Der Einnistungsschmerz ist meist ein leichtes Ziehen im Unterbauch, dass bei der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter von manchen Frauen verspürt wird. Durch das Einnisten der Eizelle entsteht eine kleine Verletzung der Gebärmutterschleimhaut. Der Einnistungsschmerz ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt.
Die Einnistung der befruchteten Eizelle, d.h. das Eindringen und die Verbindung der Eizelle mit der Gebärmutterschleimhaut, erfolgt zwischen dem siebten und zwölften Tag nach dem Eisprung. Durch das Eindringen der Eizelle in die Schleimhaut wird eine sehr kleine Verletzung verursacht und es kann zu leichten Blutungen kommen (Nidationsblutung). In diesem Zusammenhang kann es auch zu leichten Schmerzen bzw. einem leichten Ziehen oder Stechen im Unterbauch kommen. Wissenschaftlich ist der Einnistungsschmerz jedoch nicht belegt. Auffällig ist, dass vor allem Frauen mit langem Kinderwunsch von Einnistungsschmerzen berichten. Eine psychische Komponente kann nicht ganz ausgeschlossen werden.
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Die befruchtete Eizelle ist kleiner als 0,2mm, mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen. Die „Verletzung“ die durch die Einnistung in der Gebärmutterschleimhaut verursacht wird, ist daher sehr klein. Bei der hervorgerufenen Blutung handelt es sich nur um wenige Tropfen. Bei dem Einnistungsschmerz handelt es sich daher weniger um einen richtigen Schmerz, sondern eher um ein leichtes Ziehen oder Stechen im Unterbauch. Dieses Gefühl hält meist nur kurz an und ist lokal auf den Unterbauch (zentral) begrenzt. Das Ziehen breitet sich in der Regel nicht in andere Körperregionen aus. In manchen Fällen kann es zu einem wiederholten Ziehen über einige Tage kommen. Allgemein ähneln die Schmerzen jedoch leichten Regelschmerzen und eine Differenzierung ist meist erst im Nachhinein möglich.
Die Dauer des Einnistungsschmerz kann sehr variabel sein. Die meisten Frauen berichten jedoch von einem einmaligen Ziehen im Unterbauch. Andere schildern ein sich wiederholendes Stechen über mehrere Tage. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass diese Symptome andere Ursachen haben und missinterpretiert werden. Vor allem, wenn Schmerzen über mehrere Tage andauern, sollte ein Arzt aufgesucht und andere Ursachen abgeklärt werden.
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Die Einnistung erfolgt zwischen dem siebten und zwölften Tag nach dem Eisprung. Da der weibliche Zyklus jedoch bei vielen Frauen sehr unterschiedlich und variabel ist, kann es zu Abweichungen kommen. Zur Bestimmung des Eisprungs, können Ovulationstests genutzt werden. Während der Einnistung durchdringt die Eizelle die Gebärmutterschleimhaut und verbindet sich fest mit dieser. Spätestens am 14. Tag ist die Eizelle fest verankert und der Schmerz sollte nicht mehr auftreten. Kommt es nach diesem Zeitpunkt zu ziehenden anhaltenden Schmerzen, müssen andere Ursachen, wie z.B. einem spontanen Abort (Fehlgeburt) in Erwägung gezogen werden.
Bei der Einnistung selbst kommt es kaum zu begleitenden Symptomen. Der ziehende Schmerz ist meist auf den Unterbauch begrenzt.
Begleitende Symptome treten eher bei Regelschmerzen, die dem Einnistungsschmerz eventuell ähneln können, auf. Dabei leiden viele Frauen unter Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Bauchkrämpfen, Kreislauf- und Stimmungsschwankungen.
Nach der Einnistung der Eizelle wird vermehrt das Hormon beta-HCG gebildet. Diese hormonelle Veränderung kann unter anderem die gefürchtete Morgenübelkeit auslösen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Schwangerschaft jedoch schon weiter fortgeschritten. Treten zusätzlich verstärkte Blutungen auf, kann es sich eventuell um einen frühen Abort handeln. Allgemein sollte bei neu aufgetretenen Symptomen ein Arzt aufgesucht werden, um andere Ursachen abzuklären.
Der Einnistungsschmerz ist in der Regel von geringer Intensität und dauert nur sehr kurz an. Im Allgemeinen ist keine Therapie notwendig. Da es sich bei der Einnistung um einen sehr sensiblen Vorgang handelt, sollten Frauen mit Kinderwunsch auf jeden Fall auf Alkohol, Nikotin und andere Drogen verzichten. Auch Schmerzmittel sollten eher vermieden werden, da die Durchblutung gestört werden könnte. Eine ausgewogene Ernährung und vor allem die vermehrte Aufnahme von Eisen und Folsäure ist vor allem vor der Befruchtung und in den ersten Wochen der Schwangerschaft besonders wichtig, um die gesunde Entwicklung des Embryos (vor allem des Neuralrohrs, dem späteren Rückenmark) zu fördern.
Kommt es zu stärkeren Schmerzen und Blutungen handelt es sich eher nicht um Einnistungsschmerzen, sondern eher um Menstruationsschmerzen oder eine Fehlgeburt. Hier können Schmerzmittel eingenommen werden. Bei andauernden Blutungen muss ein Gynäkologe aufgesucht werden und eventuell eine Abrasio (Ausschabung der Gebärmutter) durchgeführt werden. Begleitende Rückenschmerzen, wie sie in der Regel eher während der Monatsblutung auftreten, können mit warmen Umschlägen oder Bewegung therapiert werden.
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Die eindeutige Diagnose ist eher schwierig. Dadurch, dass die Einnistung relativ kurz nach dem Eisprung erfolgt, eine Schwangerschaft jedoch erst in der vierten, bis fünften Woche durch eine Schwangerschaftstest sicher bestätigt werden kann, ist eine Verbindung in der Regel nur schwer möglich.
Die Ursachen des Einnistungsschmerzes sind nicht abschließend geklärt. Durch das Eindringen der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut, wird eine kleine Verletzung verursacht. Verletzungen können theoretisch überall Schmerzen verursachen. Da es sich jedoch um eine sehr kleine Verletzung (unter 0,2 mm) handelt ist es eher unwahrscheinlich, dass Schmerzen ausgelöst werden. Eventuell kommt es darauf an, an welcher Stelle sich die Eizelle einnistet und ob sich dort möglicherweise mehrere kleine Nervenenden befinden.
Das Schmerzempfinden ist sehr individuell, mache Frauen reagieren sensibler auf körperliche Veränderungen als andere. Erst nach einem positiven Schwangerschaftstest mehrere Tage später können Frauen sicher sagen, dass es sich dabei wirklich um Einnistungsschmerzen gehandelt hat.
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