Drogenpsychose

Eine Drogenpsychose wird meistens von halluzinogenen Substanzen verursacht. Man versteht unter einer Drogenpsychose ein durch Rauschmittel hervorgerufener Verlust des Realitätsbezuges, der die eigentliche Rauschwirkung überdauert.

Drogenpsychose

Synonyme im weiteren Sinne

Drogeninduzierte Psychose, umgangssprachlich: „hängen bleiben“

Einleitung

Als Drogenpsychose wird ein durch Rauschmittel hervorgerufener Verlust des Realitätsbezuges bezeichnet, der die eigentliche Rauschwirkung überdauert und im ungünstigsten Falle dauerhaft bestehen bleibt.

Die Drogenpsychose kann sich mit allen Symptomen einer nicht-drogenbedingten Schizophrenie (Siehe Schizophrenie) äußern wie z. B. optische und akustische Trugwahrnehmungen, Denkstörungen oder Wahnvorstellungen.

Unter Umständen kann schon der einmalige Konsum einer Droge eine Psychose auslösen, aber auch noch nach langfristigem, „routinierten“ Missbrauch kann eine Drogenpsychose „neu“ entstehen. Grundpfeiler der Behandlung ist der Verzicht auf auslösende Substanzen, darüber hinaus gleicht die Therapie der einer nicht-drogeninduzierten Psychose. Verlauf und Prognose der Drogenpsychose sind von Fall zu Fall unterschiedlich und kaum vorhersehbar. Eine bereits bewältigte psychotische Episode kann durch erneuten Konsum auslösender Substanzen wieder hervorgerufen werden.

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Definition

Drogenpsychosen sind durch Rauschmittel hervorgerufene Psychosen, also Zustände des Realitätsverlustes, die die eigentliche Wirkdauer der konsumierten Substanz (=den Rausch) überdauern.

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Ursache

Wie eine Drogenpsychose letztendlich entsteht, ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass verschiedene Rauschmittel auslösende („triggernde“) Wirkung auf eine unterschwellig vorhandene Veranlagung zu psychotischen Störungen haben. Tatsache ist das eine Vielzahl legale und illegale Rauschmittel (z.B. Ecstasy) dazu in der Lage sind, eine über die eigene Rauschwirkung hinausgehende Psychose hervorzurufen. Zum Auftreten einer drogeninduzierten Psychose kann es sowohl nach längerfristigem Missbrauch als auch nach ausschließlich einmaligem Konsum kommen.

Hinweis: Halluzinogene Substanzen

Als besonders gefährlich haben in dieser Hinsicht halluzinogene Substanzen wie LSD oder Meskalin zu gelten, allerdings können auch Cannabis, Amphetamine, „magic mushrooms“, Kokain oder Alkohol zur Entstehung einer Drogenpsychose führen.

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Symptome

Eine Drogenpsychose kann sich mit allen Symptomen einer nicht-drogenbedingten schizophrenen Psychose (siehe Schizophrenie) äußern. Dazu gehören unter anderem Wahn, Denkstörungen oder Trugwahrnehmungen von Bildern bzw. Geräuschen. Inwiefern bestimmte Substanzen eine charakteristische Symptomatik hervorrufen, ist nicht klar. Wie bei anderen Psychosen kann die Realitätsentfremdung der Betroffenen soweit gehen, dass eine selbstständige Bewältigung des alltäglichen Lebens unmöglich wird und sie langfristig auf Betreuung angewiesen sind.

Diagnostik

Eine psychotische Erkrankung als durch Drogen hervorgerufen zu erkennen, ist in der Praxis nicht immer einfach, da Drogenkonsum mitunter verheimlicht wird, z. T. allerdings auch schlecht nachgewiesen werden kann. Zum labormedizinischen Nachweis verdächtigter Substanzen kann eine Blutuntersuchung herangezogen werden.

Differentialdiagnostisch wichtig ist die Abgrenzung anderer psychischer Störungen (Siehe auch Psychische Störung / Persönlichkeitsstörung), die im Zusammenhang mit dem Konsum von Rauschmitteln auftreten können. Dazu gehören zunächst die Drogenwirkung selbst, das Delirium (akuter Unruhezustand bei gleichzeitiger Bewusstseinstrübung), Entzugssymptome und „Flashbacks“ (Nachhallwirkung einiger Drogen, plötzliches Wiederauftreten eines rauschartigen Zustandes nach längerem Konsumverzicht).

Therapie

Grundlage und für einen Erfolg der Therapie einer Drogenpsychose entscheidend ist der Verzicht auf auslösende Substanzen.

Die weitere Behandlung folgt den Prinzipien der Therapie nicht-drogeninduzierter Psychosen. Zur Behandlung der psychotischen Symptomatik kommen Medikamente aus der Klasse der Neuroleptika zum Einsatz, diese stehen in verschiedenen Aufbereitungen sowohl zur Verabreichung in der Akutphase als auch zur Dauereinnahme zur Verhinderung von Rückfällen zur Verfügung.

Eine bestehende Angstsymptomatik (Siehe auch Angst) kann kurzfristig mit Benzodiazepinen gelindert werden, allerdings ist hier die suchterzeugende Wirkung von Medikamenten dieser Klasse zu berücksichtigen. Darüber hinaus haben soziotherapeutische Maßnahmen zur Unterbringung in betreuten Wohn- und Arbeits-einrichtungen und Wiedereingliederung in einen geregelten Alltag eine große Bedeutung.

Prognose

Verlauf und Prognose einer Drogenpsychose sind schlecht vorhersehbar. Während in seltenen Fällen schon der Verzicht auf auslösende Substanzen ein Verschwinden der psychotischen Symptome erreicht, können in anderen Fällen Restsymptome der Psychose trotz Therapie lebenslang bestehen bleiben. Im Allgemeinen ist Betroffenen und deren Angehörigen zu raten, frühzeitig Kontakt zu einer Drogen- und Suchtberatungstelle zu suchen, um durch einen frühzeitigen Behandlungsbeginn die bestmöglichen Therapiechancen zu sichern.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.02.2009 - Letzte Änderung: 22.10.2021