Die Bildung dieser Hormone erfolgt beim Mann im Hoden und in der Nebennierenrinde, bei der Frau im Eierstock und in der Nebennierenrinde. Der Transport der Androgene erfolgt im Blut. Entweder werden die Androgene an das Eiweiß Albumin oder an das Sexualhormon-bindende Globulin gebunden.

Androgene

Einleitung

Androgene bezeichnen die männlichen Geschlechtshormone. Zu ihnen gehören:

  • Testosteron
  • Dihydrotestosteron
  • Androstendion
  • Dehydroepiandrosteron

Die Bildungsorte dieser Hormone liegen beim Mann im Hoden (Leydig-Zellen) und in der Nebennierenrinde, bei der Frau im Eierstock und ebenfalls in der Nebennierenrinde. Im Blut erfolgt der Transport der Androgene entweder an das Eiweiß Albumin oder an das Sexualhormon-bindende Globulin (SHBG) gebunden. Der Rezeptor der Hormone liegt wie bei allen Steroidhormonen im Inneren der Zellen (intrazellulär).

Bildung

Bildung der Androgene:

Wie alle Steroidhormone entstehen Androgene aus Cholesterin. Zwischenprodukte in der Synthese dieser Hormone stellen Pregnenolon sowie Progesteron dar. In der Nebennierenrinde werden als Vertreter der Androgene Androstendion und Dehydroepiandrosteron produziert, wobei ersteres aus letzterem mittels enzymatischer Umwandlung entsteht. Das Hormon Androstendion kann außerdem in Östrogen oder Testosteron verwandelt werden.

Regulation

Regulation der Androgene:

Wie auch die übrigen Hormone der Nebennierenrinde unterliegen die Androgene über CRH der Kontrolle des Hypothalamus und über ACTH derjenigen der Hypophyse.

Die Ausschüttung dieser Androgene unterliegt einem Hypothalamus-Hypophysen-Regelkreis: GnRH (Gonadotropin Releasing Hormone) des Hypothalamus, LH (Luteinisierendes Hormon) und FSH (Follikelstimulierendes Hormon) der Hypophyse.
Das GnRH wird pulsatil - alle 60 bis 90 Minuten - freigesetzt. Unterbunden wird die LH- und GnRH-Freisetzung von Testosteron sowie Östradiol im Sinne einer negativen Rückkopplung. LH wirkt auf die Leydig-Zellen des Hodens, indem die Testosteron-Synthese gesteigert wird. FSH wirkt auf andere Zellen des Hodens, die Sertoli-Zellen, welche im Zuge dessen den Stoff Inhibin produzieren und das Androgenbindungsprotein bilden.
Das Androgenbindungsprotein ermöglicht, dass das Hormon Testosteron auf die Spermienreifung Einfluss nehmen kann. Außerdem bewirkt FSH die Ausbildung von LH-Rezeptoren an den Leydig-Zellen.

Auch bei FSH existiert eine negative Rückkopplung: Die FSH-Ausschüttung wird durch die Hormone Testosteron, Dihydrotestosteron, Östradiol und Inhibin gehemmt. Gesteigert wird sie hingegen durch Activin. Bei Activin handelt es sich um ein strukturell mit Inhibin verwandtes Hormon, dessen Synthese ebenfalls im Hoden abläuft.

Funktion

Die Androgene als Hormone der Nebennierenrinde beschleunigen den Abbau von Körperweiß und wirken über ihre Umwandlung zu Testosteron beziehungsweise Östrogen als Sexualhormone, welche die Geschlechtsreifung bewirken.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.07.2011 - Letzte Änderung: 25.07.2023