Man muss zwischen den klassischen Kombinationspillen und den östrogenfreien Pillen unterscheiden. Die östorgenfreien Pillen sind sensibler für Einnahmefehler. Aber auch durch Erbrechen und Durchfall kann die Wirksamkeit der Pille nicht mehr gegeben sein.
Ein Eisprung trotz Pille ist bei der klassischen Kombinationspille so gut wie ausgeschlossen. Ein Eisprung tritt nur bei Fehlern bei der Einnahme auf. Bei den östrogenfreien Pillen, besonders bei der Minipille hingegen kann ein Eisprung zu einem gewissen Prozentsatz auftreten. Das Gestagen in der Pille hat vorrangig die Aufgabe, den Schleim um den Muttermund zu verdicken.
Durch die Weiterentwicklung der Präparate konnte aber auch die hemmende Wirkung auf den Eisprung verbessert werden.
Die klassische Pille enthält sowohl Östrogen, also auch Gestagen.
Mit diesen Präparaten kann es bei regelrechter Einnahme nicht zum Eisprung kommen. Durch die Gabe von zusätzlichen Hormonen wird das Hormon GnRH (Gonadotropin releasing Hormon) gehemmt. GnRH ist wiederrum wichtig für die Ausschüttung der Hormone LH (Lutenisierendes Hormon) und FSH (Follikel stimulierendes Hormon). Durch die geringere Konzentration von GnRH werden auch LH und FSH vermindert ausgeschüttet. Da LH maßgeblich für den Eisprung zuständig ist und hierfür eine hohe Konzentration von LH nötig ist, kann es nicht zum Eisprung kommen.
Dieser Mechanismus der Verhütung trifft auch für die Mikropille zu, bei der es also auch nicht zum Eisprung kommen kann, trotz der niedrig dosierten Hormone.
Anders ist dies bei den östrogenfreien Pillen, z.B. auch der Minipille. Bei diesen Präparaten kann es auch zum Eisprung kommen. Früher lag die Rate bei 43% der Frauen, die trotz Pille einen Eisprung bekamen. Durch die Weiterentwicklung der Präparate konnte diese Rate aber gesenkt werden. Die verhütende Wirkung der östrogenfreien Pille besteht darin, dass sie den Schleim um den Gebärmuttereingang herum verdickt, sodass die Spermien nicht in die Gebärmutter gelangen können.
Erfahren Sie mehr dazu unter: Die Pille wirkt nicht
Der häufigste Grund, warum es trotz Pilleneinnahme zum Eisprung kommt, sind Einnahmefehler. Entweder wird die Pille zu spät eingenommen oder komplett vergessen. Dann kann der Eisprung durch den schwankenden Hormonspiegel ausgelöst werden.
Daher ist es wichtig, nach einer vergessenen Pille zusätzliche Verhütungsmethoden zu verwenden. Dies gilt auch dann, wenn nach der Pilleneinnahme innerhalb von 3 bis 4 Stunden Erbrechen oder starker Durchfall auftritt. Die Hormone der Pille konnten in diesem Zeitraum noch nicht ausreichend vom Körper aufgenommen werden und die Verhinderung des Eisprunges kann nicht gewährleistet werden.
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Bei den östrogenfreien Pillen, also bei der Minipille und den reinen Gestagen-Pillen (sie enthalten eine höhere Dosis an Gestagenen und werden nicht zu den Minipillen gezählt), wird der Eisprung nicht so zuverlässig unterdrückt wie bei der klassischen Pille. Besonders bei der Minipille ist ein Eisprung also nicht untypisch. Die Gestagen-Pillen haben im Normalfall eine ausreichend hohe Wirkstoffkonzentration, sodass die Ausreifung der Eizelle und der Eisprung verhindert werden. So sicher wie bei der klassischen Pille ist dies allerdings nicht.
Weitere Informationen finden Sie hier: Pille vergessen - Was ist zu beachten?
Der Eisprung wird durch den Anstieg des Hormons LH ausgelöst. LH kann man mit Ovulationstests im Urin bestimmen. Somit kann man anhand der Veränderung der LH-Konzentration im Urin bestimmen, ob und wann der Eisprung stattgefunden hat.
Darüberhinaus verändert sich auch der sogenannte Zervixschleim nach dem Eisprung. Die Beobachtung des Zervixschleims als Verhütungsmethode wird auch Billings-Methode genannt. Die Methode basiert darauf, dass der Zervixschleim am Tag des Eisprunges am flüssigsten ist und die größte Spinnbarkeit besitzt. Mit einem gewissen Erfahrungsgrad kann man die verschiedenen Phasen des Zervixschleims und auch den Eisprung mit dieser Methode relativ gut abschätzen.
Zusätzlich zur Beobachtung des Zervixschleims ist es sinnvoll, die Basaltemperatur zu bestimmen. Die Temperatur wird morgens nach dem Aufstehen im Mund oder rektal gemessen. Temperaturmessungen in der Achselhöhle oder auf der Stirn sind meistens zu ungenau. Vor dem Eisprung sinkt die Körpertemperatur ein wenig ab und steigt dann am Tag des Eisprunges um bis zu einen halben Grad an.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Eisprung und Temperatur - Welchen Zusammenhang gibt es?
Sowohl die Billings-Methode, als auch die Messung der Basaltemperatur sind optimiert für den normalen Zyklus ohne Einnahme der Pille. Soll festgestellt werden, ob trotz Pilleneinnahme ein Eisprung stattgefunden hat, kann es sein, dass die Methoden nicht so sicher greifen. Dann sollte um Sicherheit zu erlangen, die Konzentration von LH im Urin gemessen werden.
Die Symptome, welche beim Eisprung auftreten können, sind alle eher unspezifisch und werden auch nicht von jeder Frau in gleichen Maßen wahrgenommen. Es können Brustschmerzen oder ein Mittelschmerz zum Zeitpunkt des Eisprunges gespürt werden. Weiterhin kommt es bei einem kleinen Anteil aller Frauen zu einer Ovulationsblutung. Diese wird durch den plötzlichen Abfall des Hormons Östrogen ausgelöst. Die Blutung ist meist sehr leicht. Es kann auch nur ein verfärbter Ausfluss auftreten. Wichtig ist, dass diese Ovulationsblutung mit einer Regelblutung verwechselt werden kann, aber trotzdem bei nicht vorhandenem Kinderwunsch verhütet werden sollte.
Ein bekanntes Symptom, welches 10 bis 14 Tage vor der Menstruation, also auch zum Eisprung, auftreten kann, ist das prämenstruelle Syndrom (PMS). Dieses Syndrom geht mit einer großen Vielfalt von möglichen Symptomen einher. Darunter können Abgeschlagenheit, Reizbarkeit, depressive Verstimmung oder Ödeme sein. Die Ausprägung des prämenstruellen Syndroms kann unterschiedlich stark sein. Manche Frauen nehmen keinerlei Veränderungen wahr, während es auch zu vorübergehender Arbeitsunfähigkeit führen kann.
Körpersignale, die zuverlässig auf den Eisprung schließen lassen, gibt es nicht. Teilweise spüren Frauen unspezifische Symptome, welche mit dem Eisprung in Verbindung gebracht werden können. Zunächst kann der sogenannte Mittelschmerz bemerkt werden. Dieser wird als krampfartig oder ziehend im rechten oder linken Unterbauch wahrgenommen. Der Schmerz wird durch das Platzen des Eifollikels hervorgerufen.
Nur etwa ein Drittel aller Frauen nehmen diesen Schmerz überhaupt wahr. Ähnlich verhält es sich mit Brustschmerzen. Diese kommen typischerweise eher in der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus vor, können aber auch in zeitlicher Nähe des Eisprunges vorkommen. Die Brustschmerzen sind bei Frauen unterschiedlich ausgeprägt und können auch nur als Anschwellen der Brust wahrgenommen werden. In der fruchtbaren Phase am Eisprung und in den Tagen danach haben ein Teil der Frauen eine erhöhte Libido, welche dann über den Verlauf der zweiten Zyklushälfte wieder abflacht.
Weitere Informationen finden Sie hier: Fruchtbare Tage
Der Einnistungsschmerz wird als leichter Schmerz im Verlauf der Einnistung der Blastozyste beschrieben. Tatsächlich ist die Intensität des Schmerzes meist so gering, dass er kaum wahrgenommen werden kann. Es gibt allerdings Berichte über den Einnistungsschmerz von Frauen, welche besonders sensibel auf Symptome ihres Körpers hören. Einen wissenschaftlichen Beleg des Einnistungsschmerzes gibt es bisher auch noch nicht. Daher wird er auch nicht zu den unsicheren Schwangerschaftszeichen gezählt. Eine mögliche Verwechslung kann der normale Unterbauchschmerz sein, welcher im Rahmen des normalen weiblichen Zyklus vorkommen kann.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Einnistungsschmerz