Von Gedächtnisproblemen unter Drogeneinwirkung spricht man dann, wenn eine Person Drogen eingenommen hat und im Rausch bzw. danach kognitive Defizite aufweist. Dazu zählen neben dem vorübergehenden „Filmriss“ auch anhaltende Störungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses durch dauerhafte Hirnschädigungen.
Von Gedächtnisproblemen unter Drogeneinwirkung spricht man dann, wenn eine Person Drogen eingenommen hat und im Rausch bzw. danach kognitive Defizite aufweist, also Probleme beim Denken hat.
Dazu zählen neben dem vorübergehenden „Filmriss“ nach einer Partynacht auch anhaltende Störungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses durch dauerhafte Hirnschädigungen, die der Drogenkonsum nach sich ziehen kann.
Drogen schädigen den gesamten Körper.
Doch gerade die kognitive Leistungsfähigkeit leidet unter anhaltendem Konsum.
Denn um ihre berauschende Wirkung zu erzielen, müssen diese Substanzen die Barriere zwischen Blut und Gehirn überqueren, die sogenannte Blut-Hirn-Schranke.
Diese dient dem Schutz des zentralen Nervensystems, da fast alle Stoffe, die vom Körper aufgenommen und ins Blut gelangen können, den Nervenzellen schaden.
Drogen können aufgrund ihrer chemischen Struktur diese Grenze überwinden und somit im Gehirn einen Rausch bewirken, aber eben auch Schaden anrichten.
Wie diese Schädigung genau aussieht, hängt von der Substanz ab.
Alkohol beispielsweise ist ein tödliches Zellgift, das die Hirnzellen absterben lässt.
Darunter leiden alle geistigen Funktionen, von der Merkfähigkeit bis hin zur Motorik.
Lesen Sie hierzu: Korsakow-Syndrom
Ecstasy hingegen verändert den Stoffwechsel eines wichtigen Botenstoffes, dem Serotonin, und führt über diesen Mechanismus zu Hirnschäden.
Hierbei sind vor allem Gedächtnisprobleme typisch.
Cannabiskonsum beeinflusst über verschiedene Vorgänge vor allem das Kurzzeitgedächtnis und das logische Denken.
Amphetamine, wie z.B. Crystal Meth, sind ebenfalls tödlich für die Nervenzellen, und haben neben Gedächtnisstörungen und Verhaltensauffälligkeiten noch viel schwerwiegendere Folgen, wie beispielsweise Hirnblutungen oder Schlaganfälle.
Gedächtnisprobleme, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen können viele Ursachen haben.
Zur Abklärung ist daher die Anamnese am wichtigsten, bei der der Arzt den Patienten eingängig zu den Störungen und möglichen Auslösern befragt.
Gibt der Patient einen Drogenkonsum an, ist dies in der Regel der gesuchte Grund.
Trotzdem werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt, wie beispielsweise eine Bildgebung des zentralen Nervensystems, und eine psychologische Abklärung, um neurologische oder andere psychiatrische Krankheiten auszuschließen und bereits eingetretene Folgeschäden durch die Drogen festzustellen.
Jede Substanz hat ein mehr oder weniger spezifisches Schädigungsmuster, bei dem Gedächtnisprobleme nur ein Teil der gesamten Hirnschädigung darstellen.
Drogen wie Alkohol und Amphetamine, die giftig für alle Nervenzellen sind, schädigen alle Areale des Gehirns und die Konsumenten bekommen daher Probleme bei jeder kognitiven Leistung, sogar bei der Motorik.
Das Denken ist verlangsamt, das Urteilsvermögen eingeschränkt, die Konzentration gestört, die Aufmerksamkeit reduziert und die Feinmotorik unabgestimmt.
Ein solcher Hirnschaden kann den Süchtigen über längere Zeit psychisch wie körperlich zum absoluten Pflegefall machen.
Außerdem erhöht der Drogenkonsum die Anfälligkeit für psychische Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen, Verhaltensauffälligkeiten und sogar schizophrene Störungen.
Substanzen wie Ecstasy, die die Botenstoffe im Gehirn beeinflussen, können über diesen Mechanismus ebenfalls psychiatrische Symptome auslösen.
Gedächtnisstörungen sind daher nur eines von vielen kognitiven Problemen, die die Einnahme von Drogen nach sich zieht.
Selbstverständlich können die Gedächtnisprobleme erst dann besser werden, wenn der Auslöser beseitigt wurde – die Person muss daher mit den Drogen aufhören.
Ob und wann sich das Gedächtnis wieder erholt, ist abhängig von der Art, Menge und Dauer des Drogenkonsums an.
„Leichte“ Drogen wie Cannabis und Alkohol führen in der Regel nur zu vorübergehenden Einschränkungen der Gedächtnisleistung, die nach einiger Zeit der Abstinenz wieder verschwinden.
Auch die gelegentliche Einnahme sogenannter „Partydrogen“ wie LSD oder Ecstasy führt erst nach längerem Konsum zu bleibenden Einschränkungen.
„Harte“ Drogen wie Crystal Meth hingegen verursachen bereits in kürzester Zeit verheerende Schäden am Gehirn, die nicht rückgängig gemacht werden können.
Aber auch ein langjähriger Alkoholkonsum zerstört viele Nervenzellen, die sich nicht wieder regenerieren können.
Ist es also durch die Drogen zu strukturellen Schäden am Gehirn gekommen, stehen dem Patienten lediglich rehabilitative Maßnahmen wie Gedächtnistrainings zur Verfügung.
Mehr zu dem Thema finden Sie unter: Korsakow-Syndrom
Wie lang solche Gedächtnisstörungen unter Drogeneinfluss anhalten, kommt auf die Substanz an.
Alkohol beispielswiese sorgt in der Zeit des Rausches und eventuell kurze Zeit danach für Gedächtnisprobleme, während der Konsum von Ecstasy und anderen Drogen bleibende Gedächtnislücken zurücklassen kann.
Ist eine Person abhängig geworden, besteht eine kognitive Einschränkung so lange, bis eine Entwöhnung stattgefunden hat.
Sind durch den Drogenkonsum bleibende Schäden entstanden, kommt die ursprüngliche Gedächtnisleistung nie wieder zurück.
Wie bereits beschrieben kommt es je nach Substanz zu vorrübergehenden oder bleibenden Gedächtnisproblemen.
In den meisten Fällen ist die Prognose gut, wenn der Drogenkonsum eingestellt wird.
Dann kann das Gehirn wieder ungestört arbeiten und kleinere Schäden kompensieren.
Ist es zu größeren Schädigungen gekommen, entweder durch sehr aggressive Substanzen oder einem langjährigen Missbrauch, ist die Prognose der Gedächtnisleistung sehr schlecht.
Folgende Artikel könnten für Sie von Interesse sein: