausch bleibt aus.
Zudem kommt es aufgrund der verminderten Durchblutung zur Gefäßverengung der großen Lungenarterie. Dadurch steigt die Druckbelastung des rechten Herzens und es entsteht das so genannte Cor pulmonale. Durch die verminderte Sauerstoffversorgung und eine erhöhte Totraumventilation (Belüftung von nicht durchbluteten Lungenabschnitten) entsteht ein akuter Sauerstoffmangel, besonders des Herzmuskels. Dies führt zur Verringerung der Herzfunktion und kann letztendlich zum Kreislaufschock mit Blutdruckabfall und Herzfrequenzerhöhung führen. Ein Untergang von Lungengewebe (Lungeninfarkte) aufgrund des Sauerstoffmangels treten nur in ca. 10% aller Fälle auf.
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Verschiedene Faktoren können zur Entstehung eines solchen Blutgerinnsels führen. Ein Faktor sind bösartige Erkrankungen, wie verschiedene maligne Tumoren. Am häufigsten wird eine begleitende Thrombose bei Bauchspeicheldrüsen- und Bronchialtumoren beobachtet, sie kann jedoch bei jeder Art von Krebserkrankung auftreten. Bei Tumorerkrankungen verändern sich die sogenannten Virchow`schen Trias, nämlich die Zusammensetzung des Blutes, die Blutströmung und auch die Gefäßwand. Die Veränderung dieser Bestandteile des Gefäßsystems gehen fast immer einer Thrombose voraus.
Zu einer Lungenembolie kann es bei einem Tumor auch kommen, wenn der Tumor ins Gefäßsystem einwächst und dann ein Fragment des Tumors über das Gefäßsystem in die Lunge gespült wird. Manche Tumoren schütten jedoch auch bestimmte Signalstoffe aus, die die Blutgerinnung fördern. Dadurch kommt es in der Folge schnell zur Entstehung eines Blutgerinnsels, das sich dann lösen und eine Lungenembolie bedingen kann.
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Rauchen stellt einen erheblichen Risikofaktor für die Entwicklung einer Thrombose und sekundär einer Lungenembolie dar. Das in Zigaretten enthaltene Nikotin wirkt verengend auf die Blutgefäße und fördert gleichzeitig die Blutgerinnung. Dadurch kommen bereits zwei Faktoren zusammen, die die Entstehung eines Blutgerinnsels fördern.
Zudem entwickeln Raucher frühzeitig Ablagerungen an den Gefäßwänden (Plaques), an die sich Blutfette und Blutplättchen anlagern. Es kommt zur Gefäßverengung, die bis hin zu einem Gefäßverschluss führen kann (periphere arterielle Verschlusskrankheit). Im schlimmsten Fall können Raucher untere Gliedmaßen verlieren (sogenanntes Raucherbein), wenn die unteren Extremitäten durch die verengten oder thrombosierten Gefäße minderdurchblutet sind.
Besonders gefährdet für Thrombosen und eine Lungenembolie sind Frauen, die Rauchen und gleichzeitig die Anti-Baby-Pille einnehmen (siehe: Thromboserisiko der Pille). Die enthaltenen Sexualhormone wirken ebenfalls fördernd auf die Blutgerinnung und steigern in Kombination mit dem Rauchen das Thromboserisiko nochmals erheblich. Über dieses Risiko sollten Raucher und Raucherinnen unbedingt aufgeklärt werden.
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Die tiefe Beinvenenthrombose ist die typische Ursache für eine Lungenembolie. Dabei entsteht in einer Vene im Bein ein Blutgerinnsel. Die Ursache dafür liegt in veränderten Strömungsgeschwindigkeiten des Blutes, Gefäßwandveränderungen und einer Veränderung im Gerinnungssystem. Kleine Thrombosen können ohne Symptome verlaufen, bei größeren Thrombosen ist der Fuß auf der betroffenen Seite geschwollen und es kommt zur Überwärmung des betroffenen Beins. Eine Lungenembolie kommt zustande, wenn sich das Gerinnsel löst, über die Gefäße bis ins Herz zurückgepumpt wird und von dort in die Lunge gelangt. In der Lunge verstopft es die Blutgefäße und kann so eine lebensgefährliche Embolie auslösen.
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Beckenvenenthrombosen sind Blutgerinnsel, die sich in einer Vene (Gefäß, das Blut in Richtung des Herzens transportiert) bilden. Sie machen sich durch plötzliche Schmerzen in der Leistengegend sowie Schmerzen und Schwellungen am Bein der betroffenen Seite bemerkbar. Mögliche Ursachen sind eine erhöhte Gerinnbarkeit des Blutes sowie Gefäßwandveränderungen. Ebenso wie bei einer tiefen Beinvenenthrombose kann sich das Blutgerinnsel lösen. Es wird mit dem Blutstrom ins Herz transportiert und von dort in die Lunge gepumpt, verstopft Lungengefäße und löst so eine Lungenembolie aus.
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Nach der Operation einer Hüft- oder Knieprothese sind betroffene Personen in der Regel für längere Zeit immobil. Besonders die operierte Seite darf anfangs gar nicht bis wenig belastet werden. Blut, was vom Herzen über Arterien in die Beine gepumpt wird, fließt normalerweise entgegen der Schwerkraft über Venen zurück zum Herzen. Dabei hilft die Muskelaktion bei jedem Schritt, um das Blut ein wenig voranzupumpen. Aus diesem Grund führt eine nicht-Belastung zu veränderten Strömungsverhältnissen in den Venen und begünstigt daher die Entstehung von Thrombosen (Blutgerinnseln). Diese können sich lösen, bis in die Lunge gepumpt werden und dort eine Embolie verursachen.
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Eine Fettembolie entsteht ähnlich wie eine „normale“ Embolie, nur dass statt eines Blutgerinnsels ein eingeschwemmtes Fetttröpfchen für den Verschluss eines Blutgefäßes verantwortlich ist. Ein solches Fetttröpfchen kann beispielsweise aus dem Inneren eines Knochens stammen. Besonders bei einem Knochenbruch gelangen viele solcher Fetttröpfchen in die Blutbahn. Einige davon können bis in die Lunge gepumpt werden und die dortigen Blutgefäße verstopfen. Weitere Komplikationen einer solchen Fettembolie entstehen, wenn sich die Tröpfchen im Gefäßsystem eines anderen Organs verfangen. Auch dort kann die gestörte Durchblutung das Organ stark schädigen.
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Die Einnahme der Pille kann eine Lungenembolie begünstigen, wenn andere Faktoren hinzukommen. Ihre Verwendung als alleinige Ursache für eine Lungenembolie oder eine Thrombose (einem Blutgerinnsel in einer Vene) ist relativ unwahrscheinlich. Jedoch kam es in den vergangenen Jahren häufiger zu Thrombose bei der Einnahme von Minipillen, die als alleinigen Wirkstoff ein Gestagen (ein Geschlechtshormon) enthalten.
Aus diesem Grund sollte hier besonders auf das erhöhte Thromboserisiko hingewiesen oder ein anderes Präparat verschrieben werden, sind weitere Risikofaktoren für eine Thrombose bekannt. Kommen zu der Einnahme der Pille weitere Risikofaktoren für eine Thrombose hinzu, wie Rauchen, eine bekannte Blutgerinnungsstörung oder längere Immobilität durch eine Reise oder eine Operation, kann dies die Ursache für eine Lungenembolie sein.
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Alkohol gehört zusammen mit dem Rauchen zu bekannten Risikofaktoren, die eine Lungenembolie verursachen können. Das liegt einerseits daran, dass der Alkohol im Blut dazu führt, dass der sogenannte INR steigt. Dieser Wert beschreibt, wie schnell das Blut gerinnt und wenn der Wert steigt, bedeutet dies, dass das Blut schneller klumpt. Dies betrifft vor allem Personen, die regelmäßig Alkohol trinken. Wird der Konsum eingestellt, normalisiert sich der Wert wieder.
Eine weitere Ursache, warum Alkohol eine Lungenembolie begünstigt, ist, dass Alkohol in der Leber abgebaut wird. Dies kann die Wirkung von Blutverdünnern einschränken, die auch in der Leber wirken. Dies betrifft beispielsweise das Medikament Marcumar ®, was viele Patienten wegen einer vorangegangenen Thrombose oder einer Herzrhythmusstörung einnehmen müssen. Alkohol führt außerdem dazu, dass die Urinproduktion in der Niere gesteigert wird und man häufiger Wasserlassen muss. Dieser vermehrte Flüssigkeitsverlust führt wiederum zu einer Verdickung des Blutes, was eine Thrombose bzw. eine Lungenembolie begünstigen kann.
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Verschiedene Gründe können beim Drogenkonsum zu einer Lungenembolie führen. Bei der Anwendung aufputschender Drogen, wie Kokain oder Ecstasy, kommt es zu einer Steigerung der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Dies kann dazu führen, dass ein Thrombus, also ein Blutgerinnsel, das bereits vorhanden ist, sich von der Wand der Vene löst und in den Lungenkreislauf gespült wird und dort eine Lungenarterie verlegt. Des Weiteren löst der Gebrauch dieser Drogen starkes Schwitzen aus und in Kombination mit der oftmals nicht ausreichenden Trinkmenge, verdickt sich das Blut und es kann leichter zu einer Thrombose kommen. Ein weiterer Wirkmechanismus der Drogen ist eine Verengung der Blutgefäße, was einen Herzinfarkt begünstigen kann und mit einer vorhandenen Thrombose lebensbedrohlich sein kann.
Wird eine Droge über eine Vene gespritzt, bedeutet dies immer eine Reizung der Vene, zum Einen durch die chemischen Inhaltsstoffe der Droge, zum Anderen durch das Stechen mit einer Nadel. Wird diese Vene häufig benutzt kann es zu einer chronischen Venenentzündung kommen, in deren Rahmen es zu einem venösen Blutgerinnsel in dem betroffenen Gefäß kommen kann. Dieses Blutgerinnsel kann die Ursache für eine Lungenembolie sein, wenn es über die Blutbahn in die Lunge gelangt.
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Während der Schwangerschaft sind Frauen besonders anfällig für Lungenembolien. Durch die vielen hormonellen Veränderungen, die im Körper geschehen, wird auch das Gerinnungssystem beeinflusst. Um sich vor einem zu großen Blutverlust während der Entbindung zu schützen, wird das Blut etwas leichter gerinnbar gemacht. Zudem fließt das Blut aus den Venen deutlich langsamer zum Herzen zurück. Beide Veränderungen begünstigen die Entstehung von Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Venen. Die Gerinnsel können sich von der Vene ablösen und mit dem Blutstrom bis zum Herzen transportiert werden. Von dort werden sie direkt in die Lunge gepumpt, verstopfen dortige Gefäße und verursachen eine Embolie.
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Nicht immer ist die Ursache für eine Lungenembolie eine offensichtliche Thrombose, also ein Verschluss einer Vene eines Beines durch ein Blutgerinnsel. Embolien können auch durch Fruchtwasser bei einer Geburt ausgelöst werden.
Auch eine Luftembolie kann Auslöser sein, aber diese nachzuweisen ist schon schwieriger, da sie nur durch entsprechende Bildgebung, also einer Computertomographie nachzuweisen wäre, wenn sie überhaupt gefunden wird.
Eine Lungenembolie ist ein schwerwiegendes Krankheitsbild, das, wenn nicht rechtzeitig erkannt, zum Tode führen kann. Nicht jeder Angehörige wünscht nach dem Verlust eines Familienmitgliedes eine Autopsie und so kann es sein, dass die Ursache für die Lungenembolie nicht gefunden wird. Auch können verschiedene Blutuntersuchungen nach dem Tod nicht mehr durchgeführt werden, da sich die Eigenschaften des Blutes ändern, wenn ein Mensch verstorben ist.
Es gibt verschiedene bekannte Ursachen für eine Lungenembolie und meist ist es eine Kombination verschiedener Ursachen. In manchen Fällen kann sich der Betroffene jedoch nicht an weitere Ursachen erinnern, die in der Kombination den Ausschlag für die Lungenembolie gegeben haben, wie eine längere Immobilität durch langes Sitzen oder Liegen oder die Einnahme verschiedener Medikamente, die das Blut schneller gerinnen lassen. Auch das Vorliegen einer Krebserkrankung oder ein operativer Eingriff kann zu einer Lungenembolie führen.
Im Vordergrund der Behandlung steht aber immer die Lungenembolie selbst und nicht ihre Ursache, da sie so gefährlich ist.
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