Ecstasy ist eine der weltweit bekanntesten Partydrogen. Sie wirkt aktivierend auf den Körper und wird insbesondere von eher jungen Leuten auf Partys und Tanzveranstaltungen konsumiert. Ecstasy wird oft in Form einer Pille eingenommen. Ecstasy ist in Deutschland verboten und der Besitz und der Kauf und Verkauf werden strafrechtlich verfolgt.
Ecstasy ist eine der weltweit bekanntesten Partydrogen. Ecstasy wird oft als Synonym für MDMA (3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin) benutzt, was die eigentliche Bezeichnung der wirkenden Substanz ist. Sie gehört zur Gruppe der Amphetamine, hat also eine aktivierende Wirkung und wird hauptsächlich von jungen Menschen konsumiert, während gefeiert und getanzt wird.
Die Droge Ecstasy ist seit ihrem Aufschwung in den 90er Jahren ein prägender Bestandteil in der Szene elektronischer Musik geworden. Eingenommen wird Ecstasy zumeist in Pillenform, wobei durchaus auch andere Verbindungen enthalten sein können. MDMA wird auch in Pulverform als „Molly“ oder in kristalliner Form vertrieben. Ecstasy ist in Deutschland verboten und der Besitz sowie der Kauf und Verkauf werden strafrechtlich verfolgt. Wie viele andere Drogen kann auch Ecstasy mittels eines Drogentests im Blut oder Urin nachgewiesen werden.
Dieser Artikel soll in keiner Weise den Konsum von Drogen verherrlichen. Wenn Drogen aber konsumiert werden, sollte immer auf die eigene Gesundheit und das Wohlergehen anderer Konsumenten geachtet werden! „Safer Use“ (engl.: sichere Nutzung) ist wichtig!
Ecstasy wirkt auf das zentrale Nervensystem, also auf unser Gehirn. Bei Einnahme kommt es zu einer vermehrten Freisetzung verschiedener Botenstoffe. Diese sogenannten Neurotransmitter – Serotonin, Noradrenalin und in geringem Maße Dopamin – nehmen Einfluss auf viele Funktionsbereiche des Hirns. Die erhöhte Konzentration dieser Stoffe in den Hirnzellen wirkt sich auf die Emotionen, das Denken und die Wahrnehmung aus. Die Aufgaben, welche die beeinflussten Hirnareale normalerweise steuern, werden verstärkt ausgeführt.
So kommt es dazu, dass beispielsweise Emotionen verstärkt werden. Geht es dem Konsumenten vor der Einnahme gut, werden im normalen Rahmen positive Gefühle hervorgerufen. Diese werden dann durch das Ecstasy bei Einnahme intensiviert. Herrschen aber negative Gefühle vor und es wird Ecstasy eingenommen, so kann das ganze auch nach hinten losgehen – dem Konsumenten geht es dann noch viel schlechter als vorher, weil eben jene Emotionen gesteigert werden.
Ecstasy beeinflusst maßgeblich die Stimmungslage des Konsumenten. Einige Zeit nach der Einnahme (etwa eine halbe Stunde) setzen die ersten Effekte der Droge ein. Es kommt zu einem meistens positiv empfundenen Kribbeln im Körper, die Gliedmaßen werden leichter, der Mund wird trocken und man bekommt Durst. Die Pupillen sind ab Wirkeintritt erweitert, der Kiefer verspannt sich bei vielen Konsumenten und der Herzschlag beschleunigt sich. Eventuell tritt auch vermehrtes Schwitzen auf.
Ist bei der Einnahme von Ecstasy bereits Angst vorhanden, löst diese Angst Unwohlsein und ein bedrückendes Gefühl aus, was die Wirkung umschlagen lassen kann; fehlender Respekt führt gern zu einer Überdosierung.
Nach einer halben bis ganzen Stunde entfaltet sich das ganze Wirkungsprofil von Ecstasy. Alle vorherrschenden Gefühle (auch negative) werden verstärkt, die Hemmschwelle sinkt und man wird kontaktfreudiger. Wenn die Bedingungen gut sind, erleben die Konsumenten euphorische Zustände und berichten im Zuge dessen von einer intensivierten Wahrnehmung, zum Beispiel der laufenden Musik. Man ist wach und hat Lust sich zu bewegen.
Formal hat Ecstasy vier Hauptwirkungen: es steigert die Empfindung der eigenen Gefühle (entaktogen), es fördert das Einfühlungsvermögen (empathogen), es kann zu leichten (Pseudo-)Halluzinationen führen (halluzinogen) und es aktiviert den Körper. Wie stark die einzelnen Bereiche ausfallen, hängt auch maßgeblich mit den Nebenprodukten zusammen, die in der Pille enthalten sind.
Es können diverse Nebenwirkungen beim Konsum von Ecstasy auftreten. Der wohl gefährlichste ungewollte Effekt ist die erhöhte Körpertemperatur (Hyperthermie). Ecstasy aktiviert den Körper und motiviert den Konsumenten zu vermehrte Bewegung. Durch die steigende Temperatur kommt es parallel zu einer Austrocknung (Dehydrierung). Diese Umstände können zu einem Kreislaufzusammenbruch, Organschäden, Koma und in schweren Fällen sogar zum Tod führen.
Andere Nebenwirkungen von Ecstasy sind Muskelkrämpfe oder –zittern. Viele Konsumenten fangen an mit den Zähnen zu knirschen, wobei es auch zu Kieferkrämpfen kommen kann. Durch die Ausschüttung des Botenstoffes Serotonin kann es auch zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Das Herz passt sie an die Aktivierung des Körpers an – es schlägt schneller (Tachykardie) und der Blutdruck steigt an (Hypertonie).
Neben den körperlichen Effekten kann auch die Psyche negativ beeinflusst werden. Dadurch, dass man den Rausch nicht direkt steuern kann, kommt es bei manchen Konsumenten (besonders bei jenen, die sich zu Beginn nicht sicher waren) zu Angstzuständen. Der Rausch kann außerdem die Orientierung erschweren. Vor dem Konsum sollte man nicht vergessen, dass MDMA auch eine leicht halluzinogene Wirkung besitzt. Besonders wenn die Dosierung zu hoch angesetzt wird, kann es zu Verkennungen (Bsp.: Schatten werden als Objekte wahrgenommen) und leichten (Pseudo-)Halluzinationen (Farben- und Mustersehen) kommen. Eine Pseudohalluzination grenzt sich von einer Halluzination dadurch ab, dass der Betroffene weiß, dass er halluziniert.
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Ecstasy besitzt das Potential psychisch abhängig zu machen. Auch wenn es selten zu täglichem Konsum kommt, weil die Droge eher auf Partys eingenommen wird, besteht dennoch die Gefahr. Vor allem wenn die Pausen zwischen den Einnahmen kleiner und die Dosierungen höher werden, kann sich eine psychische Abhängigkeit entwickeln. In der Szene werden Pausen von mindestens 4 bis 6 Wochen empfohlen. Die Einnahme einer höheren Dosis führt nicht zum gewünschten Ziel, da das Wirkmaximum irgendwann erreicht ist und nur noch die Nebenwirkungen dominieren.
Die Auswirkungen einer Abhängigkeit beziehen sich sowohl auf die Psyche, als auch auf den Körper. Die Sucht äußert sich in Schlafproblemen und Verwirrtheitszuständen, in Depressionen (vor allem, wenn die Droge nicht konsumiert wird), Aufmerksamkeitsdefiziten und kann sogar zur Ausbildung von Psychosen führen. Die Depressionen entstehen dadurch, dass der Körper sich an die Zufuhr von Ecstasy gewöhnt und die eigenständige Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin einstellt. Die Leber und die Nieren nehmen durch den regelmäßigen Konsum Schaden, da sie am Abbauprozess der Substanz beteiligt sind.
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Die Langzeitfolgen von Ecstasy sind Bestandteil laufender wissenschaftlicher Forschungen. Vor allem bei übermäßigem Konsum (regelmäßig und hochdosiert) kommt es zu psychischen Symptomen (z.B. Angstzustände, Schlafprobleme, Rastlosigkeit), die auf Veränderungen im Gehirn zurückzuführen sind. Es besteht bei längerfristigem Konsum die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung, die diverse gesundheitliche und soziale Probleme mit sich bringt.
Die Magenprobleme, die viele auch während des Konsums haben, können dauerhaft auftreten und bei Frauen kann es zu Störungen des Menstruationszyklus kommen. Durch die Einnahme von Ecstasy werden Nervenzellen, die auf Serotonin reagieren, geschädigt. Im Rahmen dieser in verschiedenen Hirnarealen ablaufenden Schädigung kommt es zu leichten Funktionseinschränkungen im Bereich der Gedächtnisleistung, der Steuerung des Verhaltens, der Aufmerksamkeit und der Emotionen. Die Defizite können bis zu zwei Jahre erhalten bleiben, auch wenn strenger Verzicht geübt wird.
Durch den regelmäßigen Konsum von Ecstasy kann es zur Ausbildung von bleibenden psychischen Störungen kommen, die in Folge behandlungsbedürftig werden. Hierbei spielen vor allem Depressionen und Psychosen eine wichtige Rolle. Es konnten auch schon verschiedene Fälle beobachtet werden, bei denen nach dem Konsum bleibende Wahrnehmungsstörungen in Form von Halluzinationen, ständige Panikattacken oder andere Störungsmuster (z.B. Depersonalisierung) auftraten. Die Langzeitfolgen sind zwar bei einmaligem oder seltenen Konsum moderat, sollten aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden (nicht zuletzt, weil die Studienlage noch sehr unsicher ist).
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Wie lange die Wirkung des eingenommenen Ecstasys anhält, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits spielt die Dosierung eine große Rolle. Dafür gibt es ein paar Faustregeln, die für einen sicheren und verantwortungsvollen Konsum, wenn er denn unbedingt nötig ist, unabdinglich sind. Es sollte nie eine ganze Pille auf einmal eingenommen werden, da nie sicher die tatsächlich vorhandene Menge an MDMA vorausgesagt werden kann. Eine Hälfte oder ein Viertel (vor allem bei vom Verkäufer als hochdosiert angekündigte Pillen) reichen für unerfahrene Konsumenten vollkommen aus. Es werden somit die Risiken einer Überdosierung umgangen. Allgemein kann man eine akzeptable Menge mit 1,5 mg MDMA pro kg Körpergewicht errechnen. Ebenfalls sollte nicht direkt der Rest der übrigen Substanz eingenommen werden, nur weil die Wirkung auf sich warten lässt.
Der Wirkungseintritt kann nach 20 Minuten, aber auch erst nach einer Stunde Wartezeit einsetzen. Beim Konsum in Pillenform treten die ersten Effekte normalerweise nach 20 bis 45 Minuten auf. Die Wirkung dauert dann je nach Dosierung zwischen 4 und 6 Stunden.
Konsumiert man Ecstasy in Pulverform über die Nasenschleimhaut, setzte die Wirkung heftiger und schneller bereits nach 5 bis 15 Minuten ein. Die Dauer senkt sich dabei auf 1 bis 3 Stunden. Konsumenten müssen hierbei beachten, dass bereits eine geringere Dosis die entsprechende Wirkung erzielt.
Die Wirkung von Ecstasy zu verlängern, ohne eine Überdosierung oder gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Substanzen zu riskieren, ist eher schwierig. Der Körper beginnt mit dem Abbau der Droge, wenn sie eingenommen wird und dieser Abbau ist nur schwer zu beeinflussen. Durch das Trinken von Grapefruitsaft sollen die Enzyme für den MDMA-Abbau verlangsamt werden. Auch das Rauchen von Cannabis soll die Wirkung temporär verstärken.
Allerdings geht auch immer ein gewisses Risiko von Mischkonsum aus, da der Körper unnötiger Weise zusätzlich beansprucht wird. Die Stimmung und die Örtlichkeit nehmen großen Einfluss auf die Wirkung von Ecstasy. Hat ein Konsument beispielsweise Spaß an der Musik und dem Tanzen, so kann sich die Wirkung durchaus verlängern. Es wurde auch von Konsumenten berichtet, dass besonders in der typischen Clubatmosphäre (laute Musik, wenig Licht), die Wirkung länger zur Geltung kommt, als an gewöhnlichen Orten.
Der sogenannte Mischkonsum von Alkohol und Ecstasy wird sehr häufig betrieben, stellt aber ein zusätzliches Gesundheitsrisiko dar. Einzeln sind beide Substanzen schon anstrengend genug für den Körper. Sowohl beim Alkohol- als auch beim Ecstasykonsum arbeiten die Leber und die Nieren auf Hochtouren. Sie bauen die Substanzen im Körper ab und sorgen dafür, dass wir nicht sofort bleibende Schäden vom Konsum davontragen.
Durch Alkohol, der dem Körper Wasser entzieht, kommt es zu vermehrtem Harndrang. Durch Ecstasy steigt einerseits die Körpertemperatur, andererseits kommt es durch den Bewegungsdrang zu vermehrtem Schweißabgang. Die Nebenwirkungen von Alkohol und Ecstasy verursachen also eine Austrocknung (Dehydrierung) des Körpers und gegebenenfalls eine Überhitzung.
Diese beiden Symptome können zu einem Kreislaufkollaps, zu Organversagen und in schweren Fällen zu komatösen Zuständen oder sogar dem Tod führen. Alkohol und Ecstasy beeinflussen sich auch gegenseitig: unter dem Einfluss von MDMA spürt man die Wirkung des Alkohols weniger, weshalb die Gefahr einer Alkoholvergiftung steigt. Auf der anderen Seite vermindert ein zu sehr alkoholisierter Zustand die subjektive Wirkung von Ecstasy und dämpft die Effekte ab.
Die Wirkung von Ecstasy zu verstärken ist keine gute Idee. Vor allem bei unerfahrenen Konsumenten kann es somit schnell zu einer Überdosis mit allen dazugehörigen Nebenwirkungen kommen. An einem Abend immer mehr und mehr Ecstasy zu konsumieren macht wenig Sinn. Der anfängliche "Kick" beim Konsum von MDMA wird normalerweise nur bei der Ersteinnahme erreicht. Auch die Speicher der Neurotransmitter, welche durch den Konsum freigesetzt werden, leeren sich im Laufe des Konsums und müssen sich erst wieder über einige Zeit erholen.
Wenn die Wirkung also gleichbleibend sein soll, müssen Konsumpausen über mehrere Wochen eingehalten werden. Durch die Wechselwirkung mit unterschiedlichen anderen Substanzen können sich die Effekte von Ecstasy ebenfalls verstärken. Davon ist allerdings dringend abzuraten, weil diverse körperliche und psychische Schäden davongetragen werden können. Wenn man beispielsweise während des Drogenrausches zusätzlich Cannabis konsumiert, wird teilweise die spezifische Wirkung von MDMA verstärkt. Der Nachteil ist die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems, welche durch den Mischkonsum zunimmt.
Eine andere wichtige Substanzklasse ist die der MAO-Hemmer (Monoaminoxidase-Hemmer). Diese wirken hemmend auf ein Enzym, welches für den Abbau der Neurotransmitter verantwortlich ist. Dadurch steigert sich die Wirkung um ein Vielfaches. Sie sind Wirkstoff verschiedener Antidepressiva. Patienten, die auf ein solches Medikament eingestellt sind, müssen dringend den Konsum von Ecstasy unterlassen. Es besteht akute Gefährdung, da es zu einem Serotonin-Syndrom kommen kann. Es kann dabei zu diversen Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen, Krampfanfällen, Bewusstseinsstörungen oder einem Delir kommen. Es besteht weiterhin die Gefahr, dass der Patient ins Koma fällt.
Der Szenetrick, die Ecstasywirkung durch das Trinken von Grapefruitsaft zu verstärken, beruht auf der Beeinflussung des MDMA-Stoffwechsels. Bestimmte Verbindungen im Saft hemmen Enzyme im Körper, die für den Abbau von Ecstasy verantwortlich sind, was die Wirkdauer und -intensität erhöhen kann.
Die Wirkung von Ecstasy kann man vor allem durch geringe Dosierung vermindern. Die Einnahme einer ganzen Pille auf einmal ist unnötig und gefährlich - mit einer Hälfte, einem Drittel oder sogar nur mit einem Viertel erreichen die meisten ebenso einen Rauschzustand und vermindern das Risiko einer Überdosis. Auch bei der Verminderung der Effektstärke von MDMA spielen die Wechselwirkungen mit anderen Substanzen eine wichtige Rolle.
Alkohol und Ecstasy vermindern gegenseitig ihre Wirkung. Durch das parallele konsumieren von Amphetamin (Speed) bleibt meist nur die aktivierende Wirkung übrig. Das Herz-Kreislauf-System wird allerdings äußerst stark belastet. Kokain und Heroin überdecken die Wirkung von Ecstasy, führen aber darüber hinaus zu Zuständen starker Verwirrung (Kokain) und zu akuten Kreislaufproblemen (Heroin).
Die Umstände, unter denen Ecstasy konsumiert wird, können auch einen negativen Einfluss auf die Wirkstärke haben. Hat die Person beispielsweise Angst vor dem Rausch oder ist nicht gut gelaunt, kann das die Wirkung verringern.
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