Testosteron als das männliche Geschlechtshormon ist ein Abkömmling des Sexualhormons. Testosteronmangel kommt sowohl bei Frauen, als auch bei Männern vor, unterscheidet sich jedoch hinsichtlich der Konzentration und Wirkung.
Bei Testosteron handelt es sich um ein wichtiges Sexualhormon welches bei Männern sowie bei Frauen auftritt und dort unterschiedliche Wirkungen auf die Sexualentwicklung sowie das Sexualverhalten, sowie auf den Muskelaufbau hat. Beim Mann sorgt ein ausreichender Testosteronspiegel für die Sexualentwicklung und das Einsetzen der Pubertät. Es ist außerdem für die Spermienreifung und die Entwicklung und Aufrechterhaltung der typischen männlichen Körperbehaarung verantwortlich. Es wird außerdem darüber diskutiert welchen psychischen Effekt Testosteron im Körper spielt.
Ein Testosteronmangel, medizinisch auch häufig als Testosteronmangel-Syndrom bezeichnet, kann sich so auf eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme im Körper auswirken.
Je nach Ausprägung des Mangels kann es zu sehr drastischen oder weniger starken Symptomen führen. Hierbei muss unterschieden werden ob der Testosteronmangel in jungen Jahren oder im Alter auftritt. Je nach Zeitpunkt des Auftretens können die individuellen Symptome unterschiedlich ausfallen.
Die Therapie eines Testosteronmangels richtet sich nach der Ursache der Erkrankung. In manchen Fällen kann die Ursache für den Testosteronmangel, falls bekannt, behandelt werden. Eine Reduzierung der Risikofaktoren welche zu einem Testosteronmangel führen können, kann helfen diesen zu verhindern oder eine Normalisierung des Testosteronspiegels zu erreichen. Da Testosteron als Medikament verfügbar ist, ist die Prognose bei rechtzeitigem Erkennen und bei Beginn einer Substitutionstherapie als gut einzuschätzen.
Generell muss zwischen einem frühen Testosteronmangel und einem Testosteronmangel im Alter unterschieden werden. Letzteres ist in der Regel einer häufige Veränderungen bei älteren Männern, kann jedoch auch bei Frauen auftreten.
Bei einem sehr frühen Testosteronmangel wird dieser meist zu Beginn der Pubertät auffällig. Da Testosteron für die Entwicklung der Sexualorgane, sowie die typische männliche Körperbehaarung und für die meisten anderen typischen Pubertätserscheinungen zuständig ist wird diese Entwicklung bei einem vorherrschenden Testosteronmangel gestört.
Ein Testosteronmangel welcher beim alternden Menschen einsetzt ist eine häufige Beobachtung der Medizin. Ähnlich wie in den sogenannten Wechseljahren bei Frauen kommt es so bei Männern über 50 manchmal zu einem Hormonmangel Dieser kann sich, je nach individueller Situation und Stärke des Testosteronmangels unterschiedlich zeigen. Typische Veränderungen bei einem Testosteronmangel sind eine auffällige Müdigkeit, ein Libidoverlust, der Verlust der Lebensfreude, sowie äußere Symptome wie beispielsweise ein abnehmendes Bartwachstum oder Steigerung des Körperfettanteils, sowie das eventuelle Auftreten psychischer Symptome. Zu den psychischen Symptomen gehört neben Schlafstörungen auch ein erhöhtes Auftreten depressiver Erkrankungen und in manchen Fällen eine enorme Konzentrationsschwäche. Da Testosteron außerdem einen wichtigen Anteil in der Strukturerhaltung und dem Aufbau von Muskel-, Knorpel- sowie Knochenmasse hat können Veränderungen des Bewegungsapparates auftreten. Typisch sind eine verringerte Fähigkeit Muskeln aufzubauen sowie eine Verringerung der bestehenden Muskelmasse sowie eine geringe Knochendichte (Osteoporose).
Zu beachten ist, dass individuell trotz eines vorliegenden Testosteronmangels nicht alle Symptome auftreten müssen sowie zusätzliche Beschwerden auffallen können. Junge Männer bei denen die Pubertät nicht bis zum 15. Lebensjahr eingesetzt hat sollten bei einem Arzt einen Testosteronmangel ausschließen lassen. Männer und Frauen welche unspezifische Symptome eines Testosteronmangels aufweise sollten ebenfalls über die Symptome mit einem behandelnden Arzt sprechen damit dieser die Blutwerte auf einen eventuellen Testosteronmangel überprüfen kann und gegebenenfalls eine Therapie einleiten kann.
Testosteron ist ein Sexualhormon welches bei Männern und Frauen vorkommt. Der Testosteronspiegel und damit die im Blut vorkommende Menge an Testosteron ist bei Männern jedoch deutlich höher. Auch die Aufgaben für die Testosteron im Körper zuständig ist sind beim Mann zahlreicher als bei der Frau. Dennoch ist Testosteron notwendig für einige wichtige Vorgänge im Körper der Frau.
So ist der Testosteronspiegel bei der Frau notwendig für den Muskelaufbau, und die Stabilität der Knochen. Es ist außerdem für die Libido der Frau mitverantwortlich. Es werden einige psychische Wirkungen diskutiert welche der Testosteronspiegel bei der Frau haben soll. So kann eine niedrige Testosteronmenge im Körper der Frau vermutlich als ein Grund für das Auftreten von Depressionen gezählt werden. Da das Bindegewebe unter einem Einfluss von Testosteron steht kann eine übermäßige Bindegewebsschwäche eventuell von einem Testosteronmangel beeinflusst sein. Die individuellen Symptome eines Testosteronmangels bei Frauen können sehr unterschiedlich sein und teilweise nur vage wahrgenommen werden. Sollte der Verdacht bestehen, dass ein Testosteronmangel vorliegt kann ein Arzt auf die zugrundeliegenden Beschwerden angesprochen, und eine Blutuntersuchung veranlasst werden.
Die individuelle Behandlung eines Testosteronmangels wird in der Regel von der, falls bekannt, zugrundeliegenden Ursache beeinflusst. Besonders das Reduzieren der eventuell vorliegenden Risikofaktoren für die Entstehung eines Testosteronmangels kann eventuell eine Normalisierung des Testosteronspiegels erreichen. Da Testosteron auch als Medikament verfügbar ist besteht auch die Möglichkeit einer externen Substitution von Testosteron. Ob eine solche Therapie nötig ist und wie diese am besten durchgeführt wird sollte ein Arzt nach umfassender Diagnostik beurteilen können. Teilweise kann es sein dass bestimmte Erkrankungen oder Situationen vorliegen bei denen eine Substitution von Testosteron nicht möglich ist. Ein Beispiel einer solchen Kontraindikation ist in etwa eine Krebserkrankung der Prostata.
Die Ursachen welche das Entstehen eines Testosteronmangels hervorrufen, können sehr vielfältig sein. Teilweise kann keine Ursache gefunden werden. Man geht davon aus, dass eine Reihe der medizinischen Hintergründe für das Entstehen des Testosteronmangels bislang nicht erforscht sind.
Eine Erkrankung, die mit Testosteronmangel einhergeht, ist das Klinefelter Syndrom. Lesen Sie mehr dazu unter: Was ist das Klinefelter Syndrom?
Es wird davon ausgegangen, dass bestimmte Risikofaktoren dazu beitragen einen relativen Testosteronmangel zu entwickeln. Besonders Übergewicht, Bluthochdruck, Störungen des Fettstoffwechsels sowie das Vorliegen eines Diabetes mellitus Typ 2 stehen in dem Verdacht einen solchen Mangel an Testosteron auslösen zu können. Die Produktion von Testosteron wird maßgeblich durch die Funktion der Hirnanhangsdrüse gesteuert. So kann es bei Erkrankungen dieser Drüse zu Störungen des Hormonhausalts kommen und im Rahmen dessen zu einem Testosteronmangelsyndrom. Ein Testosteronmangel kann jedoch auch durch eine natürliche Hormonspiegelveränderung im Alter auftreten. So ist ein niedriger Testosteronspiegel bei älteren Männern sehr häufig anzutreffen und muss nicht immer behandelt werden. Man weiß außerdem, dass es bei Stress sowie durch angeborene Gendefekte zu einem Testosteronmangel kommen kann.
Die individuelle Therapie hängt von der Ausprägung des Testosteronmangels sowie der individuellen Ursache welche für den Mangel verantwortlich ist maßgeblich ab. Wenn bekannt sollte versucht werden die auslösende Ursache zu therapieren. In vielen Fällen ist so eine Verbesserung der Situation möglich. Hierzu gehört die Therapie von Übergewicht, einem Bluthochdruck sowie des Diabetes mellitus Typ 2. Auch die Therapie von Fettstoffwechselstörungen kann helfen einen zu niedrigen Testosteronspiegel anzuheben. Nicht immer muss ein niedriger Testosteronspiegel therapiert werden. So ist es möglicherweise bei einer subjektiven Symptomfreiheit, nicht nötig den Testosteronmangel zu therapieren. Generell gilt, dass sich der behandelnde Arzt nach der Aufnahme der Beschwerden sowie der Begutachtung der Laborwerte ein Bild über die Situation machen kann und die Entscheidung der Notwendigkeit der Substitutionstherapie individuell trifft. Sollte eine Therapie notwendig und sinnvoll sein kann Testosteron als Medikament verabreicht und so der Hormonspiegel angehoben werden. Da einige Erkrankungen, wie beispielsweise ein Prostatakrebs, eine Behandlung mit Testosteron unmöglich macht sollten diese sogenannten Kontraindikationen vor der Durchführung einer Substitutionstherapie ausgeschlossen werden.
Um einen Testosteronmangel diagnostizieren zu können muss die betroffene Person zunächst einmal einen Arzt aufsuchen. Sollten Symptome wahrgenommen werden, welche für einen niedrigen Testosteronspiegel sprechen ist der Gang zum Hausarzt oder zu einem Facharzt für Endokrinologie sinnvoll. Dieser wird üblicherweise zunächst einmal die zugrundeliegenden Symptome aufnehmen um sich so einen Überblick über das Beschwerdebild zu verschaffen. Danach folgt, wenn nötig, eine körperliche Untersuchung welche jedoch bei einem Verdacht auf einen Testosteronmangel meist sehr kurz ausfällt. Durch eine Blutabnahme kann das Blut auf den Testosteronspiegel kontrolliert werden. Nach einigen Tagen sind die Ergebnisse verfügbar und es besteht gegebenenfalls Sicherheit, dass ein Testosteronmangel vorliegt.
Ein Testosteronmangel fällt in der Mehrzahl der Fälle durch die Symptome auf welche die Erkrankung auslöst. Da die Symptome bei einem vorliegenden Testosteronmangel teilweise sehr dezent ausfallen, kann ein Mangel mitunter monate- oder jahrelang unentdeckt bleiben.
Ein Testosteronmangel welcher vor oder während der Pubertät auftritt wird meist anhand der fehlenden Ausbildung der für die Pubertät typischen äußeren Merkmale entdeckt.
Laborchemisch kann ein Testosteronmangel durch eine Blutprobe festgestellt werden. Der Wert welcher im Blut festgestellt wird kann mit Normwerten verglichen und bei einem niedrigen Wert so ein Testosteronmangel diagnostiziert werden.
Es existieren unterschiedliche Möglichkeiten einen Testosteronmangel auszugleichen. Sinnvoll ist es zu versuchen die körpereigene Produktion von Testosteron anzuregen. Dies kann häufig mit einer Therapie der Erkrankungen erreicht werden welche möglicherweise ursächlich für den Testosteronmangel sind. Da Testosteron als Medikament verfügbar ist kann auch eine medikamentöse Gabe von Testosteron den Hormonspiegel anheben. Wie oft und lange die Therapie durchgeführt werden muss hängt von den individuellen Laborwerten und den auftretenden Symptomen ab weshalb beides regelmäßig kontrolliert werden sollte.
Ein Testosteronmangel welcher vor der Pubertät auftritt kann unter Umständen durch nur wenige Gaben von Testosteron ausgeglichen werden. So wird häufig versucht die eigene Produktion von Testosteron mit einer Initial durchgeführten Substitutionstherapie anzuregen.
Die Prognose eines Testosteronmangels ist in der Regel als sehr gut einzuschätzen. Wichtig ist es, dass ein Testosteronmangel erkannt wird um diesen regelrecht therapieren zu können. Ein Testosteronmangel ist im Grunde keine schwere Erkrankung und kann üblicherweise leicht behandelt werden. Die individuellen Symptome können jedoch sehr einschränkend sein und bei längerem Bestehen zu Komplikationen führen.
Um das Auftreten eines Testosteronmangels zu verhindern ist es sinnvoll die Risikofaktoren welche einen Mangel auslösen können zu eliminieren. Hierzu gehören neben dem Verhindern von Übergewicht auch die Therapie eines gestörten Fettstoffwechsel, Bluthochdruck sowie des Diabetes mellitus Typ 2. Maßnahmen welche die körperliche Aktivität steigern sowie ein gesunder Ernährungsstil sind demnach bei der Prophylaxe eines Testosteronmangels enorm wichtig und helfen die Entstehung der Risikofaktoren zu verhindern.
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